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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2023

Atmosphärisch, beklemmend und feinfühlig

Memmert Mord. Ostfrieslandkrimi
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Endlich ein neuer Fall für Stine Lessing und Stefan Grote. Ich mag die atmosphärischen Ostfrieslandkrimis von Hans-Rainer Riekers total gern und konnte mir auch den neuesten Band um die beiden smarten ...

Endlich ein neuer Fall für Stine Lessing und Stefan Grote. Ich mag die atmosphärischen Ostfrieslandkrimis von Hans-Rainer Riekers total gern und konnte mir auch den neuesten Band um die beiden smarten Ermittler nicht entgehen lassen. Inzwischen ist es der achte Band, sie sind jedoch auch unabhängig voneinander lesbar.

Ich mag den Schreibstil einfach total gern. Sehr angenehm und leicht zu lesen.
Diesmal rückt Stine etwas mehr in den Fokus, was mir persönlich total gefallen hat. Weil sie mit ihrer smarten Art einfach alles total auflockert.
Daneben wird auch Skipper mehr in die Handlung einbezogen, er ist einfach eine Naturgewalt mit seiner rauen ,aber doch unglaublich sympathischen Art.
Die relevanten Charaktere für diesen Band sind gut ausgearbeitet und punkten mit ihrer Undurchschaubarkeit und ihren Geheimnissen. Zudem handeln sie sehr authentisch und sind auch sehr gut greifbar.

In die Handlung kam ich wieder sehr gut hinein. Es fühlt sich einfach immer wieder wie nach Hause kommen an.
Diesmal geht es um Goldraub in einem Museum. Die Thematik ist nicht unbedingt meins, aber ich mag, wie der Autor alles zelebriert unglaublich gern.
Er bringt den Opfern, den ermittelnden Personen und auch dem Täter sehr viel Feingefühl und Respekt entgegen. Zudem sind sie nicht einfach nur da, sie haben einen Hintergrund und bekommen dadurch auch mehr Präsenz und vor allem ein Gesicht.
Die Taten selbst sind sehr perfide und skrupellos, was mich doch das ein oder andere Mal ziemlich erschüttert hat.
Die Geheimnisse wiegen hier enorm schwer und bringen so manche tragende Elemente ans Licht.

Der Handlungsverlauf hat mir unglaublich gut gefallen. Die Ermittlungen sind gut durchdacht und keinesfalls langweilig.
Unerwartet wurde es recht komplex und natürlich blieb es nicht bei einem Tötungsdelikt.
Die Auflösung hielt auch einen kleinen Überraschungseffekt bereit. Zudem konnte der Autor die Spannung ununterbrochen oben halten und mit einigen charismatischen und humorvollen Szenen alles etwas auflockern und damit zum schmunzeln bringen.
Die Intention dahinter ist eigentlich ziemlich traurig und vielleicht auch ein Stück weit tragischer Natur, aber auch extrem perfide und skrupellos. Immer das eigene Ziel vor Augen. Irgendwann hat man einen Punkt im Leben erreicht, an dem man unschwer umkehren kann und sich irgendwann sogar selbst verloren hat.
Insgesamt hat es mir wieder richtig gut gefallen und ich freue mich auf den nächsten Band.

Fazit:
"Memmert Mord“ ist der inzwischen achte Band rund um die smarten Ermittler Stine Lessing und Stefan Grote von Hans-Rainer Riekers.
Ein sehr komplexer ,perfider und feinfühliger Band, der wieder vor Augen führt, dass nichts im Leben kontrollierbar oder einfach ist.
Atmosphärisch, beklemmend und feinfühlig.
Ich bin gespannt auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 09.08.2023

Wer den ersten mochte, wird auch diesen lieben

American Crown – Samantha & Marshall
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Nachdem mir schon der erste Band der American Crown Reihe von Katharine McGee sehr gut gefallen hat, wollte ich natürlich wissen, wie das Ganze weitergeht.
Und tatsächlich hat mir dieser Band sogar noch ...

Nachdem mir schon der erste Band der American Crown Reihe von Katharine McGee sehr gut gefallen hat, wollte ich natürlich wissen, wie das Ganze weitergeht.
Und tatsächlich hat mir dieser Band sogar noch ein bisschen besser gefallen. 

