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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2022

Wieder ein gutes Buch der Autorin!

You will be the death of me
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An einem Morgen kommen sowohl Ivy Sterling-Shepard als auch Mateo Wojcik und Cal O'Shea-Wallace zu spät zur Schule, wo sie sich auf dem Schulparkplatz zufällig treffen. Bevor sie auf die High School gegangen ...

An einem Morgen kommen sowohl Ivy Sterling-Shepard als auch Mateo Wojcik und Cal O'Shea-Wallace zu spät zur Schule, wo sie sich auf dem Schulparkplatz zufällig treffen. Bevor sie auf die High School gegangen sind, waren Ivy, Cal und Mateo beste Freunde. An diesem Tag beschließen die drei, gemeinsam die Schule zu schwänzen.
Doch nicht nur sie sind nicht in der Schule - auch ihr Mitschüler Boney schwänzt. Als sie ihm heimlich folgen, stolpern sie direkt in einen Tatort: Boney wurde umgebracht. Doch anstatt sich an die Polizei zu wenden, verstecken sich Ivy, Mateo und Cal. Denn Sie alle haben etwas zu verbergen, das mit dem Mord zu tun haben könnte.

Nach dem letzten Buch von Karen M McManus, „The Cousins“ war ich sehr enttäuscht, weil mir dieses Buch überhaupt nicht gefallen hat. Umso mehr war ich gespannt, ob „You will be the death of me“ besser sein würde. Und ja, es war wirklich gut, allerdings nicht so gut, wie ich es von anderen ihrer Bücher kenne.
Ihr Schreibstil ist wieder wirklich gut, sodass man immer gut folgen kann und Bilder im eigenen Kopf entstehen. Die drei Hauptcharaktere, deren Erzählperspektive immer wechselt, sind ebenfalls sympatisch gestaltet, alle mit ihren Geheimnissen.
Diese Geheimnisse haben mich wieder echt überrascht - vor allem Cals. Ihre Geheimnisse werden nach und nach aufgelöst und tragen dazu bei, dass die Geschichten einzelner Charaktere miteinander verwoben wird.
Dafür, dass sich die Handlung nur im Zeitraum eines Tages abspielt, ist das Buch nicht langatmig, weil man unbedingt herausfinden will, wer jetzt der Mörder/die Mörderin ist und versucht, die Handlung miteinander zu verknüpfen.
Allerdings fehlt an manchen Stellen die Spannung, die durch die Enthüllungen entstehen sollte - vielleicht hatte ich aber einfach nur zu große Erwartungen.
Zusammengefasst ist „You will be the death of me“ ein sehr gutes Buch, das zwar nicht an McManus' beste Bücher heran kommt, aber trotzdem lesenwert ist.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Ein Paket für einen unbekannten Nachbarn

Das Paket
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Seit die junge Psychiaterin Emma Stein vergewaltigt wurde, verlässt sie ihr Haus nicht mehr. Sie hat Angst, dass der Täter, der von der Presse "Der Friseur" genannt wird, weil er allen Opfern die Haare ...

Seit die junge Psychiaterin Emma Stein vergewaltigt wurde, verlässt sie ihr Haus nicht mehr. Sie hat Angst, dass der Täter, der von der Presse "Der Friseur" genannt wird, weil er allen Opfern die Haare vom Kopf schert, bevor er sie umbringt, sein Werk vollendet und sie ermordet. Doch eines Tages bittet der Postbote Emma, ein Paket für ihren Nachbarn anzunehmen. Einen Nachbarn, den sie nicht kennt oder gesehen hat, obwohl sie schon lange in ihrer Straße wohnt.


Erst einmal, ich finde es interessant, wie das Cover gestaltet wurde, genau wie ein Paket eben. Eine kreative Idee des Verlags!

Nun aber zum Inhalt... Sebastian Fitzeks Schreibstil ist einfach gut. Ich hatte keinerlei Verständnisprobleme, Emmas Gefühle werden einem immer nahegebracht, was wirklich wichtig für die Handlung ist.
Denn Emma ist traumatisiert und ziemlich paranoid. Deswegen braucht man ihre Gefühle, um ihre Entscheidungen zu verstehen, die für mich zwar oftmals nicht viel Sinn ergeben, aus ihrer Sicht allerdings schon. Das ist Fitzek sehr gut gelungen.

Die Handlung ist wirklich genial. Wie kommt man eigentlich auf solche Ideen für Thriller? Eigentlich gibt es zwei Handlungsstränge: Einen, in dem Emma ihrem Anwalt erzählt, was geschehen ist und den zweiten, in dem dieses Geschehen erläutert wird. Durch die Verwebung beider Handlungsstränge kommt Spannung auf, die sich das ganze Buch über hält.

Alle Charaktere (plus die Leserinnen) werden konstant an der Nase herumgeführt. Und das Ende hätte ich nie erwartet. Die ganze Geschichte wurde ziemlich gut konstruiert, so dass das Ende Sinn ergibt. Es ist nicht so, dass die Handlung nicht realistisch wirkt - im Gegenteil, sie kommt mir sogar sehr realistisch vor! Irgendwann ist es sogar so, dass man als Leserin niemanden traut - nicht einmal mehr Emma.

Was ich nicht so gut finde, sind ein paar langatmige Stellen. Sicherlich, zum Handlungs- und Spannungsaufbau sind sie bestimmt sinnvoll, aber an diesen Stellen habe ich mich ein bisschen gelangweilt. Außerdem kam mir Emma am Ende sehr unsympathisch vor, was sie am Anfang noch nicht war.

"Das Paket" von Sebastian Fitzek ist ein sehr guter Psychothriller mit sehr guten Verstrickungen und einem Ende, das man so nicht erwartet!

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Lyrik lebt

Blinde Vögel
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In der Nähe eines Campingplatzes werden zwei Leichen gefunden. Eine junge Frau, erdrosselt und ein ungefähr gleichaltriger Mann, erschossen, mit einer Pistole in der Hand. Es sieht nach Mord und Selbstmord ...

In der Nähe eines Campingplatzes werden zwei Leichen gefunden. Eine junge Frau, erdrosselt und ein ungefähr gleichaltriger Mann, erschossen, mit einer Pistole in der Hand. Es sieht nach Mord und Selbstmord aus, aber Beatrice Kaspary denkt nicht daran, sie geht einem Mord nach. Bei den Ermittlungen stoßen sie und ihr Kollege Florin Wenninger auf eine Facebook Gruppe über Gedichte, in der die beiden Opfer Mitglieder waren. Um die Gruppe zu beobachten, schleust Beatrice sich unter falschen Namen ein. Doch bald wird ein weiteres Opfer tot aufgefunden, das ebenfalls Mitglied in dieser Gruppe war.


Das Buch beginnt so, wie viele Krimis beginnen: Zwei Tote werden aufgefunden. Doch die Auflösung des Ganzen ist viel größer und bedeutender, als ich erstmal erwartet habe. Das gefällt mir wirklich gut, da ich wirklich überrascht war. Leider kamen in der Auflösung am Ende sehr viele Namen vor, ich habe erstmal nicht alles verstanden, aber die Autorin hat alles gut erklärt, sodass ich am Ende doch die Hintergründe verstanden habe.

Das Buch wird aus der Perspektive von Beatrice erzählt, zwischendurch gibt es immer wieder kleine Einschübe, was der Täter/die Täterin gerade denkt, ohne seinen/ihren Namen zu verraten. Das steigert die Spannung. Ursula Poznanskis Art und Weise zu schreiben ist sehr angenehm, sodass ich alle Handlungsschritte nachvollziehen kann und mir nichts unklar ist.

