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Veröffentlicht am 20.12.2017

Ein temporeicher Thriller mit einer faszinierenden Story

Letzter Gruß
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In ganz Europa werden junge Pärchen umgebracht und von ihren Mördern kunstvoll arrangiert. Doch anstatt ihre Spuren zu verwischen, brüstet sie sich mit ihren Taten und kündigen diese mit eigens verschickten ...

In ganz Europa werden junge Pärchen umgebracht und von ihren Mördern kunstvoll arrangiert. Doch anstatt ihre Spuren zu verwischen, brüstet sie sich mit ihren Taten und kündigen diese mit eigens verschickten Postkarten an. Als die junge schwedische Reporterin Dessie Larsson ebenfalls eine solche Botschaft erhält, beginnt sie zu recherchieren und trifft dabei auf einen New Yorker Polizisten, dessen Tochter ein Opfer des Killerpärchens ist. Gemeinsam mit ihm versucht sie, dem mörderischen Gespann auf die Spur zu kommen und hat damit sogar ein klein wenig Glück. Allerdings nur solange bis sich herausstellt, dass das gesuchte Geschwisterpaar unschuldig ist und die Morde der Postkartenkiller weitergehen.

"Letzter Gruß" ist ein spannender Thriller, der gleich von zwei Autoren stammt und der sich wunderbar flüssig liest. Für ihn haben sich der amerikanische Bestsellerautor James Patterson und die erfolgreiche schwedische Krimiautorin Liza Marklund zusammengetan und einen Plot ersonnen, der mit einigen überraschenden Wendungen und ereignisreichen Ermittlungen gut zu unterhalten weiß. Denn es gibt einige Morde, die zunächst einmal zusammengeführt werden müssen, bis ein Muster erkannt werden kann und es gibt interessante Verdächtige, deren Motive ungewöhnlich erscheinen und deren Beziehungen zueinander schon ein wenig seltsam sind.

Die Handlung selbst wird in kurzen Kapiteln und aus verschiedenen Sichtweisen heraus erzählt und nimmt ein Tempo an, das als rasant zu bezeichnen ist. Deshalb sollte sich der Leser darauf einstellen, dass die beteiligten Figuren mit ihren Persönlichkeiten und ihren ganz privaten Geschichten und nur am Rande Erwähnung finden und auch nur insoweit sie für die Mordserie und die daraufhin geführten Ermittlungen von Bedeutung sind. Wen das nicht stört, hält mit diesem Thriller einen gut konstruierten Pageturner in den Händen, der mit einem packenden Verlauf und einem dramatischen Showdown aufwarten kann. Dieser endet zwar etwas zu abrupt, weiß aber trotz alledem zu überraschen.

Fazit:
"Letzter Gruß" ist ein temporeicher Thriller, der gut erzählt worden ist und mit einer Story überzeugt, die fasziniert.

Veröffentlicht am 30.08.2017

Amüsant und turbulent

Flavia de Luce 4 - Vorhang auf für eine Leiche
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Weihnachten steht vor der Tür, und während Flavia de Luce in diesem Jahr dem Weihnachtsmann auf die Schliche kommen will, plagen Colonel Haviland de Luce ganz andere Probleme. Denn die Familie steht kurz ...

Weihnachten steht vor der Tür, und während Flavia de Luce in diesem Jahr dem Weihnachtsmann auf die Schliche kommen will, plagen Colonel Haviland de Luce ganz andere Probleme. Denn die Familie steht kurz vor dem finanziellen Ruin und nur eine üppige Finanzspritze kann sie noch retten. Dass diese in Form einer Filmcrew kommt, gefällt Flavia sehr gut. Schließlich gibt es so endlich einmal ein wenig Abwechslung auf altehrwürdigen Familiensitz. Doch der Trubel, der ungeahnt viele Schaulustige anzieht, gipfelt in einem Mord, dessen Opfer ausgerechnet die berühmte Schauspielerin Diva Phillys Wyvern ist. Grund genug für die elfjährige Hobbydetektivin, eigene Ermittlungen anzustellen. Allerdings ahnt Flavia nicht, dass sie damit schon bald selbst zur Zielscheibe eines skrupellosen Mörders wird.

"Vorhang auf für eine Leiche" ist der vierte Band der Jugendbuchreihe um Flavia de Luce, die gemeinsam mit ihrem Vater Colonel Haviland de Luce und den beiden älteren Schwestern Ophelia und Daphne auf dem Familienanwesen Buckshaw lebt. Ausgestattet mit einer ordentlichen Portion Selbstbewusstsein und einem enormen Wissen über Gifte aller Art, liebt sie es, knifflige Fälle zu lösen. Dabei ist es egal, ob Flavia dem gut gehüteten Rätsel um den Weihnachtsmann beikommen will oder den Mord an einer Schauspielerin aufzuklären versucht. Das Labor auf Buckshaw hält für alle Eventualitäten hilfreiche Mittelchen bereit, mit denen sie zum einen wirkungsvolle Tinkturen brauen kann, zum anderen verschiedene Gegenstände untersucht. Ein gefährliches Hobby, das Flavia immer wieder in lebensbedrohliche Situationen bringt, was sie selbst aber nicht wirklich stört.

Alan Bradley versteht es, mit einer wunderbar bildhaften Sprache und einem leicht verständlichen Humor die Ereignisse rund um die neunmalkluge Flavia de Luce zum Leben zu erwecken. So sieht der Leser das verstaubte Familienanwesen mitsamt seinen Bewohnern regelrecht vor sich, während die Neuverfilmung von „Romeo und Julia“ für ungewohnt viel Aufregung sorgt und winterliche Schneemassen es fast zu verschlingen drohen. Hinzu kommen jede Menge kuriose Begebenheiten, die mit amüsanten Dialogen gewürzt, kurzweilig unterhalten und in denen, wie sollte es anders sein, eine selbstbewusste und aufmüpfige Elfjährige eine ganz besondere Rolle spielen. Dadurch rückt auch schnell einmal die Klärung eines Mordes in den Hintergrund, wenn Flavia mit kindlicher Neugier gesegnet, die Welt um sich herum zu erforschen versucht.

Fazit:
In "Flavia de Luce: Vorhang auf für eine Leiche" erlebt der Leser erneut ein turbulentes Abenteuer mit Flavia de Luce, das in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts angesiedelt ist und das mit viel Sprachwitz, einer wunderbaren Atmosphäre, skurrilen Figuren und einer sympathischen Heldin überzeugt.

Veröffentlicht am 09.06.2017

Ein wunderbar atmosphärischer und authentischer Kriminalroman

Tödliches Treibgut
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An der zerklüfteten Westküste Schottlands wird eine weibliche Leiche angeschwemmt, die übel zugerichtet ist. Mit Würgemalen am Hals und Fesselspuren am Körper bietet sie einen Anblick, der selbst hartgesottene ...

An der zerklüfteten Westküste Schottlands wird eine weibliche Leiche angeschwemmt, die übel zugerichtet ist. Mit Würgemalen am Hals und Fesselspuren am Körper bietet sie einen Anblick, der selbst hartgesottene Polizisten erschreckt. Deshalb wird mit Detective Chief Inspector Jim Daley einen versierten Ermittler aus Glasgow eingeflogen, der das Verbrechen schnell aufklären soll. Aber die Frau, die in dem in dem kleinen Fischerdorf Kinloch einen zweifelhaften Ruf genießt, bleibt nicht das einzige Mordopfer mit dem sich Daley und sein nachgereister Partner Detective Constable Brian Scott herumplagen müssen. Schon bald gibt es eine weitere Tote und anstatt die Arbeit der Ermittler nach allen Kräften zu unterstützen, fängt die Dorfgemeinschaft zu mauern an und auch der der Leiter der Polizeidienstelle vor Ort zeigt sich nicht sehr hilfreich.

„Tödliches Treibgut“ ist der erste Band der Kriminalreihe um den Glasgower Detective Chief Inspector Jim Daley, der während seines Einsatzes an der Westküste befördert wird und trotz problembehafteter Ermittlungen beweist, dass es zurecht geschehen ist. Doch bevor er mit seinem Team einem weitverzweigten Geflecht aus Korruption und Drogenhandel auf die Schliche kommt, muss er sich zunächst einmal mit der eigens angereisten Gattin um die kriselnde Ehe bemühen. Aber auch sein stetig wachsender Bauch und die damit enger werdenden Kleidungsstücke sowie der nervende Kleinstadtklatsch machen ihm zu schaffen, zumal die Küstenbewohner bei der Verbreitung von Neuigkeiten wesentlich redseliger sind, als bei den durchgeführten Befragungen. Doch zum Glück hat er mit Brian einen Kollegen an der Seite, auf den er sich einhundertprozentig verlassen kann und auch der junge Polizist Archie Fraser entwickelt sich trotz tollpatschiger Zwischenfälle während der notwendigen Zusammenarbeit ausnehmend gut.

Der Schreibstil ist locker und lässt sich bis auf die mit der Zeit störende Verwendung des Wortes „Aye“ angenehm lesen. Die Beschreibungen von Land und Leute sind gelungen. Zwar geschieht es auch mal, dass die Schilderungen der Umgebung zu ausufernd geraten sind oder private Probleme mit einer nervenden Selbstverständlichkeit überhandnehmen, aber das tut dem gut konstruierten und überaus lebendig dargestellten Kriminalfall keinen Abbruch. Vor allem, weil die vorhandenen Dialoge authentisch sind und mit dem in Schottland üblichen Humor durchzogen wurden. Während die Figuren regelrecht zum Leben erwachen und mit angenehm schrulligen Eigenarten versehen sind, was deren Zusammenspiel umso interessanter werden lässt. Und eine Überraschung ganz zum Schluss rundet das wendungsreiche Geschehen gekonnt ab.

Fazit:
„Tödliches Treibgut“ ist ein wunderbar atmosphärischer Kriminalroman mit einer guten Portion Humor, authentischen Figuren und einem spannenden Fall. Bei dieser Reihe freut man sich als Leser schon auf die nächsten Verbrechen.

Veröffentlicht am 08.10.2024

Ein tiefgründiger und emotionaler Kriminalroman

Die vergessenen Kinder
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Police Constable Joanna Hamilton geht in einer Woche in den Ruhestand. Ihre Karriere bei der Polizei war von vielen Fällen geprägt, die sie erfolgreich zum Abschluss brachte. Nur ein verschwundenes Mädchen ...

Police Constable Joanna Hamilton geht in einer Woche in den Ruhestand. Ihre Karriere bei der Polizei war von vielen Fällen geprägt, die sie erfolgreich zum Abschluss brachte. Nur ein verschwundenes Mädchen lässt sie nicht in Ruhe und geistert nach wie vor in ihrem Kopf herum. Holly Moore hat gemeinsam mit ihrer Schwester ihre Eltern bei einem Brand verloren und Joanna Hamilton war ihrer Meinung nach Schuld daran. Später verschwand sie spurlos aus dem Kinderheim, während ein anderes Mädchen ermordet wurde. Zwei Cold Cases, die in der Woche vor Joanna Hamiltons Ruhestand Bedeutung erlangen, als an einer Ausgrabungsstätte menschliche Knochen gefunden werden.

„Die vergessenen Kinder“ ist nach „Das Haus der Verlassenen“, „Die verlorene Frau“ und „Das Geheimnis des Mädchens“ der vierte Roman der englischen Autorin Emily Gunnis, der in deutscher Sprache erschienen ist. Der tiefgründige und emotionale Romane, der vor allem Lesende mit Vorlieben für verzwickte Kriminalgeschichten begeistern wird, überzeugt mit abwechslungsreichen Handlungssträngen, gut ausgearbeiteten Figuren und familiären Verstrickungen. Kombiniert mit einem atmosphärischen Setting entwickelt sich eine Sogwirkung, der sich niemand entziehen kann. Zwar braucht es einige Zeit, bis die Geschichte an Fahrt aufnimmt. Dann aber fesselt sie ungemein.

Fazit:
Ein lesenswerter Roman voller interessanter Charaktere, vielfältiger Lebensgeschichten und einem Kriminalfall, der erst am Ende sein ganzes Dilemma offenbart.

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 15.09.2024

Ein lesenswerter Roman mit mystischem Anteil

Der längste Schlaf
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Mara ist Schlafforscherin und eine Kapazität auf ihrem Gebiet. Eine Akademikerin, die jede Nacht von ihrem Wissen profitiert, würde man meinen. Aber so ist es nicht. Mara kann nur schwer schlafen. Und ...

Mara ist Schlafforscherin und eine Kapazität auf ihrem Gebiet. Eine Akademikerin, die jede Nacht von ihrem Wissen profitiert, würde man meinen. Aber so ist es nicht. Mara kann nur schwer schlafen. Und wenn es ihr gelingt, träumt sie Dinge, die in der Wirklichkeit geschehen. Vorahnungen, die Schlimmes prophezeien. Um das zu vermeiden, betäubt sie sich mit Tabletten und Alkohol und versucht, die Phase des Schlafes zu überspringen, die für ihre Träume verantwortlich ist. Doch immer wieder sagt ihr Unterbewusstsein Katastrophen voraus und Mara fällt es schwer, damit umzugehen.

„Der längste Schlaf“ ist ein unterhaltsamer Roman, der seine Leser in die Welt der Träume entführt und gleichzeitig viele wissenswerte Details über unseren Schlaf verrät. In seinem Mittelpunkt steht Mara, die aus Deutschland stammt und als Wissenschaftlerin in London tätig ist. Sie erhält eines Tages die Nachricht, dass ihr ein Unbekannter in ihrer Heimat ein Haus schenken will. Zweifelnd und von Neugierde geplagt, reist sie dorthin und begreift, welche Macht ihre Träume haben.

Die Protagonistin Mara ist authentisch und nahbar. In jeder Zeile, in der sie über ihre innere Zerrissenheit, ihre Ängste und Unsicherheiten erzählt, lebt und leidet der Leser mit. Genau wie in dem zweiten Handlungsstrang, der von zwei Kindern erzählt, die einen Unfall erlitten haben. Zwar erscheinen einige der stattfindenden Ereignisse konstruiert. Doch lässt sich der Leser auf eine mystische Komponente ein, wird er mit einer wendungsreichen und gut erzählten Geschichte belohnt. Ein lebendiger Schreibstil, interessante Nebenfiguren und ein atmosphärisches Setting tun ihr Übriges dazu, dass der Roman in einem Rutsch gelesen ist.
Fazit:

Ein lesenswerter Roman und eine Empfehlung für alle, die Romane mit mystischem Anteil mögen.

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