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Veröffentlicht am 04.02.2024

Unspektakulär

Der Pfad
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“Der Pfad” von Megan Miranda handelt von dem kleinen Ort “Cutter’s Pass” in North Carolina, der idyllisch am Fuße eines Berges liegt. Es handelt sich um einen gefährlichen Ort, sieben Menschen sind spurlos ...

“Der Pfad” von Megan Miranda handelt von dem kleinen Ort “Cutter’s Pass” in North Carolina, der idyllisch am Fuße eines Berges liegt. Es handelt sich um einen gefährlichen Ort, sieben Menschen sind spurlos im Gebirge verschwunden. Der beliebte Appalachian Train fordert seine Opfer.

Zuletzt ist der Journalist Landon West verschwunden und als sein Bruder Trey nach Monaten im Passage Inn eincheckt, um mehr über das Verschwinden seines Bruders zu erfahren, rüttelt er an Türen, die besser verschlossen bleiben sollten. Auch Abby - Abigail- Lovett, welche seit 10 Jahren im Passage Inn arbeitet wird neugierig.
Irgendetwas stimmt nicht mit dem Ort. Die Einheimischen legen einen Mantel des Schweigens um die Geschehnisse, jedoch wird die Geschichte bei Führungen gut vermarktet und zieht die Touristen ins Dorf. Was ist passiert? Die Geheimnisse bleiben tief versteckt und jeder beschützt seinen Nachbarn, Freund und Verwandten.
Es ist ein kleiner Ort….

Die Autorin hat einen Thriller mit viel Potential geschrieben, leider konnte mich die Story nicht überzeugen. Sehr langatmig wurde von den verschwiegenen Dorfbewohnern, dem Trail und den verschwundenen Personen berichtet. Der Spannungsbogen kam erst in der zweiten Hälfte kurzzeitig zum tragen. Die Handlung wirkte anfangs vielversprechend, leider war kaum Spannung vorhanden und der Schreibstil konnte mich nicht fesseln. Sehr langatmig und unspektakulär bewegt sich der Thriller vorwärts.

Die Beschreibung der Protagonisten war blass, Abby als Hauptprotagonistin wirkte sympathisch und wurde authentisch dargestellt. Das Hotel, die Ortschaft und auch der Trail wurden bildlich beschrieben und als Leser konnte man sich sofort verbinden.

Leider nur 3 Sterne aufgrund der langatmigen Abschnitte ohne Spannung.


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Veröffentlicht am 23.10.2023

Geister-App und True Crime

Das achte Haus
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„Das Achte Haus“ von Linda Segtnan entstand durch Nachforschungen zu einem Stadtrundgang, bei welchem die Autorin auf einen alten, ungelösten Mordfall stieß.
Im Mai 1948 verschwindet die neunjährige Birgitta ...

