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Veröffentlicht am 21.08.2023

Überrascht mit unerwarteter Perspektive

Tales of Gods and Angels - Sonnenfrost
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Alice ist eine alleinerziehende Malerin und lebt mit ihrer 14-jährigen Tochter Ella in einer kleinen Wohnung. Sie liebt ihr beschauliches Leben. Alles was sie und Ella brauchen, verdient sie sich mit dem ...

Alice ist eine alleinerziehende Malerin und lebt mit ihrer 14-jährigen Tochter Ella in einer kleinen Wohnung. Sie liebt ihr beschauliches Leben. Alles was sie und Ella brauchen, verdient sie sich mit dem Malen. So ist sie zu Hause, kann sich um ihre Tochter kümmern und sich ihrem Hobby, dem Backen widmen. Doch dann erfährt Alice, dass ihre Tochter von einem Talentscout entdeckt wurde und ein Stipendium für ein Eliteinternat erhält. Doch von dem Internat des Lichts hat sie noch nie etwas gehört, eine Internetseite gibt es nicht und auch der kleine Ort ist kaum auf der Landkarte zu finden.
Obwohl der Schulleiter scheinbar sehr jung ist und ihr vieles merkwürdig vorkommt, lässt sie sich überzeugen. Außerdem stellt die Schule ihr eine Wohnung im Ort zur Verfügung und sie kann in der Nähe von Ella bleiben.
Doch dann geschehen seltsame Dinge in dem Internat.

Neugierig auf die Geschichte wurde ich durch das wunderschöne Cover und den Klappentext. Auch wenn mir die Autorin bekannt war, hatte ich bisher noch keins ihrer Bücher gelesen. Es wurde also höchste Zeit, dies nachzuholen.

Der Schreibstil von Jenny Völker ist sehr leicht und flüssig und sie hat mich damit schnell in den Bann gezogen. Ich habe kaum eine Pause eingelegt und das Buch innerhalb von zwei Tagen gelesen, denn ich wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte weitergeht.

Wir verfolgen die Handlung aus der Sicht von Alice. Das ist für mich zu Beginn eine völlig neue und ungewohnte Perspektive gewesen.
Bisher habe ich immer die, meist jugendlichen Protagonisten, die eine Akademie besuchen und dort in ihren übersinnlichen Fähigkeiten geschult werden, begleitet.

Der Titel „Tales of Gods und Angels“ lässt schon vermuten, worum des in diesem besonderen Eliteinternat geht. Ich will Euch nicht zu viel vom Inhalt verraten, aber es geht um eine geheimnisvolle Prophezeiung und eine Liebesgeschichte, die die Zeit überdauert. Es wird auf jeden Fall viel Spannung geben, Magie, Emotionen und auch der Humor kommt nicht zu kurz.

Alice machte auf mich zu Beginn den Anschein, als wäre sie eine richtige Glucke, die ihrem Kind kaum Freiraum gibt. Doch dieser Eindruck relativierte sich schnell. Sie würde zwar alles für Ella tun, doch sie versucht auch, ihr ihre Freiheiten zu lassen. Als passionierte Bäckerin hat mir natürlich besonders gefallen, dass Alice das gleiche Hobby hat und ihre Kuchen von allen geliebt werden. Wie ihr sehr, bekam ich gleich Lust, ihren Kirschstreuselkuchen nachzubacken.

Ella ist ein typisches 14-jähriges Mädchen, dass ich schnell ins Herz geschlossen habe. Sie liebt ihre Mutter über alles, will aber nun ihren eigenen Weg gehen.
Besonders hat mir Alice Freundin Mari gefallen. Sie liebt nicht nur die Kuchen von Alice über alles, sondern ist ihr zu jeder Zeit eine große Stütze und lässt alles stehen und liegen, um für sie da zu sein. Auch Ar gehört zu meinen Lieblingsfiguren.
Doch man spürt bei allen Charakteren, dass die Autorin sie lebendig und facettenreich und mit viel Herzblut gestaltet hat.

Am Ende wurde ich mit einem richtig fiesen Cliffhanger zurückgelassen. Gott sei Dank muss ich nicht so lange auf die Fortsetzung warten.

