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Veröffentlicht am 08.08.2023

Ein Sommernachtsalbtraum - spannender, wendungsreicher Roman über ein nicht enden wollendes Martyrium.

Stille Befreiung
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Mit achtzehn Jahren ist Sandra zum ersten Mal verliebt, wird schwanger und stürzt sich trotz Warnungen ihrer Mutter und Großmutter vor ihrem Zukünftigen und seiner dysfunktionalen Familie blauäugig in ...

Mit achtzehn Jahren ist Sandra zum ersten Mal verliebt, wird schwanger und stürzt sich trotz Warnungen ihrer Mutter und Großmutter vor ihrem Zukünftigen und seiner dysfunktionalen Familie blauäugig in eine Ehe. Schon am Tag nach der Hochzeit ist Sandra ernüchtert, denn Ronnie, der ihr zuvor bereitwillig jeden Wunsch erfüllt hatte, stellt sich als Hochstapler heraus. Die gemeinsame Wohnung im Haus seiner Mutter muss erst entrümpelt werden und sein Reparaturgeschäft steht vor der Pleite. Nach der Geburt ihrer Tochter muss sich Sandra zudem mit ihrer psychisch instabilen Schwiegermutter auseinandersetzen, die das Kind als ihr Schätzchen an sich reißt und sich tagtäglich mit dem Säugling im Wohnzimmer verbarrikadiert.
Sandra ist resigniert und hilflos, kann sich nur mit Hilfe ihrer Freundin Carina und ihrer Eltern über Wasser halten. Durch ihre Mutter bekommt sie auch ein Jobangebot, das sie unabhängig von ihrem Mann und ihrer Schwiegermutter macht und ihr Selbstbewusstsein stärkt. Doch die Anstellung als Pflegerin für die behinderte Rebekka stellt sich nur anfangs als Akt der Befreiung dar, kommt Sandra doch von einer Hölle in die nächste.

"Stille Befreiung" ist als Roman deklariert, liest sich jedoch wie ein Psychothriller, auch wenn die Spannung sich durch die ausführliche Erzählweise sehr langsam aufbaut.
Die Handlung wird rückblickend aus der Sicht von Sandra geschildert, vom Kennenlernen Ronnies, dem Verliebtsein über die frühe Hochzeit, finanzielle Not und die unsäglichen Bedingungen im Haus der Schwiegermutter. Ein weiterer Erzählstrang zwei Jahre nach der Hochzeit schildert, wie sich Sandras Lage durch ihre Naivität und Leichtgläubigkeit verschärft hat und sie um ihr eigenes Leben und das ihrer Tochter bangen muss.
So herrscht von Anbeginn eine unheimliche Stimmung mit der Aussicht, dass Sandra auf eine Katastrophe hinsteuert. Die Geschichte ist dabei keineswegs vorhersehbar, denn die Charaktere sind manipulativ und die Grenzen zwischen Gut und Böse nicht einfach zu ziehen.

Der Roman handelt von Missbrauch, körperlicher und seelischer Gewalt und wie schnell man aus Angst und Scham in eine Situation geraten kann, die man nicht unter Kontrolle hat und aus der man sich aus eigener Kraft nicht mehr zu befreien können scheint. Während eine unbekannte Bedrohung unterschwellig lauert, sind die Schilderungen aus Sandras Sicht eindrücklich und lebendig, als handelte es sich um einen Tatsachenbericht.
"Stille Befreiung" ist wendungsreich, spannend und beklemmend, während die Erzählung auf Sandras "Sommernachtsalbtraum" zusteuert. Das Ende des Martyriums wird im Vergleich zur ausführlichen Schilderung von alltäglichen Banalitäten etwas lieblos knapp abgehandelt.

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Veröffentlicht am 03.08.2023

Eine schwierige Mutter-Tochter-Beziehung, jahrelanges Schweigen und die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit

Bei euch ist es immer so unheimlich still
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Wenige Monate vor dem Fall der Mauer kehrt Silvia Borowski aus Berlin in ihre schwäbische Heimatstadt Ildingen zurück. Mit im gestohlenen Polo ihres Mitbewohners hat sie ihre wenige Wochen alte Tochter ...

Wenige Monate vor dem Fall der Mauer kehrt Silvia Borowski aus Berlin in ihre schwäbische Heimatstadt Ildingen zurück. Mit im gestohlenen Polo ihres Mitbewohners hat sie ihre wenige Wochen alte Tochter Hannah, von der ihre Mutter bisher nichts weiß. Evelyn nimmt die beiden stoisch bei sich auf ohne viele Fragen zu stellen.
Evelyn ist eine "Neigschmeckte" und hat sich in ihrer neuen Heimat Ildingen nie wohlgefühlt. Auch als sie den einheimischen Karl in den 1950er-Jahren heiratete, änderte das wenig an ihrem Gefühl der Ausgeschlossenheit. Ihr Unzufriedenheit verstärkt sich, als sie nach der Geburt ihrer Tochter Silvia ihren Beruf als Ärztin aufgeben muss und nur noch "Frau Doktor" ist, weil ihr Mann Chirurg ist. Zu ihrer Tochter findet sie keine richtige Nähe und fühlt sich unter den scharfen Augen der Kleinstadt als schlechte Mutter, wenn Silvia nicht den Erwartungen entspricht.

"Bei euch ist es immer so unheimlich still" erzählt die Geschichte von Evelyn in den 1950er-Jahren bis in die 1970er-Jahre, als sie ihren Beruf aufgibt und eine Familie gründet und von ihrer Tochter Silvia, die 1989 nach langen Jahren der Abwesenheit in ihre Heimat zurückkehrt, wo eine Aussprache mit ihrer Mutter überfällig ist. Der Roman schließt damit die Lücken des Bestsellers „Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid“, in der die Enkelin Hannah ihre Familiengeschichte erforscht, kann jedoch auch alleinstehend und ohne Vorwissen des Vorgängers gelesen werden.

Evelyn und Silvia sind gegensätzliche Charaktere. Während Silvia die rebellische Ausbrecherin ist, die in Berlin in einer WG in einem besetzten Haus ein neues Leben angefangen hat und alle Brücken in die Heimat abgebrochen hatte, ist Evelyn diejenige, die stets den schönen Schein einer Vorzeigefamilie bewahren wollte, aber darüber nie glücklich geworden ist.

Im Wechsel zwischen den Zeitebenen erfährt man mehr über das Mutter-Tochter-Verhältnis und warum es Silvia so schwer gefallen ist, nach Hause zu kommen. Die Vergangenheit in den 1950er- und 1960er-Jahren beleuchtet dabei Evelyns Rolle als Hausfrau und Mutter und Silvias Kindheit in der Kleinstadt, in der sich auch sie nie wirklich zu Hause fühlte.
Evelyns persönliches Unglück und ihre Ansprüche an sich selbst und andere sind mit ursächlich für das angespannte Verhältnis zu ihrer Tochter, was letztlich auch zum Bruch der Beziehung zwischen ihnen führte. Silvia fühlte sich von ihrer Mutter nie wirklich geliebt und litt darunter, ihren Erwartungen nicht zu genügen. Nur langsam nähern sich die beiden Frauen nach Jahren der Trennung einander an.

Die Geschichte ist nicht nur durch den Wechsel der Erzählebenen abwechslungsreich erzählt. Sie fängt zudem durch liebevolle alltägliche Details über Musik, Fernsehen oder Kleidung den Zeitgeist der geschilderten Jahre ein und macht sie durch den nicht aufdringlichen Dialekt, der in Dialogen in der fiktiven schwäbischen Kleinstadt durchsticht, lebensecht und lebendig.

"Bei euch ist es immer so unheimlich still" ist ein Zitat einer Nachbarin in dem Buch, die sich sorgt, dass bei den Borowskis gar kein Babygeschrei zu hören ist, als Silvia neu geboren ist. Der Titel passt perfekt zum Inhalt des Romans, steht er doch für die Unfähigkeit, Worte zu finden, die Angst, Dinge beim Namen zu nennen und das jahrelange Schweigen zwischen Mutter und Tochter.

Wie schon „Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid“ ist auch "Bei euch ist es immer so unheimlich still" ein kraftvoller Familienroman über Generationen von Frauen, dem Muttersein und der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, um Verborgenes zu lüften und Konflikte zu klären. Auch wenn ich den Vorgängerroman als bedeutungsschwangerer und gehaltvoller empfunden habe, konnte mich auch der Nachfolger gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Dramatische Liebesgeschichte voller Widrigkeiten des Lebens, eine Geschichte über Verlust, Verantwortung und Schuld, über Träume und Ambitionen und die Erwartungen, die denen entgegenstehen.

Vom Ende der Nacht
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Will und Rosie gehen auf die selbe Schule, lernen sich aber erst im Abschlussjahr durch Rosies Zwillingsbruder Josh kennen, der im selben Mathekurs wie Will ist und von ihm Nachhilfe erhält. Als Will wegen ...

Will und Rosie gehen auf die selbe Schule, lernen sich aber erst im Abschlussjahr durch Rosies Zwillingsbruder Josh kennen, der im selben Mathekurs wie Will ist und von ihm Nachhilfe erhält. Als Will wegen eines Schneegestöbers über Nacht bleiben muss, verbringen sie diese gemeinsam und unterhalten sich einfach nur.
Rosie ist eine gewissenhafte und fleißige Schülerin und träumt davon Musik zu machen. Sie möchte die Schule mit Bestnoten abschließen und drängt deshalb Will zurück, der aufgrund seines fragwürdigen Images und den hohen Erwartungen ihrer Mutter nicht in ihr Leben passt.
Ein schrecklicher Unfall verhindert, dass die beiden trotz der Anziehung, die zwischen ihnen ist, zu einander finden. Ihre Leben entwickeln sich auseinander, sie gehen ihrer Wege, finden andere Partner, werden dabei aber nicht glücklich. Der Kontakt bricht nie ganz und in schlimmen Stunden geben sie einander Halt.
Die Geschichte von Rosie und Will wird abwechselnd aus der Perspektive beider Hauptfiguren geschildert. Auch wenn dazu keine Kennzeichnung innerhalb der Kapitel erfolgt, ist der Roman flüssig zu lesen. Wenig störend sind zudem die Zeitsprünge, erstreckt sich die Geschichte doch über zwei Jahrzehnte, die nicht im Detail beschrieben werden.
Rosie und Will müssen beide schon in jungen Jahren mit vielen Schwierigkeiten zurechtkommen, was sie bis ins Erwachsenenalter prägen wird. Probleme machen sie mit sich selbst aus oder stecken zurück um andere zu schützen.
Letztlich ist eine Liebesgeschichte, in der sich beide Charaktere selbst und ihrem Glück im Wege stehen. Aufgrund ihrer Persönlichkeiten und Erfahrungen sind ihre Verhaltensweisen und Ausflüchte jedoch nachvollziehbar. Für ihre Liebe scheint nie der richtige Zeitpunkt da zu sein.
Die Geschichte berührt, denn man spürt die Seelenverwandtschaft und fühlt mit den Figuren mit, wenn das Leben mit Schicksalsschlägen dazwischen funkt. Die Geschichte erstreckt sich über mehrere Jahre und gerade im letzten Viertel hat man das Gefühl, die Geduld mit den Figuren zu verlieren. Letztlich müssen sie jedoch erst zu sich selbst finden und Abstand finden, um unabhängige Entscheidungen treffen zu können.
"Vom Ende der Nacht" ist eine dramatische Liebesgeschichte, die melancholisch und in Teilen schwermütig ist, bei der man jedoch nie aufgibt, auf ein glückliches Ende zu hoffen.
Es ist eine gefühlvolle Geschichte - auch wenn wenig über Gefühle gesprochen wird - über all die Widrigkeiten des Lebens, über Verlust, Verantwortung und Schuld, über Träume und Ambitionen und die Erwartungen, die denen entgegenstehen.
Die Geschichte entwickelt sich glaubwürdig, wobei die letzte Hürde nicht unbedingt erforderlich gewesen wäre. Als "unvergessliches Liebespaar der Weltliteratur", wie vom Verlag euphorisch angepriesen, möchte ich Rosie und Will jedoch nicht bezeichnen.

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Veröffentlicht am 25.07.2023

Bittersüße, in Teilen melancholische Geschichte über Liebe und Selbstbestimmung mit Sommeratmosphäre in Südfrankreich.

Nachts erzähle ich dir alles
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Nach der Trennung von ihrer Freundin und gestresst von der Tätigkeit als Selbstständige nimmt sich Léa auf Anraten ihrer Mutter Brigitte eine Auszeit und reist nach Südfrankreich, wo die Familie ein Ferienhaus ...

Nach der Trennung von ihrer Freundin und gestresst von der Tätigkeit als Selbstständige nimmt sich Léa auf Anraten ihrer Mutter Brigitte eine Auszeit und reist nach Südfrankreich, wo die Familie ein Ferienhaus besitzt. Am ersten Abend begegnet ihr dort ein Mädchen, das den verlassenen Garten öfter aufgesucht hatte. Sie unterhalten sich und Léa mag Alice auf Anhieb, lädt sie ein jederzeit wieder zu kommen. Wenig später erfährt Léa, das Alice noch in der selben Nacht ums Leben gekommen ist. Ihr Bruder Émile, der in Frankreich ein bekannter Podcaster ist, sucht nach Antworten. Gemeinsam versuchen sie mehr über die Hintergründe von Alices Tod herauszufinden und kommen sich dabei näher. Léa verliebt sich in den jüngeren Mann, weiß jedoch nicht, wie es nach dem Sommer mit ihnen weitergehen soll. Gleichzeitig hat sie das Gefühl, dass ihre Mutter ihr ein nicht unwesentliches Detail aus ihrer Vergangenheit verschwiegen hat. Dabei stand sie ihrer Mutter, die sie allein großgezogen hat, doch immer so nahe.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Léa erzählt und in einzelnen Kapiteln durch eine Art Brief der besten Freundin von Léas Mutter, die sich direkt an Léa wendet und aus ihrem Leben und von der Liebe erzählt.

