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Veröffentlicht am 08.08.2023

Paris ist immer eine Reise wert

Sommertage im Quartier Latin
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Paris und die Liebe gehören anscheinend untrennbar zusammen.
In dieser zauberhaften Geschichte geht es aber auch - oder vor allem - um das Leben. Um die Zeit, die wir haben, um Chancen und Möglichkeiten. ...

Paris und die Liebe gehören anscheinend untrennbar zusammen.
In dieser zauberhaften Geschichte geht es aber auch - oder vor allem - um das Leben. Um die Zeit, die wir haben, um Chancen und Möglichkeiten. Und eben immer um die Liebe.
"Sommertage im Quartier Latin" ist der Auftakt zu einer Reihe mit Geschichten aus der Stadt der Liebe, geschrieben von Anne Stern, deren Schreibstil ihre Leser(innen) seit langem begeistert.
Ich freue mich schon jetzt auf jede weitere literarische Reise in die französische Hauptstadt.

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Veröffentlicht am 05.08.2023

Schokolade und Liebe

Salz und Schokolade (Die Halloren-Saga 2)
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Dieser (separat zu lesende) zweite Teil der Salz & Schokolade - Dilogie spielt zeitlich vor Band 1.
Im Zentrum der Handlung stehen u.a. die fiktiven Protagonist(inn)en Julius Mendel, Cäcilia (Cici) David ...

Dieser (separat zu lesende) zweite Teil der Salz & Schokolade - Dilogie spielt zeitlich vor Band 1.
Im Zentrum der Handlung stehen u.a. die fiktiven Protagonist(inn)en Julius Mendel, Cäcilia (Cici) David und ihr Dienstmädchen Emmi, Ida Wachholz und der Arbeiter Jonni Hansen.
Wie schon in "Der Geschmack von Freiheit", versteht es die Autorin auch in "Süße Wunder" ganz hervorragend eine Geschichte rund um die real existierende Schokoladenfabrik Halloren in Halle/Saale entstehen zu lassen.
Die Familien David und Mendel stehen stellvertretend für die reiche Oberschicht im Kaiserreich. Als Kontrast erlebt man mit den Geschwistern Ida und Moritz die Welt der Salzwirker und mit Dienstmädchen Emmi und Bäckergeselle Jonni die Arbeiterklasse.
In ihre jeweilige Welt hineingeboren scheint es unmöglich, die unsichtbaren, starren Grenzen zu überwinden.
Auch die Liebe zwischen Ida und Julius ist anscheinend dafür nicht stark genug.
Die aus Pflichtgefühl heraus geschlossene Ehe zwischen Julius und Cäcilia steht von Beginn an unter einem schlechten Stern - für beide ist es keine Liebe!
Die Arbeitsbedingungen sind Anfang des 20. Jahrhunderts noch ausgesprochen hart und Rechte haben einfache Arbeiter keine. Zumindest Julius versucht dies, gegen viele Widerstände, schrittweise zu ändern.
Aus unterschiedlichen Gründen planen Salzwirker Moritz und Bäcker Jonni nach Amerika auszuwandern.
Kann Jonni die selbstbewusste Ungarin Emmi dazu überreden mit ihm zu gehen? Wird die unglückliche Ida ihren Bruder Moritz begleiten?
Die versnobte Cici macht Julius indes das Leben nicht leicht. Er, der eigentlich nur als einfacher Chocolatier arbeiten will, muss an der Seite einer ungeliebten Frau plötzlich auch noch die gemeinsame Fabrik von Vater und Schwiegervater leiten.
Als der Krieg ausbricht, werden nicht nur in Halle die Weichen neu gestellt.

Da ich bereits das Vergnügen hatte Halle/Saale und die Schokoladenfabrik Halloren zu besuchen, war ich begeistert ein paar Orte als Schauplätze im Buch wiederzufinden.
Auf dem Gelände der alten Saline ist nicht viel geblieben, das Café David ist leider ganz verschwunden.
Aber Fotos innerhalb des Besucherbereiches der Firma Halloren zeigen, wie wunderschön es gewesen sein muss.
Die Festkleidung der Halloren, wie sie Moritz im Buch trägt, ist in einer Vitrine ausgestellt.
Ein Besuch ist absolut empfehlenswert - ebenso wie eine anschließende Diät, den ich habe mich im Halloren-Shop reichlich durchgefuttert und für zuhaus eingedeckt.