An der Reihe über Beatrice Kaspary und Florin Wenninger finde ich besonders gut, dass man auch etwas über das Privatleben der Ermittler erfährt und nicht nur über die Ermittlungen. Das lässt Beatrice und Florin sympathisch wirken.


Leider ist die erste Hälfte etwas langatmig und viele Spuren führen ins Nichts. Zum Glück wird das Buch später spannender ich habe ab dann bis zur Auflösung am Ende mitgefiebert.

Insgesamt ist der Kriminalroman "Blinde Vögel", der zweite Teil der Beatrice Kaspary und Florin Wenninger Reihe, von Ursula Poznanski eine gut gelungene Fortsetzung, auch wenn der erste Teil sich etwas zieht. Ich empfehle diese Reihe allen Urusula Poznanski Fans und Leuten, die gerne Kriminalromane mit tieferer Handlung und sympathischen Ermittlern lesen.

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Ein psychopathischer Killer

Targa – Der Moment, bevor du stirbst
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Targa Hendricks ist Undercover-Ermittlerin des BKAs. Immer, wenn die Polizei mit ihren Methoden nicht mehr weiterkommt, dann kommt Targa ins Spiel und versucht sich, das Vertrauen der Täter zu erschleichen, ...

Targa Hendricks ist Undercover-Ermittlerin des BKAs. Immer, wenn die Polizei mit ihren Methoden nicht mehr weiterkommt, dann kommt Targa ins Spiel und versucht sich, das Vertrauen der Täter zu erschleichen, um Beweise zu sammeln. Denn sie zeigt kaum Gefühle und ist dadurch am besten geeignet. Als in Berlin junge Frauen erstickt werden, hat die Polizei schon einen Verdacht: Falk Sandmann, ein charismatischer Hochschuldozent, der besessen von den Worten Sterbender ist. Targa wird auf ihn angesetzt, weil die Beweise fehlen. Ein Spiel auf Leben und Tod beginnt.

Der Thriller hat zum Anfang zwei verschiedene Handlungsstränge. Einerseits geht es um Targa und Falk Sandmann in Berlin und andererseits im den Gefängniswärter Erik Holm und dem Schwerverbrecher Carlos Schmidt auf einer Gefängnisinsel vor Norwegen. Das ist ganz spannend, weil zuerst kein Zusammenhang zwischen den beiden Strängen besteht und ich mich die ganze Zeit gefragt habe, wie beides zusammengeführt wird. Sowohl Targa als auch Sandmann erzählen ihre Sicht. Somit sieht man beide Seiten gut und weiß immer, was die andere Person denkt, aber nicht sagt.
Wirklich spannend ist der Thriller nicht, erst am Ende baut sich Spannung auf. Zwischendurch ist es eher wie ein Psychothriller. Das gefällt mir nicht so gut, da es dadurch etwas langweilig wird. Nur das Rätseln wegen den beiden Handlungssträngen hat hier mein Interesse aufrecht erhalten. Allerdings zeichnet sich der Thriller durch seine Brutalität aus. Es wird teilweise sehr genau beschrieben, wie Sandmann seine Opfer umbringt und was er dabei fühlt. Für mich ar das teilweise etwas zu viel.
Targa ist eine interessante Figur, weil sie kaum Gefühle zeigt und die anderer Menschen nicht wirklich versteht. Ich hätte mir bei ihr gewünscht, dass mehr über ihre Hintergründe erklärt wird und warum sie so gefühlskalt ist. Da der Thriller allerdings der Auftakt einer Trilogie ist, kommt da bestimmt noch mehr. Allerdings hatte ich das selbe Problem mit Falk Sandmann. Über sein Motiv wird kaum gesprochen, dabei ist das wichtig, denn so wird er komplett als Psychopath dargestellt, ohne, dass seine Geschichte beleuchtet wird. Die Charakterdarstellung geht meiner Meinung nach nicht genug ins Detail.

Insgesamt ist Targa - Der Moment, bevor du stirbst ein ganz guter Thriller, auch wenn mir einige Dinge wie die fehlende Spannung und die nicht ins Detail gehende Charakterdarstellung nicht gefallen hat. Trotzdem empfehle ich diesen Thriller an alle weiter, die gerne Thriller über Psychopathen lesen beziehungsweise hören.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Ein Leben lang gefangen unter der Erde

Silo
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In der Zukunft leben die Menschen großen Bunkern unter Erde, die mehr als hundert Stockwerke tief sind. Nach draußen können sie nicht, weil die Luft verseucht ist und sie dort innerhalb von ein paar Minuten ...

In der Zukunft leben die Menschen großen Bunkern unter Erde, die mehr als hundert Stockwerke tief sind. Nach draußen können sie nicht, weil die Luft verseucht ist und sie dort innerhalb von ein paar Minuten sterben würden. Wenn jemand im Silo etwas Verbotenes sagt oder den Wunsch äußert, nach draußen zu gehen, wird diese Person zur Reinigung nach draußen geschickt, wo sie nach kurzer Zeit verstirbt. Nach der Reinigung des Sheriffs wird die junge Mechanikerin Juliette zum neuen Sheriff ernannt. Doch sie findet mysteriöse Dinge, die den Tod ihrem Vorgängers betreffen.

Diese Dystopie klingt schon im Klappentext anders als andere Dystopien. Vor allem das Leben in den Silos unter der Erde ist mal etwas anderes. Von so einer Zukunftsvision habe ich bisher noch nichts gelesen. Die Idee von den unterirdischen Silos ist auch relativ gut umgesetzt worden.
Leider finde ich dem technischen Fortschritt nicht sehr groß, angesichts der Tatsache, dass die Menschen schon Jahrhunderte unter der Erde leben sollen. Zum Beispiel wird der Strom im Silo nur durch Verbrennung von Benzin erzeugt, nicht etwa durch Erdwärme oder ähnlichem. Das Original auf Englisch ist schon 2011 erschienen, allerdings finde ich trotzdem, dass der Autor sich mehr Gedanken über die technische Netwicklung hätte machen sollen.
Der Erzählstil ist erstmal etwas verwirrend, weil aus der Erzählerperspektive geschildert wird. Außerdem wechselt die Hauptfigur oft. Nach einiger Zeit habe ich mich aber daran gewöhnt. Der Sprecher des Hörbuchs, Peter Bieringer, schildert die Handlung wirklich sehr gut. Für jede Person hat er eine eigene Stimme entwickelt, sodass das Hörbuch sofort lebendiger herüberkommt und man die Figuren schnell an der Stimme erkennen kann.
Die vielen Hauptfiguren, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, wirken auf mich etwas distanziert, was aber wahrscheinlich am Erzählstil liegt. Die Beziehung zwischen Juliette und Lucas, die sich im Verlaufe der Handlung aufbaut, ist sehr plötzlich. Es wird kaum etwas über die beiden erzählt, aber schon sind beide unsterblich ineinander verliebt. Das finde ich unrealistisch, da hätte der Autor mehr Gefühle schildern sollen.
Es dauert etwas, bis die Handlung in Schwung kommt. Das hat mir nicht so gut gefallen. Dafür ist das Ende aber auch sehr spannend. Generell wird die Spannung (nachdem die Handlung endlich in Fahrt gekommen ist) durch kleine Enthüllungen konstant hoch gehalten.
Insgesamt ist die Atmosphäre dieser Dystopie sehr düster. Ich kann mir vorstellen, dass das nicht für alle etwas ist, aber mich persönlich hat das nicht gestört, sondern eher das ausweglose Leben im Silo verstärkt.

Insgesamt ist Silo eine ganz gute Dystopie, die leider etwas Zeit braucht, um wirklich in Fahrt zu kommen. Am Ende ist das Buch trotzdem spannend. Ich empfehle es allen Fans von Dystopien, die aber düstere Szenarios aushalten.

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