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Veröffentlicht am 10.08.2023

Spannender Roman über Kunst und Familiengeheimnisse mit Bezug zu einer wahren Begebenheit

Sommernächte in Paris
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Flora ist Kunstagentin und lebt für die Kunst. Ständig jettet sie durch die Welt, um Kunstwerke auf Auktionen für die Kundschaft zu erwerben. Das ist ihre Welt und darin ist sie Expertin. Für ein Privatleben ...

Flora ist Kunstagentin und lebt für die Kunst. Ständig jettet sie durch die Welt, um Kunstwerke auf Auktionen für die Kundschaft zu erwerben. Das ist ihre Welt und darin ist sie Expertin. Für ein Privatleben oder gar eine feste Beziehung bleibt ihr kaum Zeit.
Nun reist sie mit ihrem Chef nach Paris, um einen Auftrag anzunehmen. Die wohlhabende und bekannte Familie Vermeil hat ein Appartement geerbt, das seit über 70 Jahren niemand mehr betreten hat und das offenbar voller Kunstwerke ist. Flora soll als Expertin die Kunstwerke in Augenschein nehmen, einschätzen und deren Echtheit prüfen.
Was Flora und ihr Chef dann in der Wohnung vorfinden ist unglaublich. Mehrere hundert Gemälde und andere Kunst stauben dort seit langer Zeit ein, denn diese Wohnung hat seit dem 2. Weltkrieg niemand mehr betreten. Unter den Kunstwerken sind auch einige von hohem Wert, z. B. ein Renoir. Flora muss nun die Herkunft und Provenienz der Gemälde recherchieren, denn sonst sind sie praktisch wertlos.
Dabei stößt sie auf ein Geheimnis, das nicht nur sie selbst sondern auch die Familie Vermeil in ein emotionales Chaos stürzt, das auch das Ansehen der Familie verändern kann.

Karen Swan hat sich hier eine wahre Begebenheit als Vorlage für ihre Geschichte ausgesucht. Vor einigen Jahren wurde in Paris tatsächlich ein Appartement entdeckt, dass seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr geöffnet worden war. Im Internet finden sich Berichte dazu. Wie sie in ihrer Danksagung schreibt, war sie davon so fasziniert, dass sie sich fragte, wer da von den Umständen im Krieg gezwungen wurde, das Appartement aufzugeben. Aber warum kehrte nie jemand nach dem Krieg wieder zurück und warum?
Sie erläutert dann noch wo die Tatsachen enden und wo ihre Fiktion beginnt. Auf jeden Fall hat sie zu den berührten Themen sehr intensiv und gründlich recherchiert.

Floras Recherchen zu den Gemälden, besonders dem Renoir, sind schwierig, komplex und auch sehr spannend.
Dabei deckt sie allerlei Geheimnisse auf, die im Besonderen ihre Auftraggeber betreffen. Der Sohn der Familie, Xavier, steht Flora zunächst sehr ablehnend gegenüber aber dann sprühen zwischen den beiden die Funken. Ich dachte, nun entwickelt sich die Handlung eher zum Liebesroman aber erneute Wendungen und weitere Familiengeheimnisse lassen die Spannung rasant wieder ansteigen.

Flora ist eine sympathische Protagonistin, die ihr Leben ihrem Beruf komplett unterordnet. Auszeiten nimmt sie sich bei guten Freunden. In großer Sorge ist sie wegen ihres Bruders, der ein schwerwiegendes Problem hat. Darüber erfährt man als Leser vieles aus Telefongesprächen zwischen Flora und ihrem Bruder. Hier entsteht praktisch ein weiterer Handlungsstrang, der am Ende auch aufgelöst wird.

Das Setting in Paris, wo das Appartement gefunden wird, ist gut gewählt. Karen Swan vermittelt viel Pariser Flair und beschreibt etliche Örtlichkeiten detailliert. Es gibt aber zwischenzeitlich auch einen Ortswechsel ans Meer, wo sich dann neben der Spannung noch ein schönes Sommergefühl einstellt.

