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Veröffentlicht am 28.09.2023

Ein Meisterstück der Vampirfantasy

Die Schwarze Königin
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Die Geschichte bewegt sich zu gleichen Teilen auf zwei Zeitebenen. Wir begleiten zum einen Len in der Gegenwart auf seinem Busausflug nach Prag, wo er unfreiwillig auf die Spuren seiner Vorfahren stößt. ...

Die Geschichte bewegt sich zu gleichen Teilen auf zwei Zeitebenen. Wir begleiten zum einen Len in der Gegenwart auf seinem Busausflug nach Prag, wo er unfreiwillig auf die Spuren seiner Vorfahren stößt. Zum anderen bewegen wir uns im frühen 15. Jahrhundert an der Seite der historischen Figur Barbara von Cilli, die schwarze Königin. Heitz ist es gelungen, diese beiden Zeitebenen geschickt mit einer zu verweben. Die Entdeckungen, die Len in der Gegenwart macht, werden uns Lesenden durch die abwechselnden Eindrücke Barbaras noch verständlicher gemacht.
Tatsächlich konnte ich Lens Erlebnisse mit der größten Spannung verfolgen. Len hat keine Ahnung, dass es Vampire wirklich gibt, bis er unfreiwillig in dieses Abenteuer stolpert. Der junge, schmächtige sowie kluge Mann wird dabei zur perfekten Identifikationsfigur, die mir auf Anhieb sympathisch war. Und seine Erlebnisse werden zunehmend gruseliger.
Auch Barbaras Erlebnisse habe ich mit Interesse verfolgt. Wüsste ich nicht, dass das hier Vampirfantasy ist, könnte man meinen, dies sei wahre Historie. Man merkt auf jeder Seite, wie viel Mühe und Arbeit der Autor in seine Recherche und seine Ausarbeitungen auf Basis dieser gesteckt hat. Dies hat mich nachhaltig beeindruckt, weshalb das Buch problemlos mit Bram Stokers „Dracula“ mithalten könnte. Die thematischen Bezüge zu ebendiesem Werk finde ich hervorragend.
Bei einem Fantasyroman diesen Umfangs und mit dieser Tiefe ist logischerweise nicht jede Seite spannungsgeladen. Der Roman ist auch alles andere als leichte Kost. Mal zwischendurch 10 Seiten lesen und das Buch dann wieder beiseitelegen sei hier nicht geraten. Dafür empfinde ich es als zu komplex, wenn auch durchaus gut verständlich. Dies ist jedoch ein Buch für das man sich Ruhe und Zeit nehmen muss, um vollständig in diese ausgeklügelte Geschichte abzutauchen. Gleichzeitig ist es nichts für schwache Nerven. Schon die allerersten Seiten zeigen, wie blutrünstig und brutal es werden kann. Für mich dennoch ein Meisterstück unter den Vampirromanen! Diese Arbeit und Leistung des Autors kann nur mit fünf Sternen gebührend gewürdigt werden – und damit, dass wir es alle lesen.

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Veröffentlicht am 27.09.2023

Ein Märchen für‘s Herz

Flora und der Bär im Zauberwald
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„Flora und der Bär im Zauberwald“ ist ein wundervolles Bilderbuchmärchen, das vor allem durch seine schönen, überwiegend Doppelseiten füllenden Illustrationen besticht. Dabei vereint dieses Bilderbuch ...

„Flora und der Bär im Zauberwald“ ist ein wundervolles Bilderbuchmärchen, das vor allem durch seine schönen, überwiegend Doppelseiten füllenden Illustrationen besticht. Dabei vereint dieses Bilderbuch klassische Märchenelemente in sich, ohne von bestehenden Märchen abzukupfern. So treffen wir hier auf eine böse Hexe, sprechende Tiere und einen verzauberten Wald. Auch Magie ist im Spiel.

Dieses Buch vorzulesen, macht einfach Spaß. Dabei geht die Geschichte von der ersten Seite an ins Herz. Der Bär ist einsam und wünscht sich sehnlichst einen Freund. Schließlich trifft er Flora und die beiden werden beste Freunde. Eines Tages gerät Flora in die Fänge der bösen Hexe und der Bär macht sich auf, um sie zu retten.

Neben der Thematik Freundschaft wird in diesem Buch eine weitere, wichtige Botschaft vermittelt: Der Glaube an sich selbst. So ermuntert der Bär Flora, an sich selbst und ihre Fähigkeiten zu glauben. Wenn man an sich selbst glaubt, kann man alles schaffen. Eine tolle Botschaft, die hier schön verpackt und transportiert wird.

In den Illustrationen können wir stets kleine Details entdecken, wie beispielsweise das freundliche Gesicht der Teekanne. In der Summe ist dieses Bilderbuch ein Highlight für uns. Auch wenn das Cover etwas weihnachtlich anmutet, sollte man sich hier nicht täuschen lassen. Die Geschichte spielt in Herbst, Winter sowie Frühling und hat rein gar nichts mit Weihnachten zu tun. Sie passt also perfekt zur jetzt dunkler werdenden Jahreszeit.

Empfohlen wird das Buch vom Verlag ab 4 Jahren, mein Sohn liebt das Buch aber bereits jetzt (mit unter 2 Jahren).

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Kunterbunte Tierwelt

Mein großes Sachen suchen: Alle Tiere der Welt
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In diesem Pappbilderbuch erwarten uns 12 großformatige Doppelseiten voll mit den verschiedensten Tieren der Welt. Jede Doppelseite zeigt dabei eine andere Tierwelt - vom Wald, über den Ozean bis nach Australien.

Mein ...

In diesem Pappbilderbuch erwarten uns 12 großformatige Doppelseiten voll mit den verschiedensten Tieren der Welt. Jede Doppelseite zeigt dabei eine andere Tierwelt - vom Wald, über den Ozean bis nach Australien.

Mein Sohn liebt das Buch jetzt schon und das obwohl er noch keine 2 Jahre alt ist (wie empfohlen). Er lernt mithilfe des Buches gefühlt jeden Tag ein neues Tier kennen - und auch es auszusprechen.

Das Sachen-Suchen-Buch schult also nicht nur das Auge und das Wiedererkennen, es unterstützt auch beim Sprechen lernen. Zum Teil werden allerdings schon sehr spezifische Tierarten dargestellt und auch links am Rand zum Suchen vorgeschlagen. Ich vereinfache es für ihn daher häufig und sage z. B. statt „Steinadler“ nur Adler. Für das Alter ist das vollkommen ausreichend. Manche weniger geläufigen Tierarten werden im Buch gar nicht benannt, da bin zum Teil sogar ich überfordert, es zu benennen. Das finde ich etwas schade.

Ansonsten sind die Tiere sehr realistisch gezeichnet und auf den bunten Seiten gibt es jede Menge zu entdecken.

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Veröffentlicht am 20.06.2023

Vier junge Erwachsene, eine Leiche und viele Geheimnisse

Tristan Mortalis
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Dieses Buch versprüht dezente Pretty Little Liars-Vibes: Im Mittelpunkt steht eine Clique, die sich nach einer legendären Abifeier aus den Augen verloren hat und nun wieder aufeinander trifft. Denn einer ...

Dieses Buch versprüht dezente Pretty Little Liars-Vibes: Im Mittelpunkt steht eine Clique, die sich nach einer legendären Abifeier aus den Augen verloren hat und nun wieder aufeinander trifft. Denn einer von ihnen ist in dieser Partynacht im Moor gestorben. Doch wie kam es dazu und wieso hat keiner der Freunde etwas davon mitbekommen?

Wir haben hier vier Protagonisten, Claire, Alice, Damian und Bene. Der Erzähler ist ein personaler, der zwischen den Perspektiven der Protas hin und her wechselt. Und obwohl das Werk von zwei Autorinnen geschrieben ist, merkt man überhaupt nicht, wer hier wen geschrieben hat. Die beiden beweisen mit diesem Buch also definitiv ihr Schreibtalent.
Die Figuren waren jede für sich sehr einzigartig, ihre Charaktere wurden gut ausgearbeitet und man findet schnell seine Favoriten unter ihnen. Auch die Spannung lässt nicht lange auf sich warten und früh wird klar: Hier hat jeder von ihnen sein eigenes Geheimnis und weiß mehr von der Partynacht als die anderen denken. Das Buch verspricht also Spannung und Miträtseln pur!
Das Hauptsetting stellt ein Moor nahe eines Sees in Norddeutschland dar und diese düstere, vereinsamte Atmosphäre kommt sehr gut rüber, da das Moor im Winter - in dem der Roman spielt - alles andere als einladend wirkt.
Es gibt sogar ein klein wenig was für‘s Herz, aber wirklich nur im Hintergrund und vollkommen kitschfrei. Das hat mir sehr gut gefallen!
Relativ früh kam mir zwar schon ein Verdacht, wer der Mörder ist, am Ende haben mich die Autorinnen aber doch sehr überrascht, denn mein Verdacht bestätigte sich nur zum Teil. Stattdessen kam für mich wirklich Unerwartetes ans Licht. Das Ende ist ein wenig offen gehalten, es gibt einen Epilog, der uns in etwa aufzeigt, wie es für unsere Protagonisten endet. Tatsächlich hätte ich aber gern noch viel mehr von den Vieren gelesen und auch am Ende noch gern haargenau erfahren, wie es für sie ausgeht.
Nichtsdestotrotz konnte ich das Buch spätestens ab der Hälfte nicht mehr aus den Händen legen, ich habe mich regelrecht verloren in der Geschichte. „Tristan Mortalis“ bekommt von mir fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 19.04.2023

Übertrifft den Vorgänger

Wer die Hölle kennt
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Wer die Hölle kennt - ist klar im Vorteil. Das wäre wohl die sinnvollste Fortsetzung des Titels von Leigh Bardugos zweitem Teil um Geisterseherin Alex Stern. Doch Alex und Dawes bleibt nicht viel Zeit, ...

Wer die Hölle kennt - ist klar im Vorteil. Das wäre wohl die sinnvollste Fortsetzung des Titels von Leigh Bardugos zweitem Teil um Geisterseherin Alex Stern. Doch Alex und Dawes bleibt nicht viel Zeit, um sich auf die Hölle vorzubereiten. Sie wollen einen Weg hinein finden, um Darlington dort herauszuholen.
Ich fand Band 1 „Das neunte Haus“ trotz kritischer Meinungen schon gut, doch Band 2 konnte das Ganze noch einmal toppen! Leigh Bardugo hat sich hier wieder mal selbstübertroffen in ihrer Abgedrehtheit und Unvorhersehbarkeit. Das Buch beginnt zunächst etwas ruhiger. Da es eine ganze Weile her ist, dass ich Band 1 gelesen habe, brauchte ich etwas Zeit, um wieder in die Geschichte hineinzufinden - und vor allem, um die Ereignisse von Band 1 zu rekonstruieren, denn es geht hier quasi nahtlos weiter. Spätestens ab der Hälfte hatte mich das Buch aber dermaßen in seinen Bann gezogen, sodass ich es kaum aus der Hand legen konnte. Ich habe mitgefiebert und um unsere Helden gebangt, denn Leigh Bardugo ist ja bekanntlich vieles zuzutrauen.
Das Buch hat mich vollends begeistert und ich kann es selbst denjenigen ans Herz legen, die nach Band 1 noch skeptisch sind. Denn es wird so viel besser und auch der Cliffhanger am Ende lässt auf eine genauso spannende Fortsetzung hoffen.

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