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Veröffentlicht am 06.08.2023

Zur Enttabuisierung des Schwangerschaftsabbruchs

(K)eine Mutter
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Zwölf Frauen vereint Jeanne Diesteldorf in ihrem Buch. Sie alle eint der Umstand, dass sie einen Schwangerschaftsabbruch vorgenommen haben. Doch damit enden die Gemeinsamkeiten, denn jede von ihnen hat ...

Zwölf Frauen vereint Jeanne Diesteldorf in ihrem Buch. Sie alle eint der Umstand, dass sie einen Schwangerschaftsabbruch vorgenommen haben. Doch damit enden die Gemeinsamkeiten, denn jede von ihnen hat andere Erfahrungen in ihrer höchstpersönlichen Entscheidung gemacht. Einige von diesen Frauen haben heute Kinder, andere würden sich auch heute nach wie vor für ein Leben ohne Nachwuchs entscheiden. Unterschiedlich waren auch die Hürden, die sie überwinden mussten, um die ungewollten Schwangerschaften abzubrechen. Die Lebenserfahrungen dieser Frauen bereiten auf Fragen vor, die man sich noch gar nicht gestellt hat.

“(K)Eine Mutter” ist gerade im Hinblick auf die USA sehr aktuell, wo das Abtreibungsrecht im Juni 2022 gekippt wurde. Dieses Buch hat den Anspruch seinen Teil zur Enttabuisierung eines Themas beizutragen, das ein Grundrecht jeder Frau sein sollte. Die darin enthaltenen Geschichten jedoch zeigen, dass wir als Gesellschaft davon noch immer weit entfernt sind. Die Schwierigkeiten, die eine Frau hat, eine ungewollte Schwangerschaft und nachfolgende 18 Jahre Verantwortung zu beenden, sind zu hoch. Gerade, wenn man bedenkt, dass der Lösung des Problems ein Countdown von zwölf Wochen anhängt.
So gut ich es finde, dass dieses Buch sich der Thematik annimmt, war es mir noch differenziert genug. Beispielsweise waren nahezu alle (weißen, privilegierten) Frauen in diesem Buch Studentinnen, und als solche bekommt man von der Krankenkasse seinen Abbruch finanziert. Frauen anderer Kulturkreise und Frauen mit begrenzten Mitteln sind in diesem Buch gar nicht repräsentiert. Es fehlt ein wenig an der breiten Vielfältigkeit der weiblichen Seite Deutschlands auf den Seiten dieses ansonsten wirklich informativen und interessanten Sachbuchs.

Veröffentlicht am 06.08.2023

Eine Dystopie des optimierten Körpergewichts

Shape Me
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Nena lebt ein so normales Leben, wie das in einer Kaloriendiktatur eben möglich ist. Neueuropa hat eine zweite Währung, deren Wohlstand sich an den Körpermaßen ablesen lässt. Alle Bürger:innen haben ein ...

Nena lebt ein so normales Leben, wie das in einer Kaloriendiktatur eben möglich ist. Neueuropa hat eine zweite Währung, deren Wohlstand sich an den Körpermaßen ablesen lässt. Alle Bürger:innen haben ein wöchentliches Kalorienkontingent – ein Konto ohne Dispo.

Nena hat sowieso schon immer Schwierigkeiten ihr Kalorienlimit mit zwei ebenfalls hungrigen Katzen einzuhalten. Von einem auf den anderen Tag funktioniert dann allerdings ihr ID-Chip nicht mehr, woraufhin sie sich gar keine Lebensmittel mehr kaufen kann. Von den zuständigen Behörden erhält sie keine Hilfe, und so werden die folgenden Wochen für Nena zur Qual. Doch es kommt schlimmer, und eines morgens wacht sie in einem Körper auf, der ihr nicht gehört und auch nicht gehorcht.
Auf der Suche nach den Verantwortlichen gerät sie zwischen die Fronten eines hochgradig diskriminierenden Systems... “Shape me” ist eine Dystopie des Bodyshamings, in der schlank sein die Norm ist und übergewichtig nur Foodjunkies sind, die vom Rest der Bevölkerung verachtet werden. Doch wie in jeder düsteren Realität erkaufen sich die Reichen zusätzliche Privilegien, die dem Normalbürger verwehrt sind, und rebellische Einzelkämpfer gegen dieses System ankämpfen.

Davon handelt diese Geschichte, und man verfolgt neben Nena auch noch eine Art Gegenpol, nämlich Tess. Tess ist überzeugt vom System und bei der Shape Me Corporation angestellt, wo sie über einen Körpertausch mit einem straffen Trainingsprogramm die Körper der Kund:innen in Form bringt, während diese mit ihrem eigenen als Leihkörper herumlaufen. Das Buch hat mir sehr gut gefallen und mich zum Nachdenken angeregt. Von mir gibt’s daher eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 06.08.2023

Dieses Buch gibt neue Impulse

Was Männer kosten
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ch habe bisher einige Bücher über den Feminismus und die Kritik am Patriarchat gelesen. Was Boris von Heesens “Was Männer kosten” nun zu etwas Besonderem macht, sind fundierte Zahlen in Euro, in denen ...

ch habe bisher einige Bücher über den Feminismus und die Kritik am Patriarchat gelesen. Was Boris von Heesens “Was Männer kosten” nun zu etwas Besonderem macht, sind fundierte Zahlen in Euro, in denen er aufrechnet, was toxische männliche Verhaltensweisen an Kosten verursachen. Andere Bücher mit dieser Thematik arbeiten zwar auch mit Zahlen, die aber häufig zu abstrakt bleiben. Jeder von uns rechnet seine Ausgaben täglich in Euro durch, und das macht von Heesens Recherchen so fassbar.
Dabei greift er in seinen Überlegungen Dinge auf, über die ich mir zuvor noch nie Gedanken gemacht habe – beispielsweise dass die patriarchal geprägte Erziehung und Sozialisierung Männer davon abhält Zugang zu ihren negativen Gefühlen zu bekommen, was dazu führt, dass Männer in Lebenskrisen wenig Zugang zu geschlechtsspezifischen Betreuungs- und Therapiehilfen haben, was im Extremfall im Suizid enden kann. Was dieses Beispiel und ähnliche an volkswirtschaftlichen Schäden (ganz zu schweigen von den emotionalen) anrichten, rechnet der Autor vor. Bei all dem lässt er nicht außen vor, dass nicht nur Frauen sondern auch Männer selbst unter dem gesellschaftlichen Korsett des Patriarchats leiden.
In der zweiten Hälfte des Buches beschäftigt von Heesen sich mit möglichen Zukunftsstrategien auf dem Weg zur Geschlechterparität mit Vorschlägen, welche sich vor allem auch die Politik näher anschauen sollte.

Veröffentlicht am 06.08.2023

Aya ist eine inspirierende kleine Persönlichkeit!

Aya und die Hexe
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Aya hat ihren ganz eigenen Kopf, und wenn es nach dem geht, würde sie das Waisenhaus nie verlassen. Eines Tages aber stiefelt eine griesgrämige alte Frau ins Waisenhaus und will Aya mitnehmen. Aya könnte ...

Aya hat ihren ganz eigenen Kopf, und wenn es nach dem geht, würde sie das Waisenhaus nie verlassen. Eines Tages aber stiefelt eine griesgrämige alte Frau ins Waisenhaus und will Aya mitnehmen. Aya könnte schwören, dass der Mann, der die Alte begleitet, drei Meter groß ist und Hörner hat. Niemand sonst aber scheint das zu sehen...
Als Aya im Haus der alten Frau ankommt, trifft sie der Schlag: Es ist furchtbar schmutzig überall! Darum soll Aya auch saubermachen, aber die Alte hat noch andere Aufgaben für das Mädchen. Die Frau ist nämlich eine Hexe, und Aya soll ihr beim Zaubern zur Hand gehen. Erbost darüber als Arbeitskraft missbraucht zu werden, wittert Aya zumindest die Chance ebenfalls das Hexenkunstwerk zu erlernen. Doch die Hexe hegt keine Ambitionen dem Mädchen etwas beizubringen. Da hat sie die Rechnung aber ohne die eigenwillige Aya gemacht, die sich mit dem sprechenden Kater verbündet...

Nicht nur war dieses Buch in diesen giftgrünen 💚 und knallig pinken 💕 Farben Coverliebe auf den ersten Blick, auch die vielen Illustrationen im Buch haben mein Herz höherschlagen lassen! Die kurze Geschichte ist so phantasievoll und knuffig! Eine dicke Buchhändlerinempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 06.08.2023

Das Leben der Katzen und ihrer Menschen

Das Geschenk eines Regentages
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An einem regnerischen Tag findet die introvertierte Miyu einen weißen ausgesetzten Kater. Sie nimmt das Tier mit nach Hause, gibt ihm Futter, ein neues Zuhause und tauft ihn Chobi. Der Kater ist seiner ...

An einem regnerischen Tag findet die introvertierte Miyu einen weißen ausgesetzten Kater. Sie nimmt das Tier mit nach Hause, gibt ihm Futter, ein neues Zuhause und tauft ihn Chobi. Der Kater ist seiner neuen Besitzerin sehr dankbar und nennt sie seine “Geliebte”. Auf seinen Streifzügen begegnet er anderen Katzen, deren Besitzer:innen, dem streunenden Kater Kuno und einem weisen Hund. All die Leben der Tiere und Menschen sind auf innige Weise miteinander verwoben.

Auf dieses Buch bin ich durch den Manga “She and her cat” aufmerksam geworden. In diesem verfolgt man die Streifzüge des kleinen Chobi und seinen Kontakt zu den anderen Tieren. Dort allerdings erfährt man kaum was über Chobis Besitzerin. “Das Geschenk eines Regentages” ist eine herzliche und fast schon philosophische Erzählung um das Leben der Tiere und ihrer Besitzer:innen. Wie ein Blatt im Herbstwind wurde ich als Leserin zwischen den einzelnen Geschichten hin- und hergeweht, die sich zu einem Geflecht zusammenfügen.
Diesen Leseausflug habe ich sehr genossen, es ist ein wirklich wundervolles Buch!