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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2023

Schöne Geschichte über Freundschaft und Akzeptanz

Wie Wellen im Sturm
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Diese Geschichte wird aus der Perspektive von Louise erzählt. Ich mochte Lou sehr gerne und konnte schnell einen Zugang zu ihr finden. Sie musste in den letzten Jahren viel Ausgrenzung und Mobbing in ihrer ...

Diese Geschichte wird aus der Perspektive von Louise erzählt. Ich mochte Lou sehr gerne und konnte schnell einen Zugang zu ihr finden. Sie musste in den letzten Jahren viel Ausgrenzung und Mobbing in ihrer Klasse erfahren und ist daher sehr zögerlich damit, auf andere Menschen zuzugehen und sich ihnen anzuvertrauen. Stattdessen flüchtet sie sich in Bücher und in ihre eigene Fantasy-Geschichte, die sie schreibt. In dem Internat, das sie dann aber Dank eines Stipendiums besuchen kann, gibt es genügend Menschen, die sie herzlich willkommen heißen und insbesondere durch die Frauenfußballmannschaft knüpft sie viele Kontakte. Nur mit ihrer Mitbewohnerin ist es ein Auf und Ab der Gefühle, denn während Mika Lou anscheinend nicht leiden kann, fühlt sich Lou sofort von ihr angezogen...

Ich mochte diese Geschichte sehr gerne, auch wenn ich sie insbesondere in der ersten Hälfte als ein wenig zu ruhig empfand. Ich mochte Lous liebende Familie und den Freundeskreis im Internat, den wir gemeinsam mit Lou kennen lernen. Innerhalb dieser Freundschaften wurden viele Nebenhandlungsstränge erzählt und angedeutet, auf die in den folgenden beiden Büchern der Reihe noch näher eingegangen werden wird. Das Buch vermittelt insgesamt eine sehr angenehme, akzeptierende Stimmung, die mir sehr gefallen hat. Ich fand schön, wie Lou immer selbstbewusster wurde und mehr zu sich selbst stand, und wie queer die Jugendlichen des Internats dargestellt wurden. Auch die gelegentlich auftauchenden kleinen Abschnitte, in denen wir in Lous selbst geschriebene Geschichte eintauchen, haben mir sehr gefallen.
Die Freundschaft zwischen Mika und Lou hat sich sehr nachvollziehbar entwickelt, allerdings liefen mir die Entwicklungen am Ende etwas zu hektisch ab und wurden zu knapp beschrieben. Für mich sind am Ende einige Fragen offen geblieben. Ich gehe aber davon aus, dass diese noch einmal in den folgenden Büchern der Reihe aufgegriffen werden, die ich auf jeden Fall auch lesen möchte.

Fazit:
Ein schönes queeres Jugendbuch über Freundschaft, Akzeptanz und die Liebe zwischen zwei Mädchen. Ich vergebe sehr gute 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 11.07.2023

Traurig, bewegend und nahbar

Pageboy
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Elliot Page erzählt in dieser Biografie von seinem langen Weg zu sich selbst. Als junge Schauspielerin im Rampenlicht wurde er lange Zeit dazu gedrängt, seine Queerness zu verheimlichen, bis er irgendwann ...

Elliot Page erzählt in dieser Biografie von seinem langen Weg zu sich selbst. Als junge Schauspielerin im Rampenlicht wurde er lange Zeit dazu gedrängt, seine Queerness zu verheimlichen, bis er irgendwann selbst nicht mehr daran glaubte, sich jemals offenbaren zu können. Doch auch vor seiner Bekanntheit wurde ihm im Familien- und Freundeskreis immer wieder vermittelt, er wäre falsch. Elliot Page beschreibt in diesem Buch nicht nur seinen Kampf mit sich selbst und seinen langen Leidensweg, bis er als trans Mann endlich ganz er selbst sein konnte, sondern erzählt auch von Erlebnissen mit Schauspiel-Kolleg*innen und guten und schlechten Erfahrungen an Film-Sets. Neben dem Treffen von interessanten, liebevollen Menschen und dem Entstehen von langjährigen, wertvollen Freundschaften, werden auch immer wieder Erfahrungen von Missbrauch und Diskriminierung thematisiert.

Elliot Page's Lebens- bzw. Leidensweg hat mich tief bewegt. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, unangenehme oder traumatische Erlebnisse zu schildern oder seine (gefühlte) Hilflosigkeit und inneren Zweifel in Worte zu fassen. Er gibt interessante Einblicke in den Alltag eines Schauspielers und die nicht so glamourösen Seiten der Schauspielerei, während er zugleich mit den Problemen eines normalen queeren Jugendlichen und den besonderen Problemen, die sich für queere Personen aus der Arbeit im Showbusiness ergeben, zu kämpfen hat. Während ich seiner Geschichte lauschte, fühlte sich Elliot Page für mich sehr nahbar an. Seine negativen Erlebnisse haben mich berührt und schockiert, und ich habe beim Hören immer wieder bemerkt, wie meine Sympathie für ihn wuchs.

Das Hörbuch wird von Jonathan Perleth gesprochen, dessen Stimme ich als sehr angenehm empfand.
Elliot Page erzählt seinen Lebensweg nicht chronologisch, sondern springt von Kapitel zu Kapitel zwischen seiner Kindheit bei getrennt lebenden Eltern, seinen Teenagerjahren mit ersten schauspielerischen Erfahrungen und dem Leben als junger Erwachsener hin und her. Mir fiel es dadurch manchmal schwer, die jeweilige Episode zeitlich einzuordnen. Insbesondere seine romantischen Beziehungen und sexuellen Erfahrungen konnte ich anhand der vielen Namen und Zeitsprünge teilweise nicht gut auseinander halten. Dies könnte beim Lesen des Buches ggf. besser gelingen.

Fazit:
Eine aufrüttelnde, schockierende Biografie eines jungen queeren Menschen, die nicht nur die inneren Kämpfe einer trans Person sehr detailliert und nachvollziehbar schildert, sondern auch die noch immer anhaltenden Probleme von queeren Menschen in der Filmindustrie darstellt. Ohne Elliot Page's Leben oder Verhalten zu bewerten, vergebe ich für die Art und Weise des Erzählens sehr empfehlenswerte 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Eine sehr spannende, emotionale und unvorhersehbare Geschichte!

Spiegelstadt. Tränen aus Gold und Silber
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In diesem ersten Teil einer Dilogie wird uns die Geschichte von Max erzählt. Nach dem Tod seiner geliebten Großmutter, die ihn aufgezogen hat, und einer schmerzhaften Trennung von seinem Freund, die ihn ...

In diesem ersten Teil einer Dilogie wird uns die Geschichte von Max erzählt. Nach dem Tod seiner geliebten Großmutter, die ihn aufgezogen hat, und einer schmerzhaften Trennung von seinem Freund, die ihn zugleich seinen Job gekostet hat, ist er frisch nach Berlin zurückgekehrt. Um ihn von seinen deprimierenden Gedanken abzulenken, wird er von seiner besten Freundin Robin auf eine 20er-Jahre-Party geschleift. Der Plan funktioniert, denn dort lernt Max den attraktiven und geheimnisvollen Lenyo kennen und kann endlich mal wieder etwas abschalten - bis er sich unversehens in einer tödlichen Verfolgungsjagd und einem ihm vollkommen fremden Berlin wiederfindet...

Ich habe bisher noch kein Buch der Autoren gelesen und wusste daher nicht, worauf ich mich einlasse. Nun kann ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Diese Fantasy-Geschichte hat es immer wieder geschafft, mich zu fesseln, zu berühren und zu überraschen. Es gibt nicht viele Pausen, in denen man sich entspannt zurück lehnen kann; stattdessen jagt eine gefährliche Szene die nächste, wirft ein gelüftetes Geheimnis die nächste Frage auf. Es gibt viel Action, aber auch wahnsinnig viele Emotionen, welche die Figuren authentisch machten und mich für sich einnahmen. Ich wurde immer wieder von den Geschehnissen, egal ob Rückblende oder Gegenwart, überrascht und schockiert, war sehr wütend und zutiefst traurig. Dennoch entstand keine deprimierende Stimmung, denn es gab auch immer wieder schöne, heilsame Momente und Hoffnung.

Die Charaktere mochte ich allesamt sehr, selbst die "Bösewichte" habe ich zu hassen geliebt. Durch die wechselnden Sichtweisen, aus denen das Buch erzählt wird, konnte man sich in die Perspektiven der Figuren einfühlen und ihre Beweggründe nachempfinden. Besonders geliebt habe ich Max, Lenyo und Janus; aber auch alle anderen Figuren waren interessant und mehrdimensional. Die Liebesgeschichte spielt sich dezent im Hintergrund ab und ergänzt die Entwicklung der Charaktere sehr gelungen, ohne zu viel Raum einzunehmen.

Die Beschreibungen der Parallelstadt, der verschiedensten Fantasy-Wesen und ihrer Fähigkeiten haben mir ausgesprochen gut gefallen. Ich konnte mich vollkommen in die Magie und die Stimmung dieser Geschichte fallen lassen. Auch die Bedeutung der Tränen, die im Titel des Buches erwähnt werden, empfand ich als eine sehr innovative Idee. Das Ende hat mich dann vollkommen unerwartet getroffen, all meine Theorien in Staub verwandelt und mit unendlicher Sehnsucht nach der Fortsetzung zurück gelassen.

Das Hörbuch wird von Julian Horeyseck gesprochen, der mich durch seine angenehme Stimme fesseln konnte und dem es hervorragend gelungen ist, die Stimmung der Szenen und die Gefühle der Figuren einzufangen. Ich habe mich von ihm sehr gerne in diese Welt entführen lassen.


Fazit:
Eine faszinierende, fantasievolle Parallelwelt, eine wahnsinnig spannende, ereignisreiche Handlung und zahlreiche unerwartete Twists machen dieses Buch zu einem echten Lesevergnügen. Die verschiedenen Erzählperspektiven und die dezente queere Liebesgeschichte ergänzen diese Fantasy-Geschichte hervorragend und lassen mich sehnsüchtig auf den zweiten und letzten Band warten. Sehr empfehlenswerte 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.05.2023

Emotional und humorvoll

Iron Creek
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Diese Gay Romance wird abwechselnd aus den Perspektiven von Hayden und Ford erzählt. Es ist der erste Band einer Reihe, der jedoch in sich abgeschlossen ist.

Hayden und Ford mochte ich beide sofort, auch ...

Diese Gay Romance wird abwechselnd aus den Perspektiven von Hayden und Ford erzählt. Es ist der erste Band einer Reihe, der jedoch in sich abgeschlossen ist.

Hayden und Ford mochte ich beide sofort, auch wenn Ford ein Talent dafür hat, die falschen Dinge zu sagen. Er bügelt diesen Fehler wieder aus, indem er sehr ehrlich ist und Unstimmigkeiten offen anspricht. Hayden hingegen ist in der Angst, seinen Ziehsohn zu verlieren so gefangen, dass er alle Angebote erst einmal abblockt. Durch seine sture Art kommt es zu vielen humorvollen, sarkastischen Szenen, aber aufgrund der Thematik auch zu sehr traurigen und emotionalen Momenten. Ich mochte die Dynamik zwischen Hayden und Fort und auch, wie Haydens Familie in die Geschichte eingebunden wurde. Und der gehörlose, süße Jonah war sowieso das Highlight des Buches. <3

Was mich ein bisschen enttäuscht hat, war das Ende und die Auflösung des Konflikts, da es mir etwas zu offensichtlich und konstruiert erschien. Hier hätte ich mir eher noch eine Überraschung gewünscht. Dennoch bin ich mit dem Ausgang der Geschichte zufrieden und insbesondere der schöne Epilog hat mir sehr gefallen.

