Ich bin Sara. Ohne h.
Beautiful SoulIch bin Sara. Ohne h. Diese Namensgebung war Saras Eltern sehr wichtig, denn sie hielten ihre Tochter für etwas ganz Besonderes, wollten sie damit an die Sara aus dem Alten Testament erinnern, doch bis ...
Ich bin Sara. Ohne h. Diese Namensgebung war Saras Eltern sehr wichtig, denn sie hielten ihre Tochter für etwas ganz Besonderes, wollten sie damit an die Sara aus dem Alten Testament erinnern, doch bis sie sich mit der Auserwählten aus der Bibel identifizieren konnte, hatte Sara einen langen, steinigen und schmerzhaften Weg vor sich.
Aufgewachsen als einziges Mädchen mit vier Brüdern, einem alkoholabhängigen Vater und einer Mutter, die mit der ganzen Situation einfach nur überfordert war, wird dem kleinen Mädchen nicht genügend Aufmerksamkeit und Zuwendung geschenkt. Die Familie lebt in einem Viertel ihrer Stadt, die von sozialer Armut, Gewalt und Drogenhandel auf der Straße geprägt ist. Sara muss die heftigen Streitereien ihrer Eltern miterleben und nicht nur einmal ihren Vater aus der Kneipe irgendwie nach Hause buxieren. Für ein achtjähriges Mädchen eine absolute Überforderung.
Die Eltern brachten sie zwar mit dem Glauben in Berührung, jedoch konnten die starren Regeln und die verdrehte Wahrheit der Zeugen Jehovas nicht das Herz des kleinen Mädchen erreichen und ihr in irgendeiner Form Trost spenden und so ließ sie Gott Gott sein.
Ihr Zuhause wurde mehr und mehr die Straße und die Kinder und Jugendlichen, die sich dort tummelten. Da sie keine Ambitionen bezüglich Schule hatte und auch keinerlei Förderung von zu Hause erhielt, schließt sich Sara mit ihrer Freundin zusammen und die beiden schwänzen regelmäßig die Schule und beginnen langsam aber regelmäßig Drogen zu konsumieren. Ihr Alltag wurde mehr und mehr davon geprägt. Dabei hörten sie entsprechende Hip Hop Musik und wollten genauso aussehen wie die "Stars" in den Videos. Der anhaltende Drogenkonsum löste Panikattacken und Depressionen aus und mit entsprechenden Medikamenten versuchte sie damit die angsteinflößenden Zustände zu beherrschen.
Sara definierte sich immer mehr über ihr Aussehen und fand sich hässlich und wertlos. Auch eine Beziehung mit Michael und eine frühe Schwangerschaft konnten sie nicht vom Gegenteil überzeugen. Ihre Identitätsprobleme, die Gefühle der Minderwertigkeit und das tiefe Loch von mangelnder Tiefe schreien zu laut. Die nun junge Mutter fand schließlich im Fernsehen eine "Makeover-TV-Show" und in ihr festigte sich die fixe Idee, dass sie danach, wenn sie endlich schön ist, auch keine seelischen Probleme mehr haben wird. Jedoch kam alles anders, Die OPs wurden verpfuscht, im Spiegel sieht sie eine Fremde und sie fällt in ein tieferes seelisches Loch als zuvor, ihre Depressionen verstärken sich und auch die Drogen werden härter. Ihre Beziehung wird zunehmend von heftigen Auseinandersetzungen geprägt und steht mehr als auf der Kippe. Auch ihrer mittlerweile mehrerer Kinder willen schafft sie den Absprung nicht.....
Doch dann hat sie eine Begegnung mit einem früheren Freund ihres Bruders, der so ganz anders ist wie die jungen Leute auf der Straße. Er erzählt ihr von Jesus und wie sehr ER sie liebt. Dave betet für sie und Sara erlebt das Wunder einer körperlichen Heilung, ebenso empfiehlt er ihr in der Bibel zu lesen und ab dem Zeitpunkt fing für Sara ein neues Leben an. Die Umstände blieben noch eine lange Weile, doch durch die unerwartete Annahme und Liebe von Jesus erfährt Sara wieder Hoffnung und Zuversicht für ihr Leben. Sie geht, oft mit zittrigen Knien, den steinigen Weg in Richtung Leben.......
Ich habe die Biografie von Sara Langhirt mit Begeisterung gelesen und wenn mir auch in den ersten Seiten oft der Atem gestockt hat, wieviel ein Kinderherz aushalten muss und welche fatale Folgen es für ihre Zukunft hatte, hat mich ihre beginnende Verwandlung aufs Tiefste berührt. Sara lernt Josef Müller kennen und geht mit ihm auf Tour, mir fiel während des Lesens ein, dass ich sie ja mal auf Mallorca getroffen hatte und mich hat es umso mehr gefreut, welchen Weg sie in vertrauensvollem Gehorsam mit Jesus geht und wie sehr er ihr Leben und das ihrer Familie segnet. Sie erzählt uns ihre Geschichte auf ungewöhnliche Weise, in jedem Kapitel gibt es einige Zeitsprünge und ich habe den Eindruck mit der Autorin an einem Tisch zu sitzen, einen Kaffee zu trinken und ihr einfach zuzuhören.
Ihr Eltern konnten damals nicht ahnen, wie sich ihre Namensgebung auswirken würde. "Ich bin Sara. Ohne h." Gott wusste von Anfang an, wie sehr ihr Name zu ihr passt.
"Sara rief: Gott lässt mich wieder lachen! Jeder, der das erfährt, wird mit mir lachen!" aus 1. Mose 21,6
Absolut lesenswert!