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Veröffentlicht am 15.08.2023

Schöne Geschichte, aber Ende zu offen

Die Davenports – Liebe und andere Vorfälle
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Inhalt
Helen und Olivia Davenport, ihre Freundin Ruby und das Dienstmädchen Amy-Rose sind vier junge Frauen, die im Jahre 1910 in Chicago leben und müssen sich mit dem Leben auseinander setzen. Dazu gehört, ...

Inhalt
Helen und Olivia Davenport, ihre Freundin Ruby und das Dienstmädchen Amy-Rose sind vier junge Frauen, die im Jahre 1910 in Chicago leben und müssen sich mit dem Leben auseinander setzen. Dazu gehört, einen Ehemann zu finden, ihre eigenen Interessen zu wahren und mit ihrer Hautfarbe im weiß dominierten Amerika zurecht zu kommen.

Meine Meinung
Die Geschichte wird jeweils aus den Sichten der vier jungen Frauen erzählt, was mir gut gefallen hat, da die Leser so einen besseren Einblick in die Gedanken und Gefühle der einzelnen Personen erhalten können. Der Schreibstil an sich ist auch sehr angenehm zu lesen.
Alle vier sind auf ihre eigene Art fortschrittlich und charakterlich interessant. Leider waren vier Geschichten auf die Länge des Buches gesehen etwas zu viel, sodass mir das Ende insgesamt etwas zu schnell näher gerückt ist und dadurch auch nicht zufriedenstellend behandelt werden konnte. Durch das offene Ende kann nur auf eine Fortsetzung gehofft werden, die auch die verbliebenen Frauen weiter behandelt.
Ich glaube am meisten konnte ich mich mit Helen identifizieren, die ihre Leidenschaft als Schrauberin an Autos entdeckt hat und das so viel lieber gegen Anstandsunterricht eintauschen würde. Amy-Rose ist vermutlich die Person, bei der die Schwierigkeiten als Schwarze Frau zu der Zeit in Amerika zu leben, am besten rüberkommen.
Witzig fand ich zudem, wie die jeweiligen männlichen Interessenspersonen mit den vier jungen Frauen untereinander zusammenhängen.

Fazit: Nette Charaktere, guter Schreibstil, aber für mich zu offenes Ende.

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Veröffentlicht am 08.08.2023

Interessant ausgearbeitete Dreiecksbeziehung

Neon Gods - Helena & Achill & Patroklos
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Inhalt
Nachdem der alte Ares gestorben ist, geht der Kampf um die Position im Kreis der Dreizehn los und Helena, Schwester des aktuellen Zeus, will nicht länger eine Figur auf dem Schachbrett des Olymps ...

Inhalt
Nachdem der alte Ares gestorben ist, geht der Kampf um die Position im Kreis der Dreizehn los und Helena, Schwester des aktuellen Zeus, will nicht länger eine Figur auf dem Schachbrett des Olymps sein – daher bewirbt auch sie sich darum. Was sie bei ihrem Entschluss jedoch nicht ahnt: Sie soll als Preisgeld die Ehefrau des neuen Ares werden und sieht sich damit im Kampf um den Titel sowohl Achill als auch Patroklos gegenüber.