„Sommernächte in Paris“ ist kein leichter Sommerroman, sondern thematisiert neben der Kunst wahre, tragische Ereignisse des 2. Weltkriegs verbunden mit einer Liebesgeschichte. Gut gefallen hat mir, dass sich die Romanze mehr im Hintergrund hält und die spannende und gut recherchierte Handlung nur ergänzt.
Die komplexe Story und interessante Themen haben mich gut unterhalten!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 04.08.2023

Online-Omi Renate kämpft gegen Lehrermangel und Unterrichtsausfall

Nicht, dass noch einer sitzenbleibt! (Die Online-Omi 19)
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Schon zum 19. Mal erzählt uns die kultige Online-Omi Renate Bergmann aus ihrem Leben.
Dieses Mal berichtet sie von ihrer angeheirateten Familie, ihrem Neffen Stefan, dessen Frau Ariane und den beiden kleinen ...

Schon zum 19. Mal erzählt uns die kultige Online-Omi Renate Bergmann aus ihrem Leben.
Dieses Mal berichtet sie von ihrer angeheirateten Familie, ihrem Neffen Stefan, dessen Frau Ariane und den beiden kleinen Töchtern. Die ältere der beiden Mädchen, Lisbeth, wird eingeschult und so kommt Omi Renate mit dem heutigen Schulsystem in Berührung.
Schnell wird ihr klar, dass heutzutage in den Schulen alles ganz anders ist als zu ihrer Schulzeit. Und so kümmert sie sich um die kleine Lisbeth und wird mit den heutigen Problemen wie Lehrkräftemangel und Unterrichtsausfall konfrontiert.
Durch einen Zufall wird sie in der Grundschule rekrutiert und als LOVL, eine „Lehrkraft ohne volle Lehrbefähigung“ angestellt. Sie kümmert sich also um die Kleinen und bekommt sogar ein kleines Gehalt dafür.

Gewohnt witzig und mit viel Charme berichtet Renate von ihren Erfahrungen im Schuldienst. Dabei legt sie den Finger in viele Wunden, die rund um das Thema Schule so existieren.
Da geht es um die maroden Zustände der Gebäude, die Helikoptereltern, Elterntaxis, die den Schulweg blockieren und natürlich den Lehrermangel und den damit einhergehenden Unterrichtsausfall.
Und so kümmert sich Renate in ihren neuen Job um die Kinder und unterstützt die eigentliche Lehrerin. Sie putzt Nasen, wischt Tränen ab, hilft bei Aufgaben, gibt den Kindern wertvolle Tipps, wirkt an ihrer Erziehung mit, nimmt an Elternabenden teil und begleitet die Klasse natürlich auch bei ihrem Ausflug in den Zoo.

Zwischen all ihren Erlebnissen schweift Renate natürlich auch immer wieder zu eigenen Erinnerungen an ihre Schulzeit ab und erzählt dabei auch manche witzige Anekdote, in denen auch ihre Freunde vorkommen, die sie bereits seit dieser Zeit kennt.
Wer sich mit Renate und ihrem Umfeld noch nicht so gut auskennt, bekommt in diesem Band erstmals ein Personenregister am Ende geboten. Dort erklärt sie genau, wer ihre Freunde sind, die Nachbarn und sogar ihre vier bereits verstorbenen Ehemänner werden erwähnt.

Ich hatte wieder viel Freude mit Renate und ihren Erlebnissen, auch wenn ihre Erzählung diesmal nicht ganz so lustig war wie sonst. Sie widmet sie diesmal eher einem ernsten sozialen Thema, zeigt Missstände auf und übt Kritik. Aber sie hat auch Verbesserungsvorschläge und kümmert sich am Ende sogar noch darum, dass es gutes Essen an der Schule gibt.
Dennoch habe ich mich wieder über viele kreative Ausdrücke und besonders die Namen der Schulkinder amüsiert. Das war alles wieder typisch Renate!

Auch dieser 19. Band der Reihe um Online-Omi Renate war wieder gute und amüsante Unterhaltung. Renate kann mich mit ihren Lebensweisheiten, ihren klugen Ideen und ihrem witzigen Charme immer wieder begeistern und langweilig wird es mit Renate sowieso nie!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 03.08.2023

Unterhaltsame Geschichte, die den Zeitgeist der frühen 1960er Jahre zeigt!

