Wallace Price ist so ziemlich das, was man sich unter einem hochnäsigen, erfolgsverwöhnten und unsympathischen Anwalt vorstellt. Für ihn steht die Arbeit und der Erfolg an erster Stelle. Eines Tages jedoch stirbt er unerwartet und findet sich ein einer Art Zwischenwelt wieder. Er soll dort auf seine Reise ins Jenseits vorbereitet werden, und zwar von dem Wächter Hugo, seinem Großvater Nelson und Mai, die sich selbst als „Sensenmann“ bezeichnet. Wallace ist allerdings noch nicht bereit tot zu sein und versucht dem Ganzen entgegenzuwirken. Ihm wird Zeit gewährt, den wahren Sinn des Lebens zu finden und sich selbst neu zu entdecken.

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, da ich den ersten Band von T.J. Klune mega fand. Sein Schreibstil und seine philosophischen Einflüsse gefallen mir sehr. Und auch in diesem Teil wird es wieder emotional und man wird zum Nachdenken angeregt.

Dem Autor ist es gelungen toll ausgearbeitete Protagonisten zu kreieren, wo jeder seine eigene Geschichte und seine eigenen Päckchen trägt, von denen man etwas lernen kann.

Generell ist schon viel Fantasie mit im Spiel und natürlich ist das meiste, was passiert sehr realitätsfern, aber der Grundgedanke kommt durch: Lebe dein Leben, du weißt nie wann es zu spät ist. Für Wallace hingegen beginnt sein Leben erst als er stirbt, er erkennt im Laufe der Geschichte, was wirklich zählt und findet eine Familie, die er so noch nie hatte.

Teilweise waren einige Handlungen etwas verwirrend und langatmig geschrieben und manche Personen waren mir nicht sympathisch, deswegen kann ich auch keine 5 Sterne vergeben. Allerdings bietet das Buch viel Material zum Nachdenken und auch zum Überdenken seiner eigenen Vorstellungen von Leben und Tod und ist daher auf jeden Fall lesenswert!

Das Böse ist näher, als du glaubst…

Die 16-Jährige Juno und ihr jüngerer Bruder Boy leben mit ihren Eltern in völliger Isolation in den Wäldern auf einer kleinen Insel im Norden. Ihr Alltag ist schon fast idyllisch und die Beiden haben noch nie die Insel verlassen, denn auf der anderen Uferseite lauert das Böse. Sie leben in ständiger Angst, dass die Fremdlinge, wie sie sie nennen, auftauchen und Rache üben für etwas was der Vater in der Vergangenheit gemacht haben soll. Es gibt strenge Verhaltensregeln für die Kinder, an die sie sich auch halten…bis jetzt. Juno begibt sich in die verbotene Bibliothek ihres Vaters und macht eine schreckliche Entdeckung.

Erzählt wird der Roman aus der Ich-Perspektive von Juno, dies hat Vor-und Nachteile. Zum einen fühlt man sich der Protagonistin viel näher und ist emotional immer direkt im Geschehen dabei. Zum andern weiß man nie genau, ob man sich auf die Gedanken und Vermutungen von Juno verlassen kann, durch ihre Isolation ist ihre Lebenserfahrung natürlich begrenzt und sie ist oft weltfremd und auch naiv.

Für mich persönlich ist das Buch eine packende Mischung aus Thriller und Jugendbuch, es gibt interessante Wendungen und einen energiegeladenen Showdown. Die Atmosphäre ist fast durchweg düster und immer etwas nervenaufreibend. Die Idee finde ich super spannend und toll umgesetzt, allerdings hätte ich mir gewünscht, dass ab der Hälfte des Buches die Handlung nicht so schnell auserzählt ist. Man hätte vieles noch ausschmücken können, zum Beispiel Handlungsmotive einzelner Personen. Es sind für mich ein paar Logiklöcher vorhanden und noch einige Fragen offen. Ich glaube mit ein paar Seiten mehr, hätte man dem Ganzen noch die Krone aufsetzen können, so fehlt mir dann doch noch etwas um 5 Sterne zu vergeben. Alles in allem aber absolut empfehlenswert!