Meine Meinung
Der Schreibstil hat mir ähnlich gut gefallen wie im vorherigen Teil, da es dieses Mal jedoch hauptsächlich um drei Personen geht, wird auch aus drei Sichtweisen berichtet.
Insgesamt finde ich eigentlich alle drei Hauptcharaktere sehr sympathisch. Helena möchte nicht länger von jedem aus Familie- und Freundeskreis herumgeschubst und benutzt werden und versucht daher, die Macht der Ares-Position für sich zu gewinnen. Da sie die meisten nicht auf dem Schirm hatten, gibt ihr das vermutlich einige Vorteile. Doch insgesamt ist sie natürlich nicht ganz so kampferfahren wie die anderen Anwärter, sodass sie in manchen Situationen etwas naiv wirkt. Dafür hat sie andere Vorteile gegenüber den anderen, die sie später auch Achill und Patroklos erläutert. Wie aus der Mythologie bekannt, wirkt Patroklos neben Achill etwas unterwürfig, ich finde aber sehr gut gelungen, dass die beiden ein bisschen Kopf und Körper verkörpern, ohne dass einem von beiden ein Aspekt komplett fehlt. Achill wirkt manchmal etwas dominant und herrisch, was aber in einigen Szenen sehr angebracht ist, wenn ihr versteht… Gut gefallen hat mir auch die offene Kommunikation zwischen Achill und Patroklos, die ja grundlegend wichtig ist für ihre offene Beziehung.
Der zweideutige Aspekt der Geschichte war für mich ebenfalls sehr gut umgesetzt und spielt unter Umständen sogar mit Fantasien meinerseits, auf die ich natürlich hier nicht weiter eingehe. Was mir leider in Anbetracht des schnell vorbeiziehenden Kampfes um den Ares-Titel etwas verloren geht, ist die Liebesgeschichte zwischen den dreien, denn zum Abschluss der Geschichte wirken sie eher wie ein gutes Dreierteam in allen Aspekten ihrer Beziehung. Will sagen: Ich hatte nicht das Gefühl, dass Helena tatsächlich in die beiden verliebt ist und andersherum auch nicht (Achill und Patroklos untereinander ausgenommen, die waren ja von Anfang an verliebt und ein Paar).
Gut fand ich zudem, dass andere Personen aus dem Umfeld des Trojanischen Kriegs wie Paris und Hektor ebenfalls untergekommen sind und fand auch witzig zu sehen, wie Theseus, Minos und der Minotaurus untergebracht wurden.

Fazit: Wieder toller Schreibstil und tolle Charaktere, nur der Liebesaspekt kommt etwas kurz.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Angenehmer Auftakt in die Trilogie

Kingdom of Silk
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Inhalt
Chrystal wächst in einem Kloster auf, das die Novizinnen darauf vorbereitet, am Königshof zur Attentäterin – auch Libelle genannt – ausgebildet zu werden. Nachdem sie ein seltsames Amulett findet, ...

Inhalt
Chrystal wächst in einem Kloster auf, das die Novizinnen darauf vorbereitet, am Königshof zur Attentäterin – auch Libelle genannt – ausgebildet zu werden. Nachdem sie ein seltsames Amulett findet, wird sie vorzeitig an den Hof geholt. Dort wird ihr nicht nur Abneigung von den anderen Anwärterinnen entgegengebracht, im Gegenteil: der Hauptmann der Königsgarde zeigt ein außerordentliches Interesse daran. Nach immer mehr merkwürdigen Vorkommnissen muss Chrystal jedoch jeden in ihrer Umgebung genauer betrachten…

Meine Meinung
Chrystal ist eine relativ junge Protagonistin, die durch das vorzeitige Holen an den Hof weniger auf die Ausbildung dort vorbereitet ist als die anderen. Daher fand ich es sehr verständlich, dass sie hin und wieder in Fettnäpfchen getreten ist oder etwas naiver an bestimmte Dinge herangegangen ist. Ich habe nur nicht verstanden, warum nicht jemand von den anderen (es gab ja zumindest ein paar wenige, die ihr wohlgesonnen waren), sie dahingehend mehr aufgeklärt haben.
Neben Chrystal gibt es aber noch weitere Charaktere, aus deren Sicht Kapitel erzählt wurden. Nach und nach wird deutlich, welchen Platz sie in der Geschichte einnehmen und warum ihre Sicht darauf wichtig sein könnte. Einige davon fand ich sehr sympathisch, andere waren eher grau, d.h. ich konnte nicht unbedingt mit ihnen mitfiebern, fand sie aber auch nicht zwingend unsympathisch. Was ich dabei etwas schade fand, war, dass ein Kapitel aus Sicht eines Verräters geschrieben war und trotz fehlender Namensnennung eindeutig war, wer es sein musste, da diese Person zu spezifische Informationen hatte, um jemand anderes zu sein. Dadurch wurde etwas die Spannung herausgenommen. (Wenn natürlich in der Fortsetzung eine Wendung kommt, die das ganze trickreich zunichte macht, will ich nichts gesagt haben…)
Zwischenzeitlich hatte ich mit dem Kämpfen- und Attentäter-Motiven in der Geschichte etwas das Gefühl, in einem Assassins Creed Spiel gelandet zu sein, was natürlich überhaupt nicht daran liegt, dass ich momentan eins spiele… Fand ich aber ganz gut im Fantasy-Kontext.
Zu Beginn der Geschichte wurde im Prolog die Vorgeschichte der Welt, wie sie später beschrieben wurde, erzählt und deren Protagonisten in späteren Kapiteln auch immer mehr aufgegriffen, das hat mir gut gefallen. Zu Beginn des Buches gibt es außerdem eine Weltkarte, nur als E-Book Leserin wollte ich nicht immer wieder dahin zurückblättern, sodass mir die vielen Orte, Länder und Königreiche irgendwann den Geist vernebelt haben.
Der Schreibstil hat mir auch gut gefallen, ich bin sehr flüssig und schnell durch die Geschichte gekommen. An manchen Stellen hatte ich nur das Gefühl, dass es in etwas einfacherer Sprache geschrieben war und ggf. eher für ein jüngeres Publikum gedacht war. Insgesamt haben mir so ein bisschen Spannungselemente und Raffinesse gefehlt. Dennoch bin ich sehr gespannt auf die Fortsetzung.

Fazit: Angenehmer Auftakt in eine neue Fantasy-Welt.

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Veröffentlicht am 27.06.2023

Wie viel Monster steckt in Medusa?

STONE BLIND – Der Blick der Medusa
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Inhalt
Medusa ist den meisten als „das Monster“ der griechischen Mythologie bekannt (naja zumindest als eines der Monster…). Doch ist sie das wirklich? Die wenigsten kennen die Hintergründe ihrer Geschichte. ...

Inhalt
Medusa ist den meisten als „das Monster“ der griechischen Mythologie bekannt (naja zumindest als eines der Monster…). Doch ist sie das wirklich? Die wenigsten kennen die Hintergründe ihrer Geschichte. Was haben Athene und Poseidon damit zu tun? Wie kam Perseus an ihren Kopf?

Meine Meinung
Anfangs kann die Geschichte vielleicht noch etwas verwirrend sein, wenn viele Namen genannt werden, die nicht mal allen Fans der griechischen Mythologie bekannt sind. Die einzelnen Kapitel sind in Blöcke zusammengefasst, die ich blockweise in einer Leserunde lesen durfte. Jedes Kapitel wird dabei in der Regel aus der Sicht einer Person erzählt, die in alles in irgendeiner Art verwoben ist. Dazu gehören diverse Götter wie Athene, Hera, Poseidon, Zeus oder Hephaistos, aber auch Sterbliche wie Medusa oder Perseus und alles dazwischen, wie Medusas Schwestern, die Gorgonen, und Graien und Hesperiden. Teilweise gibt es auch Kapitel, die direkt an den Leser adressiert sind. Das macht die Geschichte insgesamt sehr vielseitig, die Gefühle gehen dafür aber nicht allzu sehr in die Tiefe.
Wie so oft sind die Beweggründe der Götter fast nie nachvollziehbar, die meisten sind einfach nur dreiste Vergewaltiger und Arschlöcher (und nein, die weiblichen sind davon leider nicht ausgenommen…). Zu Beginn ist teilweise noch nicht ganz klar, warum bestimmte Personen eingeführt werden bzw. eigene Kapitel erhalten, das klärt sich aber nach und nach auf.
Medusa selbst kommt mir leider insgesamt etwas zu kurz, insbesondere, da es ja eigentlich um sie geht. Dafür finde ich die Szenen mit ihren Schwestern oft sehr niedlich, was mir die Gorgonen nochmal viel sympathischer gemacht hat. Perseus dagegen wirkt erst sehr naiv und entwickelt sich dann – ganz der Papa – charakterlich immer mehr zum Arschloch. Mehr als Fluchen habe ich für die meisten Männer hier leider nicht übrig.
Den Schreibstil fand ich sehr angenehm zu lesen und durch die vielen Blickweisen recht abwechslungsreich.

