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Veröffentlicht am 26.08.2023

Malous Weg 1965-1969

Die Reporterin - Worte der Wahrheit
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Nach der Veröffentlichung des ersten Bandes Die Reporterin (Zwischen den Zeilen /VÖP 2023) hat Teresa Simon ihr neustes Werk „Die Reporterin - Worte der Wahrheit“, der im August 2023 im Heyne Verlag erschienen ...

Nach der Veröffentlichung des ersten Bandes Die Reporterin (Zwischen den Zeilen /VÖP 2023) hat Teresa Simon ihr neustes Werk „Die Reporterin - Worte der Wahrheit“, der im August 2023 im Heyne Verlag erschienen ist, vorgelegt. Vor einem Jahr habe ich den ersten Teil mit großer Begeisterung gelesen und seitdem wartete ich spannungsgeladen und voller Neugierde auf den Nachfolgeroman, der nun endlich erschien. Natürlich wurde er sofort von mir gelesen.

Wer schon einmal den einen oder anderen Roman von Teresa Simon gelesen hat, weiß den bildhaften und flüssigen Schreibstil mehr als nur zu schätzen. Ab der ersten Seite war ich wieder in Malous Leben ein- und abgetaucht. (Anmerkung: Auch wenn man die Bände unabhängig voneinander lesen könnte, sollte man dies definitiv nicht tun. Zum einem verpasst man eine wunderbare Zeitreise und zum anderen knüpft dieser Teil nahtlos an den Vorgänger an. Also, wer diese Reihe lesen möchte, sollte sie als Doppelpack einfach nur genießen. Es lohnt sich definitiv!)

Regelrecht flog ich Seite um Seite nur so durch den Roman und je weiter ich las, desto schwerer fiel es mir, dieses Buch einfach (wenn auch nur kurz) aus der Hand zu legen. Zu jedem Zeitpunkt musste ich wissen, wie es mit Malou weitergehen wird. Wer schon den ersten Band dieser Reporter-Reihe gelesen hat, trifft auf alte Bekannte und für mich ist dies eine Art nach Hause kommen. Schon damals habe ich die authentischen und sympathischen Charaktere geliebt. Mit ihren Ecken und Kanten wirken sie wie aus dem Leben gegriffen. Aber nicht nur die Wiedersehensfreude war groß, sondern auch meine Neugierde auf die neuen Figuren, die sich perfekt in die Geschichte einfügten. Ich habe keine Ahnung, wie es Teresa Simon immer wieder schafft, dass ihre Figuren den Roman so lebendig erscheinen lassen. Bei ihren Büchern habe ich immer das Gefühl, dass ich zeitgleich den Film dazu ansehe. Einfach grandios und das Lob muss ich einfach loswerden, denn dies schaffen nur die allerwenigsten Autoren. Teresa Simon ist eine davon!

Wo wir im ersten Band uns noch in den Jahren 1961 – 1965 befanden, geht es jetzt in die Jahre 1965 – 1969. Beruflich hat sich bei der Journalisten Malou Graf nicht viel verändert. Ihre Karriere bei der Zeitung „Der Tag“ ist immer noch sehr arbeitsintensiv. Die „Blitzlicht“-Seite ist ihr Baby und dafür darf sie die angesagtesten Persönlichkeiten von Film, Fernsehen und Musik interviewen, wozu u.a. Heinz Rühmann, Zarah Leander, die Rolling Stones oder Roy Black gehören. Um die Authentizität der Interviews zu unterstreichen hat Teresa Simon intensive und zahlreichen Recherchen geführt. Die entsprechenden Fakten und Informationen hat sie gesammelt, ausgewertet, um sie dann perfekt in die Handlung einfließen zu lassen. Für mich war es nicht nur interessant, sondern auch sehr spannend, Wissenswertes über die oben aufgeführten Personen zu erfahren. Viele Details waren mir neu und demzufolge unbekannt. Nicht nur in Malous Beruf ist es abwechslungsreich, auch im privaten Leben ist eine Menge los. Insbesondere nach der Geburt von Töchterchen Leonie. Der Spagat zwischen Alltag und Beruf fällt Malou schwer, aber dank der Unterstützung von Familie und Freunde, schafft sie es. Mit Phillip scheint sie das große Los gezogen zu haben, doch es ziehen bald einige Wolken auf. Mehr möchte ich über die Handlung nicht schreiben, denn sie möchte gelesen werden.

