Drei Schicksale verbunden über die Zeit gebettet in deutscher Geschichte
Das Licht zwischen den SchattenÜber 800 Seiten einer deutschen Familiengeschichte gewidmet! Das ist mal ein dickes Brett was es da zu bohren galt und ich nehme es vorweg, es hätten auch gut 300 Seiten weniger sein können. Die verzahnte ...
Über 800 Seiten einer deutschen Familiengeschichte gewidmet! Das ist mal ein dickes Brett was es da zu bohren galt und ich nehme es vorweg, es hätten auch gut 300 Seiten weniger sein können. Die verzahnte Geschichte der drei Protagonisten wäre locker mit 500 Seiten auch gut geworden und hätte dann eventuell die vielen Längen zu Beginn nicht gehabt. Eine gute Geschichte, die auch gut geschrieben ist, bloß der Biß fällt leider zu Beginn und der Spannungsbogen baut sich sehr langsam auf und dann rast er steil nach oben.
Die Geschichten, die hier erzählt und zum Ende auch verzahnt werden umspannen drei Perioden der deutschen Geschichte: Wir lernen Konrad kenne. Sein Vater kehrt als Held aus dem 1. Weltkrieg zurück und die Familie steigt wirtschaftlich auf. Er lernt seine zukünftige jüdische Frau Selma kennen und dann kommen die Nazis an die Macht. Dann ist da Brigitte, die am Ende des 2. Weltkrieg sehr jung ist und die Hirnwaschung der Nazis noch verdauen muss und erst peu a peu merkt was das für ein Terrorregime war. Auch wird sie zur Flucht in die BRD von ihren Eltern gezwungen und gelangt zur RAF. Zu guter Letzt ist da noch André, ein Hochleistungssportler des Kunstspringens in der DDR der 80er Jahren, der bei einer Adoptivfamilie wohnt. Er hat seine Eltern bei einem Autounfall verloren.
Alles drei schon alleine spannende Lebensgeschichten und empathisch gut erzählt und zum Schluss folgt natürlich die Zusammenführung der Geschichten! Schreiben kann Michaela Beck unterhaltsam gut, es gelingt ihr sehr die einzelnen Figuren auszugestalten und Beweggründe ihres Handelns und ihrer Gedanken nachzuvollziehen.
Fazit: Gelungen, aber zu lang.