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Veröffentlicht am 10.09.2017

Die Hand Gottes

Gottes rechte Hand
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Michaela Baltzer vom LKA Wien hat es mit einem sehr grausamen Todesfall zu tun. Als ein Mann durch Wespenstiche stirbt, sieht zunächst alles nach natürlicher Todesursache aus, doch dann stellt sich heraus, ...

Michaela Baltzer vom LKA Wien hat es mit einem sehr grausamen Todesfall zu tun. Als ein Mann durch Wespenstiche stirbt, sieht zunächst alles nach natürlicher Todesursache aus, doch dann stellt sich heraus, dass er ermordet wurde. Doch bald gibt es noch einen weiteren Fall mit einem Brandopfer. Michaela hat intuitiv begriffen, dass die Fälle zusammenhängen. Doch was verbindet die Toten und was ist das Motiv des Täters? Das Team um Michaela tappt lange im Dunkeln. Erst als sie sich näher mit den Toten beschäftigen, zeigen sich Zusammenhänge und auch der Kriminalpsychologe Bernd Dalisch, Michaelas Kollege und Nachbar, scheint in die Sache involviert. Als am Ende die Zeit drängt, muss sie über ihren Schatten springen und den Psychopathen Kilian Weilmann um Hilfe bitten.

Obwohl ich den Vorgängerband „Das Böse in euch“ auch gelesen habe, denke ich nicht, dass man ihn kennen muss, wenn man dieses Buch liest. Alles Notwendige ist geschickt aufgegriffen worden. Dennoch kann ich nur empfehlen, beide Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, denn sie sind äußerst spannend.

Michaela ist eine sympathische junge Frau und gute Polizistin, die mit Beziehungen allerdings ihre Probleme hat. Dass sie vorübergehend ihre Nichte Valerie bei sich aufgenommen hat, tut ihr gut. Die beiden verstehen sich sehr gut und Michaela gewährt Valerie in Maßen auch Einblick in die Ermittlungen. Das Mädchen erweist sich dabei als sehr hilfreich. Auch gibt sie ihrer Tante immer wieder einen Stoß in Richtung Bernd, wenn Michaela ihre Gefühle unterdrückt. Bernd ist als Psychologe natürlich auch mit dem Fall befasst, aber was die beteiligten Personen angeht, sind sich Michaela und Bernd nicht unbedingt einig. Für Valerie steht eine Entscheidung an, in welche Richtung ihr Leben gehen soll. Soll sie ihrer Tante nacheifern und Polizistin werden oder soll sie lieber ihre musikalischen Talente ausbauen. Ich mag dieses Mädchen, dass einiges hinter sich hat und das immer wieder viel Empathie zeigt.

Zwischendurch lernen wir auch die Gedankengänge des Mörders kennen, der sich selbst als „Gottes rechte Hand“ sieht. Obwohl ich recht früh ahnte, wer sich hinter dieser Gotteshand verbirgt, konnte ich mir bis zum Schluss aber nicht ganz sicher sein, denn es gibt doch einige andere Personen, die ein Motiv hätten.

Der Thriller ist von Anfang an sehr spannend. Doch am Ende wird es noch richtig dramatisch.

Ein überzeugender Psycho-Thriller, den ich nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 03.09.2017

Ein empfehlenswerter Thriller

Engelsschlaf: Thriller
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Es ist kalt in Berlin. Eine junge Frau liegt auf einer Parkbank gebettet und atmet nicht mehr. Der Notarzt stellt den Tod fest, doch dann zeigen sich plötzlich Lebenszeichen. Die Frau kann gerettet werden, ...

