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Veröffentlicht am 16.10.2023

zwei grundverschiedene Sonderlinge und ihr Weg durchs Chaos - leider nicht ganz überzeugend

Ein Junggeselle zum Verlieben
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Die Begegnung zwischen dem Zwangsneurotiker George und der quirligen, lebensfrohen Willow verläuft für beide ziemlich überrumpelnd.

Während Georges Leben als zugeknöpfter Englischlehrer ziemlich durchgetaktet, ...

Die Begegnung zwischen dem Zwangsneurotiker George und der quirligen, lebensfrohen Willow verläuft für beide ziemlich überrumpelnd.

Während Georges Leben als zugeknöpfter Englischlehrer ziemlich durchgetaktet, strukturiert und förmlich verläuft, ist Willows Leben als Künstlerin ziemlich exzentrisch, spontan und voller Ideen. Das bekommt auch George zu spüren, der bedingt durch Willows Enkel Collin mit ihr in Kontakt kommt. Völlig überrumpelt von all ihren spontanen, etwas überrumpelnden Aktionen und ihre unkonventionelle Art wird George Stück für Stück aus seiner Komfortzone (seinem Schneckenhaus) gelockt, teils unfreiwillig und mit einigen Überraschungen versehen.

Doch so lustig und humorvoll das auch klingen mag, so erlebt man auch die Schattenseiten von beiden. Denn sie haben schon viel Kummer ertragen müssen, was George dazu veranlasst, mit Gott zu hadern, während Willow davon überzeugt ist, dass sie sämtliche schwierige Situationen mit Gottes Hilfe in den Griff kriegt, egal wie herausfordernd sie auch sein mögen. Das erlebt sie mit ihrer Tochter Josie, die unvermittelt bei ihr auftaucht und ziemlich unberechenbar, stimmungsschwankend und rücksichtslos Willows Leben auf den Kopf stellt.

Es ist eine Geschichte, die man wirken lassen muss oder es zumindest versucht, in der die Protas lernen müssen, sich selbst wiederzufinden, weil sie sich auf dem bisherigen Weg verloren haben. Stück für Stück lernen sie, was es heißt, inneren Frieden und Ausgeglichenheit zu finden und zu spüren, auf welch überraschende Weise Gott scheinbar doch im Leben wirkt und wie er Menschen gebraucht, um ihnen beizustehen und sie zu trösten.

Die christliche Thematik tauchte ganz leicht und leider insgesamt doch viel zu wenig und zeitweise etwas unlogisch erst im letzten Drittel des Buches auf, was ich etwas schade fand.

Auch mit den Charakteren hatte ich so meine Schwierigkeiten – Willows guter Wille und ihre Art etwas Gutes zu tun, aber leider oft unüberlegt und überrumpelnd zu agieren hat mich an vielen Stellen genervt. Dagegen hätte man George für sein steifes, zugeknöpftes Verhalten und seine ständigen Selbstzweifel am liebsten dauerschütteln mögen. Es waren nette Ansätze und Aktionen, wo er aus sich herauskommt, um dann im nächsten Moment wieder in Melancholie zu verfallen.

Was mich auch extrem gestört hat, dass sie sich nicht nur ständig gegenseitig entschuldigen, sondern sich bis zum Schluss, obwohl sie sich immer als Freunde bezeichnet haben, durchgehend siezen. Wer macht sowas als Freunde? Und das Ende war so abrupt und merkwürdig, dass ich hinter dasaß und dachte, das wird die bislang schwierigste Rezension, die ich jemals geschrieben habe.

Fazit: Zwei Sonderlinge, die unterschiedlicher nicht sein könnten, versuchen trotz ihres fortgeschrittenen Alters, ihrer Erlebnisse und Lebenserfahrungen die zweite Chance im Leben und in der Liebe zu nutzen. Mit Höhen und Tiefen, Humor und Kummer, einigen überraschenden Entwicklungen und einem speziellen Lied, dass ziemlichen Einfluss auf ihr Leben und den Glauben hat.

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Veröffentlicht am 03.08.2023

deutlich schwächerer Teil der Kaufhausgeschichte Hertie

Das Kaufhaus – Zeit der Wünsche
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Die Geschichte um das traditionsreiche Kaufhaus Hertie geht auch im 2.Teil erfolgreich weiter. Die Familien Baumann und Tietz haben sich durch Ehen zusammengetan und planen nun Erweiterungen in verschiedenen ...

Die Geschichte um das traditionsreiche Kaufhaus Hertie geht auch im 2.Teil erfolgreich weiter. Die Familien Baumann und Tietz haben sich durch Ehen zusammengetan und planen nun Erweiterungen in verschiedenen Städten Deutschlands. Die Ideen sprühen nur so, um zu überlegen, wie man finanziell, zweckmäßig und kundenorientiert Geschäfte aufbauen und alles unter einem Dach anbieten kann.

Allerdings gibt es gewisse jüdische Vorstellungen und Traditionen, die es einigen Familienmitgliedern erschweren, Fuß zu fassen, Vertrauen zu gewinnen und sich einzubringen. Das schürt einen familiären Konflikt und ich war zeitweise erschüttert, was für festgefahrene Sitten und Erwartungen in die Geschäftspläne geflossen sind.

Das bereits eingerichtete Geschäftshaus in Stralsund unter der Leitung des Paares Leonhard und Flora platzt aus allen Nähten und auch Floras Bruder Sally will sich an einem neuen Standort in der Heimat seiner Verlobten niederlassen.

Mein absoluter Favorit ist nach wie vor Hermann Tietz, ein sympathischer, ruhiger Familienmensch, der sich für seine Neffen voller Herzblut einsetzt und so manchen Familienzwist mit seiner besonderen Art entzerrt.

Man erfährt in diesem Teil mehr über die jeweiligen Familienmitglieder, die Verbindung untereinander, auch über neue Mitarbeiter und deren Entwicklung, über das Wachstum des späteren Kaufhauses Hertie, wie sich jeder einbringt und auch die Wahl der Standorte für weitere Filialen, streckenweise zog sich das allerdings ohne großen Spannungsbogen und viel Dramatik. Selbst ein paar Vorkommnisse im privaten Bereich oder durch verschiedene Aktionen der Konkurrenz verliefen schnell wieder im Sand und unspektakulär. Onkel Chaskel als Familiendiktator fand ich dabei am unerträglichsten.

Verwirrend waren zeitweise die vielen Wechsel und Sprünge zwischen Stralsund, Bamberg, Gera, Elberfeld, weil man erstmal einordnen musste, wer jetzt wo ist.
Zwischendurch gibt es immer mal wieder ein paar romantische Szenen, die mich aber nicht wirklich emotional berühren konnten, weil es oft wiederholende Liebesbekundungen waren und eher zum Auflockern der sonst eher trockenen Handlung wirkten.

Ich hatte wirklich mehr Erwartungen an diesen Teil und obwohl ich die Stimme der Sprecherin sehr gerne mag, klangen die vielen verschiedenen Personen eher einheitlich, was es schwer machte zu unterscheiden, wer nun wer war.

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Veröffentlicht am 30.01.2019

Täter oder nicht?

Anatomie eines Skandals
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Anatomie eines Skandals

Ein liebender Ehemann und Vater hat eine Affäre mit seiner Angestellten, die ihn nach der letzten Zurückweisung der Vergewaltigung anklagt. Racheakt oder doch etwas Wahres dran? ...

Anatomie eines Skandals

Ein liebender Ehemann und Vater hat eine Affäre mit seiner Angestellten, die ihn nach der letzten Zurückweisung der Vergewaltigung anklagt. Racheakt oder doch etwas Wahres dran?
Eine Anwältin für Sexualverbrechen nimmt sich dieses Falles an und wird selbst in ihre eigene Vergangenheit katapultiert, die ihre Gefühle und Objektivität für den Prozess stark beeinflussen.
Was ist Wahrheit, was ist Lüge?
Der Titel ist super gewählt: Anatomie ist die Lehre vom äußeren und inneren Aufbau des Menschen- was hier auch eine grundlegende Rolle spielt, denn auch hier spielt das äußere Erscheinungsbild aber auch der Charakter und die Selbstdarstellung und eigene Betrachtung eine große Rolle und ist ausschlaggebend für einen Prozess, der den Leser in seinem Verlauf und seiner Urteilsverkündung überraschen wird.

