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Veröffentlicht am 07.08.2023

zu wenig drin

Scurry 1
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In diesem dystopischen Comic kämpft eine Mäusekolonie ums Überleben. Sie leben in einem verlassenen Haus, die Nahrung ist knapp. Die Menschen, von denen sie sonst nutznießen, sind verschwunden. Außerhalb ...

In diesem dystopischen Comic kämpft eine Mäusekolonie ums Überleben. Sie leben in einem verlassenen Haus, die Nahrung ist knapp. Die Menschen, von denen sie sonst nutznießen, sind verschwunden. Außerhalb des Hauses werden sie von streunenden Katzen bedroht und im Wald drohen weitere unbekannte Gefahren. Die Kolonie ist sich in der Not uneins über die notwendigen Maßnahmen. Der Älteste möchte sie Gruppe zusammenhalten, doch seine Position wackelt. Seine Tochter Pict versucht zu helfen und der junge Späher Wix ist der Held in der Geschichte.
Die düsteren Bilder auf den schwarzen Seiten vermitteln Setting und Stimmung sehr gut. Die Zeichnungen sind aufwendig gestaltet und vermitteln die Emotionen der Tiere. Allerdings wird bis Seite 88 wenig inhaltliches erzählt. Danach folgt nur noch eine Galerie mit Bildern der Protagonisten.

Für den Preis steckt hier einfach zu wenig Geschichte drin. Das Originalbuch wird hier wird zur Trilogie zerstückelt. Nach dieser "Einleitung" kann man kaum beurteilen, ob man wirklich weiterlesen möchte. Hier werden interessante Themen angeschnitten, doch ob sie auch gut weitererzählt werden ist ungewiss. Irgendwie hatte ich das Gefühl nur eine Leseprobe bekommen zu haben. Schade.

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Veröffentlicht am 21.07.2023

Ausbaufähig

Die Spur der Aale
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Greta Vogelsang ist Staatsanwältin für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte in Frankfurt. In ihrem Bereitschaftsdienst wird sie zu einem Leichenfund am Main gerufen. Der Tote ist ein Zollfahnder mit ...

Greta Vogelsang ist Staatsanwältin für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte in Frankfurt. In ihrem Bereitschaftsdienst wird sie zu einem Leichenfund am Main gerufen. Der Tote ist ein Zollfahnder mit dem sie gelegentlich zu tun hatte. Zunächst ist sie froh, dass sie den Fall abgeben kann, der offiziell in ihre alte Abteilung gehört.
Der Tote hatte Vogelsang unlängst per Mail Erkenntnisse in einem Schmugglerfall avisiert, daher lässt der Fall sie nicht los. Eine Einmischung ist nicht ganz leicht, da die Hierarchien und klaren Zuständigkeiten beachtet werden müssen. Vogelsang ermittelt schließlich auf eigene Faust.

Die Schmuggelware Glasaale ist interessant, ich musste das Thema erst einmal googeln, da es im Buch selbst nicht umfassend erklärt wird.
Der auktoriale Erzählstil wird gelegentlich durch Kapitel aus der Sicht der Beteiligten Paul und Mian unterbrochen, die auf tragische Weise in die Geschehen geraten sind. Insgesamt lässt sich der Stil leicht lesen, wirkt an einigen Stellen aber noch etwas eckig.

Vogelsang ist durchaus eine sympathische Figur, die sich neben der Arbeit noch um ihre Eltern kümmert. Durch die an Demenz erkrankter Mutter ist der Alltag nicht immer leicht. Halt findet sie bei ihrem Lebensgefährten Mika und den beiden Katzen Marx und Engels.
Die Figuren blieben etwas fern, hier hätte der Autor durch ausführlichere Beschreibungen und Verwendung der Vornamen mehr Nähe schaffen können.

Der Fall an sich war spannend, leider wurde er ohne Wendungen präsentiert, was zu Lasten des Spannungsbogens ging. Hier gab es ordentlich Luft nach oben.
Am Ende gibt es eine Andeutung, die auf die Fortsetzung hindeutet. Das Buch ist der Reihenauftakt zu einer neuen Serie. Aufgrund des interessanten Resorts der Staatsanwältin würde ich hier nochmal einen Versuch wagen.

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Veröffentlicht am 20.06.2023

Naja

Ein mörderisches Paar - Das Versprechen
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Klaus-Peter Wolf hat hier eine neue Krimireihe begonnen, in der er sein altbekanntes Personal in neuer Gewichtung antreten lässt. Hauptpersonen sind hier der Profikiller Dr. Bernhard Sommerfeld, der unter ...


Klaus-Peter Wolf hat hier eine neue Krimireihe begonnen, in der er sein altbekanntes Personal in neuer Gewichtung antreten lässt. Hauptpersonen sind hier der Profikiller Dr. Bernhard Sommerfeld, der unter neuem Namen eine Klinik in Ostfriesland leitet, sowie seine große Liebe Frauke, ebenfalls aus Vorgängerbänden bekannt. Die Beiden möchten heiraten und im geliebten Ostfriesland ein sorgenfreies Leben führen, doch der Tod eines Schülers setzt diesem Vorhaben ein Ende, denn der Schuldige wird von der Justiz freigesprochen und das kann Sommerfeld nicht so stehen lassen. Er begibt sich auf einen Rachefeldzug im Namen des Jungen.
Diese Selbstjustiz wird hier sehr positiv dargestellt, mir missfällt das, denn es rechtfertigt die Straftaten eines Menschen, der sich als unfehlbarer Richter aufspielt. Die Unterstützung, die er durch die Polizei und die Bevölkerung erhält, ist zweifelhaft.
Die Figuren sind recht simpel gestrickt. Der gebildete, kluge, fitte und toll aussehende Sommerfeld zeigt den Tätern sein umoperiertes Gesicht und gibt seine Tarnung leichtfertig gegen ein Versprechen der Besserung auf. Diese naive Einstellung passte für mich nicht ins Bild. Insgesamt wird hier eher Klamauk als Krimi geboten, eine leichte Kost mit Lokalkolorit. Mich hat der Band nicht überzeugt, die beigefügte Leseprobe der Fortsetzung ging im gleichen Stil weiter. Kann man lesen, muss man nicht.