Es ist kalt in Berlin. Eine junge Frau liegt auf einer Parkbank gebettet und atmet nicht mehr. Der Notarzt stellt den Tod fest, doch dann zeigen sich plötzlich Lebenszeichen. Die Frau kann gerettet werden, aber sie kann sich nicht erinnern, wer sie entführt und dort hingebettet hat. Es gibt weitere Opfer, die unter den gleichen Bedingungen aufgefunden werden und keine der Frauen kann der Polizei weiterhelfen, denn sie können sich nicht erinnern, was passiert ist. Für Laura Kern und ihr Team wird es ein Wettlauf gegen die Zeit, denn der Täter macht immer weiter.
Dies ist der zweite Fall mit der Ermittlerin Laura Kern. Wie alle Bücher von Catherine Shepherd, ist auch dieses Buch wieder sehr angenehm und flüssig zu lesen.
Der Fall gibt Laura viele Rätsel auf, denn sie kann keine Gemeinsamkeiten zwischen den Opfern entdecken. Doch sie ahnt, dass der Täter nicht aufhören wird. Aber die notwendige Unterstützung seitens ihres Vorgesetzen fehlt. Doch es wird dringlich, denn es gibt auch ein Opfer, welches nicht überlebt hat. Laura ist sympathisch und eine gute Ermittlerin. Sie hat ein gutes Auge für winzige Details, die sonst niemand wahrnimmt. Aber auch die anderen Charaktere sind sehr gut und individuell gezeichnet.
Man mag sich gar nicht vorstellen, wie das ist, wenn man in dem Glauben, dass man tot sei, begraben wird. Leider ist dieses Szenario nicht unwahrscheinlich.
In Rückblenden erfahren wir, was den Täter bewegt und ihn zu seinen Taten gebracht hat. Er hat es wirklich nicht leicht gehabt, aber dennoch ist das natürlich keine Entschuldigung für sein Tun. Aber wir erfahren nicht, um wen es sich handelt, so dass der Leser mit Laura und ihrem Team ermittelt.
Nachdem ich mich auf einigen falschen Fährten bewegt habe, fügt sich am Ende doch alles schlüssig zusammen.
Obwohl der Thriller ohne viel Blut und Tote auskommt, ist er von Anfang an sehr spannend. Ich kann ihn nur empfehlen.

Veröffentlicht am 30.08.2017

Späte Rache

Der Totensucher
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Es ist zwei Jahre her, seit das Leben von Adrian Speer zerstört wurde. Seine Tochter wurde entführt. Obwohl er seine ganze Energie in die Suche nach seiner Tochter steckte, hat er immer noch keine Spur. ...

Es ist zwei Jahre her, seit das Leben von Adrian Speer zerstört wurde. Seine Tochter wurde entführt. Obwohl er seine ganze Energie in die Suche nach seiner Tochter steckte, hat er immer noch keine Spur. Seine Ehe ist daran zerbrochen, sein Sohn spricht nicht mehr mit ihm und er war lange vom Dienst suspendiert. Nun darf er endlich wieder arbeiten. Kaum ist er in seiner neuen Abteilung, als er auch schon einem Tatort muss. Das Opfer wurde grausam getötet. Doch schon am nächsten Tag taucht das nächste Opfer auf. Der Mörder gibt Hinweis und so sieht Speer auf dem Handy des einen Toten, dass seine Tochter noch lebt. Außerdem sind weitere Morde angekündigt; ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Dieser Thriller ist von Anfang an sehr spannend. Man erlebt die Entführung von Lucy und Speer bekommt am Telefon alles mit. Genauso spannend und dazu temporeich geht es weiter. Der Mörder richtet seine Opfer hin und erste Hinweise deuten darauf, dass es um pädophile Kreise geht. Aber ist es wirklich so einfach?

Adrian Speer muss in der neuen Abteilung unter Robert Bogner ermitteln. Keiner der beiden war in einer anderen Abteilung erwünscht, genauso wenig wie die junge Kollegin, die mit ihnen zusammenarbeitet. Speer hat Schuldgefühle, weil er wegen seines Jobs die Tochter kurz alleine gelassen hat. Er handelt oft im Alleingang, weil seine Tochter ständig in seinen Gedanken ist. Bogner hat einen explosiven Charakter, mit dem er oft aneckt. Alle müssen sich erst aneinander gewöhnen, werden dann aber zu einem Team, in dem sich jeder auf den anderen verlassen kann, was man von den Kollegen, mit denen das Team verstärkt wird, nicht unbedingt sagen kann.

Ich hatte schnell einen Täter ausgemacht, wurde aber durch die Ereignisse genauso schnell auf einen anderen Verdächtigen aufmerksam. Doch dann gab es wieder Wendungen, die alles änderten. Kurz: Bis zum Ende war nicht klar, wer der Täter ist und auch, was hinter den Morden steckte, erwies sich als ziemlich komplexe Geschichte, die weit in die Vergangenheit reicht.

Zum Schluss wurde es ziemlich dramatisch und wesentliche Fragen blieben unbeantwortet. Der Leser muss also auf den nächsten Band warten und hoffen, dass es sich dann klärt.

Ein spannender und temporeicher Thriller.

