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Veröffentlicht am 28.08.2023

Eiskalte Atmosphäre

Eis. Kalt. Tot.
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Die beschaulichen Gassen Kopenhagens verwandeln sich in diesem ungewöhnlich kalten Winter in einen Schauplatz des Grauens: Die Stadt wird von einem Serienmörder heimgesucht, der seinen Opfern auf brutale ...

Die beschaulichen Gassen Kopenhagens verwandeln sich in diesem ungewöhnlich kalten Winter in einen Schauplatz des Grauens: Die Stadt wird von einem Serienmörder heimgesucht, der seinen Opfern auf brutale und bizarre Weise das Leben nimmt. Für die aus Grönland stammende Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen und ihre Kollegen Kirstin Vinther und Jesper Baek von der Mordkommission beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, wenn sie weitere Morde verhindern wollen. Doch wo ist die Verbindung zwischen den Morden? Eine Spur führt schließlich in die raue Natur Grönlands.

In all den Thrillern, die ich bisher gelesen habe, kam noch nie ein/e Super-Recognizer/in vor, sodass ich schon sehr neugierig auf die Arbeitsweise war. Mir ist allerdings erst im Nachhinein aufgefallen, dass diese Reihe nach Marit benannt wurde und es hat mich etwas überrascht, da für mich doch eher Kirstin im Vordergrund stand. Zwar hatte auch Marit einen großen Anteil an der Aufklärung des Falles, jedoch hat man über sie noch nicht viel privates erfahren.

Die Geschichte und auch die Sprecherin Antje Thiele konnten mich sofort in ihren Bann ziehen und wenn ich die Zeit gehabt hätte, hätte ich das Hörbuch wohl gleich komplett durchgehört. Auch die Wortwahl der Autorin ist mir sofort positiv aufgefallen.

Das Buch war größtenteils aus der Sicht der Ermittler geschrieben, es gab aber immer mal wieder Unterbrechungen, in denen man einen Einblick in das Vorgehen der Täter erhalten hat.

Die brutalen Morde und die Schilderungen der bizarr zugerichteten Opfer sind nicht unbedingt was für schwache Nerven. Die entsprechenden Stellen waren im Hörbuch aber auch nie allzu lang. Die Spannung konnte von der ersten bis zur letzten Minute aufrecht erhalten werden und mir war bis zum Schluss nicht vollkommen klar, wer nun wirklich hinter den Morden steckt.

"Eis. Kalt. Tot." ist für mich ein sehr gelungener und spannender Auftakt in die Reihe um die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen, der zudem auch die eiskalte Atmosphäre Kopenhagens und Grönlands einfängt. Ich freue mich darauf, die Charaktere in den Fortsetzungen noch besser kennen zu lernen und einen noch tieferen Einblick in Marits Arbeitsweise zu bekommen.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Man muss sein Glück selbst in die Hand nehmen

Dreimal du und ich
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Dieses wunderschön gestaltete Cover (wohl eines der schönsten in meinem Regal) hat mich überhaupt erst dazu verleitet, mir den Klappentext durchzulesen. Wahrscheinlich hätte ich dieses Buch aber auch haben ...

Dieses wunderschön gestaltete Cover (wohl eines der schönsten in meinem Regal) hat mich überhaupt erst dazu verleitet, mir den Klappentext durchzulesen. Wahrscheinlich hätte ich dieses Buch aber auch haben müssen, ohne zu wissen, worum es genau geht.

Allerdings hat mich auch der Klappentext sehr neugierig gemacht und ich fand die ganze Idee sehr erfrischend und neu. Und jeder hat sich wohl schon mal gefragt, welche Entscheidungen in seinem Leben man ändern würde, wenn man die Möglichkeit dazu bekäme.

Genauso geht es auch der Protagonistin Lolly, die kurz vor ihrem 33. Geburtstag eine Liste mit den Dingen wiederfindet, die sie sich als junges Mädchen für ihre Zukunft gewünscht hat. Ihr wird jedoch schnell klar, dass sie bisher scheinbar keines dieser Ziele erreicht hat. Während Lolly sich noch fragt, wie das ändern kann, bekommt sie von ihrer Großtante Gert ein besonderes Geschenk: drei Zitronenbonbons, mit denen sie die Möglichkeit bekommt, für einen Tag in drei verschiedene Versionen ihres Lebens zu schlüpfen und dabei wichtige Entscheidungen zu korrigieren. So fragt sie sich, was gewesen wäre, wenn sie ein eigenes Lokal eröffnet hätte. Oder wie ihr Leben aussähe, wenn ihre Mutter noch leben würde. Und was wäre, wenn sie ihre große Liebe Rory nicht verlassen hätte? Am Ende steht Lolly vor der Entscheidung, welches dieser Leben sie am glücklichsten macht.