Wo der Seewind flüstert. Die St.-Peter-Ording-Saga
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Der Auftakt zur St.-Peter-Ording-Saga beginnt im Sommer 1959 und erstreckt sich über ein gutes Jahr bis September 1960.
Sabine hat gerade die Frauenfachschule abgeschlossen und träumt von einem schönen ...

Der Auftakt zur St.-Peter-Ording-Saga beginnt im Sommer 1959 und erstreckt sich über ein gutes Jahr bis September 1960.
Sabine hat gerade die Frauenfachschule abgeschlossen und träumt von einem schönen Sommer am Gardasee mit ihrer besten Freundin sowie ihrem Bruder und dessen Freund. Doch es kommt zu Sabines großer Enttäuschung anders. Sabines Tante Ebba, die Schwester ihrer Mutter, führt in St. Peter-Ording eine kleine Pension, da sie nach dem Tod ihres Mannes auf das Geld aus der Vermietung angewiesen ist. Sie vermietet jeden freien Raum in ihrem Häuschen aber die Arbeit strengt sie doch sehr an, da sie inzwischen auch im fortgeschrittenen Alter ist. So bittet sie per Brief ihre Schwester um Unterstützung. Sabines Eltern beschließen sofort, dass Sabine nach St. Peter-Ording reisen soll, um dort ihre Tante über den Sommer zu unterstützen. Trotz großer Enttäuschung über den verpassten Urlaub in Italien folgt Sabine den Wünschen ihrer Eltern und fährt zu ihrer Tante nach Nordfriesland.

Mit Sabine hat Tanja Janz eine Protagonistin geschaffen, die sie typisch für diese Zeit Ende der 1950er Anfang der 1960er Jahre zeichnet. Sie ist sympathisch, lebensfroh, hat viel Energie und das Herz am rechten Fleck. Auch wenn ihre Enttäuschung über den verpassten Urlaub groß ist, fügt sie sich und eilt ihrer Tante zu Hilfe. Die Familie geht schließlich vor.

Ich habe Sabine gerne an die Nordsee und ins schöne St. Peter-Ording begleitet. Das ist der Herzensort der Autorin und fast alle ihre Geschichten spielen dort. Man spürt, dass sie sich dort gut auskennt, denn das Setting wird immer sehr detailreich und bildhaft beschrieben. Für diese Saga hat sie vor Ort recherchiert und sich von Zeitzeugen berichten lassen, wie es in den 50er bis 90er Jahren dort war. Sie gibt das Leben in dieser Zeit sehr authentisch wieder. Sie beschreibt das Lebensgefühl, die Mode und die Musik dieser Zeit aber zeigt auch, dass es nicht überall schon komfortabel war, denn z. B. in Tante Ebbas Haus gibt es damals noch kein fließendes Wasser und sie schlafen selbst im Schuppen, wo es keinen Strom gibt, da die guten Räume im Haus vermietet werden.
Die Geschichte schlägt außerdem noch einen Bogen zum Ruhrgebiet, genauer nach Gelsenkirchen, wo Sabine mit ihrer Familie lebt. Auch hier werden Strukturen der Zeit entsprechend dargestellt und besonders das Familienleben und die Stellung der Frauen und junger Mädchen wird gut geschildert. Sabine und ihre beste Freundin Rita sind in ihren Familien fest verwurzelt, zeigen aber, dass sie fest im Leben stehen und eigene Vorstellungen haben. Sie brechen nicht mit ihren Familien aber zeigen auf, dass es auch andere Wege gibt als die, die die Eltern vorgeben.
Das hat mir richtig gut gefallen, denn es war glaubhaft und nicht überzogen.

Sabines Erlebnisse in St. Peter-Ording sind ereignisreich, denn die fleißige junge Frau nimmt neben der Arbeit bei ihrer Tante noch eine Aushilfstätigkeit im Strandcafé an. Sie trifft auf den jungen Musiker Tom und erlebt ihre erste große Liebe.
Und so entsteht eine schöne Geschichte, die die damalige Zeit wieder lebendig werden lässt und zeigt, wie sich St.Peter-Ording langsam zum Ferienort entwickelt. Durch den flüssigen und einfühlsamen Schreibstil konnte ich in Sabines Geschichte eintauchen und sie miterleben.

Der Auftakt zur „St.-Peter-Ording-Saga“ hat mich mit seinem authentischen Zeitbild, einem schönen Themenmix und sympathischen Figuren gut unterhalten. Ich freue mich, mit dem zweiten Teil der Saga nach St.Peter-Ording und ins Strandcafé zurückzukehren!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 22.07.2023

Charmante und humorvolle Geschichte über die britischen Royals

Das ist ja wohl die Krönung! (Die Online-Omi 18)
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Renate Bergmann ist eine ausgewiesene „Expertin“ für die Royals und interessiert sich sehr für das Thema, wie man schon in früheren Büchern von ihr lesen konnte, wenn sie über „Prinzessin Kät“ und die ...

Renate Bergmann ist eine ausgewiesene „Expertin“ für die Royals und interessiert sich sehr für das Thema, wie man schon in früheren Büchern von ihr lesen konnte, wenn sie über „Prinzessin Kät“ und die Kinder berichtet hat.
So war natürlich ihre Freude riesengroß als ihre Tochter Kirsten ihr eröffnet, dass sie beide gemeinsam nach London zur Krönung von König Charles III. fliegen werden.
Renate beginnt sogleich mit den Vorbereitungen und Planungen, denn sie muss natürlich genau überlegen, was sie da anziehen wird. Außerdem muss sie vorsorgen, damit jemand ihr Katerle füttert, die Gräber ihrer verstorbenen Ehemänner pflegt und einen Adapter für die Steckdose braucht sie auch, damit sie dort auch ihr „Scheibchentelefon“ aufladen kann.

Als Fan von Renate Bergmann musste ich natürlich auch dieses Büchlein lesen, wohl wissend, dass es geschrieben wurde, bevor die Krönung tatsächlich stattgefunden hat.
Wir erleben hier also mehr die Vorbereitungen und die Anreise nach London aber auch wie Renate aufgeregt am Straßenrand die Kutsche mit König Charles und Königin Camilla sieht.

„Ilse sagt, man kann „Queen Consort“ nicht mit Kosackenkönigin übersetzen. Auch nicht Konsortenkönigin.“
Zitat: eBook Seite 10, Position 140

Die Anreise mit dem Flugzeug verläuft schon nicht ganz problemlos, denn Kirsten reist erst zu ihrer Mutter und dann fliegen sie gemeinsam nach London. Und so kommt es dazu, dass Renates Gepäck durchsucht wird und die esoterische Kirsten im Flugzeug ihren Sitzplatz auspendelt.

Renate beweist ihr Wissen über die britische Monarchie mit vielen Anekdoten und kleinen Geschichtchen über die verstorbene Queen, Geburtstagsparaden und sonstige Traditionen.

„Siebzig Jahre am Regieren, das sagt sich einfach so leichthin. Das muss man sich mal am praktischen Beispiel vorstellen: Die Queen saß 63 Schalke-Trainer lang auf ihrem Thron.“
Zitat: eBook Seite 20, Position 293

Das alles erzählt sie in ihrer typischen lockeren Art und schweift auch zwischendurch immer wieder gerne mal zu früheren Ereignissen ab, wie man es von Renate kennt.
So berichtet sie natürlich auch von ihrem Aufenthalt in London, den Souvenirs, die sie für die Lieben zu Hause kauft und auch Paddington Bär und die berühmten Gurkensandwiches bleiben nicht unerwähnt.
Und sie macht sich auch Gedanken, ob es für Charles und Camilla wirklich gut ist, in diesem fortgeschrittenen Alter noch einen neuen Job anzutreten.
Dazu kommen die vielen Lebensweisheiten aus dem langen Erfahrungsschatz der liebenswürdigen Rentnerin.

