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Silkem

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2023

Toll

Und trotzdem leben wir
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"Und trotzdem leben wir" war für mich das erste Buch von Michaela Küpper. Es hat mir sehr gut gefallen.
Klappentext:
Deutschland 1945. Endlich ist der Krieg zu Ende, und nun stehen vor allem die Frauen ...

"Und trotzdem leben wir" war für mich das erste Buch von Michaela Küpper. Es hat mir sehr gut gefallen.
Klappentext:
Deutschland 1945. Endlich ist der Krieg zu Ende, und nun stehen vor allem die Frauen vor der Aufgabe, das Überleben ihrer Familien zu sichern. In einer kleinen Stadt am Mittelrhein lebt Gerrit in einem Haus, in dem viele Flüchtlinge Schutz gesucht haben. Eines Tages steht die ausgebombte Kölnerin Eva vor der Tür und bittet um Unterkunft. Eher widerwillig stimmt Gerrit zu, ist doch gerade ein Zimmer frei geworden, nachdem die vorige Bewohnerin, die junge Hilda, spurlos verschwunden ist. Eva kann aufatmen, doch das Zusammenleben der Frauen ist zunächst geprägt von Neid und Misstrauen - und dem Kampf ums Überleben.
Ein wenig geärgert hat mich mal wieder der "falsche" Klappentext. Ich habe ein Buch über starke Frauen erwartet - bekommen habe ich einen wunderbaren Roman über starke Kinder an der Grenze zum Erwachsenwerden. Emil und Louise sind für mich die wirklich starken Figuren in diesem Buch. Sie sind lebenshungrig, einfallsreich und absolut solidarisch in einer schwierigen Zeit. Beide haben viel erlebt, haben gelitten und haben sich nicht unterkriegen lassen. Das hat mich mehr überzeugt als das Verhalten und der Kampf ihrer Mütter.
Michaela Küpper schildert das erste Nachkriegsjahr. Oft recht sachlich, auf jeden Fall nicht rührselig. Sie beschreibt Schicksale, ohne selbst Stellung zu beziehen. Sie macht keine Vorwürfe, weist niemandem schuld zu. Mir hat das sehr gut gefallen. Es macht es mir als Leserin aber auch manchmal schwer, mich wirklich mit den einzelnen Personen zu identifizieren.
Fazit: Ein wunderbarer Roman zu einem schwierigen Thema. Michaela Küpper gelingt es, das erste Jahr nach Kriegsende lebendig werden zu lassen. Ohne Schuldzuweisungen in die eine oder andere Richtung, ohne Verharmlosung und ohne Dramatisierung. Toll!

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Tolle Ermittler, spannend und flüssig

Hassseele
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Nun habe ich auch den dritten Band der Charles-Pantel-Krimireihe "Hassseele" von Kirsten Weinhold gelesen. Er hat mir wieder gut gefallen.
Klappentext:
Wer den Hass heimlich hält, Schaden zu tun, des Bosheit ...

Nun habe ich auch den dritten Band der Charles-Pantel-Krimireihe "Hassseele" von Kirsten Weinhold gelesen. Er hat mir wieder gut gefallen.
Klappentext:
Wer den Hass heimlich hält, Schaden zu tun, des Bosheit wird doch vor der Gemeinde offenbar werden. (SPRÜCHE 26:26) Bei einem Spaziergang entlang der malerischen Küste Cornwalls entdecken Chief Inspector Charles Pantel und Ivy Clarks den Leichnam einer Frau. Vieles deutet darauf hin, dass es sich bei der Toten um das erste Opfer eines Serienmörders handeln könnte. Vier Tage später wird diese Vermutung zur traurigen Gewissheit. Eine zweite Frau, die dem ersten Opfer verblüff end ähnelt, wird tot aufgefunden. Für Pantel und sein Team beginnt eine aufreibende Suche nach dem Schuldigen. Doch jeder Ermittlungsansatz scheint in einer Sackgasse zu enden. Als weitere Morde, die ebenfalls die Handschrift des Täters tragen, Cornwall erschüttern, wird den Ermittlern bewusst, dass sie gegen ein Gespinst aus Hass und Gier ankämpfen müssen.
Charles Pantel und Ivy Clarks sind inzwischen ein Paar (ein wenig muss ich dann doch spoilern) und nicht alles läuft so reibungslos wie sie sich das gewünscht haben. Das finde ich gut, denn beide entwickeln sich auch in diesem 3.Band weiter, reiben sich aneinander.
Ansonsten steht wie immer bei Kirsten Weinhold die Ermittlungsarbeit im Mittelpunkt der Geschichte. Das ist oft recht zäh, aber nie langweilig. Der Spannungsbogen bleibt immer erhalten. Es gibt überraschende Wendungen und die immer wieder eingestreuten privaten Geschichten halten die Geschichte lebendig.
Die Geschichte ist flüssig geschrieben und entwickelt ihren ganz eigenen Fluss.
Das Motiv finde ich in diesem Band nicht ganz so überzeugend und wenn ich die Todesopfer in den drei Bänden zusammenzähle, kann ich den unsympathischen Chef DSI Thomson schon verstehen: Es muss nicht immer gleich ein Serienmörder sein.
Fazit: Eine gelungene Reihe mit einem sympathischen Team, spannend und flüssig geschrieben. Da gibt es hoffentlich noch eine Fortsetzung, denn die Idee hat Potential.

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Gelungene Fortsetzung

Sühneseele
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Nach "Racheseele" habe ich gleich den 2. Band der Charles-Pantel-Reihe "Sühneseele" von Kirsten Weinhold gelesen. Ich liebe es, Reihen hintereinander zu lesen, besonders wenn es wie hier eine gute Mischung ...

Nach "Racheseele" habe ich gleich den 2. Band der Charles-Pantel-Reihe "Sühneseele" von Kirsten Weinhold gelesen. Ich liebe es, Reihen hintereinander zu lesen, besonders wenn es wie hier eine gute Mischung aus spannendem Kriminalfall und sympathischem Ermittler-Leben ist.
Klappentext:
Denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen (Mt 26,52) Auf dem Golfplatz von Truro wird die Leiche von Luke Harrogate, einem bekannten Amateurgolfer und windigen Finanzmakler gefunden. Ein schrecklicher Unfalle? Aber wer ist die schwarz gekleidete, vermummte Frau, die in der Nähe des Unfallortes beobachtet wurde? Als kurze Zeit später ein Reiter von seinem Pferd getötet wird und erneut die mysteriöse Frau auftaucht, ist für Detective Chief Inspector Charles Pantel und seinem Team klar, dass sie es mit einer raffinierten Mörderin zu tun haben. Eine Psychopatin, die wahllos Hobbysportler angreift, oder sind die Tötungen ein Akt der persönlichen Rache? Trotz zahlreicher Spuren und vielfältiger Indizien laufen die umfassenden Nachforschungen immer wieder ins Leere. Erst ein Zufall führt das Ermittlerteam auf die richtige Spur - leider zu spät.
"Sühneseele" schließt nahtlos an "Racheseele" an, wobei beide Krimis auch eigenständig gelesen werden können. Alle Bände sind in sich abgeschlossen.
Im Mittelpunkt des zweiten Bandes steht, nachdem im ersten Band die Figuren sehr gut eingeführt wurden, die Ermittlungsarbeit. Diese ist oft langwierig und damit realistisch. Spannend bleibt es trotzdem, denn Kirsten Weinhold führt ihr Ermittlungsteam und damit auch mich als Leserin immer wieder in die Irre, ohne zu verwirren oder die Story aufzubauschen. Viele haben ein Motiv, die so gar nicht sympathischen Opfer zu töten. Doch war der Tod wirklich das Ziel, oder war doch alles ganz anders?
Es geht wieder um Schuld und Gerechtigkeit, es geht um Sühne. Doch wer hat Schuld und warum?
Die Story ist flüssig geschrieben, die Figuren handeln nachvollziehbar und sie verändern sich im Laufe der Handlung. Ich habe viele alte Bekannte wieder getroffen und neue Figuren kennen gelernt. Auch diese beschreibt Kirsten Weinhold mit Liebe zum Detail und authentisch. Und dann ist da noch Cosmo. Er bringt alle Herzen zum Schmelzen - nicht nur das von Ivy.
Ich lese jetzt den 3.Band "Hassseele", denn ich muss unbedingt wissen, wie es mit Charles, Ivy, Henry und Cosmo weitergeht.
Fazit: Eine gelungene Fortsetzung: Spannend mit authentischen Ermittlern, einer berührenden Hintergrundgeschichte und einem überraschenden Schluss. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Toller englischer Krimi

Racheseele
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Kann eine deutsche Autorin einen richtig tollen englischen Krimi schreiben? Damit meine ich, dieses ganz spezielle Flair englischer Krimis vermitteln, nicht in Englisch schreiben.
Mit "Racheseele" hat ...

Kann eine deutsche Autorin einen richtig tollen englischen Krimi schreiben? Damit meine ich, dieses ganz spezielle Flair englischer Krimis vermitteln, nicht in Englisch schreiben.
Mit "Racheseele" hat Kirsten Weinhold gezeigt, wie es geht. Ihr Cornwall-Krimi setzt die Tradition guter englischer Krimis fort.
Klappentext:
Ein Brief, in dem der anonyme Verfasser sechs Morde ankündigt, landet auf dem Schreibtisch von Chief Inspektor Charles Pantel, dem neuen Leiter der Abteilung für Kapitalverbrechen in Truro. Kurz darauf erschüttert eine Serie brutaler Morde den idyllischen Süden Cornwalls. Für Pantel und sein Team beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Die umfangreichen Ermittlungen führen die Polizisten auf die Spur zweier Hauptverdächtiger. Doch beide Männer scheinen wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Erst das Auffinden der Leiche eines der mutmaßlichen Täter, lässt auf den entscheidenden Durchbruch hoffen. Als Pantel nachts zu dem Tatort des letzten angekündigten Mordes gerufen wird, trifft er auf den wahren Täter und gerät in tödliche Gefahr.
Stil und Personen haben mich gleich in die Geschichte hineingezogen und ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Anfangs habe ich noch gedacht: Müssen es denn wieder so viele Tote sein? Am Ende wusste ich es: Es müssen so viele Tote sein, damit Kirsten Weinhold ihre Geschichte auch wirklich erzählen kann.
Es geht um Schuld, um Gerechtigkeit und Strafe und damit um die großen Themen eines Krimis.
Dazu hat Kirsten Weinhold einige wirklich sympathische Ermittlerfiguren entwickelt, die nicht ohne Ecken und Kanten sind.
Der Spannungsbogen hält die ganze Geschichte über, auch wenn ich irgendwann geahnt habe, wie alles zusammenhängt. Aber ich bin ja auch eine erfahrene Krimileserin.
Der "große" Showdown am Ende passte, war nicht so abgehoben, wie in manchen anderen Büchern. Frauen schreiben doch die besseren Krimis.
Ich gehe jetzt in den Garten und lese den zweiten Band "Sühneseele", denn ich will unbedingt wissen, wie es mit Charles Pantel, Ivy Clarks und Henry Bloombottem weitergeht.
Fazit: Ein toller Krimi, der mich völlig überzeugen konnte. Eine absolute Leseempfehlung nicht nur für die Freund:innen guter englischer Krimis.

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Toller Auftakt

Der Strand: Vermisst
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Die Trilogie "Der Strand" von Karen Sander hat mich sofort angesprochen und so habe ich bis zum Erscheinen des 3.Bandes gewartet, um mit der Reihe zu beginnen. Den ersten Band "Der Strand Vermisst" habe ...

Die Trilogie "Der Strand" von Karen Sander hat mich sofort angesprochen und so habe ich bis zum Erscheinen des 3.Bandes gewartet, um mit der Reihe zu beginnen. Den ersten Band "Der Strand Vermisst" habe ich in zwei Tagen durchgelesen. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.
Klappentext:
Die gehörlose 19-jährige Lilli Sternberg verschwindet spurlos auf dem Weg zum Strand. Die Polizei unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt durchkämmt sofort die gesamte Umgebung: den Strand, den Ort Sellnitz, in dem Lilli bei ihren Großeltern lebt, das Hinterland. Ohne Ergebnis. Die einzige Spur ist Lillis letzte Handy-Nachricht an eine Freundin: das Foto einer in den Sand gemalten, scheinbar wahllosen Zeichenfolge. Engelhardt bekommt Hilfe von der Kryptologin Mascha Krieger vom LKA. Doch die Ermittler tappen im Dunkeln: Wurde Lilli entführt, und bei dem Foto handelt es sich um eine Botschaft des Täters? Hat Lilli selbst eine Art codierten Abschiedsbrief verschickt? Hat die Schrift im Sand überhaupt etwas mit ihrem Verschwinden zu tun?
Karen Sander spielt meisterlich mit den Emotionen der Leser:innen. Mal langsam und beschaulich in den Familienszenen, dann wieder mysteriös in den eingeschobenen "Ich-Passagen" (hier hat sie mich auf eine völlig falsche Spur gelockt), dann wieder Spannung und Ermittlungsarbeit. Die Kapitel sind kurz, enden aber meist mit Cliffhangern, so dass es schwer fällt, das Buch zur Seite zu legen.
Jede/r hat ein Geheimnis, das möglichst niemand erfahren soll. Mal sind die Geheimnisse eher banal, einige sind bis zum Ende des ersten Bandes noch nicht offen gelegt.
Mit Tom Engelhardt und Mascha Krieger hat Sander ein Ermittlungsduo geschaffen, das einfach Spaß macht. Auch alle Nebenfiguren sind wunderbar beschrieben. Der Stil ist flüssig, die Handlung komplex und gute strukturiert. Wunderbar.
Fazit: Ein toller Auftakt für die Trilogie. Gut, dass ich die anderen beiden Bände schon besorgt habe. Sonst hätte ich heute noch in meine Buchhandlung gemusst. Absolute Leseempfehlung.

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