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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.08.2023

Keine einfache Lektüre

Rattensommer
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Ein Buch, dessen Cover komplett in rot gehalten ist, darauf sieht man vorne zwei Mädchen in Rückenansicht nebeneinander sitzen, im (stillgelegten) Freibad. Toll gemacht fand ich die kleinen blauen Akzente. ...

Ein Buch, dessen Cover komplett in rot gehalten ist, darauf sieht man vorne zwei Mädchen in Rückenansicht nebeneinander sitzen, im (stillgelegten) Freibad. Toll gemacht fand ich die kleinen blauen Akzente. Das ist auf jeden Fall ein Cover, das auffällt und Fragen aufwirft.
Es ist keine einfache Lektüre, das gleich vorweg. Keine Sommerliebesgeschichte, kein spannender Kriminalfall.
Keine Geschichte, bei der man sofort in die Kategorien "gut" oder "böse" einsortieren kann.
Keine Geschichte, bei der man die Protagonistin oder Protagonistinnen sofort mag und mit ihnen fühlt, sich ihnen verbunden fühlt. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Lou, doch es geht um Sonny. Beide sind 15 Jahre alt. Kein einfaches Alter. Und dann kommt noch dazu, dass der Mörder der Mutter zurückkehrt.

Aber eine Geschichte, die fordert. Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt.
Eine Geschichte, in dem es auch um Grausamkeiten geht. Um niedere Gefühle.
Um eine schwierige Situation. Wer jedoch eine locker-leichte Sommerromanze oder Freundinnengeschichte erwartet, wird sie hier nicht finden.
Ein Buch, das durchaus sperrig ist und gerade deswegen anders ist, Beachtung verdient hat.

Veröffentlicht am 08.08.2023

Gelungener neuer Fall

Die Akte Madrid
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Mir hat schon der erste Fall von Lennard Lomberg richtig gut gefallen; diese Mischung aus Kunst und Krimi ist wirklich klasse und ich habe mich gefreut, als ich gesehen habe, dass es eine Fortsetzung geben ...

Mir hat schon der erste Fall von Lennard Lomberg richtig gut gefallen; diese Mischung aus Kunst und Krimi ist wirklich klasse und ich habe mich gefreut, als ich gesehen habe, dass es eine Fortsetzung geben wird.
Dieses Mal schickt der Autor Andreas Storm nach Spanien und wieder gibt es Verbindungen in die deutsche Vergangenheit - und natürlich auch ganz viel Kunst. Dieses Mal sind es Verstrickungen mit der Franco-Diktatur und die deutsche Nachkriegszeit, die den politischen Teil ausmachen. Bei der Kunst geht es dieses Mal um Surrealismus.
Bei diesem Krimi muss man aufmerksam lesen, da er ein wenig komplexer ist, aber dafür wird man auch mit einer spannenden sowie lehrreichen Geschichte belohnt. Beutekunst, Kunstraub, aber auch wieder die persönlichen Verstrickungen von Lomberg spielen eine Rolle und sein Vater natürlich. Die Handlung spielt auch hier wieder auf unterschiedlichen Zeitebenen.
Und wieder wird Lomberg von Kriminalrätin Sina Röhm sowie seiner Tochter Julie unterstützt - allerdings gehen die beiden Frauen auch erneut ihre eigenen Wege.
Für mich war dieser Krimi eine gelungene Mischung und die Auflösung konnte mich auch gut überzeugen.

Veröffentlicht am 06.08.2023

Skurril und absurd

Suzukis Rache
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Ich mochte schon das aberwitzige Buch "Bullet Train" und die Einblicke in die Gedankengänge von Mördern und Kriminellen.
Dieses Mal gibt es drei Mörder mit unterschiedlichen Methoden: der Wal, ein sehr ...

Ich mochte schon das aberwitzige Buch "Bullet Train" und die Einblicke in die Gedankengänge von Mördern und Kriminellen.
Dieses Mal gibt es drei Mörder mit unterschiedlichen Methoden: der Wal, ein sehr großer Mann, hat so seine eigenen Methoden. Er tötet nicht, sondern treibt seine Opfer in den Selbstmord. Dafür erscheinen sie ihm später oft als Geister und geben ihre Kommentare ab. Die Zikade ist da nicht so zimperlich und sticht mit dem Messer einfach zu. Der mysteriöse Pusher, über den man kaum etwas weiß, schubst seine Opfer vor den Zug oder auf stark befahrene Straßen. Und dann ist da ncoh Suzuki, der Rache nehmen möchte am Tod seiner Frau und deshalb bei der dubiosen Firma "Fräulein" mit arbeitet.
Tja, und dann wird es immer absurder und verrückter und entwickelt sich in eine Richtung, die man unmöglich vorhersehen kann. Ein echt schräger Humor, den man wohl mag oder nicht. Mir hat es gefallen - und ich habe es auch nicht zu ernst genommen. Diese skurrile Geschichte wurde gut von Max Hoffmann vorgelesen und zu Beginn war es noch ein wenig verwirrend, aber bald hatte ich dann doch den Durchblick.

Veröffentlicht am 06.08.2023

Lacroix auf dem Tennisplatz

Lacroix und der traurige Champion von Roland-Garros
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Ich mag den Schreibstil und die Bücher des Autors sehr und habe dieses Jahr auch die Lacroix-Reihe für mich entdeckt. Es gibt auch dieses Mal viele Spaziergänge durch Paris und wir verbringen viel Zeit ...

Ich mag den Schreibstil und die Bücher des Autors sehr und habe dieses Jahr auch die Lacroix-Reihe für mich entdeckt. Es gibt auch dieses Mal viele Spaziergänge durch Paris und wir verbringen viel Zeit in der Welt des Tennisspiels, auf dem Platz von Roland-Garros, mitten in Paris.
Aber zu Beginn hat Lacroix erstmal ganz andere Probleme, denn durch die Kandidatur seiner Frau Dominique für das Bürgermeisteramt, gerät auch eher immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit und das gefällt ihm gar nicht. Aber bald tritt das in den Hintergrund, denn der ehemalige Tennis-Champion Éric Seignosse braucht seine Hilfe. Sein Schützling, Yannick Duc, steht kurz vor dem Halbfinale, aber ohne seinen Talismann, einen Tennisball, kann Yannick seiner Meinung nach nicht gewinnen. Und eben dieser Ball wurde aus seinem Spind gestohlen.
Mit Lacroix tauchen wir ein in die Welt des Tennis und machen den ein oder anderen Gang durch Paris. Ein unblutiger Fall, eher gemächlich, aber dennoch mit einer geschickten Aufklärung am Ende.
Ich habe mich sehr über dieses "Wiedersehen" und die Reise nach Paris gefreut.
Auch dieser Teil wird wieder von Felix von Manteuffel gewohnt routiniert eingesprochen und ich habe ihm gerne zugehört.

Veröffentlicht am 01.08.2023

Eine andere Welt

Scurry 1
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Bei diesem Buch beeindruckt bereits das Cover. Eine Maus sitzt auf einem Totenschädel, vom Licht geblendet, überrascht, in Fluchtstellung. Im Hintergrund zwei Augen eines großen Tieres. Und der Titel sieht ...

Bei diesem Buch beeindruckt bereits das Cover. Eine Maus sitzt auf einem Totenschädel, vom Licht geblendet, überrascht, in Fluchtstellung. Im Hintergrund zwei Augen eines großen Tieres. Und der Titel sieht aus, als sei er aus Feuer geschrieben.
Scurry ist nicht der Name des Mäuserichs, sondern der der Kolonie. Verlassen von den Menschen gibt es immer weniger Lebensmittel für die Mäuse und Ratten. Aber die Katzen sind immer noch da und werden immer gefährlicher. Die Stadt scheint keine Alternative zu sein, der Wald jagt allen Angst ein, weil es dort gefährliche Kreaturen gibt.
Ein sehr düsterer Comic mit Endzeitstimmung. Die Illustrationen sind sehr detailliert und vermitteln ein gelungenes Bild der Atmosphäre und der Siedlung. Besonders die Katzen fand ich sehr gelungen in ihrer Gefährlichkeit und Grausamkeit.
Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger.