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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2023

Nicht überzeugend

Lieblingskind
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Joe kehrt in seine Heimatstadt zurück, um eine Anstellung als Lehrer anzutreten. Doch seine Beweggründe sind nicht die Liebe zu seinem Beruf, er möchte endlich Licht hinter das mysteriöse Verschwinden ...

Joe kehrt in seine Heimatstadt zurück, um eine Anstellung als Lehrer anzutreten. Doch seine Beweggründe sind nicht die Liebe zu seinem Beruf, er möchte endlich Licht hinter das mysteriöse Verschwinden seiner kleinen Schwester Annie vor über 25 Jahren bringen. Von seiner Vergangenheit geprägt, ist Joe heute ein gebrochener Mann, der seinen Trost im Alkohol, in Lügen und in Betrügereien sucht. Doch wird er das Verbrechen von damals aufklären können?

Die Geschichte wurde auf mehreren Zeitebenen erzählt, was nach und nach die Puzzleteile zusammensetzte und die Story voran brachte. Mir hat die Mischung aus Gegenwart und Vergangenheit wirklich gut gefallen.

Joe hat mir unwahrscheinlich gut gefallen. Auch wenn er nicht gerade der perfekte Mensch ist, hat er etwas unfassbar Faszinierendes an sich, sodass ich ihn nur in mein Herz schließen konnte.
Die Nebenfiguren hingegen blieben sehr blass und entzogen sich jeglicher Greifbarkeit. Der Geschichte hätte es auf jeden Fall gut getan, noch ein paar mehr Sympathieträger zu integrieren, um das Umfeld noch authentischer zu gestalten.

Was stark startete und dank des flüssigen und anschaulichen Schreibstils wirklich toll zu lesen war, ließ jedoch ab der Hälfte ein wenig an Spannung fehlen bzw. konnte es nicht ganz meine Erwartungen treffen. Ich mochte die Bedrohung, die auf jeder Seite spürbar war, jedoch entwickelte sich die Geschichte irgendwie ein wenig seltsam. Die Rückblicke zu Annie wurden immer seltsamer anstatt spannender. Ich kann nicht in die Psyche eines Kindes sehen, aber für mich war es teils zu abgespaced und artifiziell und verlor dadurch die Glaubwürdigkeit.

Auch das Ende konnte mich nicht überzeugen. Alles erschien mir zu verstrickt, zu zufällig, zu gewollt. Ich hatte auf eine logische und nachvollziehbare Auflösung gehofft, aber wurde leider nicht abgeholt.

Insgesamt hat es mir wirklich Spaß gemacht, in die Geschichte einzutauchen, aber das ist jeden Fall ein schwächeres Buch von Tudor, obwohl die Grundidee wie immer super gewesen ist.

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Veröffentlicht am 08.09.2023

Solide, aber mit Schwächen

Was verborgen ist
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Die Geschichte startet mit einem packenden Albtraum: Isabelle Drakes Sohn Mason verschwindet aus seinem Kinderbett. Die Polizei, die Presse und selbst ihr Mann haben den Fall längst aufgegeben, aber für ...

Die Geschichte startet mit einem packenden Albtraum: Isabelle Drakes Sohn Mason verschwindet aus seinem Kinderbett. Die Polizei, die Presse und selbst ihr Mann haben den Fall längst aufgegeben, aber für Isabelle ist die Suche nach ihrem Sohn zum Lebensmittelpunkt geworden. Sie kann nicht schlafen und verfolgt nur ein Ziel: Mason wiederzufinden.
Dann tritt Waylon Spencer, ein True-Crime-Podcaster, in ihr Leben und bietet seine Hilfe bei der Suche an. Doch Isabelle muss bald feststellen, dass Waylon eigene Motive verfolgt. Während sie weiterhin nach Hinweisen auf ihren Sohn sucht, tauchen plötzlich längst verdrängte Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit auf und werfen Zweifel auf. In ihren schlaflosen Nächten weiß Isabelle nicht mehr, wem sie vertrauen kann, auch sich selbst nicht.

Die Charaktere sind nicht sonderlich rund ausgearbeitet, weswegen es mir irgendwie an Tiefe und Empathie für sie fehlte. Isabelle ist zweifellos eine Protagonistin, mit der man mitfiebert, aber sie bleibt für mich ein wenig ungreifbar.

Der Plot ist gut durchdacht und enthält einige unerwartete Wendungen, die die Aufmerksamkeit des:der Leser:in aufrechterhalten. Auch die Sprünge in der Zeit tragen dazu bei, verschiedene Facetten der Geschichte zu beleuchten. Dennoch kommt es relativ schnell zu Durchhängern, in denen sich bereits geschehene Dinge wiederholen oder die Handlung stagniert, was sich relativ zäh auf den Lesefluss auswirkte.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, aber er kann die Schwächen in der Charakterentwicklung und im Spannungsaufbau nicht kompensieren. Die anfängliche Spannung ebbt leider relativ schnell ab und kann auch durch die stetig mitschwingende Bedrohung, die zwischen den Zeilen deutlich wird, nicht komplett aufgefangen werden. Die düstere Atmosphäre des Buches ist gut gelungen und passt zur Thematik.

Insgesamt ist „Was verborgen ist“ ein solider Thriller, der mit einer vielversprechenden Grundidee beginnt, aber aufgrund von Schwächen in der Charakterdarstellung und da der Spannungsaufbau nicht sein volles Potenzial ausschöpfen kann, gibt es für mich solide 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.09.2023

Nicht so stark wie erwartet

Nachtjagd
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"Nachtjagd" von Jan-Erik Fjell ist ein Kriminalroman, der den Leser in die düstere Welt der norwegischen Kriminalpolizei entführt. Die Geschichte beginnt mit dem grausamen Mord an einem Mann, der auf bestialische ...

"Nachtjagd" von Jan-Erik Fjell ist ein Kriminalroman, der den Leser in die düstere Welt der norwegischen Kriminalpolizei entführt. Die Geschichte beginnt mit dem grausamen Mord an einem Mann, der auf bestialische Weise gefoltert wurde. Dieser brutale Fall zieht den pensionierten Polizisten Kripos, Anton Brekke, wieder in die Welt des Verbrechens. Brekke ist ein eigenwilliger Ermittler mit einer beeindruckenden Intuition und einem ausgeprägten Sinn für das Böse. Er wird von seiner Vergangenheit eingeholt, als er den Fall eines Serienkillers wieder aufnehmen muss, den er vor Jahren nicht lösen konnte.

Der Schreibstil von Jan-Erik Fjell ist packend und atmosphärisch. Er versteht es, die düstere Stimmung der Geschichte gekonnt einzufangen und den Leser in die Ermittlungen hineinzuziehen. Die Beschreibungen der Orte, Charaktere und Ermittlungsarbeit sind gut ausgearbeitet und verleihen der Geschichte eine gewisse Authentizität.

Die Charaktere in "Nachtjagd" sind relativ blass und auch nicht immer vollständig ausgearbeitet. Anton Brekke ist ein Protagonist mit viel Potenzial, ein erfahrener Ermittler, der ganz klischeehaft jedoch mit persönlichen Dämonen kämpft. Sein Partner, der junge und ehrgeizige Henrik Holme, bildet einen interessanten Kontrast zu Brekke. Leider bleiben viele der Nebencharaktere blass und könnten mehr Tiefe vertragen.

Die Handlung des Buches ist spannend und rätselhaft. Die Jagd nach dem Serienmörder führt zu zahlreichen Wendungen und falschen Fährten, was die Spannung jedoch nicht wirklich hochhalten kann. Es gibt Phasen, in denen die Geschichte ins Stocken gerät und sich zäh liest. Hier hätte eine straffere Erzählung die Lesefreude steigern können.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die auffällige Männerdominanz in der Geschichte. Die weiblichen Charaktere sind eher unterrepräsentiert, nehmen nur die Nebenrollen ein und werden sehr sexistisch thematisiert. Absolute red Flag.

Insgesamt ist "Nachtjagd" von Jan-Erik Fjell ein solider Kriminalroman mit einer düsteren Atmosphäre und einem faszinierenden Ermittlerduo. Trotz einiger Schwächen in der Charakterentwicklung und dem Spannungsbogen bietet das Buch eine spannende und rätselhafte Geschichte, die Krimifans sicherlich genießen werden. Das Buch hat definitiv Potenzial, und es wird interessant sein zu sehen, wie sich die Serie in den kommenden Bänden entwickelt. Mit einer strafferen Erzählung und mehr Vielfalt in den Charakteren könnte sie noch stärker werden. Daher vergebe ich 3 von 5 Sternen für "Nachtjagd".

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Not so dark wie erhofft

Dark Ivy – Wenn ich falle
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Eden Collins sehnt sich nach nichts anderem als nach Freunden. Als sie mit einem Stipendium an der traditionsreichen Woodford Academy ankommt, ist das ihr sehnlichster Wunsch. Nach einem tragischen Todesfall ...