Jenny Völker hat mich mit dem Auftakt ihrer Trilogie begeistert.
„Tales of Gods und Angels – Sonnenfrost“ ist kein Abklatsch bereits dagewesener Geschichten, sondern eine märchenhafte, spannende und facettenreiche Story voller Emotionen und Magie, die ich Euch zu 100 % empfehlen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.08.2023

Eine emotionale Reise

Winterspuren in Arrowwood
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Nicky ist Trickreiterin und Influencerin und sehr erfolgreich in dem was sie tut. Ihre Followerzahlen sind ihr wichtig und sie steht kurz davor, die Zehntausender-Marke zu knacken. Um das zu schaffen, ...

Nicky ist Trickreiterin und Influencerin und sehr erfolgreich in dem was sie tut. Ihre Followerzahlen sind ihr wichtig und sie steht kurz davor, die Zehntausender-Marke zu knacken. Um das zu schaffen, lässt sie sich auf einen Wettkampf mit ihrer Konkurrentin Penelope ein.
Doch statt zu gewinnen, stürzt sie tragisch und verletzt sich.
Um den Shitstorm in den sozialen Medien zu entgehen, flüchtet Nicky nach Arriwwood zu ihrer Großmutter Caroline, die früher selbst eine erfolgreiche Trickreiterin war. Schnell fühlt sie sich in dem kleinen Ort heimisch und verliebt sich in Blake. Dieser kann mit dem Starrummel jedoch nicht viel anfangen.

Der Sattler Tom war früher die große Liebe von Caroline. Er verbirgt ein dunkles Geheimnis, das ihn so belastet, dass er sein Leben beenden will. Doch vorher muss er noch ein Versprechen einlösen.

Ich bin durch Zufall auf die Geschichte aufmerksam geworden und der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Das Cover passt perfekt zur Story, denn genauso habe ich mir die Rocky Mountains vorgestellt.

Der Schreibstil ist wunderbar leicht und flüssig und bereits nach wenigen Seiten war ich tief in die Geschichte eingetaucht.
Der einzige kleine Kritikpunkt im Buch sind die Übergänge. Es hat etwas gedauert, bis ich kapiert habe, dass die kleine Zeichnung der Berge am Ende der Seite einen Szenenwechsel einläutete.

Im Fokus steht Nicky. Sie ist es gewohnt, immer im Rampenlicht zu stehen, denn ihr Vater ist ein angesehener Schauspieler und ihre Mutter war eine berühmte Countrysängerin. Sie selbst ist Trickreiterin und träumt von einer Rolle in einer internationalen Show.
Doch ein verhängnisvoller Sturz beendet erst mal diesen Traum, denn nicht nur Nicky ist verletzt. Ihr Wallach Diamond Dee muss eingeschläfert werden.
Nicky flüchtet zu ihrer Granny, die in den kleine Dort Arrowwoods einen Gnadenhof betreibt, die Sleeping Lake Ranch.

Zu Beginn war Nicky mir alles andere als sympathisch. Sie ist selbstsüchtig, egoistisch und hat sich vor ihrem Unfall lange Zeit nicht bei ihrer Großmutter gemeldet. Nun soll diese ihr helfen, zurück ins Rampenlicht zu kommen. Aber als Protagonistin ist sie toll. Sie durchläuft eine unheimliche Entwicklung und konnte am Ende doch einige Sympathiepunkte sammeln.
Tyler und auch Nickys Vater schafften das hingegen nicht.
Mein Lieblingsprotagonist ist ohne Frage Blake. Er ist ein Cree und hilft nicht nur Caroline gelegentlich auf der Ranch, sondern ist auch ein Vertrauter des Sattlers Tom.
Blake ist ein herzensguter junger Mann. Er ist für Nicky da und hilft ihr, nach ihrem Sturz wieder vertrauen in sich selbst zu fassen.
Tom blieb bis zum Schluss eine rätselhafte Figur für mich, denn ich hatte zu keinem Zeitpunkt auch nur die geringste Ahnung, was sein großes Geheimnis ist und warum er sich das Leben nehmen will.

Die Autorin hat nicht nur die Atmosphäre gekonnt eingefangen, sondern durch die bildhaften Schilderungen hatte ich die Schauplätze und Charaktere zu jeder Zeit lebendig vor Augen.

Fazit
„Winterspuren in Arrowwood“ entführt uns auf eine emotionale und schicksalshafte Reise durch eine wundervolle Landschaft. Taschentuchalarm ist vorprogrammiert. Ich freue mich auf die nächste Geschichte.
Dafür gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.08.2023

Toller Auftakt der Romantasy-Dilogie

Nachtschwarz (Nachtschwarz-Sternenhell, Bd. 1) Aufregende Urban-Fantasy-Dilogie über die Magie der Sterne und eine große Liebe – Buchumschlag mit Perlmuttglanzeffekt + Character Card in der 1. Auflage!
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Die 17-jährige Billie ist alles andere als begeistert, als sie wieder einmal eine neue Schule besuchen muss, weil ihr Vater aus beruflichen Gründen den Wohnort wechselt. Aber sie ist nicht schüchtern und ...

Die 17-jährige Billie ist alles andere als begeistert, als sie wieder einmal eine neue Schule besuchen muss, weil ihr Vater aus beruflichen Gründen den Wohnort wechselt. Aber sie ist nicht schüchtern und mittlerweile hat sie sich daran gewöhnt und bereits Übung darin, „die Neue“ zu sein.
Doch bereits am ersten Tag passiert auf dem Weg zur Schule etwas Merkwürdiges. Sie wird von einem hellen Licht geblendet und nach einem lauten Kall weist die Motorhaube ihres Autos eine dicke Beule auf. Wen oder was hat sie erwischt? Es ist niemand zu sehen. Kein Reh, kein Mensch...nur das Licht, das aus dem Nichts kam.
In der Schule nimmt ihre neue Mitschülerin Kala sie in Empfang. Normalerweise schließt Billie keine allzu engen Freundschaften, denn sie weiß nie, wie lange sie an einem Ort bleibt. Doch Kala integriert sie mit ihrer offenen Art schnell in ihre Clique, zu der auch der geheimnisvolle Ashton Hunter gehört. Was verbindet die Gruppe miteinander und warum verhalten sie sich Billie gegenüber so merkwürdig? Besonders Ashton Hunter, gibt ihr Rätsel auf, denn dem Mädchenschwarm umgibt nicht nur eine sehr geheimnisvolle Aura, sondern er hat auch eine frische Wunde am Knie.
Ich habe bereits die „Die Lügendiebin“ und „Die Lügenkönigin“ von Saskia Louis geliebt und bin ein großer Fan ihrer Fantasy-Geschichten. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als ich gesehen habe, dass sie mit „Nachtschwarz“ wieder ein Buch in meinem Lieblingsgenere herausgebracht hat.
Das Cover ist schlicht gehalten und gerade deshalb finde ich es wunderschön.

Der bildhafte Schreibstil der Autorin ist mir bereits durch einige ihrer anderen Bücher bekannt. Er hat mich wieder sofort begeistert und so dauerte es nicht lange, bis ich in die Handlung hineingezogen wurde.
Saskia versteht es, Orte und Charaktere zum Leben zu erwecken und so hatte ich das kleine Städtchen Amber Lake, den Wald, den See und den Sternenhimmel zu jeder Zeit bildhaft vor Augen. Sie hat ein Händchen dafür, die Stimmung gekonnt einzufangen, dass Leben dort mit vielen Details auszuschmücken und so ein tolles Gesamtbild zu schaffen.

Die Kapitel haben eine gute Länge um Abends ein paar Seiten zu lesen, allerdings fällt es sehr schwer, dass Buch zwischendurch zur Seite zu legen.
Auch wenn die Geschichte nur in einem langsamen Tempo voranschreitet, macht es Spaß, Billie zu begleiten und zu beobachten, wie sie versucht, hinter das Geheimnis der Clique zu kommen.
Ich muss gestehen, dass ich mir lange keinen Reim darauf machen konnte und ich die Handlung nicht vorausschauen konnte. So blieb es während der ganzen Zeit, trotz des gemächlichen Tempos spannend.

Besonders interessant war es, die Entwicklung zwischen Ash und Billie zu verfolgen.
Billie ist ein sympathisches 17-jähriges Mädchen, dass empathisch ist und offen und vorurteilsfrei auf andere zugeht. Sie ist nicht auf den Mund gefallen und ihr teilweise etwas spöttischer und sarkastischer Humor, der vor allem in den Dialogen mit Ash zum Ausdruck kam, hat mir gut gefallen.
Ash ist ein geheimnisvoller Typ und ein richtiger Mädchenschwarm. Er hat eine mysteriöse und rätselhaften Ausstrahlung und eine etwas arrogante Art.
Aber auch die Nebencharaktere sind plastisch und realistisch gestaltet und runden die Geschichte wunderbar ab. Besonders gefallen hat mir dabei auch die Beziehung zwischen Billie und ihrem Vater.