Auch mit ihrem zweiten Band konnte mich Teresa Simon einfach nur begeistern. Sie schreibt nicht nur Geschichten, nein, sie nimmt ihre Leserschaft auf eine sehr emotionale und spannende Zeitreise mit. In diesem Fall lernt der Leser das Verlagswesen inkl. des Journalismus ein wenig näher kennen. Zudem hat sie gezeigt, wie schwer es für Frauen in den 60er Jahren war, in reinen Männerberufen Fuß zu fassen bzw. sich zu behaupten. In Malous Fall hat sich der Wunsch, Wille und der dazugehörige Mut mehr als ausbezahlt. Was für eine taffe Frau, die ihr Ziel niemals aus den Augen verlor und kämpfte. Ganz egal, wie groß die Steine waren, die in ihrem Weg lagen, sie räumte sie einfach weg. Auch wenn das Buchende offen gestaltet worden ist, so ist diese Reihe mit dem Teil beendet. Schade, aber so bleibt noch Raum für den einen oder anderen Gedanken.

Ich bedanke mich bei der Autorin, für eine einzigartige und wunderbare Reise, die mir mehr als nur Spaß gemacht hat. Ich fand sie einfach brillant!

5 von 5 Sternen (auch wenn dies nicht mal ansatzweise ausreicht) und ich werde „Die Reporterin“ definitiv weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 12.08.2023

Berlin mal anders erleben

Stadtoasen in Berlin
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Mit dem Buch „Stadtoasen in Berlin“ (die schönsten Gartencafés, Biergärten und Draußenrestaurants) hat Susanne Leimstoll ihr erstes Werk, dass im März 2023 im BeBra Verlag erschienen ist, vorgelegt. Auf ...

Mit dem Buch „Stadtoasen in Berlin“ (die schönsten Gartencafés, Biergärten und Draußenrestaurants) hat Susanne Leimstoll ihr erstes Werk, dass im März 2023 im BeBra Verlag erschienen ist, vorgelegt. Auf knapp 167 Seiten stellt sie 38 außergewöhnliche und interessante Ausflugziele Berlins vor. Jede einzelne Lokalität beschreibt sie detailliert und geht zudem auf ihre Entstehungsgeschichte ein. So erhielt ich wertvolle Hintergrundinformationen, die mit den entsprechenden Bildern perfekt in Szene gesetzt wurden. Zudem befindet sich auf den letzten Seiten eine Berlinkarte, wo die entsprechenden Cafés, Biergärten oder Restaurants eingezeichnet bzw. zu finden sind.

Als langjährige Berlintouristin kenne ich mich zwar sehr gut in Berlin aus, aber selbst ein waschechter Berliner kennt nicht alles und ich schon einmal gar nicht. Für mich ist so ein Insiderbuch immer ein wahres Highlight, denn es führt mich fern ab dieser Touristenhochburgen, die man schon jahrelang kennt. Während des Lesens wurde meine Neugierde geweckt und wenn ich das nächste Mal nach Berlin reise, werde ich erstens dieses Buch definitiv mitnehmen und zweitens mich auf große kulinarische Entdeckungstour begeben. Zu gerne würde ich die vorgestellten Ausflugziele vor Ort selbst entdecken und mich von dem idyllischen Ambiente überzeugen lassen. Ich denke mal, dass sich das eine oder andere (oder sogar alle) Ziel lohnen wird. Danke Susanne Leimstoll für diese ungewöhnliche Reise, die mir nicht nur sehr gut gefallen hat, sondern auch viel Spaß bereitet hat.

5 von 5 Sternen und wer Berlin gerne mal anders erleben möchte, der ist mit diesem Buch bestens aufgehoben. Absolut Lesenswert!

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Veröffentlicht am 08.08.2023

Biene und der Grefrather Eishockeyverein

Tote Trainer pfeifen nicht
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Nachdem Vera Nentwich schon sechs ihrer beliebten Grefrather Krimireihe veröffentlicht hat, legt sie nun mit „Tote Trainer pfeifen nicht“ ihr neustes Werk, das im Juli bei Vera Books erschien, vor. Seit ...

Nachdem Vera Nentwich schon sechs ihrer beliebten Grefrather Krimireihe veröffentlicht hat, legt sie nun mit „Tote Trainer pfeifen nicht“ ihr neustes Werk, das im Juli bei Vera Books erschien, vor. Seit Anfang an bin ich ein großer Fan dieser Serie und umso mehr freute ich mich, dass Sabine „Biene“ Hagen wieder ermitteln darf. Sowas lass ich mir ungern entgehen und so fuhr ich zur Tätersuche buchtechnisch nach Grefrath.

Wer schon das eine oder andere Buch der Autorin gelesen hat, weiß den leichten und flüssigen Schreibstil zu schätzen. Aber nicht nur damit kann Vera Nentwich punkten, sondern auch mit ihrem unverwechselbaren Humor und der dazugehörigen Situationskomik. Dies bekommt der Leser bzw. die Leserin Punktum zu spüren, denn bereits bei dem ersten Satz „Wieso ist da kein Brusthaar?“ fängt man schon an zu lachen. Ich liebe diesen natürlichen Charme plus Humor! Zu diesem dürfen sich dann auch noch die lebensnahen Charaktere gesellen. Biene, liebenswürdig, etwas verpeilt und dennoch ist bei ihr Vorsicht geboten. Ihr Partner Jago ist eher geheimnisvoll. Sabines Oma ist einfach herzensgut und hat fast immer einen guten Rat parat. Man muss diese Person einfach lieben (eigentlich liebe ich sie alle). Aber nicht nur die gut gezeichneten Personen machen diesen Krimi lesenswert, sondern auch die detaillierte und brillant eingefangene Kulisse vom Niederrhein. Wer sich ein wenig auskennt, der hat die Straßen oder Ortschaften genaustens vor Augen. Das perfekte Kopfkino.

Diesmal spielt der aktuelle Fall in der Grefrather Eishockeyszene. Nach der Saisoneröffnungsparty wird der aktuelle Trainer Haller tot aufgefunden. Schnell hat man auch einen Tatverdächtigen Tobias „Toby“ Thomson. Er soll der Letzte gewesen sein, der aus der Mannschaftskabine gekommen ist, wo man die Leiche gefunden hat. Aber soll es wirklich Toby gewesen sein? Vieles spricht dafür, aber genauso viel dagegen. Dieser Mord „schreit“ förmlich nach Biene und ihrem Partner Jago und es wäre doch gelacht, wenn sie den Fall nicht (vor der Polizei) lösen würden. So einfach scheint es dann doch nicht zu gehen. Aber nicht nur beruflich geht es für Biene turbulent zu, auch privat. Ihre Beziehung zu ihrem Freund Jochen steht alles andere als unter einem guten Stern. Können die beiden ihre Liebe noch retten? Ungern möchte ich mehr verraten, denn sonst Spoiler ich und dieses Buch will gelesen werden.

Auch mit ihrem 7ten Buch hat es Vera Nentwich erneut geschafft, einen sehr unterhaltsamen und kriminalistisch guten Fall zu kreieren. Dank der zahlreichen Verdächtigen und Wendungen habe ich es nicht geschafft, den Täter vorzeitig zu ermitteln. Für mich ist dies immer ein gutes Zeichen, denn dann hat der Autor alles richtig gemacht. Spannung bis zum Schluss!

Wer einen guten Regionalkrimi ohne viel Blut vergießen lesen möchte, ist hier aller bestens aufgehoben. Zwar können die Krimis unabhängig von einander gelesen werden, aber er Bienes Werdegang oder ihr Leben besser kennen lernen möchte, sollte beim ersten Band (Tote Models nerven nur) anfangen. Definitiv lohnt es sich.

Für mich war dieser Krimi wieder eine Lesegenuss und deshalb gibt es erneut:

5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 31.07.2023

Die Todesfälle von Schwabing

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 2)
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Nach der Veröffentlichung des ersten Teils der Reihe Fräulein Anna Gerichtsmedizin (Die Prinzregentenmorde) hat Petra Aicher nun ihr neustes Werk „Die Schwabinger Morde“, die im Juli 2023 im Ullstein Verlag ...

Nach der Veröffentlichung des ersten Teils der Reihe Fräulein Anna Gerichtsmedizin (Die Prinzregentenmorde) hat Petra Aicher nun ihr neustes Werk „Die Schwabinger Morde“, die im Juli 2023 im Ullstein Verlag erschienen ist, vorgelegt. Nachdem ich mit großer Begeisterung den ersten Band gelesen hatte, wartete ich neugierig und voller Spannung auf die Fortsetzung. Endlich war es so weit und so reiste ich (buchtechnisch) nach Schwabing

Erneut ließ mich der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin sofort wieder in die Münchner Gesellschaft ein und abtauchen. Kaum hatte ich die ersten Seiten gelesen, so merkte ich, wie mich der bildhafte Erzählstil immer mehr in seinen Bann zog und ich kaum noch eine Chance hatte, dieses Buch vorzeitig aus den Händen zu legen. Zu jedem Zeitpunkt musste ich wissen, wie es mit Gerichtsmedizinerin Anna Zech und ihrem Journalisten Fritz von Weynand weitergehen wird. Aber nicht nur mit dem einzigartigen Erzählstil kann die Autorin punkten, sondern auch mit ihren authentischen und detaillierten Charakteren, die die damalige Zeit um 1914 perfekt wieder spiegelten. Die Darstellung der einzelnen Personen fand ich optimal und dadurch konnte ich mich sehr gut in die Handlungen der jeweiligen Figuren hineinversetzen. Diesmal spielt die Geschichte um 1914. Der erste Weltkrieg beherrscht die Tagespresse, aber Anna Zech und ihre Kollegen der Gerichtsmedizin haben ein anderes Problem. In einem Hinterhof wurde ein totes Baby gefunden. Wer ist die Mutter bzw. warum hat sie ihr Baby dort abgelegt? Die Todesursache soll durch eine Obduktion festgestellt werden. Kaum hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen, finden sie auch schon das nächste Opfer. Handelt es sich hierbei vielleicht um die Mutter des toten Babys? Anna Zech, die die Obduktion mit durchführt, ist erschüttert. Zu gerne möchte sie Einzelheiten zu den Todesfällen haben. Ihr Bekannter und Skandalreporter Fritz von Weynand wittert die nächste Schlagzeile samt exklusiv Bericht. Bevor es aber zu der heißersehnten Story kommt, begeben sich Anna und Fritz ebenfalls auf Spurensuche. Ihre Ermittlungsarbeiten führen sie u.a. in die Künstlerkreisen Schwabings aber auch zu den verarmten Familien, die dort wohnen. Sowohl Anna und auch die Polizei möchten nur eins: den Täter finden, bevor er erneut zuschlägt!

Nach Beendigung des ersten Teils war die Erwartung an den zweiten sehr groß. Wird Petra Aicher es schaffen, an das Level des vorherigen Buches heranzukommen oder sich gar zu steigern? Ich muss ehrlich schreiben, dass sich, während des Lesens, meine Zweifel schier in Luft aufgelöst haben. Meiner Meinung nach hat dieser heikle Fall alles übertroffen. Dank der zahlreichen Wendungen blieb es bis zum Ende sehr spannend. Jetzt hoffe ich, dass es bald ein Wiedersehen mit Anna Zech und Fritz von Weynand geben wird.

5 von 5 Sternen! Absolut Lesenswert!

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Veröffentlicht am 19.07.2023

Eine außergewöhnliche, aber inspirierende Liebe

Die Liebenden von Bloomsbury – Vita und der Garten der Liebe
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Nach den Veröffentlichungen der ersten beiden Bände ihrer Bloomsbury- Reihe („Virginia und die neue Zeit“ und „Vanessa und die Kunst des Lebens“) hat Stefanie H. Martin nun den dritten Teil „Vita und der ...

Nach den Veröffentlichungen der ersten beiden Bände ihrer Bloomsbury- Reihe („Virginia und die neue Zeit“ und „Vanessa und die Kunst des Lebens“) hat Stefanie H. Martin nun den dritten Teil „Vita und der Garten der Liebe“, der im Juni 2023 im Aufbau Verlag erschienen ist, vorgelegt. Seit Beginn an, bin ich ein großer Fan dieser Saga und so wartete ich voller Ungeduld auf das Finale, dass es nun endlich gibt.

Wer schon den einen oder anderen (oder sogar beide) Roman(e) von Stefanie H. Martin schon gelesen hat, weiß den leichten und flüssigen Schreibstil zu schätzen. Aber nicht nur mit dem Schreibstil kann die Autorin punkten, auch mit ihrem bildhaften Erzählstil zieht sie mich immer wieder magisch in ihrem Bann. Auch wenn ich mich wiederhole, aber für mich, weiß Stefanie H. Martin ganz genau, womit sie ihre Leserschaft überzeugen kann. Ihre Art, wie sie damalige Zeit inkl. der Stimmung einfängt und dem Leser vermittelt ist einfach brillant. Wie schon bei den Bänden zuvor, hatte ich auch hier dieses Gefühl hautnah dabei zu sein. Bei Lesen entsteht ein besonderes Feeling, dass ich nicht in Worte packen kann. Dies ist aber nur ein Punkt, der zu einem einzigartigen Lesegefühl beiträgt. Während des Lesens merkte ich, wie sehr der Autorin diese Geschichte am Herzen liegt. Akribisch und detailliert hat sie sämtliche Fakten und Informationen über Vita Sackville-West und deren Leben zusammengetragen und ausgewertet, um sie dann in die Geschichte einfließen zu lassen. Was nützen einem Hintergrundwissen, wenn es keine passenden Charaktere dazu gibt. Nichts, aber die Autorin hat es auch diesmal geschafft, ihre Figuren authentisch und sehr lebensnah erscheinen zu lassen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das nicht immer einfach ist, zumal man diese Personen nie persönlich kennengelernt hat. Stefanie H. Martin hat dies aber mit Bravour gemeistert.

Wo es im zweiten Band um Virginias Schwester Vanessa geht, handelt dieser von der glamourösen und abenteuerlustigen Schriftstellerin Vita Sackville-West, deren Liebesleben skandalös ist. Als Virginia Woolf sie kennenlernt, ist sie von Vitas Auftreten mehr als nur fasziniert. Virginia muss sie näher kennenlernen, aber es bleibt nicht dabei. Aus dieser Bekanntschaft entwickelt sich eine Liebe, die Virginia inspiriert und guttut. Allerdings kann Virginia Vitas Lust nicht ganz stillen und so sucht Vita in zahlreichen Affären ihre Befriedigung. Dieses Verhalten wirkt sich negativ auf das Verhältnis zwischen Virginia und Vita aus.

Stefanie H. Martin hat es geschafft, dieses einzigartige Leben der Vita Sackville-West in Worte zu packen und dem Leser näher zu bringen und nicht nur das: um die die Authentizität dieser Liebesgeschichte zu unterstreichen, hat die Autorin zudem zahlreiche Liebesbriefe in die Handlung einfließen lassen. Ob wir von Virginias Zerrissenheit oder Eifersucht sprechen oder gar Vitas Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung. Ihre Gefühle sind so stark, so dass man sich als Leser ihnen nicht entziehen kann. Unweigerlich fühlt und freut man sich mit den beiden. Hätte es diese Beziehung zwischen Virginia und Vita nicht gegeben, wären einige Romane nie entstanden.

Ein emotionaler Roman über zwei außergewöhnliche Schriftstellerinnen, deren einzigartige Liebe sie inspirierten. Ein wunderbares Finale der Bloomsbury-Saga.

5 von 5 Sternen und ein Muss für Leser von zeitgenössischen Romanen.

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