Der Schreibstil ist nach wie vor sehr angenehm und sehr fesselnd.
Inzwischen kennt man ja die Charaktere recht gut und weiß somit auch, wie sie ticken.
Dabei erfahren wir auch wieder die unterschiedlichsten Perspektiven, je nachdem, wer gerade im Zentrum des Geschehens steht.
Ich finde es ein bisschen schwierig, dass man ein Pärchen in den Titel setzt.
Denn eigentlich geht es hier um sämtliche Konstellationen und wie sie letztendlich zueinander finden.
Ich mochte die Mädels alle wieder sehr gern. Selbst Giftspritze Daphne hat für ordentlich Unterhaltung gesorgt und nebenbei ihre eigene schmerzhafte Entwicklung durchzumachen.

Die Intrigen und gezielten Manipulationen waren wieder sehr interessant zu beobachten. Auch wenn der Überraschungseffekt verloren ging und man vieles vorausgesehen hat.
So stört das einfach kein bisschen.
Ich mochte die langsamen Entwicklungen, die tiefen Emotionen und die Dramatik, die immer wieder Einzug hält, wahnsinnig gern.
Die Persönlichkeitsentfaltungen waren großartig und auch sehr tiefgreifend, was man ganz besonders bei Beatrice zu spüren bekommt.
Denn sie muss viel lernen, vor allem, dass nicht alles ist, wie es scheint und dass der Glamour ihrer Welt dazu neigt, alles mit schönen Schein zu überdecken.
Aber auch Daphne macht einen großen Prozess durch. Sie will um jeden Preis nach oben, egal was es sie kostet.
Doch will sie das wirklich?

Die weiblichen Protagonisten machen hier eine tiefgreifendere Entwicklung durch, als man es von den Herren der Schöpfung behaupten kann, was aber nicht negativ zu werten ist.
Mich hat dieser Band wieder unglaublich gut unterhalten. Die Emotionen, die tiefgreifenden Elemente und auch die psychologischen als auch zwischenmenschlichen Aspekte kamen unglaublich gut heraus. So dass man wirklich in das Innerste der Protagonisten blicken konnte.
Es ist menschlich, schmerzhaft und von tiefgreifenden, teils tragenden Elementen durchzogen, die einfach alles auf die ein oder andere Weise verändern.
Mit diesem Band konnte mich Katharine McGee absolut überzeugen und in den Bann ziehen.

Fazit:
Mit „Samantha und Marshall“ geht die  American Crown Reihe von Katharine McGee in die zweite Runde
Ein sehr schmerzhafter, wunderschöner und dramatischer Band, der mir sogar noch etwas besser als der erste gefallen hat.
Wer den ersten mochte, wird auch diesen lieben. 

Veröffentlicht am 09.08.2023

Düster, blutig und unglaublich schön und emotional

Die Prinzessinnen: Fünf gegen die Finsternis
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Eine Söldnertruppe ,die sich „die Prinzessinnen “ nennt ,hört sich erstmal wie ein schlechter und makabrer Scherz an.
Aber nein, das ist es tatsächlich nicht.
Mich hat die Idee dahinter direkt unglaublich ...

Eine Söldnertruppe ,die sich „die Prinzessinnen “ nennt ,hört sich erstmal wie ein schlechter und makabrer Scherz an.
Aber nein, das ist es tatsächlich nicht.
Mich hat die Idee dahinter direkt unglaublich begeistert und ich musste dringend herausfinden, was Christian Endres aus dieser vielversprechenden und außergewöhnlichen Idee gemacht hat.

Der Schreibstil ist unglaublich fesselnd und bildgewaltig. Die Atmosphäre sehr düster und einfach explosiv.
Narvila lernt man hierbei besonders gut kennen, da man überwiegend ihre Perspektive erfährt.
Ich mochte ihre Unsicherheit, ihre Stärke und ihren Mut unglaublich gern. Ihr Wandel von unbescholtener Prinzessin zur gewieften und gnadenlosen Söldnerin ist fast episch.
Sie gibt nicht auf, egal, was sich ihr für Steine in den Weg legen und trotzdem hat sie sich ihre Weiblichkeit bewahrt.
Daneben lernen wir noch Aiby, Cinn, Decanra, Mef und Sacipha kennen. Außergewöhnliche Protagonisten mit ungeheuren Scharfsinn,Sarkasmus, Witz und Charme.
Ja, ich liebe sie alle. Weil sie so unterschiedlich, so widerspenstig, direkt und erbarmungslos vorgehen, ohne jedoch das zu verlieren, was sie sind.
Prinzessinnen oder aber junge Frauen, die einfach ihrem Instinkt vertrauen und sich keiner Norm oder Pflicht unterwerfen wollen.
Daneben gibt es noch diverse Nebencharaktere, die ebenfalls gut ausgearbeitet sind.