„Für Charles ein Krönchen, für Renate ein Körnchen“, so lautet das Motto.
Zitat: eBook Seite 57, Position 868

Renates Reise zur Krönung nach London war ein Ereignis, das für sie genau so wichtig und unvergessen ist, wie die Krönung selbst. Und so ist dieses Büchlein für Fans von Renate Bergmann ein Muss aber auch für jeden anderen, der humorvolle Bücher mag, eine unterhaltsame Lektüre.
Ich habe Renate gerne nach London zur Krönung begleitet!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 13.07.2023

Lesenswerter, realitätsnaher Justiz-Krimi mit aktuellem Thema

Die letzte Lügnerin
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Dies ist bereits der dritte Band aus der Justiz-Krimi Reihe mit dem Strafverteidiger Rocco Eberhardt und dem Rechtsmediziner Justus Jarmer, den man aber auch ohne Vorkenntnisse lesen kann.
Diesmal ist ...

Dies ist bereits der dritte Band aus der Justiz-Krimi Reihe mit dem Strafverteidiger Rocco Eberhardt und dem Rechtsmediziner Justus Jarmer, den man aber auch ohne Vorkenntnisse lesen kann.
Diesmal ist der Fall besonders für Rocco sehr brisant, denn sein Vater könnte darin verwickelt sein.
Es geht um einen politischen Skandal, denn der Bausenator von Berlin, Dieter Möller, soll in schmutzige Immobiliendeals verwickelt sein und Korruption ist auch ein Thema.
Ein Video zeigt Möller, der sich in diesem selber belastet. Der Tontechniker, der dieses Video mit erstellt hat, wird ermordet und dieser Mord wird natürlich Möller angelastet. Dieser beteuert jedoch, kein Mörder zu sein und bittet Rocco, ihn zu verteidigen, da Roccos Vater ihn empfohlen hat.
Obwohl Rocco die überhebliche, arrogante Art des Bausenators gar nicht gefällt, nimmt er das Mandat an, denn er hofft, so die Verbindung zu seinem Vater zu finden.

Durch die politische Brisanz ist dieser Fall natürlich von Haus aus schon etwas spektakulär und die mögliche Beteiligung von Roccos Vater macht es für Rocco schon fast zu einem „persönlichen“ Fall.
Die Ermittlungen, die von Kommissarin Jana Hardenberg geführt werden, bringen immer mehr Indizien gegen den Bausenator.
Die Autoren thematisieren hier aktuelle Themen, nicht nur für Berlin, wie Wohnungsmangel, Wohnungsbau und hohe Mietpreise.
Das ist aus meiner Sicht sehr gut gelungen, denn es wird glaubhaft und auch interessant dargestellt.

Auch Gerichtsmediziner Jarmer hat diesmal einen etwas größeren Anteil an der Handlung, denn es gibt nicht nur einen toten Tontechniker sondern auch ein weiteres Opfer, von dem Körperteile gefunden werden, landen in seinem Institut.

Die juristische Arbeit steht eindeutig wieder im Vordergrund gegenüber der klassischen polizeilichen Ermittlungsarbeit. Das gefällt mir grundsätzlich an dieser Reihe und an Justiz-Krimis. Dennoch gibt es auch in diesem Fall wieder Raum, um selber mitzuraten und zu überlegen. Erneut ist es mir nicht gelungen, den Ausgang vorauszusehen.

Gut gefallen hat mir auch, dass es erneut Einblicke in das Privatleben der Protagonisten gibt und sich die Fäden aus den vorherigen Bänden so fortsetzen. Dennoch hatte ich mir von der vielversprechenden Begegnung zwischen Rocco Eberhardt und seiner früheren Freundin, der Staatsanwältin Claudia Spatzierer, im zweiten Band in dieser Fortsetzung mehr versprochen.

Auch der dritte Fall für Eberhardt und Jarmer konnte mich durch ein sehr aktuelles Thema und seine Realitätsnähe überzeugen. Beide Autoren bringen persönliche Erfahrungen in ihre Fälle und die Figuren ein, was für Authentizität sorgt. Fans von Justiz-Krimis kann ich diesen lesenswerten Fall empfehlen!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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