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Veröffentlicht am 02.08.2023

Ein japanischer Ermittler im kühlen Hamburg - da treffen Welten aufeinander!

Inspektor Takeda und die Toten von Altona
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Claudia Harms arbeitet in der Mordkomission Hamburgs und wird als einzige Frau vor allem von ihrem Vorgesetzten nicht ernst genommen. Der ist der Meinung, dass allein sie sich als Babysitter eignet, denn ...

Claudia Harms arbeitet in der Mordkomission Hamburgs und wird als einzige Frau vor allem von ihrem Vorgesetzten nicht ernst genommen. Der ist der Meinung, dass allein sie sich als Babysitter eignet, denn aus Japan soll über ein Austauschprogramm ein Kollege aus Tokyo ins Team kommen. Claudia bereitet sich gründlich auf die Ankunft von Kenjiro Takeda vor, macht sich aber keine Hoffnungen mit diesem auch wirkliche Fälle lösen zu dürfen. Daher landen die beiden in Altona, wo sie den Selbstmord eines Buchhändler-Ehepaars in deren Wohnung untersuchen wollen. Takedas Meinung nach kann es sich nicht um einen Suizid handeln. Claudia ist geneigt dem Urteil des Japaners zu glauben, und als der Gerichtsmediziner diese Einschätzung teilt, beginnt das Duo seine Ermittlungen, das sie in politische Kreise führt, in denen die Fronten noch geklärt werden müssen...


„Die Toten von Altona“ ist der Auftakt der Inspektor-Takeda-Reihe von Henrik Siebold aka. Daniel Bielenstein, der den Großteil seiner Kindheit in Japan verbracht hat und daher mit der Kultur des Landes bestens vertraut ist, was man meinem Dafürhalten nach dem Buch auch anmerkt. Mit Kenjiro Takeda hat er Claudia Harms einen Kollegen zugeworfen, der eine interessante Person mit ungewöhnlichen Untersuchungs- und Befragungsmethoden ist. Claudia Harms selbst ist eine facettenreiche Protagonistin, durchaus stark, aber mit nachvollziehbaren Schwächen, die sie sehr menschlich machen.

Der Auftakt der Krimireihe hat Wendungen wie ein weglaufendes Kaninchen, springt mal in diese, mal in jene Richtung. Bis der Fall sich aufklärt, gibt es verschiedene Lösungsansätze, denen man als Leser*in versucht nachzufühlen, so dass das Ende mich auf jeden Fall überrascht hat.

Das erste Buch hat mir derart gut gefallen, dass ich weitere Bände bei mir bereits bereitstehen!

Veröffentlicht am 02.08.2023

Treffend formuliert: „Mehr als ein Wegweiser“

Wie Kinder Bücher lesen
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So steht es schon auf dem Cover, und ich kann nach gelesener Lektüre nur zustimmen: Definitiv mehr als ein Wegweiser! Dieses Buch kann ich allen nahelegen, die sich mit Kinder- und Jugendbüchern beschäftigen, ...

So steht es schon auf dem Cover, und ich kann nach gelesener Lektüre nur zustimmen: Definitiv mehr als ein Wegweiser! Dieses Buch kann ich allen nahelegen, die sich mit Kinder- und Jugendbüchern beschäftigen, von Bibliothekarinnen, Buchhändlerinnen oder Pädagog*innen. Es gibt Anreize in Form von Methoden, wie man Kindern das eigenständige Lesen nahebringt und konkrete Lesetipps anhand von zeitgemäßen Titeln. Besonders hat mir der Versuch dieses Ratgebers gefallen, Comics sowie digitale und Hörbuchmedien mit Büchern zu versöhnen; dass es nicht so sehr darauf ankommt Kinder dazu zu bringen anspruchsvolle Bücher zu lesen, sondern ihre Lesefreude innerhalb ihrer Vorlieben und Interessen zu fördern.

Veröffentlicht am 02.08.2023

Warum klingen manche Interviewfragen seltsam? - Weil sie sonst nur Frauen gestellt werden.

Was Männer nie gefragt werden
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Fränzi Kühne, Mitgründerin der ersten Social-Media-Agentur und Aufsichtsrätin der Freenet AG, bekommt im Laufe ihrer Karriere häufiger diese Art Fragen, die weniger auf ihre Fachkompetenz als auf ihr privates ...

Fränzi Kühne, Mitgründerin der ersten Social-Media-Agentur und Aufsichtsrätin der Freenet AG, bekommt im Laufe ihrer Karriere häufiger diese Art Fragen, die weniger auf ihre Fachkompetenz als auf ihr privates Familienleben abzielen und die manchmal sogar in Zweifel ziehen, ob sie für die beruflichen Positionen überhaupt geeignet ist. Typische Fragen nach Garderobe, Kinderbetreuung und private Opfer für die Karriere auf Kosten der Familie bekommen üblicherweise vor allem erfolgreiche Frauen wie sie zugeschoben.

Nach etlichen Interviews dreht Fränzi Kühne den Spieß um. Sie sucht sich beruflich erfolgreiche Männer aus verschiedenen Sektoren und stellt ihnen die Fragen, die ihr gerne mal gestellt werden. Aus den Antworten schmiedet sie ihr Buch „Was Männer nie gefragt werden. Ich frage trotzdem mal.“ Wie seltsam manche Interviewfragen wirken, wenn man sie Männern statt Frauen stellt. Der überwiegende Teil der Antworten ist kaum überraschend, was dieses Buch dennoch so wichtig macht ist der Anreiz über Rollenbilder zu reflektieren.

