Platzhalter für Profilbild

Lesejurorin

Lesejury Star
offline

Lesejurorin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesejurorin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.12.2023

Durchwachsen...

Eine halbe Ewigkeit
0

Weil ich vor etlichen Jahren Ildikó von Kürthys Buch "Mondschein" recht unterhaltsam fand, war für mich klar, dass ich den am 05.12.23 unter der ISBN 978-3-8052-0101-8 im Verlag Wunderlich erscheinenden ...

Weil ich vor etlichen Jahren Ildikó von Kürthys Buch "Mondschein" recht unterhaltsam fand, war für mich klar, dass ich den am 05.12.23 unter der ISBN 978-3-8052-0101-8 im Verlag Wunderlich erscheinenden 320-seitigen Roman "Eine halbe Ewigkeit" ebenfalls würde lesen wollen.
Bedauerlicherweise wurden meine Erwartungen nur bedingt erfüllt.
Ganz unbestritten beweist die Autorin zwar auch hier erneut Eloquenz, Fantasie und Humor.
Ihre von Selbstzweifeln geplagte und doch zugleich irgendwie unkaputtbar wirkende Protagonistin, die Mitfünfzigerin Cora Hübsch, verheiratet und Mutter dreier Kinder, führt eine Schar unterhaltsamer Nebenfiguren an, ein Großteil davon "queer".
Trotzdem erwies sich die Lektüre zunehmend als anstrengend, denn das ständige Hinundhergehüpfe zwischen Gegenwart und Vergangenheit und einzelnen Problemzonen bzw. Personen sollte sicher die Spannung erhöhen, erweckte in mir allerdings leider eher Abbruchgedanken.
Außerdem störten mich die ständigen Wiederholungen, beispielsweise die Hervorhebung und durch zig Anekdoten belegten charakterlichen Vorzüge ihrer früheren Freundin Johanna. Ich wollte schon manchmal rufen: "Ich hab's kapiert. Mädel! Du musst wirklich nicht Johannas Großzügigkeit, was das "verzeihen" anbelangt, direkt im nächsten Satz mit dem Wort "vergeben" wiederholen!"
Fazit: Begrenzte Leseempfehlung

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2023

Leider war "Unsereins" nicht so ganz "meinereins"

Unsereins
0

Inger-Maria Mahlkes 496 Seiten umfassender Roman "Unsereins" ist für den 14.11.2023 im Verlag Rowohlt unter der ISBN 978-3-498-00181-0 angekündigt.
Neben einem minimalistisch-grauen Cover verfügt er über ...

Inger-Maria Mahlkes 496 Seiten umfassender Roman "Unsereins" ist für den 14.11.2023 im Verlag Rowohlt unter der ISBN 978-3-498-00181-0 angekündigt.
Neben einem minimalistisch-grauen Cover verfügt er über ein Lesebändchen, 2 Stadtplanauszüge aus den Jahren 1895 & 1905 sowie ein sich für mich als hilfreich erweisendes Personenverzeichnis.
Die Lektüre brachte mich an meine Grenzen, denn zwar war ich - seit der Schullektüre von "Tonio Kröger" recht angetan von Thomas Mann - darauf eingestellt, etwas "Buddenbrooks"-Ähnliches präsentiert zu bekommen und las auch mehrfach und stets mit Freude alle Bände der mit jenem Werk oft verglichenen "Forsyte-Saga" (einschl. des "Cherrell-Chronik"-Anhangs!) des britischen Literaturnobelpreisträgers John Galsworthy, aber trotz des oben bereits erwähnten Personenverzeichnisses wollte sich auch nach mehrfachen ernsthaften Bemühungen leider keine rechte Lesefreude einstellen.
Frau Mahlkes Werk stellte sich für mich bedauerlicherweise als erheblich zu "personenüberfrachtet" heraus, wenn auch einzelne Schicksale unbestreitbar berührend waren - der "rote Faden" und die Lesefreude blieben zunehmend auf der Strecke.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.08.2023

Leider nicht ganz zufrieden

Das Glück der Geschichtensammlerin
0

Sowohl die Beschreibung als auch die Leseprobe von Sally Pages am 13. 07. 2023 unter der ISBN 978-3-423-21879-5 im Deutschen Taschenbuch Verlag erschienenem Roman "Das Glück der Geschichtensammlerin" (Originaltitel: ...

Sowohl die Beschreibung als auch die Leseprobe von Sally Pages am 13. 07. 2023 unter der ISBN 978-3-423-21879-5 im Deutschen Taschenbuch Verlag erschienenem Roman "Das Glück der Geschichtensammlerin" (Originaltitel: "The Keeper of Stories", aus dem Englischen in die deutsche Sprache übersetzt von Carolin Müller) hatten mein Interesse wecken können.
Irgendwie hatte ich mir eine gelungene Mischung von Paul Gallicos "Mrs. Harris"-Büchern und "Das Café ohne Namen" von Robert Seethaler vorgestellt, sah in dem mit einem ansprechenden Cover versehenen 416-seitigen Buch diese meine Erwartungen jedoch bedauerlicherweise nicht erfüllt.

Erzählt wird hier die Geschichte von Janice, einer unverständlicherweise in unglücklicher Ehe mit dem grobschlächtigen, rücksichtslosen und überhaupt in jeder Hinsicht unsympathischen Mike ausharrenden Putzfrau mittleren Alters. Janice ist bescheiden, freundlich und verfügt über ein angenehmes Wesen. Während sie gründlich ihre Arbeit verrichtet, hört sie sich geduldig die Lebensgeschichten ihrer Arbeitgeber an, lebt gewissermaßen deren Leben mit. Eine Ausnahme stellt "Mrs. B." dar, eine lebenskluge 90-Jährige, der es nach einer Weile gelingt, Janice' Lebensgeschichte ans Tageslicht zu bringen. Janice schafft es, in ihrem Leben positive Veränderungen vorzunehmen und erfährt schließlich auch Mrs. Bs eigene Geschichte.

Eine trotz einiger Längen flüssig erzählte Handlung, die mich zwar nach anfänglichen Bedenken erreichte, bei der ich mir jedoch mehr Tiefe gewünscht hätte.

Fazit:
Nette Unterhaltung, aber die bei der interessanten Thematik vorhandenen Möglichkeiten wurden m. E. nicht ausgeschöpft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.08.2023

Leichte Sommerlektüre

Das Mädchen im Zitronenhain
0

Antonia Brauers 448 Seiten umfassender (Historischer) Roman "Das Mädchen im Zitronenhain - Das Grandhotel am Gardasee" wurde unter der ISBN 978-3-423-21861-0 am 18.05.2023 vom Verlag "dtv", versehen mit ...

Antonia Brauers 448 Seiten umfassender (Historischer) Roman "Das Mädchen im Zitronenhain - Das Grandhotel am Gardasee" wurde unter der ISBN 978-3-423-21861-0 am 18.05.2023 vom Verlag "dtv", versehen mit einem auf Anhieb Urlaubsfeeling, Reisefieber und Sehnsucht nach - wie es bei Goethes "Wilhelm Meister" so schön heißt - dem "Land, wo die Zitronen blüh'n" weckenden Cover, veröffentlicht.
Dies passt sehr gut, denn die Protagonistin, eine junge Münchner Kunststudentin namens Vicki, gewinnt im Februar 1955 gemeinsam mit einer Freundin bei einem Kostümwettbewerb auf einem Faschingsball im Festsaal des Hotels "Bayerischer Hof" den zweiten Preis in Gestalt einer Reise für zwei Personen nach Italien, genauer gesagt ins "Grand Hotel Fasano" am Gardasee.
Dort angekommen ist Vicki von der herrlichen Landschaft sofort bezaubert, allerdings muss sie bald feststellen, dass es mit dem "Grand" des "Grand Hotels" bedauerlicherweise nicht allzu weit her ist, sondern es vielmehr einen ziemlich herunter gekommenen Eindruck macht.
Ganz im Gegenteil zu dem Sohn des Hoteleigentümers, welcher wie der Prototyp eines Gigolos wirkt.

Überhaupt arbeitet die Autorin mit relativ vielen Klischees und strapaziert ihre Leserschaft außerdem mit ziemlich durcheinandergewürfelt erscheinenden die Gegenwartsschilderung unterbrechenden verschiedenen Handlungssträngen, in welchen über die Erlebnisse Vickis und ihrer Familie in der Kriegs- und Nachkriegszeit berichtet wird. Hierüber hätte ich gerne mehr erfahren, aber in chronologisch vorteilhafter geordneter Reihenfolge.

Fazit:
Die Lesenden, die sich an Klischees und Zeitsprüngen nicht sonderlich stören, werden an dieser leichten Liegestuhl-Lektüre gewiss Freude haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.08.2023

Eher Milieustudie als Krimi

Ein mörderisches Paar - Das Versprechen
0

Klaus-Peter Wolfs Kriminalroman "Ein mörderisches Paar - Das Versprechen" umfasst 464 Seiten und wurde am 24.05.2023 unter der ISBN 978-3-596-70755-3 vom Fischer Taschenbuch Verlag herausgegeben.
Dieser ...

Klaus-Peter Wolfs Kriminalroman "Ein mörderisches Paar - Das Versprechen" umfasst 464 Seiten und wurde am 24.05.2023 unter der ISBN 978-3-596-70755-3 vom Fischer Taschenbuch Verlag herausgegeben.
Dieser mit einem ansprechenden, maritimes Flair vermittelnden und damit gut zum in leicht verständlichem Schreibstil erzählten Geschehen passenden Cover versehene Ostfriesenkrimi ist der Serienauftakt der neuen Reihe "Ein mörderisches Paar". Band 2 mit dem Titel "Ein mörderisches Paar - Der Verdacht" wird für den Monat Mai 2024 avisiert.
Bereits in etlichen Westernfilmen wurde uns ja verdeutlicht, dass Selbstjustiz - dort meist als Lynchjustiz an dem nächsterreichbaren geeigneten Baum - keine gute Idee ist. Das wird auch hier in Zusammenhang mit dem Herointod eines erst 13-jährigen Schülers, dessen Dealer aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurde, thematisiert.
Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht das wohl bereits aus anderen Krimis des Autors als bekannt vorausgesetzte Paar Dr. Bernhard Sommerfeldt alias Dr. Ernest Simmel nebst der von ihm als zukünftige Ehefrau auserkorenen Frauke Winterberg.
Eigentlich kommt man dank dezent eingeflochtener Erläuterungen auch ohne Kenntnis der anderen Serien ganz gut zurecht, trotzdem war die Zuordnung mancher Nebenpersonen gelegentlich eine gewisse Herausforderung.
Erschwerend kam hinzu, dass (zu?) viele Situationen mit nicht immer als sowohl zum Genre als auch im Hinblick auf das Opfer passend empfundenen, oft überzeichneten humoristischen Einlagen untermalt wurden.
Überhaupt wirkte das Buch auf mich oft eher wie eine - zugegebenermaßen gute - Milieustudie als wie ein Kriminalroman.

Fazit:
Für Lesende mit einer Affinität für Ostfriesland definitiv ein Glücksgriff, ansonsten sollte man sich auf Klamauk und Cliffhanger einstellen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere