"Toxin“ von Sabine Thiele und Kathrin Lange hat sich in meinen Augen unglaublich gut angehört, weshalb ich mich sehr darauf gefreut habe. Hierbei handelt es sich um den zweiten Band einer Reihe. Die Bände sind in sich abgeschlossen, trotzdem merkt man während der Handlung doch deutlich, dass es sich um eine Reihe handelt.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, dennoch ist die Aufteilung innerhalb der Kapitel etwas verwirrend, was mich immer wieder aus dem Tritt brachte.
Die wichtigsten Charaktere innerhalb dieser Reihe sind Nina und Tom.
Besonders Tom mochte ich sehr gern. Er ist sehr robust, aber auch sehr charismatisch. Er scheut keine Gefahr, um sein Ziel zu erreichen. Was ihn doch mitunter in bedrohliche Situationen bringt.
Darüber hinaus bekommt man es hier mit einigen Charakteren zu tun, die nur schwer zu durchschauen sind.
Dennoch nimmt jeder auf seine eigene Art und Weise ein.
Der Einstieg war enorm stark und hat mir unfassbar gut gefallen. Dieses Grauen und das Leid dabei gingen mir unfassbar unter die Haut.
Danach flacht die Spannung jedoch enorm an.
Auch wenn der wissenschaftliche Aspekt enorm interessant und vielseitig ist, so nimmt es doch zu viel Raum ein. Es gibt viele Erklärungen und Details.
Viel persönliches Leid und menschliche Abgründe.
Dabei lernt man die unterschiedlichsten Menschen kennen, wodurch man eine gewisse Bindung zu ihnen aufbaut.
Durch die Vielzahl an Charakteren, gibt es auch unterschiedliche Handlungsstränge, wodurch es reichlich komplex wird und man das Gefühl hat, nicht wirklich voranzukommen.
Es wird an unterschiedlichen Fronten gekämpft, ohne dass es wirklich vorangeht. Stattdessen werden die Probleme innerhalb dieses Kreises immer größer und gefährlicher.
Erst im letzten Drittel kommt richtig Spannung auf und es bewegt sich auch endlich etwas. Das hat mir enorm gut gefallen, ich hätte mir jedoch gewünscht, dass man dies anders dosiert hätte.
Die Thematik ist total interessant und definitiv nicht ohne. Eine gewisse Beklommenheit macht sich während des Lesens bemerkbar, eben weil man auch darüber nachdenken muss.
Es wird alles verständlich erklärt und auch die Bedrohung wird realer und greifbarer.
Die Auflösung war jetzt nicht ganz meins.
Da es für mich auf der menschlichen Ebene nicht ganz so greifbar war. Eine andere Auflösung hätte es für mich einfach intensiver und auch tragischer gestaltet.
Insgesamt ein interessanter wissenschaftlicher Thriller, der viel an wissenschaftlichen Details und zwischenmenschlichen Aspekten zu bieten hat.
Fazit:
Sabine Thiele und Kathrin Lange haben mit „Toxin“ einen sehr interessanten wissenschaftlichen Thriller geschrieben, dessen Spannung jedoch nicht durchweg aufrechterhalten werden kann.
Dafür ist die Thematik nicht nur sehr interessant, sondern auch ziemlich brisant.
Wer sich für wissenschaftliche Thriller begeistern kann, wird seine Freude daran haben.