Fazit: Sehr angenehm zu lesen, immer wieder die Frage aufgreifend, wer denn eigentlich ein Monster ist, nur etwas zu wenig Medusa.

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Rätselhafter Regency-Roman

Das Geheimnis des Duke
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Inhalt

Charlet wird den künftigen Duke of Canterbury - Arthur - heiraten. Doch an dem Tag, als die Verlobung bekannt gegeben werden soll, gerät sie in eine Art Schnitzeljagd mit seinem Bruder Jasper. ...

Inhalt

Charlet wird den künftigen Duke of Canterbury - Arthur - heiraten. Doch an dem Tag, als die Verlobung bekannt gegeben werden soll, gerät sie in eine Art Schnitzeljagd mit seinem Bruder Jasper. Der Mann, dem eigentlich schon ihr ganzes Leben ihr Herz gehört. Doch davon möchte er nichts wissen - zumindest lässt er das Charlet glauben.



Meine Meinung

Die Geschichte habe ich in einer Leserunde bei Lovelybooks gewonnen. Dadurch, dass es ein Escape-Roman ist, muss die Geschichte nochmal anders bewertet werden.

Die Kapitelseiten sind außen illustriert, innen beschrieben, hängen jeweils zusammen und können an einer Perforation gelöst werrden. Am Ende eines jeden Kapitels findet die geneigte Leserschaft ein Rätsel, dessen Lösung auf ein Bild führt, dass auf der Vorderseite des nächsten Kapitels zu finden ist. So blättert man sich quasi hin und her durch das Buch auf der Suche nach der Fortführung.

Die Geschichte selbst ist vom Schreibstil gut geschrieben und auch inhaltlich ganz gut, wenn auch etwas kurz. Allerdings müsste man sich bei einer längeren Geschichte ja auch noch viel mehr Rätsel ausdenken... Die Rätsel werden am Anfang des nächsten Kapitels dann auch nochmal von den Hauptfiguren "gelöst", sodass etwaige Unklarheiten bzgl. der Lösung beseitigt werden können.

Auf der Rückseite des Buches gibt es eine Angabe zum Schwierigkeitslevel, die ich allerdings ohne Vergleich mit anderen Escape-Romanen nicht einschätzen kann. Anfangs sind die Rätsel etwas kniffelig, da noch nicht ganz klar ist, wie man an manches herangehen muss und ob die gefundene Lösung nicht zu einfach ist.

Die beiden Hauptcharaktere sind Charlet und Jasper. Charlet ist von Anfang an sehr sympathisch, Jasper dagegen erkämpft sich die Sympathie erst im Laufe der Geschichte. Arthur, der einige Male auftaucht, ist dagegen durchweg unsympathisch. Aber ansonsten hätte sich ja Charlet auch für ihn erwärmen können...

Die Geschichte selbst spielt in der Regency-Zeit und ist damit etwas für Bridgerton-Fans. Man stelle sich nur vor, eine junge Frau würde allein mit einem Mann Zeit verbringen...

Bei den Rätseln hätte ich es noch gut gefunden, wenn es eine Möglichkeit gegeben hätte, schon geöffnete Seiten zu markieren, da so mit voranschreitender Geschichte die geschlossenen Kapitel immer weniger wurden und schnell überblättert waren auf der Suche nach dem nächsten.



Fazit: Die Geschichte selbst ist ganz nett, ebenso das Setting und die Charaktere, hätte aber noch, ebenso wie einige Rätsel, hier oder da ein gewisses Etwas vertragen können.

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