Der kleine Raubdrache ist endlich alt genug, um seine erste Prinzessin zu rauben. Doch der Raub verläuft so gar nicht wie im Handbuch beschrieben, welches die Drachenkinder in der Drachenschule lernen. Wie soll der kleine Drache trotzdem den großen Drachenlehrer zufrieden stellen? Und macht es heutzutage überhaupt noch Sinn Prinzessinnen zu rauben, damit die Prinzen sie retten können? Die zu raubende Prinzessin stellt dies nämlich in Frage und beschert dem kleinen Drachen eine turbulente Zeit im Drachenland. Außerdem gilt es herauszufinden, ob Prinz Harik den Mut besitzt die schon von Drachen geraubte Prinzessin Poppy zu befreien?

Ein modernes Märchen rund um Drachen und Prinzessinnen mit sehr schön gestalteten Illustrationen und einer Menge Drachenschimpfwörter. Die Protagonisten sind einfach liebenswert, egal ob Drache oder Mensch. Die Thematik ist toll ausgearbeitet und besonders gut gefällt mir die Botschaft, dass man trotz aller Hindernisse und fehlenden Mutes nie aufgeben sollte und trotzdem sein Ziel erreichen kann. Ein fantasievolles und leicht chaotisches Drachenabenteuer zum Vorlesen oder für Erstleser.

Madita Wunderlich, genannt Maddie, ist eine junge Frau, deren größter Traum es ist Musicaldarstellerin zu werden. Ihr großer Durchbruch steht kurz bevor und die Proben laufen auf Hochtouren. Dann aber muss sie für ihre Nachbarin einspringen und im Gemeinschaftsgarten „Grüne Freiheit“ aushelfen. Eine komplett neue Welt für Maddie, doch als sie den charmanten Mo und seinen Sohn Elvis dort kennenlernt, findet sie schnell gefallen an der neuen Situation und nicht nur, weil sie auch merkt, wie viel Spaß ihr das Gärtnern macht. Schnell stellt sich die Frage wird sie noch genug Zeit zum Proben finden oder muss sie sich entscheiden zwischen Liebe und Karriere?

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und man findet gut in das Buch. Die Charaktere sind super beschrieben und wirken durch ihren Dialekt sehr authentisch. Man lernt auch einiges über Gartenpflege, Obst- und Gemüseanbau, die Haltung von Hühnern oder den Zusammenhalt einer Patchworkfamilie.

Am Ende hat noch etwas die Spannung gefehlt, aber an sich ein wunderschöner Roman, perfekt für den Frühlingsanfang.

Der New York Times Bestseller von Nita Prose erzählt die aufregende Geschichte des jungen Zimmermädchens Molly, welches ihre Arbeit im Londoner Regency Grand Hotel über alles liebt. Doch eines Tages findet sie die Leiche eines Hotelgastes in seiner Suite. Als sich schließlich herausstellt, dass es sich um einen Mord handelt, gerät Molly durch ihre gutgläubige und etwas leichtsinnige Art selbst in den Fokus der Ermittlungen.

Den Prolog finde ich unglaublich stark geschrieben und er macht direkt neugierig!

Und auch die Protagonistin Molly habe ich gleich ins Herz geschlossen. Ihre spezielle Art macht diesen Krimi zu etwas ganz Besonderem. Man muss sich zwar erst an ihren Charakter und den daraus resultieren Schreibstil gewöhnen, aber ab Mitte des Buches war ich total in den Bann gezogen. Die Kapitel des Buches sind meist recht kurz, was ich sehr angenehm finde. Sehr gut gefällt mir auch, dass das Ende noch nicht so vorhersehbar ist und es noch einige Überraschungen gibt.

Wer gerne einen gemütlichen Kriminalroman mit sehr viel Charme und etwas Gesellschaftskritik lesen möchte, dem kann ich „The Maid“ nur empfehlen.