Eden Collins sehnt sich nach nichts anderem als nach Freunden. Als sie mit einem Stipendium an der traditionsreichen Woodford Academy ankommt, ist das ihr sehnlichster Wunsch. Nach einem tragischen Todesfall war ihr letztes Jahr an der Highschool die reinste Qual. Sie ertrug das Getuschel, die verurteilenden Blicke und das einsame Gefühl. Jetzt möchte sie einfach nur irgendwo dazugehören und einen Neuanfang machen. Aber das erweist sich als gar nicht so einfach. Schon in ihrem ersten Kurs gerät Eden fast ins Wanken, als ein soziales Experiment ihre Geheimnisse ans Licht bringt. Und ausgerechnet William Grantham III., der sowohl faszinierende als auch abweisende Millionenerbe, bemerkt es. Dabei hatten die beiden bereits aneinandergeraten.

„Dark Ivy“ konnte mich vor allem durch seinen angenehmen Schreibstil überzeugen, der genau an den richtigen Stellen Spannung erzeugte. Die Dialoge waren voller Humor und Emotionen, was sie an sich sehr authentisch wirken ließ. Auch das Setting passte perfekt zur Geschichte und schuf eine stimmungsvolle Atmosphäre. Davon hätte ich gerne mehr gehabt oder zumindest, dass sich dieses Feeling auf die Charaktere überträgt.

Trotz dieser positiven Aspekte konnte ich jedoch mit den Hauptcharakteren Eden und William nicht richtig warm werden. Ihre Handlungen und Emotionen waren für mich nicht immer nachvollziehbar und irgendwie waren sie für mich einfach nicht wirklich anfassbar.
Auch die Nebencharaktere glänzten nicht gerade und blieben größtenteils unauffällig und eindimensional.

Die letzten Seiten und das Ende des Buches konnten mich ein wenig besänftigen, aber mir fehlte einfach ein enormer Batzen an sympathsichen Charakteren, mit denen ich mitfühlen und mitleben wollte.
Dennoch bin ich hin- und hergerissen, ob ich mich für den zweiten Teil entscheiden soll. Die Geschichte bietet viel Potenzial, aber einige Aspekte lassen mich zögern.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Durchschaubar

The Catch – Sie sagt, er sei perfekt. Doch ich weiß, dass er lügt ...
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Ed ist gespannt darauf, den Verlobten seiner Tochter Abbie kennenzulernen. Auf den ersten Blick scheint Ryan der ideale Schwiegersohn zu sein. Jedoch lässt sich Ed vom perfekten Schein nicht trügen und ...

Ed ist gespannt darauf, den Verlobten seiner Tochter Abbie kennenzulernen. Auf den ersten Blick scheint Ryan der ideale Schwiegersohn zu sein. Jedoch lässt sich Ed vom perfekten Schein nicht trügen und merkt sofort, dass mit Ryan irgendetwas nicht stimmt. Aus Sorge, dass seine Tochter an einen potenziellen Psychopathen geraten sein könnte, beginnt Ed, Ryans scheinbar geheimnisvolle Vergangenheit zu ergründen. Je tiefer Ed gräbt, desto mehr Zweifel kommen in ihm auf, dass Ryan etwas zu verbergen hat. Trotz Eds Bemühungen sind Abbie und seine Frau Claire der Überzeugung, dass Ryan der Richtige für Abbie ist. Doch Ed ist überzeugt davon, dass Ryan etwas zu verbergen hat, denn Ed kann ein Monster erkennen, wenn er es sieht.

„The Catch“ führt uns durch die verschiedenen Perspektiven der Charaktere, wobei der Hauptfokus auf Ed liegt. Wir schauen ihm über die Schulter, während er seine Mission verfolgt, seinen zukünftigen Schwiegersohn zu durchleuchten. Die Charaktere waren wirklich authentisch und größtenteils sympathisch gestaltet. Da ist Ed, der liebevolle Vater, der nur das Beste für seine Tochter will. Claire, die ebenfalls nur das Glück ihrer Tochter im Sinn hat, aber nicht um jeden Preis, was sie dazu bringt, Ed oft zu ermahnen. Abbie, die von blinder Liebe erfüllt ist, und Ryan, der das Psychopathen-Klischee auf den Punkt bringt.

Jedoch verlor die Geschichte für mich recht zügig an Schwung. Der anfängliche Spannungsaufbau ebbte genauso schnell ab, da die Handlung von Anfang an ziemlich vorhersehbar war. Das Ende brachte keine Überraschungen mit sich.
Bis zum Schluss irritierte mich der Handlungsstrang um den verstorbenen Sohn der Familie. Obwohl ich verstehe, dass dies Eds starke Bindung zu Abbie hervorheben sollte und Eds Handlungen erklären sollte, wirkte es für mich zu künstlich.

Insgesamt präsentiert sich „The Catch“ als solide, jedoch keineswegs überraschende Geschichte. Die Erzählung ist in Ordnung, erreicht jedoch nicht das Potenzial, um den:die Leser:in wirklich zu fesseln oder mit unerwarteten Wendungen zu überraschen.

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