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Veröffentlicht am 02.12.2023

Verwirrung und Chaos

Die Einladung
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Beginnend mit dem skurrilen Selbstmord ihres Vaters muss Marla sich mühsam durchs Leben kämpfen. Ein Mordanschlag in einem verlassenen Krankenhaus mit anschließendem schweren Verkehrsunfall traumatisiert ...

Beginnend mit dem skurrilen Selbstmord ihres Vaters muss Marla sich mühsam durchs Leben kämpfen. Ein Mordanschlag in einem verlassenen Krankenhaus mit anschließendem schweren Verkehrsunfall traumatisiert sie endgültig und zwingt sie zur Therapie. Auch Jahre später im Rahmen ihrer Tätigkeit beim LKA wird sie ständig von ihren Traumata eingeholt.
Schließlich will sie alles hinter sich lassen und folgt einer Einladung zum Klassentreffen in einer einsamen Hütte in den Bergen.

„Die Einladung: Wehe dem, der sie erhält…“

Lange Zeit war mir nicht klar, was dieser Satz bedeuten soll. Mindestens im ersten Drittel des Buches kommt die Einladung nicht vor, oder ist zumindest völlig nebensächlich, da erst einmal einige Morde, versuchte Morde, einen unvorstellbar grausamer Selbstmord und zahlreiche blutige, brutale Gräueltaten beschrieben werden mussten.
Hätte ich das Buch gelesen, hätte ich spätestens nach 50 Seiten aufgegeben und das Buch zur Seite gelegt. Einzig Simon Jägers Stimme hat mich davon abgehalten. Er ist prädestiniert düstere und spannungsgeladene Thriller zu sprechen. Da kann man manches Blutbad einfach ausblenden und nur seiner spannungsschwangeren Stimme folgen. Seine Stimme und Sprechweise können besser Gänsehaut und fesselnde Spannung erzeugen als ein Blutbad und Mord nach dem anderen.
Auch die beabsichtigten oder auch unbeabsichtigten Todesfälle im Mittelteil des Buches trafen bei mir eher auf Unverständnis. Eigentlich war da nur Chaos und Verwirrung.
Zum Ende hin überschlugen sich die unerwarteten Wendungen. Die Verwirrung war groß. Zwischendurch konnte ich ein kleines Aufstöhnen nicht verhindern.
Manche nennen es sicher genial, aber ich fand es too much, Sorry!

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Veröffentlicht am 04.11.2023

Unterhaltsam, mehr nicht

Die letzte Lügnerin
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In dem Justiz-Krimi um den Strafverteidiger Rocco Eberhardt und dem Rechtsmediziner Justus Jarner geht es um einen Politskandal und Totschlag an einem jungen Mann, der den Politskandal durch die Veröffentlichung ...


In dem Justiz-Krimi um den Strafverteidiger Rocco Eberhardt und dem Rechtsmediziner Justus Jarner geht es um einen Politskandal und Totschlag an einem jungen Mann, der den Politskandal durch die Veröffentlichung eines brisanten Videos offengelegt hat.
Das Brisante für Rocco Eberhardt liegt darin, dass er nicht weiß, wie weit sein Vater in den Skandal involviert ist.

Um es vorwegzusagen, dieser Krimi hat mich nicht vom Hocker gerissen. Er war unterhaltsam, ließ mich aber im Lesefluss immer wieder inne halten wegen des teilweise laienhaften Erzählstils. Man erkennt zwar fundiertes Hintergrundwissen, besondere in der Rechtsmedizin und auch der mehrfach erklärten Verhandlungsstrategie des Strafverteidigers, aber bereits die „mehrfach erklärte Strategie“ ließ mich einige Male die Stirn runzeln und denken: Ok, das habe ich jetzt verstanden. Auch wenn ich mit dieser Meinung fast alleinstehe, ich habe einfach mehr Spannung erwartet.
Zum anderen fand ich die Vater-Sohn Beziehung bedenklich. Sicher viele Söhne haben Probleme mit der Lebensweise ihrer Väter, aber ein renommierter Strafverteidigung muss sich doch unverzüglich Gewissheit verschaffen, ob sein Vater eventuell in einem zukünftigen Prozess involviert ist.
Ich fürchte, die kommenden Fälle der beiden Hauptakteure werden in Zukunft ohne mich gelöst.

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Veröffentlicht am 24.08.2023

Sogar als Cozy-Krimi zu seicht

Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein
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Die erfolgreiche Partnervermittlerin Penelope St. James verschlägt es aus London in den kleinen Ort Shaftesbury. Unerwarteterweise stellen sich ihrer Eröffnung einer Dependance der Londoner Partnervermittlungsagentur ...

Die erfolgreiche Partnervermittlerin Penelope St. James verschlägt es aus London in den kleinen Ort Shaftesbury. Unerwarteterweise stellen sich ihrer Eröffnung einer Dependance der Londoner Partnervermittlungsagentur viele Hürden in den Weg, keine Handyempfang, kein Telefonanschluss, keine Internetverbindung.
Ihre aufgestaute Energie bringt sie erst einmal in die dörfliche Gemeinschaft ein, die sie als Detektivin bei dörflichen Querelen einsetzen, bis es zu einem tödlichen Unfall kommt.


Das Cover und auch der Titel haben mich einen ähnlich kauzigen, spannenden und unterhaltsamen Krimi wie den Donnerstagsmordclub erwarten lassen.
Ich wurde enttäuscht. Zwar beschreibt Emily Winston die Macken und Schwächen der Dorf Bevölkerung auf liebevolle Art und auch die neunmalkluge Lucy zauberte mir beim Lesen immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Aber Penelope, die Alleskönnerin, passte meiner Meinung nach überhaupt nicht ins Bild.
Sich in die Provinz mit einer exquisiten Partnervermittlungsagentur versetzen zu lassen ohne Kommunikationsmöglichkeiten scheint sie nicht zu beunruhigen. Als ihre berufliche Existenz zusammenbricht, hat sie gleich viele Ideen, wie sie dem Lord, dem Dorf und wen auch immer helfen kann. Sie ist ambitioniert, sie recherchiert, sie ist neugierig auf alles und zu guter Letzt, gelingt ihr auch alles.
Das war mir alles zu viel, zu erfolgreich, zu problemlos und zu glamourös.

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Veröffentlicht am 06.08.2023

Etwas enttäuschend

Nordlicht - Tod in den Fluten
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Während eines Firmenevents auf einer Segeljacht bei stürmischer See, beendet der Ruf „Mann über Bord“ die Veranstaltung. Schnell wird die junge Bankerin Saskia Niekamp vermisst. Weniger Tage später wird ...

Während eines Firmenevents auf einer Segeljacht bei stürmischer See, beendet der Ruf „Mann über Bord“ die Veranstaltung. Schnell wird die junge Bankerin Saskia Niekamp vermisst. Weniger Tage später wird ihre Leiche an die dänische Küste gespült. Erste Untersuchungen ergeben, dass Saskia erst erdrosselt und dann bewusstlos in die Flensburger Außenförde geworfen wurde.
Das deutsch/dänische Ermittlerteam nimmt sich des Falles an.




Der unterhaltsame und spannende Krimi aus dem deutsch/dänischen Grenzgebiet kommt dieses Mal nur schwer in Fahrt.
Nach dem Prolog-Aufreger (Leichenfund im Jahre 2002) und dem „Mann über Bord“ Schock während eines Firmenevents geht es erst einmal um die Verarbeitung der Geschehnisse des vorangegangenen Falls der Sondereinheit mit Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg.
Der wunderbare Schlagabtausch zwischen Boisen und Nyborg blieb völlig auf der Strecke.
Bis jetzt habe ich jeden „Nordlichtfall“ gelesen. Da die einzelnen Bände im Abstand von mindestens einem Jahr erscheinen, habe ich öfters Probleme die Hintergrundgeschichte parat zu haben. So auch in diesem Fall. Für mich war nicht mehr nachvollziehbar, weshalb Vibeke so große Probleme hat, wieder in der Sondereinheit mit Rasmus zusammenzuarbeiten. Ich hatte auch den Eindruck, dass dadurch, dass die Beiden nicht richtig miteinander arbeiten konnten, die Befragungen immer nur an der Oberfläche kratzten und somit es zu keiner Bewegung in den Fall kam.
Der immerwährende Spannungsbogen der vergangenen Fälle sah ich in diesem Buch erst im letzten Viertel aufsteigen, zu spät, um mich zu begeistern.
Nach vier unterhaltsamen und spannenden Krimis mit einem Ermittlerteam, das unterschiedlicher nicht sein kann, hoffe ich auf ähnlich spektakuläre Krimis in den kommenden Jahren, auch wenn mich dieser etwas enttäuscht hat.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Hat mich nicht fesseln können

Wattenmeergrab
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Tamme Hansen, Pellwormer Original, findet im Wattenmeer ein Schwert, das er als selbsternannter Assistent des Inselpolizisten Jan Benden, selbstverständlich als Fund anmeldet.
Einige Wochen später wird ...

Tamme Hansen, Pellwormer Original, findet im Wattenmeer ein Schwert, das er als selbsternannter Assistent des Inselpolizisten Jan Benden, selbstverständlich als Fund anmeldet.
Einige Wochen später wird eine weibliche Leiche an ähnlicher Stelle im Watt gefunden. In ihrer Hosentasche wird das durchweichte Foto ebendieses Schwerts entdeckt.
Was hat das zu bedeuten? Gibt es einen Zusammenhang?



Mit Wattenmeergrab steige ich erst ins dritte Buch des Inselpolizisten ein und ich muss gestehen, ich habe mich schon ein wenig gequält.
Eigentlich ist es ein heiterer, flott zu lesender Inselkrimi. Ich liebe Nord/Ostseekrimis einschließlich aller Inseln, aber dieses Mal habe ich mich schwergetan. Und das Schlimmste ist, dass ich das gar nicht richtig festmachen kann, warum es mir nicht gefallen hat.
Trotz kleiner Rückblicke und Andeutungen auf die ersten zwei Bücher, sind mir die Protagonisten fremd geblieben. Der manchmal behäbige Erzählstil hat sicher dazu beigetragen. Erst im letzten Viertel kam Spannung auf.
Irgendwie erschien es mir unglaubwürdig, dass gerade als dieser ehemalige Kommissar aus Essen seinen Job als Inselpolizist einnimmt, auf einer kleinen Insel wie Pellworm innerhalb kurzer Zeit drei Morde geschehen und sicher noch einige (Bücher/Morde) folgen werden.
Sorry, aber Wattenmeergrab war nicht mein Ding.

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