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt sich in einem angenehmen Tempo und je weiter die Handlung voranschreitet, desto spannender wird der Plot.
Am Ende gibt es einen überraschenden Cliffhanger.

Ich bin gespannt, welche Geheimnisse in Band zwei noch gelüftet werden und freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.
Für den ersten Teil der Reihe gibt es verdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Eine mitreißende, tiefgründige und gefühlvolle Story

RE-GENERATION - Neues Leben
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Wir befinden uns im Jahr 2203. Ein Leben auf der Erdoberfläche ist aufgrund der Klimaextreme nicht mehr möglich und die Menschen leben unter der Erdoberfläche in großen, modernen Städten.
Seit Erik Thelin ...

Wir befinden uns im Jahr 2203. Ein Leben auf der Erdoberfläche ist aufgrund der Klimaextreme nicht mehr möglich und die Menschen leben unter der Erdoberfläche in großen, modernen Städten.
Seit Erik Thelin im Jahr 2058 das Wundermittel RE-Generation entwickelt hat, altern die Menschen nicht mehr und sind so gut wie unsterblich. Doch dieser Fortschritt hat auch zur Folge, dass die Geburtenzahl reguliert werden muss, um eine Übervölkerung zu verhindern.
Das Verstöße hart bestraft werden, hat auch Sibels Mutter zu spüren bekommen. Im Untergrund kämpft eine Gruppe Rebellen um eine Rückkehr zur Natur.
Als Sibels Freundin schwanger wird und sie um Hilfe bittet, gerät sie ins Visier der Polizei. Ohne die Hilfe des Hackers Jonah Black und der Widerstandsgruppe hat sie keine Chance. Ihr bleibt keine andere Wahl, als eine neue Identität anzunehmen und ihr bisheriges Leben aufzugeben. Doch kann sie Jonah überhaupt vertrauen?

Ich muss gestehen, dass das Cover mich nicht gerade gecatcht hat, aber ich habe von der Autorin bereits ihren Zeitreiseroman gelesen und finde ihren Schreibstil toll.
Deshalb habe ich mir das Buch genauer angesehen und nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, stand für mich fest, dass ich es unbedingt lesen muss.
Am Ende des Buches gibt es eine Übersicht über Begriffe und Orte, sowie ein Personenregister.

Tala hat mich mit ihrer wunderbaren Ausdrucksweise sehr schnell in den Bann gezogen.
Durch ihre lebendige Erzählweise entstanden detaillierte Bilder in meinem Kopf, die dafür sorgten,
dass ich mir die Charaktere und die Schauplätze gut vorstellen konnte.

Möchtest Du ewig leben und so aussehen wie 20 oder 30?
Die meisten Menschen im Jahr 2203 würden diese Frage wohl mit ja beantworten. Doch die Ausgabe des zellverjüngenden Mittels wird vom Gesundheitsministeriums überwacht und nicht jeder kommt in den Genuss es zu erhalten.
Sibels Mutter hat gegen eine der Auflagen verstoßen und nicht nur ihre Lizenz als Ärztin verloren, sondern auch ihr Anrecht auf das Medikament, dass verhindert, dass sie älter wird.
Aus diesem Grund gibt es niemanden, gegen Sibel mehr Abneigung empfindet, als den Erfinder der RE- Generation Behandlung.
Sibel ist eine mutige und liebenswerte junge Frau und auch Jonah war mir von Anfang an sympathisch. Doch beide haben auch Ecken und Kanten. So handelt Sibel teilweise sehr impulsiv und unvorsichtig, dass ich sie am liebsten geschüttelt hätte. Jonah ist lange Zeit undurchschaubar. Manchmal auch rebellisch und introvertiert.
Doch gerade das macht die Protagonisten so interessant.

Die Liebesgeschichte entwickelt sich in einem glaubhaften Tempo und ist weder kitschig noch übertrieben.
Das grandiose Setting ist fantastisch in Szene gesetzt und die Spannung steigt immer wieder an.
Am Ende kommt es Schlag auf Schlag und ich bleibe mit einem richtig fiesen Cliffhanger zurück.
Wie soll ich die Zeit bis zum zweiten Teil überstehen??