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Veröffentlicht am 01.08.2023

Iran 1953

Zum Schweigen verdammt
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Der Kalte Krieg war USA vs. Sowjetunion, Nato vs. Warschauer Pakt. Und er fand über ihre "Stellvertreter" BRD und DDR direkt vor den Augen der Weltöffentlichkeit statt.
Mit dem Iran gab es jedoch einen ...

Der Kalte Krieg war USA vs. Sowjetunion, Nato vs. Warschauer Pakt. Und er fand über ihre "Stellvertreter" BRD und DDR direkt vor den Augen der Weltöffentlichkeit statt.
Mit dem Iran gab es jedoch einen Schauplatz, bei dem die Großmächte ihre Fäden im Verborgenen gezogen haben - über die Geheimdienste!
Während des Konfliktes zwischen dem Iran und Großbritannien um die persischen Ölforderungen (bei dem Den Haag Teheran Recht gegeben hat!) hat der Iran einen starken Premierminister und einen politisch schwachen Schah.
Die kommunistische Tudeh-Partei unterstützt Premier Mohammad Mossadegh, die USA den jungen Schah Mohammed Reza Pahlavi.
Um zu vermeiden, dass der Iran kommunistisch wird und sich zu eng an die Sowjetunion bindet, planen CIA und MI6 den Sturz der demokratisch gewählten Regierung und eine Stärkung der Macht des religiösen, vermeintlich leicht lenkbaren Schah.

Die Geschehnisse im Iran, die vollumfänglich erst 2013 nach Veröffentlichung der entsprechenden Akten ans Tageslicht kamen, werden hier in eine fiktive Handlung eingebunden, welche auch und vor allem die Sichtweise der Perser zu Wort kommen lässt.
Bruno und Eddy treffen für ihre geplante Reisereportage auf verschiedene Personen, sodass historische Zusammenhänge und unterschiedliche politische Ansichten für die jungen Männer (und die Leserschaft) über die geführten Gespräche etwas klarer werden, auch wenn noch immer viele Fragen offen bleiben.
Dabei beschreibt die Autorin gleichzeitig auch die vielfältige Schönheit des Landes und die Kultur der stolzen Perser.
Der Iran, unter dem starken und zukunftsorientierten Reza Schah ein demokratischer, säkularer Staat, wird unter seinem unerfahrenen Sohn Reza Pahlavi leider zum Spielball der Großmächte.
Die Doppelmoral in Ost und West ist erschreckend und zeigt deutlich, wie schnell auf beiden Seiten Werte verkauft werden um ein angestrebtes Ziel zu erreichen.
Das Schicksal der Menschen: Kollateralschäden!
Melanie Metzenthin erzählt in ihrer sehr gut recherchierten Geschichte den Beginn der Wandlung eines neutralen, tendenziell den europäischen Werten zugewandten Landes, in den Gottesstaat, wie wir ihn heute kennen.
Der gastfreundliche und in der damaligen Zeit noch weltoffene Iran mit seinen freundlichen und herzlichen Menschen, wird hier ganz wunderbar beschrieben.
Die aktuellen Bilder von tief verschleierten Frauen die keine Rechte mehr haben, von teils offen aggressiv auftretenden Männern, sowie von Demonstrationen, bei den Menschen brutal niedergeprügelt werden, stimmen dadurch noch trauriger.

Da mir schon "Im Lautlosen" von Melanie Metzenthin extrem gut gefallen hat, habe ich mich mit "Zum Schweigen verdammt" zum ersten Mal für eine Geschichte mit Handlungsort Iran entschieden.
Eine gute Entscheidung, denn ich habe viel neues erfahren und gelernt!
Interessant ist auch das Nachwort.

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Veröffentlicht am 22.07.2023

Gerechtigkeitsliga

Alles muss man selber machen
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Es war doch nur ein Missverständnis im Juweliergeschäft! Während Fiona ein gekauftes Schmuckstück zurückgeben will, sucht Nele etwas in ihrer Tasche - und hat plötzlich die Spielzeugpistole ihres Sohnes ...

Es war doch nur ein Missverständnis im Juweliergeschäft! Während Fiona ein gekauftes Schmuckstück zurückgeben will, sucht Nele etwas in ihrer Tasche - und hat plötzlich die Spielzeugpistole ihres Sohnes in der Hand. Welch eine Aufregung!
Jetzt gibt die zickige Verkäuferin natürlich das zuvor verweigerte Geld heraus. Es war aber kein Überfall! Nicht wirklich. Fiona wollte doch nur, was ihr zusteht.
Aber was einmal funktioniert hat, könnte an anderer Stelle ja vielleicht wieder klappen, oder?
Hermine, eine Frau mit grandiosen Hacker-Qualitäten, hat ein paar Ideen.
Die drei Freundinnen wollen keine Verbrechen begehen - nur gewisse Ungleichgewichte wieder ins Lot bringen.
Ausstehende Alimente eintreiben zum Beispiel.
Oder den ehemaligen Arbeitgeber von Fionas Mann Paul ausspionieren um den wahren Grund der Kündigung herauszufinden.
Ein Balance-Akt sondergleichen beginnt, denn nach außen müssen die drei Frauen weiter wie gewohnt agieren und dazu den Alltag mit quirligen Kindern und knapper Kohle meistern.
Als sich die Schlinge um die drei Kämpferinnen immer mehr zuzuziehen scheint, starten sie den großen, hoffentlich finalen Akt!
Vorhang auf für die Gerechtigkeitsliga!

Ist die Szenerie realistisch? Nein.
Macht die Geschichte Spaß? Oh ja!
Wieder einmal macht die Autorin aus einer zu Beginn recht harmlos startenden Geschichte, bei der die Protagonist(inn)en von einer irrwitzigen Situation in die nächste stolpern, eine bunte und rasante Fahrt.
Das dabei so mancher Charakter klischeehaft dargestellt wird, passt hervorragend in diese Gute-Laune-Komödie, bei der das Kopfkino so richtig Gas gibt.
Warum bisher keine der Geschichten von Ellen Berg verfilmt wurde, ist mir ein Rätsel.

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Veröffentlicht am 20.07.2023

Historischer Krimi in München

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 2)
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Wenige Wochen nach Ausbruch des Krieges, ermitteln Anna Zech und Fritz von Weynand erneut gemeinsam in einem mysteriösen Todesfall.
Die Freundschaft der jungen Frau vom Land und dem unglücklich verheirateten ...

Wenige Wochen nach Ausbruch des Krieges, ermitteln Anna Zech und Fritz von Weynand erneut gemeinsam in einem mysteriösen Todesfall.
Die Freundschaft der jungen Frau vom Land und dem unglücklich verheirateten Adligen ist ungewöhnlich, jedoch vertrauen sich die beiden mittlerweile rückhaltlos!
Fast schon routiniert unterstützen sie sich bei ihren Nachforschungen, spielen sich wechselseitig Informationen zu.
Dabei sind die Dialoge von Anna und Fritz geprägt von Zuneigung, Humor und auch ein wenig Ironie. Die regelmäßigen "Flirts" von Fritz pariert Anna souverän.
Skeptisch beobachtet wird die Situation von Annas Onkel Ludwig Kraus - Wachtmeister der hiesigen Polizeiinspektion - dem Anna geschickt Informationen entlocken oder auch zuzuspielen versteht.
Die Atmosphäre und der Zeitgeist werden in der Handlung perfekt verwoben und das historische München entsteht beim lesen zu neuem Leben.

Nach dem toten Säugling wird auch noch eine schwangere junge Frau ermordet aufgefunden und in beiden Fällen taucht bei den Ermittlungen der Name Alfons Wendlinger auf.
Könnte der ruhige, sympathische Mann eine dunkle Seite haben? Ein Geheimnis umgibt ihn jedenfalls!
Anna, Fritz und auch die Polizei stochern lange im Dunklen, denn sämtliche Hinweise scheinen nicht wirklich zusammenzupassen.
Durch Transfrau Anton/Antoinette kam für mich ein erster Verdacht auf zumindest einen Teil der vergangenen Geschehnisse auf.
Und nach Auffinden einer weiteren Leiche, sowie Nachforschungen im Berchtesgadener Land, zeichnet sich das ganze Drama um das Ehepaar Wendlinger ab!
Die komplette Auflösung um den Täter war jedoch damit noch lange nicht abzusehen und es wurde noch richtig spannend - und auch tragisch.
"Die Schwabinger Morde" ist ein flott zu lesender Krimi mit sympathischen Hauptpersonen, der Lust auf jede weitere "Ermittlungen" macht.

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