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Veröffentlicht am 18.09.2023

eine Apfelsinenkiste als Lebensrettung

Wie ein Stern in mondloser Nacht
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"Wer nicht hinsieht, der macht sich mitschuldig."

Die junge Henni ist ihrer Zeit weit voraus, sie erkennt Probleme, kombiniert gut und auch politisch macht sie sich Sorgen um die Zukunft - was passiert ...

"Wer nicht hinsieht, der macht sich mitschuldig."

Die junge Henni ist ihrer Zeit weit voraus, sie erkennt Probleme, kombiniert gut und auch politisch macht sie sich Sorgen um die Zukunft - was passiert da im Ostblock. Die Menschen werden stillgehalten und keiner Hilft ihnen.

Henni ist da anders, seit ihre Mutter sie im alten Hinterhaus zurückgelassen hat und sie einen persönlichen Schicksalsschlag verkraften muss, setzt sie sich für die Hilflosen ein und das sind in den 50er Jahren, die ungewollten Kinder.
Henni sieht das Leiden der Mütter, die nicht vom Wirtschaftswunder profitieren. Als gelernte Hebamme hat sie schon vielen Kinder auf die Welt geholfen, manchmal auch unter Missachtung der Krankenhausregeln. Denn in den 50er Jahren boomt der Drang alles technisiert zu machen,. So auch im Kreißsaal, da wird wenig auf die Bedürfnisse der Mütter eingegnagen, es sind karge Zimmer in denen diese liegen, meist verkabelt an diversen Geräten.
Nicht jede Mutter kommt mit dieser leere Zurecht, auch für diese Mütter schafft Henni einen eigenen kleinen Entbindungsraum, farbig, bunt und mit vielen natürlichen Hilfsmitteln um den Frauen unter der Geburt beistehen zu können.
Vor allem sind es aber Hennis warme Worte und ihr großes Herz, denen die Frauen vertrauen.

Meinung:
Die Geschichte wird in 2 Zeitebenen erzählt. Von 1947 begleitet der Leser Henni bei ihrer Entwicklung, lernt sie als Kind mit großem Herzen für die Ausgestoßenen kennen, begleitet sie bei ihrer Liebe zu Ed, einem Aristokraten der sich gegen die Sitten seines Vaters zur Wehr setzen will, erlebt Hennis größten Verlust mit und den Aufbau der 1. Babyklappe.
"Unterbrochen" wird diese chronologische Entwicklung vom hier und jetzt (das Jahr 2000) in dem die Journalistin Liv über die Babyklappe in Berlin berichtet und gleichzeitig auf der Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit ist.

Der Roman wird aus Hennis und Livs Sicht erzählt.

Leider wirkt der Schreibstil der Autorin, Marie Sand, auf mich sehr grob und eckig. Die Sätze lesen sich mit unter abgehakt.

Auch hätte ich mir mehr von der Idee - der ersten Babyklappe gewünscht. Denn man begleitet nur 1 Kind aus der Apfelsinenkiste, wie vielen Kinder Henni mit ihrer Kiste tatsächlich das Leben ein 2. mal geschenkt hat, klingt nur in einem Nebensatz an.

Fazit:
Tolles und wichtiges Thema, das einen guten Blick in die Verhältnisse der 50er Jahre wirft. Für mich aber nicht breit genug und auch den Schreibstil empfand ich als gewöhnungsbedürftig.

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Veröffentlicht am 03.08.2023

die Froschkönigin auf kulinarischer Reise – langweilig, ohne Höhen und Tiefen

Disney Adventure Journals: Tiana und der Zauber von Harlem
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Inhalt:
Tiana lebt mit ihrer Familie in New Orleans und betreibt hier ein gut besuchtes Restaurant.
Dennoch treibt es sie nach New York, um dort beim berühmten Chefkoch Leroy in Ausbildung zu gehen.

Auf ...

Inhalt:
Tiana lebt mit ihrer Familie in New Orleans und betreibt hier ein gut besuchtes Restaurant.
Dennoch treibt es sie nach New York, um dort beim berühmten Chefkoch Leroy in Ausbildung zu gehen.

Auf die Reise begleitet sie ihre beste Freundin Lottie und das Tagebuch ihrer Mutter.


Meinung:
Dies ist nicht unser erster Carlsen Comic und auch nicht der erste aus der Disney Adventure Journal Reihe. Aber dies ist der erste enttäuschende Band.

Meine Kinder meinen, zum Schluss ist es ja doch noch mal spannend geworden.

Zwischendrin haben sie aber sowohl beim zuhören,als auch beim selber lesen gekämpft um am Ball zu bleiben.

Die Disney Adventure Journals erzählen die Geschichten von Disney Heldinen und was diese nach ihrer "Filmkarriere" machen. Und die einstige Fröschkönigin Tiana hat sich dazu entschieden Köchin zu werden.

Was wir an der Geschichte nicht verstehen, Tiana betreibt ja schon ein Restaurant, von dem die Menschen begeistert sind, warum geht sie dann nach New York - denn ihren Traum, wie sie so oft in New York erklärt, Köchin zu werden, den hat sie ja schon erfüllt.
Auch verläuft die Geschichte zu geradlinig. Es gibt keine "bösen" Ereignisse.
Von ihrer Freundin Lottie erfährt man im Buch recht wenig, auch scheint Tiana in New York nicht wirklich viel mit ihr zu unternehmen, dennoch ist diese ihr nicht böse.

Die 2 weiteren Lehrlinge die bei Chefkoch Leroy in Ausbildung gehen, sind sofort mit Tiana befreundet, auch wenn sie eigentlich Konkurrenten sein müssten, denn die große Gala kann nur ein Nachwuchstalent als Chefkoch ausrichten.

Immer kurz bevor es zu einem Streit kommt, verraucht dieser wieder und dennoch zweifelt Tiana an ihren Talenten und sucht trotz im Tagebuch ihrer Mutter.

Vom Aufbau sind die Comics dieser Reihe identisch, die Geschichte wird als Comic erzählt, die Gefühle der Hauptfigur kommen als Tagebucheinträge in der Ich-Form zur Geltung.

Die Idee, den bekannten Disney Figuren ein "Leben" nach ihren Filmen zu widmen finden wir toll, spannend und auch aufregend (wie bei Mulan). Bei Tiana ist es aber eine sich ziehende, langweilige Kochgeschichte, ohne große Höhen und Tiefen, die uns nur wenig ansprechen und in ihren Bann ziehen konnte.

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Veröffentlicht am 20.07.2023

zu schwer für die Zielgruppe, die Grafiken könnten realistischer sein

Von Ameise bis Wombat: Tierisch geniale Bautricks für unsere Zukunft
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Inhalt:
Auf 75 Seiten stellen sich 26 Tiere und ihre "Talente" vor.
Dabei ist das Buch in 5 große Themengebiete unterglieder: Konstruktion, Materialien, Formen, Energie und Wasser.
Jedes Tier stellt sich ...

Inhalt:
Auf 75 Seiten stellen sich 26 Tiere und ihre "Talente" vor.
Dabei ist das Buch in 5 große Themengebiete unterglieder: Konstruktion, Materialien, Formen, Energie und Wasser.
Jedes Tier stellt sich (meist) auf einer Doppelseite selber vor und erklärt, was an ihnen oder ihrer Bauweise so besonders ist und was der Mensch daraus abgeleitet hat, bzw. auch ableiten kann.

Meinung:
Das Thema "Tierische Geniale Bautricks" und wie sich diese der Mensch von den Tieren abschaut, fanden wir recht spannend und interessant. Die Umsetzung in diesem Buch konnte uns aber nicht überzeugen.

Die Texte sind ok, aber gerade für die Zielgruppe (4-7 Jahre) ergeben sich bei einzelnen Wörtern viele Fragen: Was ist effizient? Oder inspiriert? Oder futuristisch?

Die Bilder/ Zeichnungen passen dann wieder zu der Zielgruppe, so werden die Tiere verniedlicht und mit großen Augen oder auch Bauhelmen und Anziehsachen dargestellt. Die Details fallen mit unter aber zu wenig auf, sodass meine Kinder nicht immer verstehen konnten, um was es gerade geht.
Wenn es dann um die Übertragung der Ingenieurskunst auf menschliche Bauwerke geht, sind diese ebenfalls als Zeichnung dargestellt. Leider sehr unrealistisch, hier hätten wir uns  Fotografien gewünscht, die dann auch realistisch darstellen, wie der Mensch das "Talent" der Tiere nutzt und umsetzt.

Für uns passen die Bildgestaltung und der Anspruch der Texte nicht zusammen. Alles wirkt sehr abstrakt und wenig greifbar.
Auch wenn die Idee des Buches toll ist und viel Neues erklärt wird, konnte und die Aufmachung und Umsetzung nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 11.05.2023

viel Herz, wenig Geschichte

Die Kinder der Luftbrücke
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Inhalt:
Nora lebt zusammen mit ihren beiden Kindern, der Mutter und ihrer Schwester in einer kleinen Wohnung in Westberlin.
Das Leben ist hart, denn die Folgen des Krieges sind noch spürbar, Berlin liegt ...

Inhalt:
Nora lebt zusammen mit ihren beiden Kindern, der Mutter und ihrer Schwester in einer kleinen Wohnung in Westberlin.
Das Leben ist hart, denn die Folgen des Krieges sind noch spürbar, Berlin liegt in Trümmern und Essen gibt es nur auf Lebensmittelmarken und nur wenn Ware vorhanden ist (und es der Händler gut mit einen meint).
Besonders hart trifft es die Familie, als die Sowjets eine Blockade um Berlin errichten und kein Warenverkehr mehr über Land erfolgen kann.

Wie soll es für die Berliner weitergehen?

Meinung:
Ich hatte mir mehr von diesem Historischen Roman erwartet.

Für meinen Geschmack kommt die Geschichte der Luftbrücke, und der Rosinenbomber zu kurz. Auch die Politischen Spielchen zwischen den Alliierten und den Russen finden kaum Bedeutung. Hier hätte ich mir mehr erhofft.

Vielmehr geht es in diesem Roman um die Geschichte von Nora, deren Mann im Krieg vermisst wird. Und um ihre neue Liebe, zu einem Air Force Piloten.
Es geht um ihren Job als Übersetzerin und die Intrigen die manch eine Frau gesponnen hat. Um die Beziehung zu ihren Kindern, die hoffen das der Vater aus Russland zurück kommt. Es geht um ihre Schwester, die gerne Heiraten möchte, aber der das Geld dazu fehlt und dann auch noch einen Fehler begeht und um dessen Verlobten, der nachdem die Blockade errichtet ist, seinen Job verliert.
Kurz um, es geht um viele Gefühle, aber weniger um die Geschichte.

Die Autorin, Juliana Weinberg, schreibt klar und verständlich.
Mit unter wiederholt sie sich aber, gerade wenn es um den Zwiespalt in Nora geht, ihrem Herz folgen oder ihren (selbstauferlegten) Pflichten.
Spätestens nach der 3. Wiederholung hat es jeder Leser verstanden, das ihr diese Entscheidung nicht leicht fällt - leider ist dieser Zwiespalt zentraler Mittelpunkt der Geschichte und wird noch diverse male aufgeführt.

Für mich hätte man aus der Luftbrücke mehr machen können.

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Veröffentlicht am 28.04.2023

poetische Geschichten zu komplexen Themen der Natur

Kleine und große Wunder der Natur
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Auf insgesamt 92 Seiten sollen junge Zuhörer, ab 4 Jahre,  9 faszinierende Naturschauspiele näher gebracht werden.
Dabei steht vor jedem "Ereignis" eine poetische Geschichte, anschließend wird das wissenschaftliche ...

Auf insgesamt 92 Seiten sollen junge Zuhörer, ab 4 Jahre,  9 faszinierende Naturschauspiele näher gebracht werden.
Dabei steht vor jedem "Ereignis" eine poetische Geschichte, anschließend wird das wissenschaftliche Thema auf einer Seite, meist recht anschaulich als Kreislauf, erklärt. Die nächste Seite ist dann immer ein Überleitung zur folgenden Geschichte.

Die Idee, komplexe Sachverhalte in eine Geschichte zu verpacken und sie so Kindern näher zu bringen, fanden wir sehr ansprechend.
Allerdings waren meine Zuhörer (4,7,9 und 11) von der Poesie "überfordert" und auch beim Vorlesen bin ich des öfteren ins straucheln gekommen. Sind dann noch naturwissenschaftliche Fachbegriffe ins Spiel gekommen, haben gerade die jüngeren Zuhörer schnell das Interesse verloren.
Die kurzen und überschaubaren Wissensseiten hingegen, fanden wir alle recht ansprechend.

Das Buchcover ist hochwertig gestaltet. Auch die Buchseiten sind etwas dicke, die Bilder passen zum Stil der Geschichten.
Teilweise sind diese aber sehr überladen und nicht immer klar dargestellt. Gerade bei den Sporen hatte ich endlose Diskussionen mit dem jüngsten Zuhörer, das es eben keine fliegenden Igel sind.

Auf dieses Buch muss man sich geistig einlassen, es ist nicht einfach so zum zwischendurch lesen und vielleicht wird es klarer, wenn man die Geschichten öfters lies.

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