Zunächst war ich etwas verwirrt, weil ich mitten ins Geschehen geworfen wurde, aber ich mochte es total gern.
Diese Story ist so völlig anders als ich mir ausgemalt hätte, wobei ich nicht mal genau sagen kann, was es genau gewesen wäre.
Diese Story besteht aus purer Action, Brutalität und Gewalt. Aber es spiegelt genau das wider, was die Welt darbietet.
Sie ist nicht lieb und nett, sie nimmt sich was sie will. Und wen stören schon die ein oder anderen Kollateralschäden?

Wir erleben quasi Narvilas Aufstieg in die Söldnertruppe.
Dabei besticht diese Story keineswegs nur mit Blut und Gewalt.
Man lernt die unglaublichsten Orte und Wesen kennen. Riesen, Kobolde, Ghule uvm. Ich war direkt begeistert und fasziniert von dieser Welt. Sie bietet aber auch sehr viel tückisches und gefährliches, was mitunter ziemlich beängstigend und verstörend ist.
Es hatte etwas Märchenhaftes, aber zugleich etwas sehr Tugendhaftes an sich.
Ja, es ist manchmal etwas eklig und sicher nicht immer leicht zu verdauen. Aber trotzdem wurde in allem die Schönheit und Ästhetik gewahrt. Man hat das Gefühl, in eine Zwischenwelt zu prallen, in der einfach alles möglich ist und Frauen Macht haben.
Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie genial und atmosphärisch ich diese Story fand. Denn ja, zum einen gibt es diese Brutalität. Aber abseits dessen gibt es auch sehr viel Zerbrechlichkeit, Hoffnung und Liebe.
Aber über allem stehen Loyalität, Freundschaft, Anerkennung und Akzeptanz. Aspekte im Leben, die so wichtig, so elementar und so unverrückbar wie ein Fels sind.
Denn wenn sich die Prinzessinnen einander nicht haben, was haben sie dann noch?

Man taucht in Magie, Abenteuer und auch zarte Romanzen ein. Besonders letzteres gibt dem Ganzen so viele weiche und warme Konturen.
Daneben erfährt man auch viel über die Vergangenheit der Prinzessinnen, was mir unglaublich gut gefallen hat und auch viel erklärt hat. Dabei taucht man in Schicksale ein, die schmerzhaft, tragisch und grausam sind. Grausam auf jeder erdenklichen Ebene, das ging mir teilweise extrem nahe, weil man dabei auf so viel Skrupellosigkeit stößt.
Aber diese Story hat mich auch sehr zum lachen gebracht, sie bot so witzige Anekdoten, was das ganze sehr aufgelockert und belebt hat.
Die Prinzessinnen haben mich extrem umgehauen, sie erzählen viel über Emanzipation und dass man selbst entscheiden sollte, in welche Richtung man gehen sollte.
Aber der Autor agiert auch mit sehr viel Feingefühl und Direktheit, wodurch man sich dem Ganzen einfach verbunden fühlt.
Ich kann es kaum erwarten,bis es weitergeht.
Ich hoffe, es kommen noch ganz viele Bände darüber.

Fazit:
Christian Endres besticht in seinem Fantasy Abenteuer mit einer ziemlich genialen Idee, die mich einfach umgehauen hat.
Prinzessinnen, die zu Söldnerinnen werden und so sämtlichen Wesen den Kampf ansagen und für Gerechtigkeit sorgen.
Düster, blutig und unglaublich schön und emotional.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 05.08.2023

Düster, actionreich und sehr berührend

Broken Blade – Die Klinge des Königs
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Egal ob man nun Fantasy mag oder nicht.
Assassinen gehen in meinen Augen immer.
Bei Broken Blade hat Melissa Blair einen Plot entworfen, der mir ungemein gut gefallen hat.
Doch kann dieser auch mit der ...

Egal ob man nun Fantasy mag oder nicht.
Assassinen gehen in meinen Augen immer.
Bei Broken Blade hat Melissa Blair einen Plot entworfen, der mir ungemein gut gefallen hat.
Doch kann dieser auch mit der Ausarbeitung überzeugen?

Der Schreibstil ist sehr angenehm und unglaublich mitreißend, was mir schon mal sehr gut gefallen hat.
Die Atmosphäre ist dabei relativ düster gehalten, was sich auch sehr gut mit der Story deckt.
Hierbei begleiten wir Keera, die sogenannte Klinge des Königs. Klingt erstmal sehr erhaben und überaus böse.
Aber wer ist Keera überhaupt?
Ich muss zugeben, dass sie mich am Anfang schon enorm schockiert hat, mit ihrer Skrupellosigkeit und Kälte.
Aber das ist nur eine Facette von ihr.
Melissa Blair hat mit Keera einfach eine saucoole, toughe und mutige Protagonistin ins Rennen geschickt, die alles ordentlich aufmischt. Dabei aber auch andere Facetten zu bieten hat. Sie ist verletzlich und sanft. Und das mit einer Unschuld verwoben, die kaum zu ermessen ist, dabei aber auch sehr viel über ihren Charakter aufzeigt.
Aber nicht nur Keera bestimmt das Geschehen.
Daneben haben mir vor allem Riven, Nikolai und Syrra unglaublich gut gefallen. Dabei bestechen sie mit ihren Charaktereigenschaften, aber auch mit der Art ,wie unterschiedlich sie sind und wie sie ihre Umgebung sehen und wie sie agieren.

Das Setting hat mir unglaublich gut gefallen. Auch wenn mir persönlich der König etwas zu kurz kam. Denn hier wird sich in erster Linie sehr stark auf Keera fokussiert. Bissel mehr König, hätte dem Ganzen noch mehr Dynamik verliehen und es zudem größer gemacht.
Aber es ist auch der erste Band der Halfling Saga, daher sehe ich hier noch Potenzial für mehr.
Aber auch wenn es hier mehr um Keera und ihre Geschichte geht, hat es das wirklich in sich. Und ich spreche hier nicht nur von Blut und Gewalt.
Es ist eher die Geburt dessen. Das was man über die Hintergründe erfährt, was den Fokus vollends verschiebt.
Man sieht plötzlich keine Assassine mehr.
Man sieht seelische Pein, Tränen, Wut.
Man sieht Arroganz, Niederträchtigkeit, Bösartigkeit und Blutdurst.
Man sieht Macht, die willkürlich missbraucht wird.

Besonders die Hintergründe fand ich unglaublich interessant und schmerzhaft zugleich. Denn nicht alles, was wie Gold glänzt, ist es auch.
Die Gräben der Abgründigkeit und Manipulationen sind hier verdammt tief und ebenso zerstörerisch.
Alles passiert mit einer gewissen Berechnung im Blick.
Aber ,und das hat mir besonders gut gefallen. Auch die zwischenmenschlichen Aspekte bleiben nicht außen vor. Was so viel Wärme, Vertrauen und Beständigkeit erzeugt.
Aber wie echt kann so etwas sein, wenn jeder sein eigenes Ziel vor Augen hat?
Und die Hölle nur einen Sprung entfernt ist ?

Darüber hinaus bietet Melissa Blair eine große Vielfalt an Wesen und wie mit Ihnen umgegangen wird. Was eine gewisse Spaltung verursacht. Nicht zu vergessen die Magie, die wunderschön und faszinierend ist.
Fakt ist, die Autorin hat hier ein enorm actionreiches und nervenaufreibendes Spektakel erschaffen, das den Puls immer wieder nach oben schnellen lässt und die Seele auf unglaubliche Art und Weise berührt.
Ich bin total verliebt in diesen Auftakt und kann es kaum erwarten, wie es weitergeht, besonders nach diesem Ende.

Fazit:
Mit dem Auftakt der Hafling Saga konnte mich Melissa Blair komplett unter Strom setzen.
Düster, actionreich und sehr berührend.
Eine Story, die mit einer extrem starken Protagonistin besticht und neben Blut und Tod auch mit schmerzhaften und berührenden Aspekten zu punkten weiß.
Ganz große Liebe hierfür und definitiv eine Leseempfehlung

Veröffentlicht am 05.08.2023

Düster, beklemmend und sehr berührend

Was verborgen ist
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Bereits „das siebte Mädchen “ von Stacy Willingham konnte mich sehr begeistern. Kürzlich bin ich über ihr neues Werk „Was verborgen ist“ gestolpert und natürlich musste ich es direkt lesen.

Der Schreibstil ...

Bereits „das siebte Mädchen “ von Stacy Willingham konnte mich sehr begeistern. Kürzlich bin ich über ihr neues Werk „Was verborgen ist“ gestolpert und natürlich musste ich es direkt lesen.

Der Schreibstil ist sehr fesselnd und einnehmend.
Die Atmosphäre sehr düster, schwer und beklemmend.
Im Fokus hierbei steht Isabelle, aus deren Sicht wir auch alles erfahren.
Ist Isabelle sympathisch oder ist sie es nicht? So ganz kann man sich da nie sicher sein.
Denn Isabelle ist gebrochen und schwankt mehr durchs Leben, als das sie schreitet. Vor einem Jahr verschwand ihr Sohn Mason aus seinem Kinderbett.
Was dies mit einem Menschen anstellt, ist unvorstellbar grausames Leid. Aber was muss erst eine Mutter, die eigene Mutter dabei empfinden?
Stacy Willingham hat Isabelle unglaublich gut charakterisiert und all das, was sie empfindet und erleidet, förmlich vor uns ausgebreitet. Sie hat ihre Seele entblößt und man selbst wird dabei vor die Frage gestellt, ob sie ihren Sohn getötet hat.
Und diese unausgesprochene Beschuldigung zerstört Isabelle systematisch.
Im Laufe der Handlung lernt man sie unglaublich gut kennen. Erfährt schockierendes und hat das Gefühl mitten in einen Abgrund hineinzufallen.
Denn in Isabelles Leben gibt es mehr als Trauer und Wut.

Die Autorin lässt uns hierbei in Vergangenheit und Gegenwart eintauchen. Was mich zunächst etwas erstaunt hat. Aber im Ganzen einen Sinn ergibt.
Sie hat dabei eine enorm vielschichtige und tiefgreifende Geschichte ausgearbeitet, die einem den Boden unter den Füßen wegzieht.
Dabei versteht sie es auch gekonnt, die Nebencharaktere perfekt mit einzubeziehen.
Sie sind nicht blass, sie punkten mit Tiefe und Ausstrahlung.
Dabei wird klar, dass jeder seine Leichen im Keller hat, aber nicht jeder ist bereit, sie auch preiszugeben.

Die Verdächtigungen verdichten sich immer mehr. Das, was man insgeheim vermutet hat, weitet sich zu etwas viel tragischerem und wahnhaftem aus.
Egoismus und Perfidität spielen ebenso eine Rolle wie Missgunst und Schmerz.
Dabei sind besonders die Hintergründe enorm interessant und unglaublich spannend. Aber mit diesen Wendungen ,die so gekonnt platziert werden, hätte ich nie im Leben gerechnet.
Denn es verändert einfach alles.
Den Blick auf das eigene Leben. Den Blick auf das, was man glaubte zu sein.
Und es gibt Hoffnung.
Stacy Willingham bringt hier einige Themen zur Sprache, die definitiv nicht ohne sind.
Aber besonders Isabelles Entwicklung hat mir unglaublich gut gefallen.
Eine Story, die mich wirklich sprachlos gemacht hat, dabei aber auch so viel Tragik, Schmerz und Qual freilegt, dass es einfach zu Boden zwingt. Weil man es nicht begreifen, geschweige denn kompensieren kann.
Eine sehr berührende Story, bei der besonders die psychologischen Aspekte enorm gut ausgearbeitet sind und zudem aufzeigt, dass man niemals die Hoffnung und Stärke einer Mutter unterschätzen sollte.
Unbedingt lesen.

Fazit:
Nach „das siebte Mädchen “ konnte mich nun auch Stacy Willingham mit „Was verborgen ist“, auf jeder erdenklichen Ebene begeistern und in Schockstarre versetzen.
Eine sehr vielschichtige Geschichte, bei der nichts ist, wie es scheint. Und die Abgründe enorm tief und verhängnisvoll sind.
Düster, beklemmend und sehr berührend.
Unbedingt lesen.