Der Schreibstil ist locker leicht, lässt sich flüssig lesen und ich wurde sofort von der Geschichte gefangen genommen. Ich mochte eigentlich gar nicht mehr aufhören zu lesen.

Die Protagonistin, sowie alle Nebencharaktere waren mir auf Anhieb total sympatisch und man hatte schon bald das Gefühl, die Personen selbst zu kennen und dazuzugehören.

Die Tatsache, dass Lolly genauso alt ist, wie ich selbst, hat wohl dazu beigetragen, dass ich mich sehr gut in ihre Gefühle und Entscheidungen hineinversetzen konnte. Auch ihre Entscheidungen hätte ich wohl weitestgehend genauso getroffen. Ihr Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein, sowie die Liebe zu ihrer Familie, der Schmerz über den Verlust geliebter Menschen und die manchmal schmerzhafte Erkenntnis, Veränderungen zuzulassen, kamen sehr gut rüber.

Obwohl mir ab der Hälfte langsam bewusst geworden ist, wohin die Reise dieser Geschichte geht, fand ich die Auflösung sehr schön.

Das Buch besticht nicht nur durch sein schönes Cover, auch der Inhalt hat mich absolut nicht enttäuscht. Man darf sich auf eine emotionale und tiefgründige Geschichte freuen, die glücklich macht. Dieses Buch ist definitiv ein Jahreshighlight von mir, dass mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Eine Suche quer über den Globus

Die verschwundene Schwester
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Im siebten Teil der "Sieben Schwestern"-Reihe machen sich die d'Aplièse-Schwestern auf die Suche nach ihrer verschwundenen Schwester Merope, nachdem der Anwalt der Familie überraschend eine Spur zu ihr ...

Im siebten Teil der "Sieben Schwestern"-Reihe machen sich die d'Aplièse-Schwestern auf die Suche nach ihrer verschwundenen Schwester Merope, nachdem der Anwalt der Familie überraschend eine Spur zu ihr gefunden hat. Die Zeichnung eines sternförmigen Rings und ein Weingut in Neuseeland weisen den Weg. Doch de einzige Person, die bestätigen kann, ob ihre Tochter Mary-Kate die verschwundene Schwester ist, ist Merry McDougal, doch sie befindet sich auf Weltreise und scheint nicht gefunden werden zu wollen. So beginnt eine Suche quer über den Globus, die die Schwestern nach Neuseeland, Kanada, England, Frankreich und Irland führt.

In gewohnter Lucinda Riley-Manier erzählt die Autorin hier die Geschichte der siebten Schwester, indem es immer Abschnitte gibt, die in der Gegenwart der Protagonistin spielen, sowie Abschnitte, die die Vergangenheit ihrer Familiengeschichte erzählen. Da Merrys Wurzeln in Irland liegen, erfährt man hier auch viel über die spannende Geschichte des Landes, besonders über die Zeit des Bürgerkriegs und die IRA.

Ich bin froh, dass Lucinda Riley sich entschieden hat, dieser Reihe noch einen achten und finalen Band zu schenken und ihr somit ein ganz sicher würdiges Ende zu verleihen. So war in diesem Band genug Raum für Merrys Geschichte und es musste nicht auf den letzten hundert oder zweihundert Seiten auch noch das Geheimnis um Pa Salt aufgeklärt werden.

Seit dem ersten Teil habe ich das Gefühl, dass Pa Salt noch leben könnte und dass die, über all die Jahre verschwundene Schwester seine leibliche Tochter sein könnte.

Ich bin sehr gespannt darauf, was der achte Teil an Überraschungen bereithält und ob ich mit meinen Theorien richtig liege. Dem letzten Teil blicke ich mit einem lachenden (weil all die Geheimnisse nun endlich ans Licht kommen) und einem weinenden Auge (weil man sich nach so vielen Jahren von den liebgewonnenen Charakteren verabschieden muss) entgegen.

