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Veröffentlicht am 10.08.2023

Humorvoller Kinderkrimi

Kommissar Pfote (Band 4) - Ein haariger Fall
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„...Wenn ihr mich fragt: Die großen Zweibeiner wissen oft nicht, was wichtig ist im Leben! Ständig müssen sie irgendwo hin oder irgendwas erledigen...“

Ab und an empfindet Polizeihund Pepper das Leben ...

„...Wenn ihr mich fragt: Die großen Zweibeiner wissen oft nicht, was wichtig ist im Leben! Ständig müssen sie irgendwo hin oder irgendwas erledigen...“

Ab und an empfindet Polizeihund Pepper das Leben als stressig. Er würde öfter eine Pause machen. Aber daraus wird heute wieder nichts.
Die Autorin hat einen humorvollen Kinderkrimi geschrieben. Die Geschichte wird von Pepper erzählt und der hat zu vielen Dingen seine eigene Meinung.
Das Buch eignet sich für Leseanfänger. Die Schrift ist groß, die Absätze sind klar gegliedert.
Gerade kommt ein neuer Anruf. In der Stadthalle ist eine Rassekatzenausstellung. Eine der Katzen ist verschwunden.

„...Mir sträuben sich alle Haare. Seit wann kümmert sich die Politei um entlaufene KATZEN!...“

Doch Pepper muss da durch. Im Ausstellungsraum benimmt er sich vorbildlich, während Paul die Anzeige aufnimmt. Eine Tierschutzorganisation meldet sich und behauptet, die Katze in Freiheit entlassen zu haben. Aber dann kommt alles ganz anders.
Zu Beginn des Buches werden die menschlichen und tierischen Protagonisten vom Revier mit Bild und kurzem Steckbrief vorgestellt.
Das Buch ist wunderschön illustriert. Die farbigen Zeichnungen sind detailliert ausgearbeitet.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich mag Peppers Humor!

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Veröffentlicht am 10.08.2023

Das Schicksal zweier Familien

Feldpost
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„...Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden, aber das stimmt nicht. Es gibt Verletzungen, die unversorgt geblieben sind, die immer wieder aufbrechen oder hässliche Narben hinterlassen haben...“

Mit diesen ...

„...Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden, aber das stimmt nicht. Es gibt Verletzungen, die unversorgt geblieben sind, die immer wieder aufbrechen oder hässliche Narben hinterlassen haben...“

Mit diesen Worten beginnt ein Roman, in dem psychische Wunden im Mittelpunkt stehen. Die Autorin hat eine spannende Handlung kreiert. Ihr Schriftstil ist ausgefeilt. Das Geschehen spielt in zwei Handlungssträngen, einmal in der Gegenwart im Jahre 2000 und einmal beginnend 1935.
Cara ist Anwältin in Kassel. In einem Café sitzt sie einer Frau gegenüber, die gerade die Wohnung ihrer Mutter ausgeräumt hat. Dabei ist ihr eine alter Aktenkoffer in die Hände gefallen. Er stammt aus dem Jahre 1945. Die Besitzerin wollte ihn abholen, ist aber nie erschienen. Die Frau verschwindet und lässt den Koffer bei Cara. Sie findet darin eine Reihe von Liebesbriefen, ein paar Fotos und eine Verkaufsurkunde.
Cara macht sich auf die Suche nach Adele Kuhn, der die Sachen gehörten. Die Spur verliert sich schnell. Doch Robert Martens, der Schreiber der Briefe, wird gefunden. Er weiß nichts über den Verbleib von Adele.
Im Jahre 1935 lerne ich die Familien des Spediteurs Kuhn und des Apothekers Martens kennen. Zu jeder Familie gehören Sohn und Tochter. Die Jugendlichen sind miteinander befreundet. Doch die Zeiten ändern sich. Apotheker Martens tritt in die NSDAP ein, Kuhn macht aus seiner Abneigung vom kommenden Regime keinen Hehl. Er wird 1935 das erste Mal verhaftet. Nach der Entlassung aus der zweiten Gefangenschaft gehen Adeles Eltern nach Frankreich. Sie erlauben ihren Kindern, in Deutschland zu bleiben. Sie hoffen, in spätestens zwei Jahren zurückkehren zu können.
Die folgenden Episoden berichten von einer geheimen Liebe, von Verrat und Besitzgier. Der Apotheker hat Angst um seinen Ruf. Das bestimmt sein Handeln.
In der Gegenwart brechen bei Robert alte Wunden auf. Er will mehr über die damaligen Ereignisse wissen. Da er im Feld war, hat er nur das mitbekommen, was in den Briefen stand. Und die wurden zensiert. Er trifft in seiner Familie auf ein Gespinst von Lügen und Verrat.

„...Es war gut, sie durchzusehen. Eigentlich hatte ich gehofft, dass die Unterlagen mir Klarheit verschaffen, aber stattdessen finde ich all die Lügen...“

Berührend fand ich die Ausschnitte aus den Briefen. Sie sind zum Teil sehr poetisch, zum anderen geprägt von den Folgen des Krieges.

„...Dieser Krieg zeigtt unsere hässlichsten Gesichter. Die Regeln sind einfach und barbarisch, und die Zivilisation ist ein dünnes Mäntelchen, das wir schnell ablegen, weil es uns bei echter K
älte nicht wärmt...“

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Hier wird eine erschütternde Geschichte erzählt.

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Veröffentlicht am 09.08.2023

Unerwartete Familiengeheimnisse

Skye
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„...Solltest du eine Krankenschwester sein, Lust auf Abenteuer verspüren und Spaß daran haben, eine lebenslustige Frau älteren Semesters auf ihrer Reise nach Schottland zu begleiten, dann bist du genau ...

„...Solltest du eine Krankenschwester sein, Lust auf Abenteuer verspüren und Spaß daran haben, eine lebenslustige Frau älteren Semesters auf ihrer Reise nach Schottland zu begleiten, dann bist du genau die Richtige für mich...“

Amelie findet diese Annonce, als sie nach einem anstrengenden Tag im Krankenhaus ihre Post sortiert. Sie entschließt sich anzurufen.
Die Autorin hat einen bewegenden Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Der Schriftstil ist abwechslungsreich und erlaubt einen guten Blick in die Psyche der Protagonisten.
Die Personen werden gut charakterisiert. Im Mittelpunkt steht Amelie. Die junge Frau ist im Waisenhaus groß geworden. Sie hält sich für bindungsunfähig. Wirkliche Zuneigung hat sie das erste Mal erlebt, als sie mit einer Blinddarmentzündung im Krankenhaus lag. Das hat sie bewogen, Krankenschwester zu werden.
Die 70jährige Ella lebt seit Jahren in guten Verhältnissen in Deutschland. Ihr Bruder Ian ist Laird auf der Insel Skye in Schottland. Er hatte um ihren Besuch gebeten.
Die Reise nach Schottland wird sehr anschaulich beschrieben. Abgeholt werden sie von Finley, einem Angestellten des Laird.

„...Die grünen Hügel und Schafweiden zauberten mir ein Lächeln aufs Gesicht. Mehrmals kreuzten die weißen Wollknäuel gemächlich unsere Fahrbahn, sodass der Fahrer abbremsen musste. Die meisten Häuser waren weiß verputzt und aus Natursteinen...“

Finley hat eine gewisse Anziehungskraft auf Amelie. Doch ihre erste Begegnung ist spricht eher für Abstand. Natürlich tritt Amelie in das eine oder andere Fettnäpfchen, denn sie wird mit einer Welt konfrontiert, die sie bisher nicht kannte. Hier wird der Unterschied zwischen Herrschaft und Dienerschaft noch gelebt. Außerdem gilt: Andere Länder, andere Sitten.
Bei den Bewohnern ist die Liebe zur Heimat in jeder Zeile spürbar. Finley ist nicht nur Chauffeur, sondern auch Gärtner. Außerdem engagiert er sich zusammen mit dem Jlaird in einem Wiederaufforstungsprojekt. Ein Thema darf natürlich nicht fehlen.

„...Whisky ist das Wasser des Lebens, das Gold unseres Landes. In ihm steckt die Seele Schottlands. Die Berge, die Täler, die Weizenfelder und das Bergwasser aus den Highlands...“

Die Geschichte enthält viele romantische Szenen, aber auch ernste Momente. Nicht ohne Grund wollte der Laird seine Schwester sehen.
Außerdem gibt es etliche Überraschungen und unerwartete Wendungen. Nicht vergessen möchte ich die Einblicke in die schottische Geschichte und die Sagenwelt. Mit Finley, Ella und Amelie besuche ich bekannte Sehenswürdigkeiten auf Skye und den umliegenden Inseln.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es verfügt über eine innere Spannung, die sich aus den Beziehungen der Protagonisten und den Geheimnissen der Vergangenheit ergibt.

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Veröffentlicht am 08.08.2023

Komplexer Krimi mit hoher Spannung

Grenzenlose Gier
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„...Ganz einfach, Frau Anwältin: Ich will das Spiel betrogener Betrüger spielen, und ich bin Bereit zu höchstem Einsatz...“

Als Nina Kaul mit ihrem Anliegen zu Olga kommt, ahnt die nicht im Mindestens, ...

„...Ganz einfach, Frau Anwältin: Ich will das Spiel betrogener Betrüger spielen, und ich bin Bereit zu höchstem Einsatz...“

Als Nina Kaul mit ihrem Anliegen zu Olga kommt, ahnt die nicht im Mindestens, was in den nächsten Tagen auf sie zukommt. Sie hat zwar ein ungutes Gefühl, nimmt die Mandantin aber trotzdem an.
Der Autor hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Mir gefällt die Vielfalt der Geschichte, doch dazu später mehr. Es ist für mich der erste Band aus der Reihe, ich hatte aber kein Problem, der Handlung zu folgen.
Der Schriftstil sorgt für einen hohen Spannungsbogen, liefert aber auch ruhige Abschnitte. Der wissenschaftliche Hintergrund ist anspruchsvoll, wird aber meist verständlich dargelegt. Über Grundbegriffe in der Medizin sollte man allerdings verfügen. Nina beschreibt das Ziel ihre Arbeit so:

„...Wir werden die Grundlagenforschung im Bereich der Immunologie auf ein neues Level heben. Wir werden in bemerkenswerten Umfang personalisierte Medikamente entwickeln, die schwere Krankheiten lindern und heilen oder gar Leben retten...“

Es geht um viel Geld. Deshalb ist es nicht nur ärgerlich, dass Nina feststellt, dass ihr Daten gestohlen wurden. Die Polizei will sie außen vor lassen, warum auch immer. Wie sie vorgehen will, um ihn zu überführen, weiß sie schon. Olga soll sie dabei anwaltlich begleiten.
Neben der Suche nach dem Spion durchziehen zwei Themen wie ein roter Faden das Buch. Das ist zum einen die Gier. Die wird vor allem bei Professor Ascher deutlich. Bei ihr ist es die Gier nach Ruhm. Dazu kann man schon mal Forschungsdaten glätten.

„...Man muss die Fragen den Antworten anpassen, will man erfolgversprechende Ergebnisse produzieren..“
Ein Schelm, wer Schlimmes dabei denkt! Frau Professor hat erkannt:

„...Gier lässt sich nur kurze Zeit besänftigen, meist wird sie nach jedem Erfolg unstillbarer...“

Das zweite Thema beschäftigt Olga gedanklich. Es geht um Recht und Gerechtigkeit. Hier spielt eine Prise Philosophie mit hinein.
Olga zieht Axel hinzu, einen Privatdetektiv. Der geht aber gern eigene Wege. Das ist die Folge eines entscheidenden Ereignisses aus seiner Vergangenheit.
Die Ermittlungen erweisen sich als schwierig. Dazu trägt nicht zuletzt das Konkurrenzdenken in der Wissenschaft bei. Wem kann man vertrauen? Olga ist sich nicht einmal sicher, ob ihre Mandanten ihr die Wahrheit sagt. Als diese plötzlich entführt wird und ein Cyberangriff auf das Institut stattfindet, spitzt sich die Situation zu. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die Polizei mit ins Boot zu holen.
Gekonnt wird hier auch die Vergangenheit der wichtigsten Protagonisten durchleuchtet. Das ermöglicht das Erkenne komplexer Beziehungen im Wissenschaftsbetrieb.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Neben den kriminellen Strang fand ich den Einblick in medizinische Forschung interessant.

