Platzhalter für Profilbild

Venatrix

Lesejury Star
online

Venatrix ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Venatrix über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2023

Für mich wenig Neues

Kognitive Kriegsführung
0

Verlagstext:

"Die Kognitive Kriegsführung könnte das fehlende Element sein, das den Übergang vom militärischen Sieg auf dem Schlachtfeld zum dauerhaften politischen Erfolg ermöglicht."
Seit dem Jahr 2020 ...

Verlagstext:

"Die Kognitive Kriegsführung könnte das fehlende Element sein, das den Übergang vom militärischen Sieg auf dem Schlachtfeld zum dauerhaften politischen Erfolg ermöglicht."
Seit dem Jahr 2020 treibt die NATO eine neue Form der psychologischen Kriegsführung voran: die sogenannte "Kognitive Kriegsführung" ("Cognitive Warfare"), die als die "fortschrittlichste Form der Manipulation" bezeichnet wird. Diese nimmt die Psyche jedes Menschen direkt ins Visier, mit einem ganz bestimmten Ziel: unseren Verstand wie einen Computer zu "hacken".

Jonas Tögel, seines Zeichens Propagandaforscher erläutert in diesem, im Westend-Verlag erschienen Buch die Weiterentwicklung der Propaganda. Haben Propagandisten von Napoleon bis Putin bislang die Medien in ihrem Sinne manipuliert, so scheint die NATO einen Schritt weiter zu gehen und mit den sogenannten „Soft-Power-Techniken“ direkt in die Gedankenwelt der Menschen eingreifen zu wollen.

Nachdem der Terminus „psychologische Kriegsführung“ seit einiger Zeit verpönt ist, hat man nun einen neuen Begriff für Altbewährtes erfunden: „Kognitive Kriegsführung“.

In acht Kapiteln erklärt Jonas Tögel wie diese Methoden funktionieren und wie wir uns dagegen wehren können:

Die Chronologie der Kognitiven Kriegsführung
Die Kognitive Kriegsführung als Kriegspropaganda
Die Kognitive Kriegsführung als digitale Manipulation
Die Kognitive Kriegsführung als kulturelle Manipulation
Die Kognitive Kriegsführung als Zukunftstechnologie
Zusammenfassung der Kognitiven Kriegsführung
Die Aktualität der Kognitiven Kriegsführung und mögliche Auswege
Die Manipulationswaffen der Kognitiven Kriegsführung erkennen, verstehen und neutralisieren: eine Übersicht

Meine Meinung:

Der Westend-Verlag ist bekannt dafür, dass er der westlichen Politik kritisch gegenübersteht. Grundsätzlich ist das ein Zeichen von Demokratie und Meinungsfreiheit. Manchmal schießt der eine oder andere Autor über das Ziel hinaus, und der Inhalt einiger Bücher neigen in eine bestimmte Richtung. Das kann bei diesem Buch auch so interpretiert werden, denn die „kognitive Kriegsführung“ wird schon sehr deutlich als Instrument der NATO gesehen.

Kaum ein Wort über russische Hacker, die versuchen westeuropäische Computersysteme mit Bots lahmzulegen oder falsche Nachrichten lancieren sowie den Angriffskrieg auf die Ukraine der russischen Bevölkerung als „Spezialoperation“ servieren und dabei das Wort „Krieg“ unter Strafe stellen.

Im Prinzip habe ich wenig Neues erfahren, da ich mich schon seit Jahren mit dem Phänomen der Propaganda beschäftige. Das Grundprinzip ist immer gleich: „WIR sind die Guten und die anderen nicht“.

„Kognitive Kriegsführung ist die bewusste Beeinflussung von Wahrnehmung, Emotionen, Denken und Verhalten von Menschen oder die Verhinderung dieser Beeinflussung mit dem Ziel eine Kriegspartei in Bezug auf die Kriegsführung zu schwächen oder zu stärken.“

Diese Definition aus der Psychologie lässt sich auf alle Bereiche des Lebens umlegen, nicht nur auf die Kriegsführung. Man denke nur an den Hype um die Gesundheit schädigende Lebensmittel wie Eier, Salz oder Zucker oder was auch immer den diversen Konzernen gerade einfällt, zu verdammen und andere (also ihre) Produkte hochzustilisieren.