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Momentan meine liebste Thriller-Reihe

Todesmärchen
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Der dritte Fall für das Ermittlerduo Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder führt die beiden nach Bern, wo eine kunstvoll drapierte Frauenleiche gefunden wird, in deren Haut der Mörder ein geheimnisvolles ...

Der dritte Fall für das Ermittlerduo Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder führt die beiden nach Bern, wo eine kunstvoll drapierte Frauenleiche gefunden wird, in deren Haut der Mörder ein geheimnisvolles Zeichen geritzt ist, das Sneijder und Nemez vor ein Rätsel stellt. Die Frau bleibt allerdings nicht das einzige Opfer des Serienmörders.

Zeitgleich tritt die junge Psychologin Hannah im Gefängnis für geistig abnorme Rechtsbrecher in Steinfels ihre neue Stelle an. Dort soll sie eine Therapiegruppe leiten, der u.a. Piet van Loon angehört. Dieser scheint ihr Interesse ganz besonders geweckt zu haben und wurde einst von Sneijder hinter Gitter gebracht.

Auch dieser dritte Teil um die Ermittler Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder ist wieder sehr gelungen. Gesprochen wird das Hörbuch, wie schon die ersten beiden Teile, von Achim Buch, der Sneijder mit seinem niederländischen Akzent einmal mehr auf besondere Weise Leben einhaucht.

Natürlich stechen auch wieder die einzigartigen Protagonisten hervor, wobei man Maarten S. Sneijder dieses Mal von einer sehr viel persönlicheren Seite kennen lernt und dies hält auch ein paar Überraschungen bereit.

Auch die Spannung kommt hier natürlich wieder nicht zu kurz und der ganze Fall nimmt eine spannende, dramatische und unerwartete Wendung.

Wem die ersten beiden Teile gefallen haben, wird ganz sicher auch diese Fortsetzung mögen.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten..."

Die Freundinnen vom Strandbad (Die Müggelsee-Saga 1)
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Martha, Betty und Clara kennen sich zwar aus der Schule, haben aber sonst nicht viel miteinander zu tun. Erst als im Juli 1956 im Strandbad am Müggelsee ein Mann zu ertrinken droht, dem sie gemeinsam das ...

Martha, Betty und Clara kennen sich zwar aus der Schule, haben aber sonst nicht viel miteinander zu tun. Erst als im Juli 1956 im Strandbad am Müggelsee ein Mann zu ertrinken droht, dem sie gemeinsam das Leben retten, ist dies der Beginn einer unzertrennlichen Freundschaft. Obwohl sie alle aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen stammen, können sie alles miteinander teilen. Clara, deren Familie den Sozialismus der DDR ablehnt, träumt davon, Kosmonautin zu werden. Marthas Familie ist das komplette Gegenteil, sie engagiert sich in der FDJ und vor allem ihr Vater hat klare Vorstellungen davon, wie ihr beruflicher Weg aussehen soll. Und Betty träumt von einer Karriere als Schauspielerin und einer Beziehung mit dem regimetreuen Regisseur Kurt. Als schließlich der Bau der Mauer ihre Heimatstadt teilt, stehen sie vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens: fliehen oder bleiben?

Nach dem Prolog, der an diesem schicksalhaften Julitag im Jahr 1956 spielt, gibt es einen kleinen Zeitsprung ins Jahr 1960. Von da an wechselt die Erzählperspektive immer zwischen den drei Freundinnen. Der Schreibstil lässt sich sehr flüssig und leicht lesen und auch die Handlung habe ich trotz der über 600 Seiten nie als langatmig empfunden, sodass ich dieses Buch für meine Verhältnisse sehr schnell beendet habe.

Julie Heiland beschreibt in diesem ersten Teil der Müggelsee-Saga die Freundschaft der drei jungen Frauen sehr emotional, mit einigen Höhen und Tiefen. Die unterschiedlichen familiären Verhältnisse, aus denen die drei Freundinnen kommen, wurden sehr gut und nachvollziehbar herausgearbeitet. Vielleicht hätte es an einigen Stellen noch politischer werden können, andererseits bin ich auch ein bisschen froh darüber, dass dort nicht noch mehr in die Tiefe gegangen wurde, da das Buch sonst etwas von seiner (trotz allem) vorhandenen Leichtigkeit eingebüßt und möglicherweise doch langatmig geworden wäre.

Nach dem leichten Cliffhanger am Ende, bin ich nun sehr gespannt, wie es weitergeht und wie sich die Lebenswege von Betty, Clara und Martha weiterentwickeln.

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