Amüsantes Erdmännchen-Abenteuer
Ich weiß gar nicht, wie es mir passieren konnte, dass die Erdmännchen-Krimis bisher total an mir vorbeigegangen sind. Wahrscheinlich hätte ich bis heute nichts von Rufus, Ray und Co gehört, wenn es bei ...
Ich weiß gar nicht, wie es mir passieren konnte, dass die Erdmännchen-Krimis bisher total an mir vorbeigegangen sind. Wahrscheinlich hätte ich bis heute nichts von Rufus, Ray und Co gehört, wenn es bei lovelybooks nicht ein Gewinnspiel zum neuesten Hörspiel der Bande gegeben hätte, zu dessen Teilnahme mich vor allem der Sprecher Christoph Maria Herbst bewogen hat.
Was für ein Glück! Eine äußerst amüsante Geschichte.
Dass der großartige Strombergdarsteller die Geschichte grandios vorlesen würde, war mir von vornherein klar.
Aber dem Abenteuer, das die Erdmännchen bestehen müssen, zuzuhören, hat wirklich Spaß gemacht. Diese müssen ihr bisheriges Zuhause, den Berliner Zoo, Hals über Kopf verlassen und sich auf eine abenteuerliche Flucht begeben, da sie als Touristenattraktion an ein Einkaufszentrum in Norwegen verkauft werden sollen. Zufluchtsort ist der deutsche Wald. Dort angekommen werden die Flüchtlinge nicht von allen gleichermaßen freudig aufgenommen. Besonders die Wildschweine, allen voran Eber Hermann und Sohn Fritz, versuchen die guten Sitten im deutschen Wald vor den „dahergelaufenen Afrikanern“ zu verteidigen. Immerhin bekommen die Erdmännchen zunächst Duldungsrecht, nicht zuletzt weil Rufus eine flammende Rede schwingt, die von „I had a dream“ bis zu „Ich bin ein Berliner“ reicht und die darin kulminiert, dass er sogar den Mandarin-Enten einen „krassen Migrationshintergrund“ zuschreibt, als Beleg dafür, dass ein jeder ein Einwanderer ist, wenn man nur weit genug zurückgeht.
Natürlich geht das Zusammenleben nicht lange gut und die Erdmännchen müssen noch so einige Abenteuer bestehen, bevor sie sich ihren Platz in ihrer neuen Heimat erkämpft haben.
Auch wenn es sich bei diesem Hörspiel meiner Meinung nach eher um eine Abenteuergeschichte als um einen Krimi handelt, fand ich die Geschichte sehr spannend und rasant erzählt. Die ganzen, sehr deutlichen Anspielungen auf unsere Gesellschaft fand ich sehr amüsant und ich musste mehr als einmal laut lachen.
Einziger kleiner Kritikpunkt ist, dass die Wildschweine vielleicht nicht dringend im sächsischen Dialekt hätten sprechen müssen. Ist vielleicht doch etwas arg klischeehaft und die Geschichte ist an sich schon so witzig erzählt, dass das gar nicht notwendig gewesen wäre.
Insgesamt aber eine absolute Hörempfehlung!