Ein Satz in diesem Buch ist mir besonders im Gedächnis geblieben: „Von Männern lässt man sich die Welt erklären, Frauen dagegen müssen beweisen, dass sie die Welt verstanden haben.“ - ein passendes Beispiel dafür wie wir (teils unbewusst) immer noch über Geschlechter denken. Allein dafür, um einen Denkprozess darüber anzuregen, lohnt sich dieses Buch.

Veröffentlicht am 02.08.2023

Gemordet wird immer. Aufgeklärt am Donnerstag!

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
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Was macht man nicht alles, um sich als ältere Persönlichkeit im Seniorenheim die Zeit zu vertreiben... Cooper's Chase ist eine luxuriöse Seniorenresidenz für wohlhabende Rentner, um den Lebensabend zu ...

Was macht man nicht alles, um sich als ältere Persönlichkeit im Seniorenheim die Zeit zu vertreiben... Cooper's Chase ist eine luxuriöse Seniorenresidenz für wohlhabende Rentner, um den Lebensabend zu genießen. Da gibt es Stricknachmittage, man kann in die Sauna gehen, Snooker spielen oder man schließt sich dem Donnerstagsmordclub an, so wie Joyce. Sie stößt zu der Truppe, bestehend aus dem pensionierten Psychiater Ibrahim, der pfiffigen Elizabeth und dem lautstarken Ron. Früher gehörte auch die ehemalige Polizistin Penny dazu, die liegt aber seit kurzem auf der Krankenstation im Koma.

Der Donnerstagsmordclub nimmt sich ungelösten Kriminalfällen an, an die er durch Penny gelangt ist. So spricht eines Tages Elizabeth für eine Recherche zum Fall einer ermordeten jungen Frau Joyce an, die früher einmal Krankenschwester war. Dieser Fall gerät allerdings ins Hintertreffen, als es nahe des Seniorenheims zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Eigentümer von Cooper's Chase und seinem Handlanger gibt, den er aus dem Rennen wissen will, wenn er sein nächstes großes Bauvorhaben auf dem Gelände umsetzen will. Kurz darauf ist einer von beiden tot und die Mitglieder des Donnerstagsmordclubs heiß drauf den Fall zu lösen. Der Club ist mit seinen unkonventionellen Methoden der Polizei dabei immer einen Schritt voraus, doch trotz der Cleverness von Ron, Elizabeth, Joyce und Ibrahim scheint die Auflösung des Mordes komplizierter, obwohl direkt zu Beginn alles so glasklar erschien.


Mir sind die rüstigen alten Leutchen des Donnerstagsmordclubs sofort ans Herz gewachsen, und besonders die Zusammenkünfte mit Chris und Donna von der Polizei sind immer sehr erheiternd, überhaupt ist der Kriminalroman mit reichlich erheiterndem britischem Humor gefüllt! Spaß hat dieses Buch auf jeden Fall gemacht!

Veröffentlicht am 02.08.2023

Eine nach wie vor wichtige Debatte in Deutschland

Ich bin von hier. Hört auf zu fragen!
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Ferda Ataman ist Deutsche. Hier geboren, hier aufgewachsen, schon immer hier gewesen. Dennoch bekommt sie vorrangig aufgrund ihres Namens ständig die Frage gestellt, woher sie denn nun wirklich komme, ...

Ferda Ataman ist Deutsche. Hier geboren, hier aufgewachsen, schon immer hier gewesen. Dennoch bekommt sie vorrangig aufgrund ihres Namens ständig die Frage gestellt, woher sie denn nun wirklich komme, als ob auf deutschem Boden geboren nicht ausreiche, um deutsche Staatsbürgerin zu sein. Mit der Migrationsphobie versucht sie mit diesem Buch aufzuräumen, indem sie der üblichen irrationaler Emotion des Themas Einwanderung sachliche Fakten entgegenhält. So zum Beispiel, dass Deutschland ein Auswanderungsland ist, das mehr Leute verlassen als dass Menschen einwandern. Daraus resultiert logischerweise, dass Deutschland Einwanderung braucht, damit ihm das demographische Problem nicht in einigen Jahren über den Kopf wächst - mal ganz abgesehen von den vielen Jobs mit Niedrigqualifikation, die Deutsche gar nicht machen wollen wie den Hintern der eigenen pflegebedürftigen Oma abzuputzen oder als Putzkraft auf Knien irgendwo rumzurutschen. Di
e oft befürchtete Armutsmigration bleibt aus. Der ständig befürchtete Untergang des Abendlandes ist im Grunde dessen Rettung - das ist bisher nur noch nicht ins kollektive Gedächnis der Deutschen gedrungen.

Dieses wichtige Buch, das durch den Stil von Ferda Ataman leicht wergzulesen ist, würde ich ganz gerne mal sehr unentspannten Deutschen, pardon, Herkunftsdeutchen zu lesen geben, damit die mal lernen wieder ein wenig lockerer durch die Hose zu atmen!