Fazit.
Diese grandiose Dystopie hat alles, was ein gutes Fantasybuch braucht. Intrigen, Geheimnisse, eine mitreißende, tiefgründige und gefühlvolle Story machen Lust auf mehr.
Die Handlung regt immer wieder zum Nachdenken an und ich ertappte mich selbst bei der Frage, ob ich in so einer Welt leben möchte.
Ich bin gespannt auf die Fortsetzung und hoffe, dass ich nicht all zulange darauf warten muss.

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Eine emotionale Zugreise

In Richtung Stoppelfelder
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Jule steigt im München in den ICE, um in die Heimat nach Münster zu fahren und an der Beerdigung ihrer besten Freundin Suse teilzunehmen. Im Gepäck hat die verzweifelte junge Frau nicht nur einen ungelesenen ...

Jule steigt im München in den ICE, um in die Heimat nach Münster zu fahren und an der Beerdigung ihrer besten Freundin Suse teilzunehmen. Im Gepäck hat die verzweifelte junge Frau nicht nur einen ungelesenen Abschiedsbrief ihrer Freundin, sondern auch die Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit. In ihrem reservierten Abteil trifft Jule auf ihre Jugendliebe Hannes, der ihr vor zehn Jahren das Herz gebrochen. Seine unüberlegte Frage wie es ihr geht, löst nicht nur fast eine Panikattacke bei Jule aus, sondern ist der Start einer fast siebenstündigen Reise durch die Vergangenheit und Gegenwart.

Ich weiß nicht, was ich von diesem Buch erwartet habe, auf jeden Fall nicht so eine emotionale Geschichte und so einer Achterbahnfahrt der Gefühle.
Jule und ihr Ex-Freund Hannes treffen, beide auf dem Weg zur Beisetzung ihrer besten Freundin Suse, im Zugabteil aufeinander. Nachdem sich der erste Schock über das Wiedersehen gelegt hat, tasten sich beide aneinander heran und begeben sich auf eine Reise in die Vergangenheit.
Doch werden sie die alte Vertrautheit , die sie vor vielen Jahren verbunden hat, wiederfinden?

Das Cover ist zurückhaltend und gefällt mir ausgesprochen gut.
Die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge und markieren jeweils eine Station auf der Fahrt von München nach Münster.

Die Autorin hat mich von der ersten Seite an mitgenommen und nicht mehr losgelassen.
Ich muss gestehen, dass ich eine ganze Menge Taschentücher verbraucht habe, beim Lesen dieser Lektüre.
Lene Jansen zeigt mit diesem Debüt ihr großes, schriftstellerisches Talent. Sie schreibt emotional, ohne dabei kitschig zu werden und hat es geschafft, mich mit ihrem Schreibstil und ihrer Ausdrucksweise unheimlich zu beeindrucken. Ihre Wortwahl verursacht teilweise eine regelrechte Gänsehaut und ich habe mir viele Sätze und Abschnitte markiert.

Zitat:
„Du bleibst, dahinten in meinem Kopf. Bekommst ein kleines Zimmer nur für dich mit Erinnerungen, Lieblingsmomenten, dem Soundtrack unseres Lebens, Lachern, aber auch Streitigkeiten, Tränen und Schmerzen. Wohnrecht auf Lebenszeit, meiner Lebenszeit. Doch der Schlüssel der Tür bleibt bei mir. Ich kann nicht noch jemanden brauchen, der in ungünstigen Situationen ungefragt hereinstürzt."

In der Geschichte geht es vordergründig um die Aufarbeitung der Beziehung zwischen Jule und Hannes. Doch auch der Abschied von der besten Freundin Suse ist ein wichtiges Thema.

Ich verfolge die Geschichte aus der Perspektive von Jule und bekam so einen tiefen Einblick in ihr Seelenleben. Verzweiflung, Wut und die tiefe Trauer um ihre Freundin Suse sind immer wieder bei ihr spürbar und waren für mich zu jeder Zeit gut nachvollziehbar.
In den Rückblenden tauchte ich immer wieder mit ihr in die Vergangenheit ein und es fiel mir schwer, dass Buch zwischendurch zur Seite zu legen.

Viel zu schnell war ich am Ende der Geschichte angekommen. Ich hätte gerne noch mehr Zeit mit Jule und Hannes verbracht.

Fazit
Eine wundervolle, tiefgründige Geschichte über die erste große Liebe, über Freundschaft, aber auch über verpasste Chancen, Verlust, Abschiednehmen und den Tod.
„In Richtung Stoppelfelder“ ist für mich ein Jahreshighlight, dass noch lange in mir nachklingen wird.

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