Veröffentlicht am 29.08.2017

Familiäre Probleme

Sieh nichts Böses (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 8)
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Das Training für Leichenspürhunde verläuft erfolgreich, aber anders als geplant, denn einer der Hunde entdeckt eine Leiche, die schon länger unter dem Baum vergraben ist. Dühnfort hat gerade erst die Hochzeitsreise ...

Das Training für Leichenspürhunde verläuft erfolgreich, aber anders als geplant, denn einer der Hunde entdeckt eine Leiche, die schon länger unter dem Baum vergraben ist. Dühnfort hat gerade erst die Hochzeitsreise hinter sich und freut sich mit Gina auf das Baby, das bald kommen wird. Nun aber muss er sich dem Fall widmen. Neben der Leiche wurde eine spezielle Affenfigur gefunden, die eine Bedeutung hat: Tu nichts Böses. Die Ermittlungen ergeben, dass die Frau seit Jahren vermisst wird. Doch es bleibt nicht bei diesem Fall und die Ermittlungen gestalten sich schwierig, denn sie führen in sehr unterschiedliche Richtungen.
Der Schreibstil liest sich ehr gut und flüssig. Ich kannte Dühnfort bisher nur aus dem ersten Band der Reihe. Er ist ein sympathischer Ermittler, der sich abhebt von den in anderen Krimis meist mit Problemen behafteten Kommissaren. Bei den Ermittlungen verlässt er sich auch schon mal auf seine Intuition. Ich mag Konstantin Dühnfort.
Aber nicht nur der Fall wird beleuchtet, sondern wir erfahren auch einiges aus seinem privaten Leben, in dem Gina und er vor eine schwierige Entscheidung gestellt werden. .
Doch auch alle anderen Charaktere sind gut und vielschichtig beschrieben und es ist erschreckend, was hinter der gediegenen Fassade einer Familie oft brodelt. Es war von Anfang an spannend und obwohl ich versuchte, den Täter vor Dühnfort zu überführen, ist es mir nicht gelungen. Der Autorin gelang es, durch immer neue Wendungen die Spannung aufrecht zu erhalten und mich vom wahren Täter abzulenken.
Ein überzeugender Krimi, den ich nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 27.08.2017

Maxim Charkow ermittelt wieder

Allmacht
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Neun Skifahrer brechen 1959 zu einer Tour auf den „Berg der Toten“ auf und kommen nicht wieder zurück. Der Suchtrupp findet ihre entstellten Leichen. Aber es kommt nie heraus, was die Untersuchungen ergeben ...

Neun Skifahrer brechen 1959 zu einer Tour auf den „Berg der Toten“ auf und kommen nicht wieder zurück. Der Suchtrupp findet ihre entstellten Leichen. Aber es kommt nie heraus, was die Untersuchungen ergeben haben, dafür gibt es jede Menge Gerüchte.
Der russischen Milliardärs Igor Komarow wird tot aufgefunden. Die Indizien weisen auf ein Beziehungsdrama hin, doch der Ermittler Maxim Charkow hat seine Zweifel. Seine Ermittlungen führen ihn auch ins russische Konsulat. Dort aber ist man nicht sehr gesprächig.
Dieses Buch ist der vierte Band um Chefermittler Maxim Charkow. Schon „Januskinder“ hatte mir gut gefallen.
Maxim Charkow ist ein sympathischer und besonnener Ermittler, der ein Gespür dafür hat, wenn die Indizien gestellt sind. Er will einen Fall unbedingt klären, beweist aber trotzdem Geduld bei seinen Ermittlungen. Mir gefällt, wenn er sich eine kulinarische Auszeit nimmt, denn in den meisten Krimis muss es ernährungstechnisch bei Polizisten immer schnell gehen. Auch seine Mitarbeiter Priska und Cla sind sympathisch und engagiert. Von ihrem Privatleben darf allerdings keiner wissen, dabei ist ziemlich offensichtlich, dass sie sich mögen.
In diesem Fall hilft die russische Abstimmung von Maxim, denn er versteht nicht nur die Sprache, sondern auch die russische Seele. Der Fall ist komplex und hinter dem Mord an Komarow steckt viel mehr, als ich anfangs vermutet habe. Immer wieder gibt es neue Wendungen.
Die Story ist gut und nachvollziehbar erzählt und von Anfang an spannend. Nach und nach fügen sich die verschiedenen Handlungsstränge zusammen und am Ende sind alle Fragen beantwortet. Es ist erschreckend, wie kaltblütig mit dem Leben von anderen Menschen gespielt wird.
Ein empfehlenswerter Krimi.