Um den Manipulationen widerstehen zu können, braucht es das Wissen darüber. Wobei egal ist, ob die Manipulationen von der NATO oder von jemandem anders kommen. Leider ist die Unwissenheit und die Ignoranz der Bevölkerung, dass sie diesen Manipulationen ausgesetzt ist, flächendeckend weit verbreitet. Solange hier nicht Aufklärung betrieben wird, wird sich wenig ändern. Und es ist dabei völlig egal ob einer behauptet, die „Ukraine ist schon immer russisches Staatsgebiet“ oder ein anderer „Make America Great Again“.

In wenigen Sätzen (S. 155 bzw. 157) deutet Jonas Tögel die Möglichkeit an, dass kognitive Kriegsführung nicht nur die neueste Waffengattung der NATO alleine ist.

Fazit:

Diesem Buch über Propaganda, Manipulation der Massen und ihre Auswirkungen gebe ich 3 Sterne.

Veröffentlicht am 28.08.2023

Hat noch ein wenig Luft nach oben

Einer muss den Job ja machen
0

Schauplatz dieses Krimis ist Hamburg im Jahr 2017. Der eben zu Ende gegangen G20-Gipfel hat in der Stadt und in der Bevölkerung tiefe Risse hinterlassen. Die einen wollen Sympathisanten der extremen Linken ...

Schauplatz dieses Krimis ist Hamburg im Jahr 2017. Der eben zu Ende gegangen G20-Gipfel hat in der Stadt und in der Bevölkerung tiefe Risse hinterlassen. Die einen wollen Sympathisanten der extremen Linken verhaftet wissen, die anderen schätzen Hamburgs Weltoffenheit. Der fiktive Oberbürgermeister Julius Wolff hat Ambitionen, Angela Merkel als Bundeskanzler zu beerben und will es sich daher mit keiner Gruppierung verscherzen. Wie es für Politiker dieses Ranges üblich ist, ist er von Speichelleckern und Einflüsterern umgeben. Entspannen kann er sich nur mehr im Kreise seiner Freunde Lukas Hammerschmidt, Clemens Engel und Niklas Claasen, bekannt als die Vier Flaschen, die einst die Welt verbessern wollte und mit denen er nun sündhaft teure Weine verkostet.

Lukas, Journalist, nimmt sich gerade eine Auszeit, um gemeinsam mit seiner schwangeren Frau das Kinderzimmer einzurichten und einen Namen für den zu erwartenden Sohn zu finden, als die Nachricht über den Tod eines bekannten Journalisten in seinen Alltag hineinplatzt. Ohne lange zu überlegen, beginnt er heimlich Recherchen anzustellen. Dazu benutzt er die Dackeldame Fini, den Hund seiner Schwiegereltern, der während deren Kreuzfahrt bei Hammersteins logiert, als Alibi. Als wenig später ein zweiter Journalist getötet wird und eine Kollegin beinahe einem Autounfall zum Opfer fällt, ist klar, dass es jemand auf die schreibende Zunft abgesehen hat. Nur wer? Und was hat es mit der geheimnisvollen Liste aus dem Pressehaus auf sich?

Meine Meinung:

Ich habe mich auf diesen Hamburg-Krimi sehr gefreut, da ich die Hanseaten und ihre Stadt sehr schätze. Doch leider bin ich ein wenig enttäuscht zurückgelassen worden. Warum?

Da ist zum einem diese Dackeldame Fini, die durch ihr neurotisches Gehabe wie alle Fußböden abschlecken oder in die eigene Pfote beißen, ziemlich nervt oder das Ehepaar Hammerstein selbst, das sich gegenseitig ziemlich inflationär als „Hasenzahn“ bezeichnet. Auch das andauernde Gendern der Polizeireporterin Kaja, die mit Enno, dem Leiter der SoKo ein Gspusi hat, ist über Gebühr anstrengend, zumal sie teilweise Nomen gendert, die nicht gegendert werden, weil sie erstens keine Personen bezeichnen oder zweitens sächlichen Geschlechts sind wie z.B. das Mitglied.

Außerdem finde ich es ziemlich degoutant, dass die vier Freunde ihre Vorliebe für unverschämt teuren Wein so hervorkehren. Ja natürlich hat Niklas Claasen als Sohn einer Reederdynastie mehr Geld als er ausgeben kann, aber wäre ein Teil des verprassten Geldes nicht besser in Nützliches investiert? Auch ihn Hamburg gibt es Menschen, die an der Armutsgrenze leben. Dieses Hervorkehren des Vermögens passt irgendwie nicht zum hanseatischen Understatement.

Die Charaktere wirken in ihrem Tun oberflächlich. Lediglich die Konkurrenzsituation zwischen den Journalisten der unterschiedlichen Blätter scheint der Wirklichkeit zu entsprechen.

Die polizeiliche Ermittlungsarbeit wird durch Schilderungen von zahlreichen Nebensächlichkeiten überlagert.

Sehr gut hat mir hingegen die Idee, Zitate aus Udo Lindenbergs Lieder zu verwenden, gefallen. sowie den Star zwischendurch auch vorbeischauen zu lassen, und sei es auch nur als „Whatsapp“-Freundschaft von Lukas Hammerstein.
Ich werde dem Autor mit seinem nächsten Krimi, der „Ich lieb’ dich überhaupt nicht mehr“heißen wird und bald erscheinen soll, noch eine Chance geben.

Fazit:

Dieser Krimi hat leider meine Erwartungen nicht erfüllt und bekommt daher nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 22.08.2023

Hat mich nicht ganz gepackt

Der Frühling ist in den Bäumen
0

Ich habe alle bislang von Jana Revedin geschriebenen Bücher, die immer einige auto- bzw. familienbiografische Züge aufweisen, gelesen. Dieser hier dreht sich um ihre Mutter Renina, die vor ihrer Hochzeit ...

Ich habe alle bislang von Jana Revedin geschriebenen Bücher, die immer einige auto- bzw. familienbiografische Züge aufweisen, gelesen. Dieser hier dreht sich um ihre Mutter Renina, die vor ihrer Hochzeit Assistentin beiMartin Heidegger war. Verheiratet ist Renina mit dem Atomphysiker Fred, dem Neffen von Marlene Dietrich, der im NS-Regime einige zweifelhafte Forschungen betrieben hat. Der Missbrauch diverser Drogen wie Pervitin (heute besser als Crystal Meth bekannt) ist für ihn nicht einmal ein Kavaliersdelikt.

Renina wacht eines Morgens nackt zwischen einem ebensolchen, aber fremden Paar, mit Unterleibsschmerzen auf. Quasi zum Frühstück erfährt sie von ihrem Mann Fred, dass er sie mit Drogen gefügig gemacht und dem Paar als Lustobjekt zur Verfügung gestellt hat. Empört und verletzt verlangt sie von ihm die Scheidung. Doch wie es in den 1950er-Jahren üblich ist, ist das nicht so einfach. Als sie am selben Abend noch von Fred halb tot geprügelt wird, setzt ihre Familie Himmel und Hölle in Bewegung, um ihr zu helfen, Freds Tante Marlene Dietrich inklusive.

Meine Meinung:

Dieser Roman erzählt nicht nur einige Episoden aus Reninas Leben, sondern beleuchtet auch auf die soziale Stellung der Frau in den 1950er-Jahren, die Wirtschaftswunder hin oder her, voll von Arroganz und patriarchalischer Gewalt ist. Wenn der Roman durch die die heutige Brille gelesen wird, erzeugt er Kopfschütteln. Daher ist es notwendig, sich in die 1950er-Jahre zurückzuversetzen. Das Alter der Volljährigkeit liegt bei 21 Jahren. D.h. junge Frauen kommen aus der Abhängigkeit der Eltern in jene des Ehemanns, weil der die Vormundschaft von Gesetztes wegen übertragen bekommt. Denn der Ehemann verfügt nicht nur über ein etwaiges Vermögen seiner Frau, bestimmt über den Wohnsitz, erlaubt ihr arbeiten zu gehen oder eben auch nicht, sondern hat ihr gegenüber sogar ein Züchtigungsrecht, was so mancher Ehemann, wie Fred, auch für sich „in Anspruch“ nimmt.

