Brisantes Thema leidenschaftlich aufbereitet
RäuberIn Eva Ladipos "Räuber" kämpfen zwei unterschiedliche Charaktere gemeinsam um ein und dasselbe Ziel: es gilt ein Gebäude mit Sozialwohnungen zu retten, die an eine Wohnungsgesellschaft verkauft wurde und ...
In Eva Ladipos "Räuber" kämpfen zwei unterschiedliche Charaktere gemeinsam um ein und dasselbe Ziel: es gilt ein Gebäude mit Sozialwohnungen zu retten, die an eine Wohnungsgesellschaft verkauft wurde und es abreissen lassen will.
Olli Leber, der Bauarbeiter, der sein und das Zuhause seiner Mutter retten möchte bekommt unerwartet Hilfe von der bessergestellten Journalistin Amelie Warlimont, die gerade mit persönlichen Problemen kämpft und sich in ihrer beruflichen Ehre gepackt fühlt und helfen möchte.
Das Buch spiegelt die Kluft zwischen Arm und Reich und die Knappheit des Immobilienmarktes wieder. Im Zentrum steht dabei Berlin - Wohnraum ist hart umkämpft, Mieten werden erhöht, die angestammte ärmere Bevölkerung wird verdrängt.
Eva Ladipo trifft damit den Nerv der Zeit. Der Roman ist inhaltlich gut aufbereitet und ausreichend recherchiert.
Anfangs habe ich aufgrund des eher etwas unspannenderen Themas etwas gebraucht um mich einzulesen, jedoch hat mich das Buch schnell in den Bann gezogen und weiteren Verlauf wurde durchaus Spannung aufgebaut. Die Autorin schafft dies hauptsächlich durch die beiden Hauptfiguren, deren Leben wir geschildert bekommen.
Beide grundverschieden mit unterschiedlichen Beweggründen und dennoch sehr authentisch und voller Temperament.
Beide Charaktere sind sehr symphatisch und man möchte mehr erfahren.
Im gemeinsamen Kampf werden Wege erschlossen, die man als Leser nicht vorab erahnen kann.
Nicht sonderlich gefallen hat mir das rapide, offene Ende, da vorallem die persönliche Geschichte zwischen Olli und Amelie nicht klärend abgeschlossen wird.
Das war aber auch das Einzige, was mich an dem Buch gestört hat. Ich fühlte mich gut unterhalten und das Buch regt durchaus zum Nachdenken an. Ein aktuelles Thema mit Brisanz.