Profilbild von ChattysBuecherblog

ChattysBuecherblog

Lesejury Star
offline

ChattysBuecherblog ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ChattysBuecherblog über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2023

416 Seiten voller Historie und Versteckspiele

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 2)
0

Die Schwabinger Morde steht unter dem Titel und eigentlich hatte ich gar nicht vor, dieses Buch sofort nach Erhalt zu lesen, aber die Neugier hatte wiedermal zugeschlagen, so dass ich meine eigentlich ...

Die Schwabinger Morde steht unter dem Titel und eigentlich hatte ich gar nicht vor, dieses Buch sofort nach Erhalt zu lesen, aber die Neugier hatte wiedermal zugeschlagen, so dass ich meine eigentlich geplante Lektüre zur Seite gelegt habe. Petra Aicher ist mit der Gerichtsmedizinerin Anna Zech und dem Skandalreporter Fritz von Weynand bereits im Dezember 2022 auf Ermittlertour gegangen, die seinerzeit für viel Aufsehen im historischen München gesorgt hatten.  Welches Abenteuer Anna und Fritz wohl dieses Mal bestreiten mussten?


"Ein toter Säugling im Hinterhof" So beginnt der Ullstein Verlag die Kurzbeschreibung des Romans (der eigentlich eher ein historischer Krimi ist), dessen Hauptprotagonisten ein völlig ungleiches Ermittlerpaar sind. Wir schreiben das Jahr 1914 und seit dem letzten Fall sind zwei Jahre vergangen und einmal erschüttern Morde München, genauer gesagt, Schwabing. Ein toter Erwachsener ist schon grausam, aber ein toter, einfach abgelegter Säugling? Wer bzw. welches Schicksal steckt dahinter? Anna erhält in der Gerichtsmedizin interessante Hinweise auf das Geschehnis und auch weitere spannende Informationen. Fritz muss sich in der Rolle des Reporters bewähren. Und nun müssen sich beide zusätzlich noch um einem Mann in Frauenkleidung kümmern. Der Skandal ist da und die Ermittlungen nehmen ihren Lauf.


                                                                                        ***


Der Roman ist wieder einmal ein schönes Beispiel dafür, dass Geschichte nicht nur etwas für Historiker ist. Ein Transvestit in Kaiserzeiten und des I. Weltkrieges? Zu dieser Zeit einfach unvorstellbar und unter Strafe gestellt. Die Autorin greift in diesem Roman ein, auch heute noch, sehr heikles Thema auf. Schimpf und Schande wurden über Menschen verbreitet, die sich in ihren Körpern nicht wohl fühlten und, zumindest äußerlich, das Geschlecht wechselten. Der Roman lässt den Leser am Ende zwar aufatmen, dennoch bleibt ein säuerlicher Geschmack zurück. Hatten sich die Zeiten wirklich geändert? 

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, auch wenn er hier und da ein bisschen mehr Spannung vertragen hätte. Ich warte nun gespannt, welchem Thema sich die Autorin in ihrem nächsten Buch widmen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.10.2023

416 Seiten voller Emotionen mit Hinweisen auf christlichen Glauben und Werte.

Eines Tages finden wir nach Hause
0

Lynn Austin ist bekannt für ihre gefühlvollen, emotionalen Romane die sich durch jede Menge Tiefgang auszeichnen.  


"USA 1946 und Deutschland 1939" So beginnt der Francke Verlag die Kurzbeschreibung ...

Lynn Austin ist bekannt für ihre gefühlvollen, emotionalen Romane die sich durch jede Menge Tiefgang auszeichnen.  


"USA 1946 und Deutschland 1939" So beginnt der Francke Verlag die Kurzbeschreibung des Romans, dessen Inhalt auf die christlichen Werte während des II. Weltkrieges abzielt. 

In den zwei genannten Handlungsebenen erfährt der Leser von den emotionalen Belastungen des Krieges. Ob Reichsprogromnacht, Konzentrationslager, oder die psychische Verarbeitung des Erlebten, die Autorin schildert unfassbare Szenen, die absolut ehrlich und glaubhaft wirken. Immer wieder werden Psalme zitiert, die dem Ganzen einen religiösen Touch verleihen, jedoch ohne erhobenem Zeigefinger.