Die geschilderten Ereignisse spielen sich innerhalb eines Tages ab. Das ist sowohl Stärke als auch Schwächer des Romans. Die Autorin packt unheimlich viel in diesen einen Tag, in dem sich die Ereignisse überstürzen. Als Rahmenhandlung dient die gescheiterte Ehe zwischen Renina und Fred und in der Mitte die Gründung Reninas Zeitschrift „Lady“, die genau diese patriarchalischen Strukturen aufzeigt. Dieser Teil kommt für mein Verständnis zu kurz, obwohl ihm viele Seiten gewidmet sind. Das klingt nach einem Widerspruch.

Leider hat mich dieser Roman nicht wirklich gepackt, denn vieles wird, wie damals üblich, nicht klar ausgesprochen, sondern nur verklausuliert dargeboten. Ich bin ja ein Mensch der klaren Worte, auch wenn ich damit manchmal anecke.

Fazit:

Ein Roman, der mich leider nicht ganz erreicht hat und deshalb nur 3 Sterne erhält.

Veröffentlicht am 04.08.2023

Regt zum Nachdenken an

Putin
0

Während der Tage des Wagner-Putsches vor wenigen Wochen schien Putin den Berichten zufolge, nicht mehr ganz Herr des Geschehens zu sein. Die Geister, die er rief, haben sich verselbstständigt. Umso eigenartiger ...

Während der Tage des Wagner-Putsches vor wenigen Wochen schien Putin den Berichten zufolge, nicht mehr ganz Herr des Geschehens zu sein. Die Geister, die er rief, haben sich verselbstständigt. Umso eigenartiger ist es, dass sich diese Söldner-Truppe dann plötzlich anders entschlossen hat. Ist hier viel Geld im Spiel?

Allerdings muss man, wie immer bei den Nachrichten aus dem Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt, vorsichtig sein. Wenig davon ist seriös überprüfbar. Daher habe ich mir von diesem Buch einiges erwartet, zumal der Autor lt. Verlag Analyst für den Schweizer Strategischen Nachrichtendienst war und sein Operationsgebiet die (nunmehr ehemaligen) Ostblockstaaten war.

Doch leider wurde ich ziemlich enttäuscht und ratlos zurückgelassen. Mir ist schon bewusst, dass der Verlag Westend oftmals Autoren, die eine freundliche Haltung Russland und Putin gegenüber vertreten, Platz gibt. Und das darf und soll auch so sein.

Der Autor beschwört die westlichen Staaten, sich endlich wieder auf die Fakten zu besinnen und mit Russland auf Augenhöhe zu kommunizieren. Doch wie soll das gehen, wenn Putin Täter/Opfer-Umkehr betreibt? Kann irgendwer (außer Putin und seine Gefolgsleute) wirklich glauben, dass ein kleines Land wie die Ukraine den Riesen Russland überfallen hat?

Der Westen hat 2014 bei der Annexion der Krim durch Russland aus diversen politischen Gründen weggesehen. Seit dem 24.2.2022 macht er das nicht mehr.

Das Verhalten des Westens von 2014 erinnert ein wnig an die Appeasement-Politik von Neville Chamberlain, der Hitler keinen Einhalt gebot, als er das Sudetenland annektierte. Erst als er am 15.3.1939 in Prag einmarschiert, ändert man die Beschwichtigungspolitik und spielt damit Hitler in die Hände.

Es scheint, als könnte aus der Geschichte, spät, aber doch gelernt werden und deshalb wird nun versucht, Putin Einhalt zu gebieten.

Dass der Westen nicht immer die glaubwürdige Rolle innehat, die er sich selbst anmaßt, ist auch klar. Dennoch finde ich die manchmal reißerische Wortwahl nicht angebracht, wenn Russland gelobt und der Westen verteufelt wird. Klar, spielt Propaganda auf beiden Seiten eine Rolle. Die eigenen Verluste werden kleingeredet, die des Gegners vervielfacht. Manche Vorwürfe, die Putin gemacht werden, wie dass er hinter den Gelbwesten-Protesten stehen soll, kann ich nicht nachvollziehen. Die sind vermutlich von der französischen Regierung schon hausgemacht.

Ich denke, man wird erst mit dem Abstand von 70, 80 Jahren herausfinden, welche Motive hinter dem Krieg zu finden sind. Was will er damit bezwecken, Millionen Menschen in Afrika, die auf das Getreide der Ukraine angewiesen sind, genau dieses durch den Ausfuhrboykott und die Vernichtung der Lebensmittel vorzuenthalten? Denn eigenes Getreide kann er ja in der benötigten Menge auch nicht liefern, ohne seine eigene Bevölkerung dem Hungertod preiszugeben. Auch das hatten wir schon einmal - um die benötigten Devisen für die Kollektivierung der russischen Landwirtschaft aufzubringen, wurde ukrainisches (!) Getreide verkauft. Man erinnere sich an den Holodomor von 1931/32. Möglicherweise hat sich Wladimir Putin verrechnet und ist tatsächlich nicht mehr Herr des Geschehens.

Fazit:

Ganz so sachlich, wie er von sich behauptet zu sein, finde ich den Autor nicht. Es fällt mir schwer, dieses Buch zu bewerten. Der eine oder andere Gedanken ist es wohl wert, sich damit näher zu beschäftigen. Letztlich kann Jacques Baud die Frage, ob Putin noch Herr des Geschehens ist, nicht schlüssig beantworten. Nach langem Abwägen gibt es 3 Sterne.

Veröffentlicht am 23.07.2023

Hat mich nicht ganz gepackt

Waldviertelspur
0

Dieser Krimi von Maria Publig beschäftigt sich wieder mit gesellschaftlich relevanten Themen: Das ist u.a. das, durch den Klimawandel bedingte Waldsterben. Nicht nur, dass Stürme durch das Waldviertel ...

Dieser Krimi von Maria Publig beschäftigt sich wieder mit gesellschaftlich relevanten Themen: Das ist u.a. das, durch den Klimawandel bedingte Waldsterben. Nicht nur, dass Stürme durch das Waldviertel brausen und dabei Schneisen in die Wälder reißen, sorgt das nicht abgeholte Schadholz für eine Borkenkäferplage. Das Überangebot an Holz drückt die Preise und der örtliche Sägewerksbesitzer Reuther will noch weniger bezahlen. Nebenbei will er auch den Wildbestand reduzieren, um Wildverbiss an den Bäumen zu vermeiden. Gleichzeitig hat Reuther eine Software entwickeln lassen, die die Herkunft der Hölzer aus anderen Ländern verschleiern soll.

Als Wally Winzer den Reuther dann tot im Wald findet, ist die Trauer der Bevölkerung nicht wirklich groß. Verdächtige gibt es viele und Dorfpolizist Grubinger ist gezwungen, auf Wallis Hilfe zurückzugreifen.

Meine Meinung:

Ich mag ja gemütliche Krimis recht gerne, doch diesmal ist es zu viel des Gemütlichen. Diesmal gibt es die erste Leiche erst am Ende des achten (von 23 Kapiteln). Da ist beim Lesen schon einiges an Geduld gefragt. Dafür erfahren wir zwar einiges aus dem Privatleben von Wallis Freunden und dürfen ihr beim Male (ihr neues Hobby) über die Schulter schauen, aber so richtige Spannung kommt nicht auf. Die neu eingeführte Figur des schnuckeligen Trüffelsuchers samt ebenso schnuckeligen Trüffelspürhund hat in mir Erwartungen geweckt, die leider nicht erfüllt worden sind, schade.

Der Preisverfall beim (Schad)Holz und Raubbau am Wald ist ein derzeit wenig beachtetes Thema, außer es handelt sich um den Regenwald. Dass durch die milden Winter und langen trockenen Sommer den Monokulturen Gefahr droht, ist hinlänglich bewiesen.

Fazit:

Diesmal nicht ganz so spannend, daher nur 3 Sterne.