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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2023

Mehr Briefe und Offenbarungen eines zukünftigen Ichs

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Naho lernt mehr über Kakeru, macht aber den Fehler nicht mutiger zu werden und die Dinge zu tun, die ihr in dem Brief ihres zukünftigen Ichs 10 Jahre weiter aufträgt. So kommt es, dass Kakeru mit einem ...

Naho lernt mehr über Kakeru, macht aber den Fehler nicht mutiger zu werden und die Dinge zu tun, die ihr in dem Brief ihres zukünftigen Ichs 10 Jahre weiter aufträgt. So kommt es, dass Kakeru mit einem Mädchen aus der Schule zusammenkommt, obwohl Naho die Chance gehabt hätte dies zu verhindern. Haben im 1. Band der Reihe die anderen Klassenmitglieder um Naho und Kakeru eine geringe Rolle gespielt, nehmen diese mehr und mehr Farbe an. Sie helfen Naho in ihrem Wunsch dabei Kakeru besser kennenzulernen, denn sie wissen wie schüchtern und zurückhaltend Naho ist. Suwa zeigt sich als jemand, dem Nahos Wohlergehen besonders am Herzen liegt, und es offenbart sich auch auf mehr als die offensichtliche Weise, warum dies so ist...

Ich weiß nicht, was mich an diesem Manga so fasziniert, aber Fakt ist: Das tut er! Naho ist unglaublich passiv, denn sie traut sich nicht die Dinge zu tun, an denen ihre gelegen ist. Erst ermuntert durch ihre Freunde findet sie den nötigen Mut. Sie ist aber ein unglaublich lieber und hilfsbereiter Charakter, und als Leserin hoffe ich immer, dass ihr irgendwer zu Hilfe kommt, denn alleine schafft sie es nicht. Ein sehr menschlicher Charakterzug. Die nächsten Bände liegen auf jeden Fall schon bereit!

Veröffentlicht am 02.08.2023

Briefe eines zukünftigen Ichs

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Naho und ihre Freunde bekommen einen neuen Klassenkameraden. Zeitgleich bekommt Naho aber auch einen Brief, der aus ihrem Ich in der Zukunft kommt, genauer gesagt ihr zehn Jahre älteres Ich. Der Brief ...

Naho und ihre Freunde bekommen einen neuen Klassenkameraden. Zeitgleich bekommt Naho aber auch einen Brief, der aus ihrem Ich in der Zukunft kommt, genauer gesagt ihr zehn Jahre älteres Ich. Der Brief sagt Naho bestimmte Dinge voraus und gibt ihr Anweisungen, wie sie sich in bestimmten Situationen mit ihrem Mitschüler Kakeru verhalten solle. Nahos Zukunfts-Ich versucht eine schlimme Sache abzuwenden, die sich ereignen wird. Und obwohl Naho das weiß, ist ihr auch bewusst, dass sie manchmal nicht aus ihrer Haut kann…

Da habe ich eine schöne Manga-Reihe entdeckt, die sich mit Freundschaft, Liebe, Schuld und der Unsicherheit eines jungen Schulmädchens befasst. Der Zeichenstil von Ichigo Takano gefällt mir sehr gut, da er mir nicht so üblich wie der anderer Manga erscheint, und macht ihn für mich schon gewissermaßen besonders. Ich kann nur sagen: I am hooked, und ich möchte nach dem ersten Band unbedingt wissen wie es weitergeht!

Veröffentlicht am 02.08.2023

Zwei komische Typen, ein geklautes Auto und der Roadtrip ihres Lebens

tschick
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Maik ist ein ziemlich langweiliger Typ. Gut in der Schule, aber so langweilig, dass seine Mitschüler ihm nicht mal einen Spitznamen verpassen. Zu Hause läuft es nicht ganz so langweilig ab, Maiks Mutter ...

Maik ist ein ziemlich langweiliger Typ. Gut in der Schule, aber so langweilig, dass seine Mitschüler ihm nicht mal einen Spitznamen verpassen. Zu Hause läuft es nicht ganz so langweilig ab, Maiks Mutter ist alkoholkrank und seine Eltern streiten häufig.
Maik ist praktisch Statist in seinem eigenen Leben, bis dieser neue in die Klasse kommt, der einen so unaussprechlichen Namen hat, dass er nur Tschick genannt wird. Tschick ist irgendwie anders und sucht den Kontakt zu Maik, der zunächst abblockt. Als Maiks Eltern ihn dann aber für zwei Wochen sich selbst überlassen, taucht Tschick mit einem geklauten Auto und der Idee auf einfach in ein Abenteuer zu fahren, ist der Gedanke zu verlockend, um nicht mitzufahren. Tschick und Maik brechen ohne Karte, dafür aber mit genauer Vorstellung, wo sie hinwollen, auf und erleben den Sommer ihres Lebens.


Ein jugendlicher Roadtrip mit ganz eigenem Charme. Immer wieder bekomme ich mit, dass dieses Buch wohl Schullektüre ist, verführt von dem Versprechen eines Sommerabenteuers habe ich ganz ohne Schulzwang das Buch in die Hand genommen und meinen Geist bei Tschick und Maik mitfahren lassen. Es war ganz große Unterhaltung diese beiden ungewöhnlichen Freunde zu begleiten, es war jugendlich, lustig und manchmal sogar ziemlich tiefgründig. Klare Leseempfehlung auch außerhalb der Schule!
Ich liebe vor allem die Büchergilde-Ausgabe mit ihren drei verschiedenfarbigen Schnitten, dem schönen Vorsatzpapier und dem Cover!

Veröffentlicht am 02.08.2023

1985 erschienen und heute noch immer aktuell!

Ganz unten
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In „Ganz unten“ hat sich der investigative Journalist Günter Wallraff in den 1980er Jahren in den Türken Ali Levent Sinirlioğlu verwandelt, um die Erfahrungen zu bestätigen, die ihm von Freunden und Bekannten, ...

In „Ganz unten“ hat sich der investigative Journalist Günter Wallraff in den 1980er Jahren in den Türken Ali Levent Sinirlioğlu verwandelt, um die Erfahrungen zu bestätigen, die ihm von Freunden und Bekannten, die über das Anwerbeabkommen als Gastarbeiter nach Deutschland kamen, zugetragen wurden. Zwei Jahre lang war er als Ali unterwegs und hat unter unmenschlichen Bedingungen gearbeitet, für den er von der deutschen Bevölkerung sogar noch blanken Hohn eingesteckt hat.

Dieses Buch ist ein journalistisches Meisterstück, denn Günter Wallraff hat sich tief, sehr tief in seine Rolle begeben.


Um das Buch zu lesen, sollte man sich in einer einigermaßen guten Grundstimmung befinden, denn man wird ganz unzweifelhaft Ärger empfinden. Immer wieder musste ich mir sagen, dass der Entstehungszeitpunkt dieses Dokuthrillers schon über 30 Jahre zurückliegt, doch geholfen hat es nichts: Dieser Fremdenhass, diese Intoleranz, diese so typische German Angst hat ganz unweigerlich immer wieder Wut ausgelöst.

Veröffentlicht am 02.08.2023

Ein ganz besonderer Kiosk!

Herrn Haiduks Laden der Wünsche
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Herr Haiduk besitzt einen kleinen Kiosk mitten in Berlin. In diesen kommen ganz verschiedene Menschen. Die Namen seiner Stammkunden kennt er meistens nicht, deshalb gibt er ihnen Spitznamen wie die Stumme ...

Herr Haiduk besitzt einen kleinen Kiosk mitten in Berlin. In diesen kommen ganz verschiedene Menschen. Die Namen seiner Stammkunden kennt er meistens nicht, deshalb gibt er ihnen Spitznamen wie die Stumme Studentin, der Pudelmann, die Ängstliche Frau, der Junge Kettenraucher. Einer seiner Kunden war auch ein Schriftsteller, den hat es irgendwann in die Welt verschlagen. Doch nun ist der Schriftsteller zurück, sehr zur Erleichterung von Herrn Heiduk, denn dieser hat eine Geschichte zu erzählen, von der er möchte, dass sie aufgeschrieben wird...


Herr Haiduk mag seinen ruhigen Alltag. Mit dem ist es allerdings vorbei, als das ganze Viertel durch die Meldung aufgewühlt wird, ein Lottojackpot von 13 Millionen Euro sei in dieser Gegend geknackt worden, vielleicht sogar in seinem Laden. Und der Gewinner? - Meldet sich nicht und löst auch seinen Lottoschein nicht ein. Das Gesprächsthema Nummer eins hat sich in der ganzen Stadt herumgesprochen und wird in dem Moment zu Herrn Haiduks persönlichem Problem, als die Stumme Studentin plötzlich einen Namen erhält. Die in sich gekehrte Alma wendet sich nämlich mit all ihrem Mut an Herrn Haiduk, nachdem sie den Gewinnschein gefunden hat. Sie möchte den Gewinner des Jackpots finden, der sich noch immer nicht gemeldet hat, obgleich der Gewinn bald verfallen wird. Mit eher ungewöhnlichen Methoden versuchen der Kioskbesitzer, sein Freund Adamo und Alma den Verlierer des Lottoscheins ausfindig zu machen und stellen dabei fest, dass das große Glück seine ganz eigene Belastung mit sich bringt.


Für mich war es Coverliebe auf den ersten Blick. Ich verbinde mit dem Anblick eines Kiosks Sommererinnerungen voller Eis und Süßigkeiten. „Herrn Haiduks Laden der Wünsche“ spielt passenderweise auch im Sommer. Mit diesem Buch gibt es eine Wohlfühlgeschichte, die es aber auch an einer gewissen Tiefe nicht mangeln lässt.