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Veröffentlicht am 20.06.2023

wichtig, aber schwer zu verstehen

Wolf
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Der Autor hat seine Geschichte selbst eingelesen. Das ist ihm hervorragend gelungen. Ich habe ihm den unsicheren, aber rebellischen Teenager abgenommen, der für ein Mädchen schwärmt und sich nicht traut ...

Der Autor hat seine Geschichte selbst eingelesen. Das ist ihm hervorragend gelungen. Ich habe ihm den unsicheren, aber rebellischen Teenager abgenommen, der für ein Mädchen schwärmt und sich nicht traut dieses anzusprechen. Die schrägen, schlagfertigen und teils komischen Aussagen sind pointiert herausgearbeitet.

Der Junge fungiert hier als Ich-Erzähler und bleibt fast bis zum Ende namenlos. Vorrangig geht es darum, das er die Gruppe beobachtet, die ihren Spaß mit dem Mobbingopfer Jörg hat. Jörg ist vielseitig begabt, emphatisch und aufmerksam. Er muss schwierige Situationen meistern, bei denen ihm keiner beisteht, auch der Junge beobachtet nur, er traut sich nicht zu helfen. Eigentlich will er auch gar nicht in diesem Wald-Ferienlagen sein, in das ihn seine alleinerziehenden Mutter geschickt hat. Er lehnt die Natur ab, mag seine Mitschüler, sowie die Betreuer nicht und äußert dies teilweise recht deutlich. Er schließt sich von den gemeinsamen Aktivitäten selbst aus, die Betreuern wissen seinen Argumenten nichts entgegenzusetzen.
Die Betreuer kommen in diesem Buch nicht so gut weg, ihr Interesse an den Kindern ist sehr oberflächlich, sie greifen auch bei fiesen Aktionen nicht ein.

Das Verhalten der Kinder ist authentisch. Die Mitläufer und Wegseher sind gut beschrieben. Die Situation wird jedoch nicht aufgelöst, die wenigsten Figuren durchlaufen keine Entwicklung. Der Autor schildert alles so, wie es eben meistens läuft, ohne Happy End. Der Weg dahin ist teilweise unterhaltsam, manchmal traurig. Diese Gefühle werden gut eingefangen.
Ich bezweifle jedoch, das Kinder diesen Stil verstehen bzw. mögen. Das ein Hinterfragen des Geschehens stattfindet, wage ich zu bezweifeln, damit verpufft der Lernwert, den das Buch sicher haben soll. Mein Lesekind (12J) hatte kein Spaß an dem Hörbuch und hat es abgebrochen. Die Witze waren zu erwachsen, sie konnte sich nicht mit den Kindern identifizieren. Bis zu den Erklärungen des Autors am Ende der Geschichte ist sie nicht angelangt. Sie wollte diese auch nicht mehr hören, denn "wenn man sowas erklären muss, ist das schon schlecht gelaufen".
So schade, aber dieses Buch kann ich nur eingeschränkt weiterempfehlen: für Kinder, die gut interpretieren können oder für Erwachsene, die sich mit dem Thema Mobbing befassen wollen, geeignet

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Veröffentlicht am 08.06.2023

Gedankenwelt

Mrs. Dalloway
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Mrs. Dalloway bereitet in London 1923 eine Abendgesellschaft vor. Der Besuch ihrer Jugendliebe löst viele Fragen in ihr aus, sie lässt ihr Leben Revue passieren und hinterfragt Entscheidungen, Sehnsüchten ...

Mrs. Dalloway bereitet in London 1923 eine Abendgesellschaft vor. Der Besuch ihrer Jugendliebe löst viele Fragen in ihr aus, sie lässt ihr Leben Revue passieren und hinterfragt Entscheidungen, Sehnsüchten treten zu Tage. Ebenso werden die Gedanken von einer Reihe von Menschen vorgestellt, die mit ihr an diesem Tag in Verbindung stehen. Die Autorin stellt den Lesern nur diesen einen Tag vor und zeichnet darüber ein Bild der kleinen Gesellschaft rund um die Gastgeberin.

Die Autorin zieht den Leser weit in die Gedankenwelt der Protagonisten hinein. Leider schreibt sie ohne Absätze und klare Unterteilungen, so hatte ich manchesmal Mühe rechtzeitig zu erkennen, um welchem Charakter es gerade geht. Alles fließt unvermittelt ineinander, erschweren kommt hinzu, dass häufig nur Pronomen benutzt werden, Namen wären hilfreich gewesen. Sicher ist dies von der Autorin so gewollt, aber es erschwert den Lesefluss. Der Erzählstil ist durchaus anspruchsvoll und erfordert Zeit.
Eine richtige Handlung gibt es nicht, es geht durchweg um die Gefühle der verschiedenen Personen bzw was sie leider nicht fühlen können.
Die einzelnen Personen sind durchaus interessant, die verschiedenen Charaktere lernt man recht gut kennen. U.a. geht es auch um die Psyche von Soldaten, die aus dem Krieg zurückgekehrt sind. Diese Probleme wurden damals ja ganz anders betrachtet.
Richtig begeistern konnte mich das Buch leider nicht.

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