„Das Achte Haus“ von Linda Segtnan entstand durch Nachforschungen zu einem Stadtrundgang, bei welchem die Autorin auf einen alten, ungelösten Mordfall stieß.
Im Mai 1948 verschwindet die neunjährige Birgitta Sivander. Zuletzt wurde das Mädchen in der Nähe des Sportplatzes gesehen. Am nächsten Morgen wird sie tot in einem Graben im Wald gefunden.
Siebzig Jahre später recherchiert die Autorin akribisch zu Birgittas Schicksal. In dem Buch wird die aufwendige Recherche dargelegt, verwoben mit ihrem Privatleben. Der Cold Case fesselt Linda und während ihre Schwangerschaft immer weiter fortschreitet, dringt der Fall immer mehr in ihr Leben.
Linda bringt ein Mädchen zur Welt, vernachlässigt ihren erstgeborenen Sohn Sam und dringt immer tiefer in die Akten der damaligen Ermittlungen ein. Zwischen ihren eigenen Gedanken, Gefühlen und Ängsten, lässt sie ihre spirituellen Erfahrungen in das Buch einfließen.
Der Debütroman wird in zwei Zeitsprüngen und drei Teilen untergliedert.
Es werden neue Erkenntnisse aufgedeckt, die Autorin zeigt auf, dass bei den früheren Ermittlungen nicht allen Unklarheiten nachgegangen wurde. Auch sind jugendliche Straftäter nicht befragt worden und die Nachlässigkeit der damals ermittelnden Beamten wird offensichtlich.
Ein 14jähriger Junge war der Hauptverdächtige, seine Schuld konnte jedoch nicht bewiesen werden und es wurde wohl nicht detailliert ermittelt.
Die Autorin ist besessen von dem Fall, sie vernachlässigt ihre Kinder und schreibt sich selbst in die Geschichte. Sie spürt Geister und hat mittlerweile auch eine Geister-App installiert.
Für die Recherche und Darlegung der Fakten zu dem ungelösten Mordfall ist die Ausarbeitung ihres Privatlebens zu intensiv und nicht notwendig.
Sehr interessant wurde das Leben des Mädchens, der Ablauf vor dem Tathergang und die einzelnen Erinnerungen der weiteren Nebenprotagonisten ausgearbeitet.
Der Ort des Geschehens wurde bildlich dargestellt, als Leser konnte ich mich mit den Beschreibungen sehr gut zurechtfinden.
Ein wundervolles Andenken an das ermordete Mädchen.

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Veröffentlicht am 09.08.2023

Zerstörung

Die Einladung
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„Die Einladung“ von Emma Cline handelt von Manipulation, Macht und Zerstörung.
Die junge Alex, wohl eine Prostituierte, dies wurde nicht klargestellt, folgt einer Einladung in die Hamptons, in die Welt ...

„Die Einladung“ von Emma Cline handelt von Manipulation, Macht und Zerstörung.
Die junge Alex, wohl eine Prostituierte, dies wurde nicht klargestellt, folgt einer Einladung in die Hamptons, in die Welt der Reichen und Mächtigen.
Sie muss raus aus der Stadt, ihren Problemen und Schulden entfliehen; Simon, ihr Gastgeber und Gönner ist wesentlich älter, aber reich und er ist nett, wenn sie sich seinen Regeln fügt.
Aber Alex steht unter Medikamenteneinfluss und Drogen, sie ist egoistisch, zerstörerisch und macht Fehler.
Auch bei Simon, der sie zurück in die Stadt schicken möchte; nur dorthin kann das Mädchen auf keinen Fall.
Ihr Lichtblick auf Versöhnung ist Simons Party in einer Woche. Bis dahin muss Alex in den Hamptons bleiben, sie manipuliert Kinder und Nannys, erkauft sich die Gunst junger Erwachsener mit Sex und hinterlässt bei allen Bekanntschaften ein Gefühl der Leere, Trauer und Zerstörung.
Warum die 22jährige Alex dieses Leben außerhalb der Gesellschaft und Norm wählte oder gar dazu gezwungen wurde, bleibt offen.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und die Thematik sehr interessant; jedoch nicht optimal ausgereizt. Zu viele offene Fragen bleiben unbeantwortet. Warum ist Alex so kalt und berechnend; was passiert mit den Bekanntschaften nach ihrem Besuch?
Die Protagonisten sind nicht greifbar, zu oberflächlich die Beschreibung der Charaktere und Emotionen.
Die Häuser und Strände in den Hamptons wurden sehr bildlich beschrieben. Man konnte den Weg der Zerstörung des Mädchens sehr gut nachvollziehen.
Anfangs wurde die Spannung gekonnt aufgebaut und man wusste nicht, in welche Richtung der Roman tendiert.
Im Laufe der Story passierte jedoch nichts Neues und der Spannungsbogen wurde nicht aufrecht erhalten. In Erwartung eines Höhepunkts, fiebert man auf das Ende hin, welches offen bleibt.

Durch den leichten Schreibstil der Autorin war der Roman kurzweilig und unterhaltsam.

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