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Amaryllis

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Veröffentlicht am 03.10.2023

Kivik - das Fischer-Dorf mit sehr begabten Frauen

Der Weg ins Apfelreich
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Cover:

Kivik, das sympathische Fischerdorf in Schweden. Die roten reifen Äpfel und die großen Sonnenblumen gehören einfach dazu.

Geschichte:

Die Künstlerin, die Boutique-Fachfrau, die Pensions-Wirtin. ...

Cover:

Kivik, das sympathische Fischerdorf in Schweden. Die roten reifen Äpfel und die großen Sonnenblumen gehören einfach dazu.

Geschichte:

Die Künstlerin, die Boutique-Fachfrau, die Pensions-Wirtin. Alle Frauen sind Expertinnen auf ihrem Gebiet und verwandt miteinander. Endlich gibt es die Fortsetzung aus Kivik, dem sympathischen Fischerdorf in Schweden.
Josefin's Hof bekommt Erdwärme, der Natursteinwall wird fertig und dank neuer Kontakte floriert ihr Vintage-Laden.

Figuren:

Vanja kehrt nach Kivik zurück. Kollege Gorm hilft ihr mit der Vernissage. Ein Bild wirft Gewinn ab. Willkommenes Startkapital für die Pension Pomona und Josefin's Bio-Gehöft. Kurz aber tauchen dunkle Wolken am Horizont auf. Leif und Knud werben um Vanja. Harald versöhnt sich mit Vater Göran. Peter hilft auch bei Erna aus.

Sally sucht Kontakt zu den Kivikern. Doch Cilla setzt ihr zu. Lorenz hetzt sie auf. Aber Liselott weiß Rat.

Josefin klärt die schwierigen Zeiten der Oma auf. Sie findet ihren verstorbenen Bruder Bo(sse). Am Schluss sind die Frauen dann schließlich beinahe zu viert.

Schreibstil:

Idealistisch und harmonisch.

Meinung:

Beinahe der idyllischste Teil. Duftender Apfelkuchen und Apfelmus. Glückliche Hühner, Schafe, Säue, zufriedene Gäste, innige Liebes-Beziehungen und Freundschaft unter starken Frauen.

Zur Autorin:

Anna Frederikson ist die Queen of Reel in Schweden. Und das völlig zu Recht.

Andere Werke:

Band 1: Zwischen Himmel und Meer
Band 2:
Der Traum vom einfacheren Leben

Fazit:

Wie ein Kurzurlaub liest sich das Finale der Trilogie. Unbedingt empfehlenswert.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.09.2023

Wie eine ganz kurze Zeitspanne über das weitere Schicksal entscheiden kann

Diese paar Minuten
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Cover und Gestaltung:

Eine S-Bahn- oder Zug-Haltestelle im Dämmerlicht.

Thema/ die Geschichte:

Gruselige Kurzgeschichten in einem abgelegenen Tal. Mordfälle die wie ein Unfall aussehen und Mörder, die ...

Cover und Gestaltung:

Eine S-Bahn- oder Zug-Haltestelle im Dämmerlicht.

Thema/ die Geschichte:

Gruselige Kurzgeschichten in einem abgelegenen Tal. Mordfälle die wie ein Unfall aussehen und Mörder, die ihre Schuld verbergen. Unauffällige, die ihr Leben so weiterführen, als wäre nichts passiert. Unterhaltung zum Nachdenken.

Grete vermisst ihre Sternenkinder.
Viele Albträume quälen sie.
Kollege Ercan verschwindet.
Tochter Sina verunglückt auf ihrem kurzen Schulweg.
Sexuelle Ausschweifungen und
kriminelle Energie.
Mietwucher, ein umfangreicher Bankraub.
Ein Fahrrad zerschellt in einer abgelegenen Schlucht. Ein älteres Auto gleitet mit offenem Kofferraum und weit geöffneten Seitentüren sanft in die Donau.
Ein Versäumnis oder eine Unaufmerksamkeit löst hier den Tod eines Mitmenschen aus.

Schreibstil:

Märchenhaft verschleiert, einfach unglaublich. Man fasst gerade Sympathie und Mitleid für die Figur, dann wird die grausame Verfehlung enthüllt.

die Figuren:

Pechvögel, Eltern, Kollegen, kriminell, moralisch inkonsequent, in der Vergangenheit und Gegenwart. Manche konnten sich dennoch beruflich und gesellschaftlich etablieren.

Sind sie authentisch:

Wunderlich wird es, als mehrere Freundinnen sich über den Gynäkologen Thomas und über Jens unterhalten.
Eine gewisse Katharina wird gesucht. Sie hat Macht.

Deshalb ist das Buch interessant:

Vieles wurde hineingepackt. Die Geschichten kurz und in sich abgeschlossen sind. Manches Mal werden die Täter erneut in Versuchung geführt. Wie entscheiden sie sich dieses Mal.

Zum Autor:

Er hat eine hervorragende Ausbildung. Rudolf Habringer besuchte die Volksschule, das Gymnasium in Linz. Studierte Germanistik, Religionspädagogik an der Universität Salzburg.

andere Werke:

-Leirichs Zögern
-Was wir ahnen
-Engel zweiter Ordnung

Meinung:

XY-ungelöst. Erschreckend. Ich fühlte mich gut unterhalten. Die Frauen lassen sich einlullen, verlieren das Augenmerk für ihre Kinder, Angehörigen und Schutzbefohlenen.

Kritik:

Wenn alles Beschriebene tatsächlich wahr wäre, müsste schon lange die Kriminalpolizei vor Ort sein.

Ich dachte zuerst, völlig fremde Menschen unterhalten sich im Zug oder an der Haltestelle über kleinere Probleme. Im Gegenteil, es geht um Schulkameraden, Familien, Nachbarn oder Kollegen, Kumpane, die urplötzlich Mordfälle beichten.

Empfehlung für andere Leser*innen:

Psychologischer Hintergrund der Täter sind verständlich, entschuldigen die Taten aber nicht. Die Opfer sind hilflos ausgeliefert, etwa behindert, noch Kinder, Babys, sogar Föten oder Fremde im Land.

kleines Fazit:

Cold Cases, begangen von unauffälligen Mitmenschen, denen man dies niemals zugetraut hätte. All das passierte in einem abgelegenen Tal.

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Veröffentlicht am 08.08.2023

Täuschend echte Fiktion mit etlichen realen Elementen

Das Licht zwischen den Schatten
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Cover und die Gestaltung:

Deutsche Eichenblätter und pastellige Farbgestaltung machen Appetit auf die Lektüre.

Thema und die Geschichte:

Im Laufe der Handlung lernt der Leser mehrere Generationen ...

Cover und die Gestaltung:

Deutsche Eichenblätter und pastellige Farbgestaltung machen Appetit auf die Lektüre.

Thema und die Geschichte:

Im Laufe der Handlung lernt der Leser mehrere Generationen kennen und deren Probleme.
Ob Onkel Fritz, André, Brigitte oder Janis. Viele verschiedene Charaktere werden ausführlich beschrieben.
Selma, Alma und Franz machen den Anfang. Die Zwillingsschwestern haben es nicht leicht. Kinder werden von der Mutter getrennt, Seite 397. Gitti wächst hauptsächlich bei Emmely Günzel auf.

Besonders aufgefallen ist mir das Kapitel um Brigitte und ihren Sohn, der verloren geht in Petra. Die RAF wohnt zeitweise in der Wohnung der alleinerziehenden Brigitte. Sie verlässt ihren Mann, zieht zu Sieglinde. Mit Frau Wittinger gibt es Stress wegen eines Bücher-Regals. Auf Seite 574 tritt Doktor Breier in ihr Leben.

Alles klingt so echt, erst am Ende kommt der Hinweis, dass Handlung plus Personen manches Mal fiktiv sind.

Seite 419, Kapitel IV:

"Das formt den Menschen...."
Zitat von Goethe?

Schreibstil:

Gut verständlich und mit zahlreichen harmlosen, aber auch grausamen Szenen gewürzt.

gefallen die Figuren:

Konrad heiratet eine Jüdin und bekämpft Gewalt gegen Frauen und hilflose Patienten der Psychiatrie.

Oft wird detailgenau aus ganz persönlicher Perspektive berichtet. Dadurch entsteht die beschriebene Szene direkt vor dem geistigen Auge. z.B. auf Seite 16 wie Helmut Günzel aus einem Kochbuch gute Unterhaltung macht. Auf Seite 242 geht es um Emanzipation.

Sind sie authentisch:

Alle Personen sind entsprechend der Zeit beschrieben, mit entsprechender Kleidung, Verhalten, Sprache (z.B Seite 354 "ej kiek ma...")
Die allgemeine Aufregung, als ein vornehmer Wintermantel urplötzlich wieder auftaucht.

deshalb ist das Buch interessant:

Auf rund 800 Seiten wird jede Person ausreichend gewürdigt. Mir gefällt das nur stellenweise gut. Unterhaltung für viele Muße-Stunden, allerdings vor bedrohlicher Zeit-Kulisse montiert. Erschreckend auf Seite 275-299 Fall Mauersberger.

die Autorin an sich:

Schreibt Drehbücher. Hat sehr genau ermittelt.