Fazit:
Eine schöne, humorvolle, aber teilweise auch emotionale Gay Romance mit enemies-to-lovers Thema. Sehr empfehlenswerte 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.05.2023

Sehr spannender Reihenauftakt

Fence 1
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Dies ist der erste Band der Graphic Novel Reihe rund um Hauptfigur Nicholas Cox und dem Fechtteam der Kings Row Privatschule.
Nicholas liebt das Fechten und möchte sich selbst, seinem abwesenden Vater ...

Dies ist der erste Band der Graphic Novel Reihe rund um Hauptfigur Nicholas Cox und dem Fechtteam der Kings Row Privatschule.
Nicholas liebt das Fechten und möchte sich selbst, seinem abwesenden Vater und auch allen anderen beweisen, dass er es bis ganz nach oben in der Rangliste schaffen kann. Bisher konnte er sich aus finanziellen Gründen jedoch kein gutes Training leisten. Umso zielstrebiger ist er, als er durch ein Stipendium an der Kings Row Privatschule aufgenommen wird. Doch um an der Schule bleiben zu dürfen, muss er ins Fechtteam aufgenommen werden; und seine Konkurrenz ist ihm weit voraus...

Ich habe bereits die Romane der Autorin C. S. Pacat geliebt und verschlungen und mich daher sehr auf diese Graphic Novel Reihe von ihr gefreut. Nicht nur ist die Autorin bekannt für überraschende, spannende Wendungen, sondern auch für vielschichtige Charaktere. Und letzteres konnte ich auch hier wieder beobachten. Nicholas mochte ich sofort, er ist der typische Außenseiter, der erstmal alle auf emotionalem Abstand hält, und dennoch hat er auch eine sehr freundliche und warme Seite. Er hat ein klares Ziel vor Augen und lässt sich durch nichts von seinem Weg abbringen, allerdings geht manchmal auch das jugendliche Ego mit ihm durch und er überschätzt sich. Der Gedanke an seinen Vater und seinen Halbbruder verletzt ihn, und ich freue mich darauf, in den nächsten Teilen mehr über seine Herkunft zu erfahren und - hoffentlich - seinen Aufstieg mitzuerleben.

Im Verlauf der Handlung lernen wir viele andere Jugendliche der Schule kennen, sodass ich manchmal ein wenig überlegen musste, welcher Name zu welcher Person gehörte, doch dies hat sich schnell wieder gelegt. Ich mochte den geheimnisvollen Seiji und bin gespannt, mehr über seinen Hintergrund und seine Persönlichkeit zu erfahren. Auch die Sportart Fechten, über die ich zuvor quasi nichts wusste, wurde mir ganz zwanglos näher gebracht. Ich fand es sehr erfrischend, mal ein Buch über eine - in Deutschland - nicht so populäre Sportart zu lesen. Obwohl die Geschichte noch gar nicht viele Seiten umfasst, war ich bereits sehr gefesselt von der Handlung und möchte unbedingt wissen, wie es weitergehen wird.

Den Zeichenstil finde ich wunderschön und sehr detailliert. Mir hat sehr gefallen, dass man die unterschiedlichen Charaktere auf den ersten Blick unterscheiden kann und wie farbenfroh das Graphic Novel insgesamt gestaltet ist. Auch die Schriftart und -größe des Textes finde ich passend.

Fazit:
Der spannende Auftakt einer Graphic Novel Reihe übers Fechten, Ehrgeiz und Freundschaft. Ich vergebe sehr empfehlenswerte 4,5 Sterne.

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