Eine neue Seite von Mona Kasten – Kurz, knackig, aber fesselnd
Coldworth CityVon Mona Kasten kenne ich bereits die Again-Reihe und habe ihren Stil liebgewonnen. Ich mag es, wie sie tiefgründige Charaktere erfinden und eine Liebe zum Detail zeigt. Somit habe ich mich sehr auf ein ...
Von Mona Kasten kenne ich bereits die Again-Reihe und habe ihren Stil liebgewonnen. Ich mag es, wie sie tiefgründige Charaktere erfinden und eine Liebe zum Detail zeigt. Somit habe ich mich sehr auf ein neues Buch in einem neuen Genre von ihr gefreut.
Als das Buch bei mir ankam, habe ich mich erst einmal gewundert, dass es im Gegensatz zu den anderen Büchern so dünn ist. Es hat „nur“ knapp über 300 Seiten, was jedoch nicht schlecht sein muss. Auch das Cover signalisiert schon, dass die Geschichte keine Liebesgeschichte ist. Es wirkt unruhig und auch etwas aggressiver. Wie sich herausgestellt hat, passt es perfekt zu der Geschichte.
Der Einstieg ist mir sehr gut gelungen. Wir lernen die Mutantin Raven kennen, die auf der Flucht vor der Forschungsorganisation AID ist. So viele Informationen erhält der Leser zunächst nicht über den Charakter. Sie wirkt auf den ersten Blick nicht sehr vielschichtig. Obwohl noch viele Fragen offen und ungeklärt ist, wird doch direkt die Parallele zu Marvel‘s X-Men Universum deutlich. Es gibt Mutanten und eine Organisation, die für die Gleichberechtigung von Mutanten und Menschen kämpft. Hier hatte ich direkt die Stimme von Charles Xavier im Kopf. Da ich die Superhelden-Reihe sehr mag und es auch noch genug Unterschiede gab, haben mich die Ähnlichkeiten nicht gestört.
Im Verlauf der Geschichte erhalten die Charaktere mehr Details, die Hintergrundgeschichten werden aufgedeckt und mehr Zusammenhänge werden klar. Vielleicht hätten sie noch mehr Schichten bekommen können, aber sie sind für mich nicht oberflächlich geblieben. Am Ende hatte ich das Gefühl ihre Beweggründe zu kennen.
Für ein Buch von Mona Kasten war jedoch das Tempo ungewohnt. Der Leser hat kaum eine Möglichkeit in der Handlung anzukommen. Im Mittelteil gibt es einmal eine kurze Verschnaufpause bevor es dann zu einem actionreichen Finale übergeht. Meines Erachtens nach hätte es der Geschichte gutgetan, wenn hier die ein oder andere Szene hinzugefügt worden wäre. Das sage ich nicht nur, weil ich gerne noch mehr von Raven gelesen hätte.
Die Geschichte an sich ist in sich abgeschlossen und soweit ich es weiß ist auch keine Fortsetzung geplant. Ich würde zwar gerne noch mehr über die Mutanten lesen, aber alle Fragen sind eigentlich geklärt. Insgesamt ist der Abstecher von Mona Kasten in das Science Fiction Genre gut gelungen. Es gibt ein paar Schwächen, aber dennoch habe ich mich gut unterhalten gefühlt.