Cover-Bild Die Kälte der Mur
Band der Reihe "Historischer Kriminalroman"
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Ersterscheinung: 24.08.2023
  • ISBN: 9783987070761
Gudrun Wieser

Die Kälte der Mur

Historischer Kriminalroman
Eine turbulente Hetzjagd durch das kaiserzeitliche Graz – detailreich recherchiert und wortgewandt.

Graz, 1882. Immer wieder werden Körperteile am Ufer der Mur angespült, und keiner weiß, zu wem sie gehören. Gendarm Wilhelm Koweindl steht vor einem Rätsel – und erhofft sich einmal mehr Rat von Hauslehrerin Ida Fichte. Kurz darauf verschwinden das Hausmädchen von Idas Dienststelle und dann die gnädige Frau höchstselbst. Wilhelm und Ida stürzen sich in die Ermittlungen, doch als sie erkennen, dass sie einer falschen Fährte folgen, ist es beinahe zu spät . . .. . .

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2023

Fortsetzung mit grausamen Funden

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Gendarm Wilhelm Koweindl wird diesesmal mit grausamen Funden konfrontiert. Am Ufer der Mur werden Leichenteile angeschwemmt. Schnell stellt sich heraus, das es sich um Körperteile von Frauen handelt. ...

Gendarm Wilhelm Koweindl wird diesesmal mit grausamen Funden konfrontiert. Am Ufer der Mur werden Leichenteile angeschwemmt. Schnell stellt sich heraus, das es sich um Körperteile von Frauen handelt. Aber wer waren diese Frauen? Koweindel steht vor einem Rätsel und hofft auf die Hilfe von Ida, die mittlerweile als Hauslehrerin arbeitet. Zunächst will diese aber davon nichts wissen...

Die Kälte der Mur ist sehr spannend geschrieben. Ich mochte vor allem den jungen Gehilfen des Gendarms, der sehr gewitzt ist und gute Einfälle hat. General Koweidel hat wie schon im ersten Teil mit den Gegebenheiten der Zeit zu kämpfen, in der Polizeiarbeit noch nicht mit der heutigen Technik verbunden war. Aber auch die Standesunterschiede machen seine Arbeit nicht einfacher. Die Oberschicht hält es nicht für nötig mit der Polizei zusammen zuarbeiten und das Militär steht sowieso über allem. Dann ist da ja auch noch Ida, eine schlaue Lehrerin, die in der Familie wie ein Dienstbote und von der doch verlangt wird dem Sohn des Hauses zu unterrichten.

Neben dem tollen Charakteren ist da natürlich noch die Frage, woher kommen die Leichenteile. Wer waren die toten Frauen? Und wer ist der Mörder? Die Suche nach den Antworten auf die Fragen ist spannend und hat mir sehr gut gefallen. Polizeiarbeit im neunzehnten Jahrhundert gepaart mit einer neugierigen Lehrerin. Hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 23.08.2023

Am Ufer

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Einzelne Leichenteile werden entlang der Murufers in der Nähe von Graz gefunden. Gendarm Wilhelm Koweindl ist nahe daran, die Ermittlungen einzustellen, denn niemand hat etwas gesehen, niemand hat etwas ...

Einzelne Leichenteile werden entlang der Murufers in der Nähe von Graz gefunden. Gendarm Wilhelm Koweindl ist nahe daran, die Ermittlungen einzustellen, denn niemand hat etwas gesehen, niemand hat etwas gehört. Unterdessen wirkt Fräulein Ida Fichte als Hauslehrerin und erlebt, wie nach dem Dienstmädchen auch noch die Hausherrin verschwindet. Ein spannender Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Mit ihrem unverwechselbaren Schreibstil fesselt Gudrun Wieser auch mit ihrem zweiten historischen Krimi, welcher im Jahre 1882 im Gebiet rund um die Mur spielt. Wer sich durch Band Eins geschmökert hat, weiß, wie Ida und Wilhelm einander kennengelernt haben und versteht die Anspielungen auf einen früheren Fall. Aber auch ohne dieses Vorwissen können die Bücher unabhängig voneinander gelesen werden. Mit grausigen Funden wird Koweindl diesmal überrascht und sucht nach ergebnislosen Ermittlungen Rat bei Ida, die jedoch nicht nur als helfende Hand gesehen werden möchte. Nachdem vorerst beide Hauptfiguren in getrennten Kapiteln agieren, laufen später die Fäden wieder zusammen. Schön verfolgen kann man als Leser die gut charakterisierten Figuren samt ihrer Entwicklung. So wird doch aus dem anfangs eher ruhigen und fast schwerfällig wirkenden Gendarmen ein flott eingreifender Ordnungshüter, wenn es drauf ankommt. Und auch Ida legt an Selbstbewusstsein deutlich zu. Nach und nach eintrudelnde Informationen sowie unerwartete Wendungen bewirken die Lebendigkeit der Handlung und steigern die Spannung sukzessive.

Eine ungewöhnliche Geschichte im passenden historischen Kontext, auch diesen Band empfehle ich gerne weiter.

Veröffentlicht am 05.08.2023

Eine gelungene Fortsetzung

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In ihrem zweiten historischen Krimi mit Ida Fichte und Wilhelm Koweindl nimmt uns Autorin Gudrun Wieser in die Umgebung von Graz des Jahres 1882 mit. Nach den Vorkommnissen im Mädchenpensionat am Annaberg ...

In ihrem zweiten historischen Krimi mit Ida Fichte und Wilhelm Koweindl nimmt uns Autorin Gudrun Wieser in die Umgebung von Graz des Jahres 1882 mit. Nach den Vorkommnissen im Mädchenpensionat am Annaberg ist dieses geschlossen und Ida Fichte hat eine neue Anstellung als Hauslehrerin von Theodor, dem ängstlichen Sohn des Zoologen Prof. Lahothny und seiner Frau. Die neue Aufgabe nimmt sie ziemlich in Anspruch, zumal auch die Gnädige Frau an manchen Tagen Idas Zuspruch zu benötigen scheint, sodass sie auf die ein wenig hölzern verfassten Briefe des Landgendarmen Wilhelm Koweindl nicht antwortet.

Dabei bräuchte er den scharfen analytischen Verstand von Ida mehr denn je. Seit einigen Wochen werden Körperteile am Ufer der Mur angespült. Sie müssen, wie der Gerichtsmediziner trocken feststellt, von mehreren Frauenspersonen, stammen. Er sei sich ziemlich sicher, dass es sich um Dienstmädchen handelt. Doch niemand scheint sein(e) Dienstmädchen zu vermissen. Koweindl und sein neuer Mitarbeiter, der Probegendarm Leopold Leitner, stehen vor einem Rätsel.

Nun, Koweindl fasst sich ein Herz und taucht unangemeldet und zu unpassender Zeit im Haus Lahothny auf. Dass er damit Ida in Schwierigkeiten bringt, nimmt er gar nicht wahr. Er ist nur über ihre Zurückhaltung und ihre Weigerung, ihn überhaupt anzuhören, erstaunt. Man scheidet beiderseits verstimmt.

Doch dann verschwindet, wie so viele Dienstboten vor ihr, die Zugehfrau Leni und wenig später auch die Gnädige Frau. Zurück bleiben der ohnehin traumatisierte Sohn Theodor, sein Vater und sein Onkel, der sich ebenfalls ein wenig seltsam verhält. Ida beginnt auf Wunsch des Hausherrn zu recherchieren und findet einiges heraus, was die Gnädige Frau nicht in allzu gutem Licht erscheinen lässt.

Meine Meinung:

Auch der zweite Fall für Ida Fichte und Wilhelm Koweindl hat mir sehr gut gefallen. Der Krimi ist sehr gut recherchiert und zeichnet ein ziemlich authentisches Bild der damaligen Lebenswelt. Hier die begüterten Bürger oder Adeligen dort die Dienstboten, die nichts gelten. Die Leser merken deutlich, dass in der ausschließlich männlich besetzten Kriminalpolizei, das Wissen um Dienstboten fehlt, denn erst spät kommen Koweindl und sein Probegendarm Leopold Leitner auf die Idee, nach dem Dienstbotenbuch der verschwundenen Dienstboten zu suchen.

Auch dass Soldaten, die in Verbrechen verwickelt sind, sei es als Täter oder Opfer, nicht der zivilen Gerichtsbarkeit, sondern der militärischen unterstehen, ist richtig beschrieben.

Der Schreibstil gefällt mir und ich finde die Charaktere sehr gut herausgearbeitet. Ob Koweindl das Angebot des Militärs annehmen wird? Und wie entwickelt sich die Beziehung zu Ida weiter? Ich bin das sehr gespannt auf einen weiteren Fall. Außerdem bin ich neugierig, ob sich in einer späteren Fortsetzung Koweindls Wege mit dem wohl berühmten Grazer Kriminologen Dr. Hans Gross kreuzen werden, der 1893 sein „Handbuch für Untersuchungsrichter“ veröffentlicht hat.

Fazit:

Gerne gebe ich dieser gelungenen Fortsetzung 5 Sterne.