Meinung und Kritik:

Das Buch hat mir insgesamt gefallen. Es erinnert an positive und negative Episoden der beschriebenen Epochen. Wie die Menschen versuchen, aus zu wenig, etwas mehr zu machen und Ungerechtigkeit auszugleichen beziehungsweise zu bekämpfen, entsprechend ihrer Möglichkeiten.

Empfehlung für andere Leser*innen:

Parallel zum Geschichtsbuch empfehlenswert. Unterhaltung als Aufhänger für ein sensibles Thema.


kleines Fazit:

Bestimmte politische Konstellationen sollten nicht wiederkehren.

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Veröffentlicht am 08.08.2023

Auf zu neuen Ufern - der Frühling ist da

Der Frühling ist in den Bäumen
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Cover:

Ein Paar in "chic". Gekleidet im Stil, nach der Empfehlung des "Preppy-Ratgebers". Der Ehemann unterhält sich anderweitig.

Geschichte:

Um 1953 gerät die Ehe von Renina zum Albtraum. ...

Cover:

Ein Paar in "chic". Gekleidet im Stil, nach der Empfehlung des "Preppy-Ratgebers". Der Ehemann unterhält sich anderweitig.

Geschichte:

Um 1953 gerät die Ehe von Renina zum Albtraum. Ihr Ehemann verändert sich negativ, zum Dämon. Ein beinahe tödlicher Sturz folgt kurz daraufhin. Schon lange träumt die zarte "Upper-Class-Lady" von Emanzipation und Journalismus. Als "Nenina" schreibt sie mehrere Artikel. Eine Vorbildfigur des Voltaire-Romans. Voltaires eigentlicher Name lautete François-Marie Arouet, aber er nannte sich seit 1718 "Voltaire" - wahrscheinlich ein Anagramm aus A R O V E T L [e] J [eune].

https://www.ndr.de/kultur/buch/Voltaire-Candide,weltliteratur134.html

Sie gestaltet ein Büro. Lernt einen neuen Mann beim Reiten kennen. Träumt von ihrer klugen "Hortense-Omi" und ihrer Scheidung. Fred zwingt sie regelrecht dazu. Die erste Ausgabe ihrer "Lady"(Vorläufer von Petra/Brigitte) wird veröffentlicht und sofort Kassenschlager. Da liegt sie gerade noch im Krankenhaus.

Schreibstil:

Fein, kultiviert, gehobene Konversation. Eine kluge Ehefrau und Dame von Welt, wehrt sich mit Worten gegen Willkür. Kämpft für Redefreiheit.

Zur Autorin:

Ihr biografischer Roman „Margherita“ (Aufbau 2020, Spiegel- und Presse-Bestseller) erzählt die kulturelle und soziale Renaissance Venedigs in den 1920er und 1930er Jahren. 2021 erscheint ihr dritter Roman dieses Zyklus außerordentlicher Frauen der 1920er Jahre: "Flucht nach Patagonien" (Aufbau 2021).

Meinung:

Ein außergewöhnlicher Lebenslauf in besseren Kreisen. Renina hat zwar viele Unterstützer, Familie und Freunde, besucht die Oper, besitzt eigene Reitpferde. Ihr Vater ist ebenfalls Journalist. Dennoch ist sie beim Übergriff durch Fred überrumpelt. Vor seiner Abreise nach Japan überschreitet er endgültig sämtliche Grenzen des guten Geschmacks. Seine Frau überlebt knapp, nutzt ihre privilegierte, jetzt unabhängige Stellung um anderen jungen Frauen politisch und gesellschaftlich "Tore zu öffnen".

Nicht nur für die Bodensee-Region und nicht nur zu dieser Zeit ein wichtiges gesellschaftliches Thema, die Solidarität zwischen "Schwestern", sowohl leiblichen als auch befreundeten Frauen.

Fazit:

Eine Journalistin, die sich für Selbstbestimmung engagiert, wird beinahe, vor der Verwirklichung ihrer ehrgeizigen Pläne umgebracht. Weit entfernt von der Radikalität einer Valerie Solanas (1967) wird sie zur Zielscheibe von überliefertem Hass. Bist du nicht willig, gebrauche ich Gewalt.

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Veröffentlicht am 13.07.2023

Ein Serienmörder durchwandert die Ukraine

Overkill - Tod der Schwalben
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Wozu sind Kriege da - Plädoyer für den Weltfrieden
Cover und Gestaltung:

Das Cover ist sehr schön. Man sieht nicht auf den ersten Blick, dass das Lebewesen präpariert ist, also tot.

Thema und Geschichte:

Das ...

Wozu sind Kriege da - Plädoyer für den Weltfrieden
Cover und Gestaltung:

Das Cover ist sehr schön. Man sieht nicht auf den ersten Blick, dass das Lebewesen präpariert ist, also tot.

Thema und Geschichte:

Das Buch besteht aus 52 Kapiteln.

Die ÜBERschriften sind noch relativ harmlos. Am Ende mehrerer Kapitel steht eine kurze prägnante "UNTERschrift".

Es gibt sehr erstaunlich auch eine Hochzeit mit Ruschnik und Baby-Wunsch, junge Liebe und Rettung für ein schwer krankes Kind, als Licht im Dunkeln.

Grünspecht, Nachtigall, Woelfe und Bussarde. Alle Lebewesen leiden. Tee wird mit verstrahltem Wasser gekocht serviert und zögerlich für den Geschmack gelobt. Das hat seinen Grund.

Schreibstil:

Ein leichter, allerdings messerscharfer Ton. Das Unvorstellbare wird vorstellbar. Licht wird auf ein dunkles Thema geworfen. Eine erschütternde Geschichte wird erzählt.

Gefallen die Figuren:

Am Anfang steht Domenico, der zur Kathedrale geht. Kurz vor seinem Tod denkt er an seinen Bruder Thomasz und seine Nichten Mo und Elisa. Cut.

Eine uraltes Mütterchen erläutert ihren kunstvoll bestickten "Ruschnik" (Brautschleier) in Pripyat.

Kommissar Alexej wird am ausführlichsten beschrieben. Man muss ihn mögen. Kommissar Bojko wird von seiner Ehefrau ausgesperrt. Sie hat große Angst. Der Killer lockt ihren Ehemann auf rostige Metallsprossen. Schüsse fallen. Mo unterstützt die Männer. Ihre Schwester Elisa dreht indes durch.

Artyom hat sich nach dem Video-Spiel Metro 2033 benannt. In Bazar bewirtschaftet sein Vater einen Hof. Was weiß der junge Mann.

Viel Symbolik und Kritik an Kernkraft und Krieg.

Sind sie authentisch:

Laut Recherche ist alles nah an der Wirklichkeit.

Deshalb ist das Buch interessant:

Politiker arbeiten am ukrainischen Konflikt.Es erscheint unmöglich ein schnelles Ende zum Frieden hin, zu finden. Tschernobyl ist beinahe vergessen. Die Thematik hier bricht alte Wunden auf. Die Ukraine kommt nicht zur Ruhe. Wer hat Janik ermordet und was war das Motiv. Mehrere Agents sind dran am Fall. Weitere Opfer und ein Cold Case entlarven jetzt endlich den brutalen Täter.

die Autorin an sich:

schreibt engagiert und gesellschaftskritisch

https://www.welt.de/vermischtes/article138616999/Autorin-als-Feind-Allahs-beschimpft-und-verpruegelt.html

andere Werke:

- Band 1 Reihe: Overkill: Der Sündenfall

- Band 2 Reihe: Overkill: No-Name-Girl

mit Eva-Maria Silber

- "Poppy". (Bestseller)

Meinung und Kritik:

Vielen Dank für dieses interessante Buch. Wozu sind Kriege da. Bei manchen Szenen wurde mir schlecht. Glasaugen, Bussard (kanyuk) statt Menschenbaby, mysteriöse Kopeken. Wir reisen durch Duga, Rostow, Donbass, Moskau, Kiew, Donezk, Zalissya und kehren immer wieder nach Pripyat der "ZONE" zurück. Der irre Serienmörder verschanzt sich, verwendet ein Pseudonym. Sein Strohmann stirbt beinahe an seiner Stelle. Viele russische Vornamen und Spezialbegriffe.

Empfehlung für andere Leser*innen:

Für Leser, die mit betroffenen Zivilisten leiden und sich Gedanken machen über die Beilegung des Konflikts. Er betrifft auch Menschen im helfenden Umland.
Die Agents verstehen sich trotz unterschiedlicher Nationalität. Toll.

Ab 18 Jahren. Astrid Korten toppt Karin Slaughter.

Fazit:

Schonungslos mit vielen gruseligen Schock-Momenten.
Ich bin kein Fan davon. Ich lese lieber (Star-)Biografien.

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