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Veröffentlicht am 08.08.2023

Spannende Geschichte mit biblischen Hintergrund

Abraham
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„...Mondfinsternisse waren gefährliche Vorboten für Hungersnöte und Seuchen, bis hin zum Krieg. Das Gleichgewicht der himmlischen Ordnung geriet durcheinander und die dämonische Unterwelt drohte die Macht ...

„...Mondfinsternisse waren gefährliche Vorboten für Hungersnöte und Seuchen, bis hin zum Krieg. Das Gleichgewicht der himmlischen Ordnung geriet durcheinander und die dämonische Unterwelt drohte die Macht zu übernehmen...“

Abraham ist 12 Jahre alt, als er das erste Mal erlebt, wie man die heimischen Götter bei einer Mondfinsternis zu beschwichtigen versucht. Die Zeremonie stößt ihn ab.
Die Autorin hat einen spannenden Thriller geschrieben. Sie erzählt Abrahams Geschichte, bleibt dabei nahe am biblischen Original und füllt dessen Lücken mit ihrer Phantasie.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Das Geschehen hat mich schnell in seinen Bann gezogen.
Schon als Junge erahnt Abraham, dass die Götter seines Volkes nur Phantome sind.Er fragt sich, ob es einen Gott gibt, der größer ist als alle anderen.
Bis zu seinem 75. Lebensjahr gibt es nur wenige Einblicke in sein Leben. Das ist logisch, denn es geschieht nicht viel. Kurz vor dem Tod des Vaters kommt es zu einer Auseinandersetzung mit seinem Bruder Nahor:

„...Sind dir deine Götzen wirklich wichtiger als dein eigener Vater? Sollen sie sich doch selbst in den Ofen stellen!...“

Nahor kommt zu spät. Sein Vater Terach ist tot. In der Tiefe seiner Trauer hört Abraham eine Stimme, die ihn auffordert, sein Land und seine Familie zu verlassen und in ein Land zu ziehen, dass er ihm zeigen werde.

„...Ich bin der, nach dem du dein Leben lang gesucht hast...“

Für Abraham schließt sich der Kreis. Er folgt dieser Stimme. Die nächsten Kapitel beschreiben die Reise mit all ihren Unwägbarkeiten. Dabei legt die Autorin viel Wert darauf, die inneren Konflikte Abrahams auszuloten. Er glaubt und vertraut. Doch das heißt nicht, dass er fehlerfrei ist. Dann erfährt er Gottes Hilfe.
Ihm wurde von Gott versprochen, ihn zu einem großen Volk zu machen. Jahr für Jahr aber wartet er darauf, dass Sara schwanger wird. Für sie ist es noch schwieriger. Damals war es für eine Frau eine Schmach, kein Kind gebären zu können. Natürlich gab es eine wohlfeile Lösung. Man schickte den Mann zur Magd. Auch das tat Sara. Hagar sollte für sie den Sohn bekommen. Die Autorin zeigt, welche Konflikte daraus für alle Beteiligten entstanden. Was als Segen gedacht war, brachte Zorn und Verdruss.
Zu den inhaltlichen Höhepunkten gehört das Gespräch von Abraham mit seinem Sohn Isaak.

„...Weißt du, Isaak, ich verstehe Gottes Pläne nicht immer. Wir Menschen sehen nur einen kleinen Ausschnitt von unserem Leben. Aber Gott sieht alles. Er sieht unser ganzes Leben und weiß immer, wozu etwas gut ist...“

Das Buch endet mit Abrahams schwerster Prüfung. Im Nachwort geht die Autorin kurz darauf ein, welche Episoden sie ausgeblendet hat.
Das Buch hat mir sehr gtu gefallen. Hier wird ein Stück biblischer Geschichte lebensnah aufgearbeitet.

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