Auch wenn diese Geschichte anders verläuft als durch die Kurzbeschreibung vorgestellt, ist es zum Teil schon raffiniert gemacht, wenn auch manche Dinge etwas zusammenhangslos wirken, auf keinen Fall einen Thriller darstellen, sondern eher in Richtung Drama auf psychischer Ebene gehen.
Einiges ist etwas unschlüssig, auch die Reisen in die Vergangenheit sind zum Teil etwas kurios und letztendlich nicht unbedingt so begründet, dass man alles genau nachvollziehen kann. Es hat ein paar Längen, gerade wenn etwas intensiver über Gebäude oder die einzelnen Personen geschrieben wird und auch das Ende ist anders als erwartet.
Zurück bleibt man mit gemischten Gefühlen, einerseits überrascht, andererseits auch nicht mit den erfüllten Erwartungen, wie man sich gedacht und erhofft hat.
Von der Idee gut, Umsetzung allerdings etwas schwerfällig, langatmig und durchschnittlich, ich konnte mich mit den Charakteren nicht identifizieren und sie haben mich zum Teil durch ihre selbstgerechte und überhebliche Art genervt.
Der eigentliche Prozess um das Opfer kam dadurch etwas zu kurz.

Veröffentlicht am 26.06.2018

Die Sucht nach Machtspielen

Zu nah
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Leider konnte ich mit der Geschichte nicht ganz warm werden, was sowohl Handlung als auch Personen betrifft. Die Ermittlerin Frankie Sheehan wirkt nach außen unnahbar, hat oft sarkastischen Humor und ist ...

Leider konnte ich mit der Geschichte nicht ganz warm werden, was sowohl Handlung als auch Personen betrifft. Die Ermittlerin Frankie Sheehan wirkt nach außen unnahbar, hat oft sarkastischen Humor und ist gegenüber Kollegen überwiegend abweisend und lässt keine Hilfe zu. Zum Teil nachvollziehbar durch das, was sie erlebt hat, dennoch wäre ein klein wenig Emotion und Teamgeist besser für die Ermittlungen. Was die Geschichte selbst betrifft, so fand ich sie sehr skurril, wenn man sich mit sowas nicht auskennt, wirkt es eher befremdlich und trotz allem kam leider nicht so wirklich Spannung auf, bis eben kurz vor Schluss.. Da sich vieles an Gedanken und Ermittlungen eher im Wiederholmodus befand, ist dieser Thriller in meinen Augen Etwas zu langatmig und wenn es spannend wird, hält sie doch nicht lange an oder steigert sich.
Der Erzählmodus aus Frankie's Sicht ist raffiniert gemacht, doch weiss man dadurch auch, dass sie etwaige Angriffe schafft, denn ohne sie käme die Geschichte nicht zum Abschluss.
Alles in allem möchte man als Leser natürlich wissen, wie es ausgeht, doch richtige und andauernde Spannung ist nicht richtig aufgekommen und durch die verwirrenden Abläufe ist es oft anstrengend. Deshalb leider nur 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.04.2018

6.Teil der Fool's Gold Reihe - zu viel Melodram und verrückte Charaktere

Was nicht passt, wird küssend gemacht
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Ich bin wirklich Mallery Fan, aber dieser Roman war mir in vielen Bereichen einfach zu übertrieben. Die Flucht der Männer vor der Entscheidung, ob sie an diesem Ort bleiben und zu ihrer Liebe stehen wiederholt ...

Ich bin wirklich Mallery Fan, aber dieser Roman war mir in vielen Bereichen einfach zu übertrieben. Die Flucht der Männer vor der Entscheidung, ob sie an diesem Ort bleiben und zu ihrer Liebe stehen wiederholt sich hier wieder und fängt an zu nerven. Tuckers Ex ist ein Luder und ziemlich durchgeknallt, für meinen Geschmack ein bißchen zu viel, auch was ihre Annäherung an Nevada oder ihre künstlerische Ader betrifft. Diese Frau war einfach nur unsympatisch und leider habe ich an etlichen Stellen auch quergelesen, weil es nicht wirklich interessant war. Ich konnte mich mit diesem Roman nicht wirklich anfreunden, weil viele Charaktere doch ein wenig übertrieben/merkwürdig waren und einfach zu viel Melodram. Daher hoffe ich, dass die nächsten wieder besser werden.