                                                                                                  **


Der Roman ist wieder einmal ein schönes Beispiel dafür, dass Geschichte nicht nur etwas für Historiker ist. Hier trifft Religion auf Geschichte, um nicht zu sagen, auf unsere Vergangenheit. "Liebe versetzt Berge" könnte ein Untertitel dieses zeitgenössischen Romans sein, da tiefe Emotionen sich über den Schmerz legen.

Eine rundum gelungene, wenngleich auch nicht unbedingt schöne Geschichte zweier Menschen, die stark miteinander verbunden sind und zueinander gehören.


Fazit:  416 Seiten voller Emotionen mit Hinweisen auf christlichen Glauben und Werte.


Meine Empfehlung für Leser
innen von christlichen Romanen mit Tiefgang.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.08.2023

432 Seiten voller Hochzeiten und Geheimnisse 

Komische Vögel sterben tragisch
0

Mit ihrem preisgekrönten Reihenauftakt, der auch als bester Debütroman ausgezeichnet wurde, hat die Autorin einen sehr interessanten Krimi, im Sinne eines Landhauskrimis bzw. Cosy Crime geschaffen. 

In ...

Mit ihrem preisgekrönten Reihenauftakt, der auch als bester Debütroman ausgezeichnet wurde, hat die Autorin einen sehr interessanten Krimi, im Sinne eines Landhauskrimis bzw. Cosy Crime geschaffen. 

In 37 Kapiteln, die den Zeitraum vom Dienstag, 24. Mai bis Samstag, 30. Juli umfassen, beschreibt die von ihrer Familie ernannte Hochzeitsplanerin, Meg Langslower, die Abenteuer bis zur erneuten Hochzeit ihrer Mutter. Meg ist eigentlich Kunstschmiedin, aber durch die Hochzeiten ihrer chaotischen und wechselmütigen Freundin, die Verlobte ihres Bruders, die von einer Südstaatenhochzeit gemäß  "Vom Winde verweht" träumt und ihre Mutter, die sich bei der Gästezahl unsicher ist und lieber mehr als zuwenig einlädt, konzentriert die sich komplett auf die Vorbereitungen. So wird auch der Krimianteil etwas vernachlässigt, was aber der Lesefreude keinen Abbruch tut. Ganz im Gegenteil!  Durch das Familien Wirrwarr hat dieser Reihenauftakt soviel Dynamik, dass ständig neue Situationen gegründet durch Klatsch und Tratsch aus dem Boden gestampft werden. Und dann gibt es ja auch noch Michael. Ob er tatsächlich so wenig Interesse an Frauen hat? Meg ist sich da gar nicht so sicher.

Die Orte der Handlungen sind nachvollziehbar beschrieben, so dass man sich schnell in die jeweiligen Situationen versetzen konnte. Auch die Protagonisten sind detailliert charakterisiert, so dass unverzüglich Sympathien oder Antipathien sich zeigen.

Auch wenn der Untertitel des Buches "Meg Langslows erster Fall" heißt, sollte man nicht zuviel Blutvergießen oder kriminalistische Ermittlungen erwarten. Die Geschichte lebt durch die Familiengeheimnisse, Intrigen und jede Menge guter Unterhaltung, bei der kein Auge trocken bleibt.

Ich bin schon sehr gespannt, welche Abenteuer Meg in ihrem zweiten Fall erleben muss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.07.2023

462 Seiten voller Liebe und Leidenschaft

Töchter der Speicherstadt – Der Duft von Kaffeeblüten
0

Vorab sei gesagt: Ich bin ein Serien-Junkie und keine Reihe ist vor mir sicher. So bin ich auch zu diesem Reihenauftakt gekommen, da hier Historie und wiederkehrende Protagonisten vereint wurden. 

Schon ...

Vorab sei gesagt: Ich bin ein Serien-Junkie und keine Reihe ist vor mir sicher. So bin ich auch zu diesem Reihenauftakt gekommen, da hier Historie und wiederkehrende Protagonisten vereint wurden. 

Schon zu Beginn entführt die Autorin ihre Leser*innen in ein Land voller Schönheit und Kaffeeduft:  Brasilien. Ich konnte den Duft der gemahlene Bohnen zwischen den Zeilen ausmachen und war beinahe traurig, als Maria das Land der Liebe wegen verlassen hatte, um im kalten, trüben Deutschland sesshaft zu werden. Und wie sollte es anders sein, waren nicht alle glücklich und ihr wohlgesonnen. Ich hätte mir an dieser Stelle etwas mehr Biss von Maria erhofft, da sie oftmals eine sehr kleinlaute Rolle eingenommen hatte, die so gar nicht ihrer Persönlichkeit entsprach. Ganz langsam lässt die Autorin Maria, als Hauptprotagonistin, stark werden und die Geschichte nimmt an Fahrt auf. Kleinere Nebenschauplätze wurden entwickelt, die das Hamburger Leben um 1890 sehr gut widerspiegelten. Eifersüchteleien, Intrigen erhalten ihren Platz. Aber auch die Liebe kommt nicht zu kurz. 

Mir hat dieser Reihenauftakt gut gefallen, auch wenn zwischendurch die Story etwas abflachte.

Fazit: 462 Seiten voller Liebe und Leidenschaft.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.05.2023

Über 320 Seiten voller Regionalität und Spannung, mit aktuellem Bezug.

Sherlock ist ausgeflogen
0

Vorab sei gesagt, dass es sich hierbei um den vierten Band der Reihe um den Buchhändler Robert Mondrian handelt.  Das Buch kann gänzlich ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da der Autor Szenen aus der Vergangenheit ...

Vorab sei gesagt, dass es sich hierbei um den vierten Band der Reihe um den Buchhändler Robert Mondrian handelt.  Das Buch kann gänzlich ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da der Autor Szenen aus der Vergangenheit wiederholt und sie dem Neuling der Reihe somit erklärt und den erfahrenen Leser der Reihe wieder in Erinnerung ruft. Andeutungen auf die Vorgängerbände dienen natürlich auch dazu, den Neuling neugierig zu machen.


In diesem Buch spürt man die Aktualität in jeder Zeile. Da ist von Klimaklebern die Rede, von veganen Essen usw. Der Autor gibt sich also viel Mühe, seine Werke stets im Trend zu halten, auch wenn manche Äußerungen mit einem Augenzwinkern und als Seitenhieb zu verstehen sind.

Der Leser erlebt das fiktive Remslingen, als modernes Dorf, in dem jeder jeden kennt, aber auch schätzt. Hier kommt es natürlich zu Gute, dass einige Protagonisten in jedem Buch der Reihe auftauchen. Sei es Kommissar Neher, die allseits interessierte Frau Heberle und natürlich die beiden Kakadus Sherlock und Holmes. Alfons darf ebenso eine große Rolle einnehmen. Und immer wieder streut der Autor kleine Anmerkungen zu Roberts Vergangenheit im Geheimdienst. Diese Sache scheint sich als roter Faden durch die komplette Reihe zu ziehen. Und ich muss sagen, es gefällt mir gut! 


Ich mag es auch, wie der Autor immer neue Finten legt, um dem Leser ein breites Spektrum an Tätermöglichkeiten zu liefern. Kaum hat man eine Theorie, kommt auch schon das nächste Detail und man fängt von vorne an zu kombinieren, mitzuraten und zu ermitteln.


Mich hat dieser vierte Band wieder sehr gut unterhalten, zumal ich nun auch weiß, weshalb der Autor so unterschiedliche Kapitelanzahlen vorgibt. Die Affinität zu den Klassikern der Literatur ist dem Autor auf jedem Fall zuzuschreiben.


Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung mit Robert, Alfons, Sherlock und Holmes.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere