Misanthroph wäre doof
Die kleine Krimi-Tankstelle - Aller Anfang ist MordBücher erzählen ihre Geschichte ohne Worte. Naja, wohl nicht ganz, aber zu Taissa's Wohlgefallen geben sie im Gegensatz zu ihren neuen "Kunden" keine Widerworte und beschweren sich auch nicht, wenn man ...
Bücher erzählen ihre Geschichte ohne Worte. Naja, wohl nicht ganz, aber zu Taissa's Wohlgefallen geben sie im Gegensatz zu ihren neuen "Kunden" keine Widerworte und beschweren sich auch nicht, wenn man ihnen sagt dass sie doof sind. Anders als ihr Kollege Vinzent, hat sie ihre liebe Not mit ihrem geerbten Tankstellenimperium in Bad Bekenborn. Und der verrückte Professor, pardon - Doktor, von nebenan ist dabei ihr geringstes Problem. Als plötzlich ein tragischer Zwischenfall die Nachbarschaftsidylle nachhaltig aus dem Gleichgewicht bringt, ist es an Taissa's Haus- und Hofschnüffler Lolli sein Frauchen auf den Weg der Erkenntnis zu bugsieren. Gar nicht mal so einfach, wenn der Wald voller Bäume ist und man nicht sehen kann.
"Die kleine Krimi-Tankstelle: Aller Anfang ist Mord" ist ein Krimi, den mal wohl getrost unter Cosy Crime abspeichern darf. Zwar handelt es sich bei der Geschichte um einen Krimi, zentraler Punkt ist aber mehr die Vielfalt und Variation der Charaktere, denn ein scary, thrilling Plot. Dennoch ist auch der Ablauf mit einigen Überraschungen gespickt und im Gegensatz zu den meisten Büchern bin ich auch nicht schon viel zu früh auf die Auflösung gestoßen. Insbesondere der tierische Protagonist erobert jedes Herz, ohne dabei übertrieben süß dargestellt zu werden. Bei den menschlichen Darstellern sucht man vergebens nach 08/15 - Ottonormal.
Wer getrost auf seriöse Kriminalermittlungen karrieregeiler Anzugträger verzichten kann und gerne mal unter der Oberfläche von Charakteren buddelt, wird hier fündig.
Ein leichtes Buch, auch im übertragenen Sinne, das in unterschiedlicher Atmosphäre gelesen werden kann.