Léa möchte ihr Beziehungsende verarbeiten, sucht nach Ruhe und sehnt sich nach Heilung ihres gebrochenen Herzens. Der Schauplatz Südfrankreich und die Urlaubsatmosphäre, die sich unmittelbar durch die Szenerie in der Villa, die sonnigen Tage am Pool und die mediterrane Sommerküche einstellt, scheinen dafür ideal.

Der unerwartete Tod des Mädchens, das Léa nur flüchtig kannte, drückt die Stimmung, lenkt Léa jedoch von ihren eigenen Problemen ab und führt dazu, dass sie den attraktiven Émile kennenlernt. Beide finden im anderen einen Halt, Sehnsüchte werden gestillt, die Einsamkeit vergessen. Die junge, wenn auch unsichere Liebe sorgt für ein wenig Leichtigkeit in der Geschichte, in der Trauer, gebrochene Herzen und schwerwiegende persönliche Fragen und Unsicherheiten, der Wunsch nach Selbstbestimmung und Unabhängigkeit und freie Liebe neben den vielschichtigen Beziehungen dominieren.

Der Roman handelt von der Liebe in all ihren Facetten ohne eine klassische Liebesgeschichte zu sein. Es geht um Vertrauen und Loslassen können und das Leben im Augenblick ohne Angst und Reue. Einen ganz wesentlichen Part nimmt dabei die kritische Auseinandersetzung mit der Entscheidungsfreiheit von Frauen, der Umgang mit ungewollten Schwangerschaften und Elternschaft ein.

Es ist eine bittersüße, in Teilen melancholische Geschichte, bei der am Ende ein positives Gefühl überwiegt, finden die Protagonisten doch letztlich Gewissheit und zu innerer Zufriedenheit.

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Veröffentlicht am 18.07.2023

Amüsanter Roman über ein einzigartiges Dorf mit kauzigen Charakteren und ihrem leidenschaftlichen Kampf für die Freiheit

Nincshof
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Isa Bachgasser und ihr Ehemann Silvano Mezzaroni sind neu nach Nincshof, ein Dorf im Burgenland an der österreichisch-ungarischen Grenze gezogen, um auf dem Land dem stressigen und krankmachenden Stadtleben ...

Isa Bachgasser und ihr Ehemann Silvano Mezzaroni sind neu nach Nincshof, ein Dorf im Burgenland an der österreichisch-ungarischen Grenze gezogen, um auf dem Land dem stressigen und krankmachenden Stadtleben zu entfliehen. Während Silvano sich um die Zucht der exotischen Irrziegen kümmert, möchte die ehemalige Dokumentarfilmerin mehr über das Dorf und seine Legende erfahren. Die Dorfbewohner geben sich jedoch wortkarg und sehen nicht das Besondere, das Isa in jeder kleinen Geschichte über das Dorf eröffnet wird.
Einer Gruppe Oblivisten, zu denen auch der Bürgermeister von Nincshof zählt, ist die Neugier Isas ein Dorn im Auge. Sie streben nach Freiheit für Nincshof und möchten, dass ihr Ort in Vergessenheit gerät. Kein Tourist soll sich mehr hierher verirren, kein Reporter mehr Nincshof in seiner Berichterstattung erwähnen. Durch den Konflikt entspinnt sich ein turbulenter Sommer, in dem Erna Rohdiebl zwischen den Stühlen sitzt, denn die Rentnerin hat die Abenteuerlust gepackt.

"Nincshof" ist das Porträt eines fiktiven Dorfes irgendwo im Nirgendwo, wo die Bewohner es auch am liebsten belassen würden. Sie möchten nur ihre Ruhe haben, weder selbst im Mittelpunkt stehen noch von den umliegenden Dörfern eingemeindet werden.
Dieser Kampf um die Freiheit ist eine skurrile Geschichte mit liebenswert verschrobenen Charakteren und allerlei originellen Eigenheiten, was das zunächst so belanglos anmutende Dorf besonders macht.
Die Geschichte ist wechselnd aus den Perspektiven von Isa, Erna und den Oblivisten geschildert. Sie ist abwechslungsreich und unterhält durch die witzigen Anekdoten, die über das Dorf erzählt werden und die kuriosen Maßnahmen, die sich die Oblivisten einfallen lassen, um Nincshof nach außen möglichst unattraktiv erscheinen zu lassen und letztlich ganz von der Landkarte zu tilgen.

"NIncshof" ist ein Roman über das Erinnern und das Vergessen, über Wahrheiten und Glaube, über Einzigartigkeit, Mut und Eigenwille, der amüsant zu lesen ist und trotz allerlei Absurditäten und Kauzigkeit der Bewohner ihrem Anliegen nie die Ernsthaftigkeit nimmt.

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