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Veröffentlicht am 10.11.2017

Für Fans von Dick Bruna und Miffy eine willkommene Abwechslung

Miffys erstes Aufklappbuch
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Einige Kinderbücher haben über viele Jahre einen Kultstatus erlangt und man begegnet ihnen überall. „Miffy“ die kleine Häsin, die von Dick Bruna erschaffen wurde, hat 1955 das Licht der Welt erblickt und ...

Einige Kinderbücher haben über viele Jahre einen Kultstatus erlangt und man begegnet ihnen überall. „Miffy“ die kleine Häsin, die von Dick Bruna erschaffen wurde, hat 1955 das Licht der Welt erblickt und seitdem viele Kinderherzen höher schlagen lassen. Gerade weil die Häsin weltberühmt ist und man sie in jedem Buchladen sieht, wurde ich sehr neugierig und griff zu „Miffys erstes Aufklappbuch“ von Dick Bruna, um zusammen mit meinem Sohn Miffys Universum zu erkunden.

Auf sechs illustrierten Seiten lernen wir Leser Miffy und ihre Familie kennen und erfahren, was sie in ihrem Alltag gerne unternehmen. Zusammen mit der Hasenfamilie spielen wir Leser im Garten oder im Haus, genießen zum Tee leckeren Kuchen, unternehmen einen Ausflug auf einen Bauernhof und in den Zoo. Dabei gibt es vieles zu entdecken, denn auf jeder Doppelseite gibt es zwei bis vier Klappen, hinter denen sich interessante Details verstecken. Und so eine Entdeckungstour macht müde, das merkt auch Miffy, als es am Ende dieses Bilderbuches zu Bett geht. Pünktlich um neunzehn Uhr, nimmt sie ihren Teddy mit ins Bett und wir Leser dürfen sie sogar bis in ihre Träume begleiten.

Eine zusammenhängende Handlung gibt es in diesem Bilderbuch nicht. Es gleicht eher einem kurzen Kennenlernen von Leser und literarischer Hauptfigur. Kindgerecht ist die ganze Aufmachung des Bilderbuches. Es hat ein großes Format, stabile Pappseiten und Klappen, die sich einfach öffnen lassen. Die Illustrationen zeichnen sich durch klare Formen und kontrastreiche und dicke Konturen aus, die von Kinderaugen leicht zu erkennen sind. Was mich jedoch etwas gestört hat, ist, dass alle Illustrationen und Figuren sehr steif wirken. Sie haben eine starre Mimik und Gestik. Hinzu kommen die grellen Farben, die für meine Augen eher zu anstrengend und ermüdend waren. Jedoch werden Kleinkinder diese Farben ganz anders wahrnehmen, als Erwachsene.

Unser Ausflug in die Welt von Miffy war interessant, jedoch hätten wir „Miffys erstes Aufklappbuch“ etwas früher entdecken müssen. Die Altersempfehlung des Verlags von 1-3 Jahren kam bei meinem Sohn leider nicht hin. Er wird in einem Monat 3 Jahre alt und konnte mit diesem Bilderbuch, obgleich es viele Klappen gab, nicht viel anfangen. Er blätterte es ein oder zwei Mal durch und danach hat er es nicht wieder zur Hand genommen. Ich würde es eher für Kinder bis 2 Jahren empfehlen.

„Miffys erstes Aufklappbuch“ ist für Fans von Dick Bruna und der Häsin eine willkommene Abwechslung, bei der es vieles zu entdecken gibt. Für uns wird es vorerst das letzte Buch von Miffy sein.

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Veröffentlicht am 01.09.2017

Konnte mich nicht komplett überzeugen

Schicksalsbringer (Band 1) - Ich bin deine Bestimmung
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Wenn man sich so in der Buchblogger-Gemeinde umschaut, bekommt man das Gefühl, dass sich viele auch ganz gut kennen. Wenn dann jemand aus dieser Gemeinschaft selbst ein Buch schreibt, ist das schon eine ...

Wenn man sich so in der Buchblogger-Gemeinde umschaut, bekommt man das Gefühl, dass sich viele auch ganz gut kennen. Wenn dann jemand aus dieser Gemeinschaft selbst ein Buch schreibt, ist das schon eine spannende Sache. Und wenn man diesen Buchmenschen und seinen (ihren) Blog über Jahre begleitet hat, ist es sogar noch viel spannender. Man möchte sich selbst eine Meinung bilden und das Buch lesen. Aus diesem Grund wollte ich auch „Schicksalsbringer – Ich bin deine Bestimmung“ lesen, denn die Autorin Stefanie Hasse kenne ich, seitdem ich selbst zur Buchbloggerin wurde.

Das recht verspielte und wunderschön schimmernde Cover von Stefanie Hasses neuem Buch suggerierte mir im Vorfeld, dass ich der Zielgruppe längst entwachsen bin. Trotzdem war ich sehr neugierig, mit welchem Thema sich die Autorin beschäftigt hat und ob sie mich damit packen kann.

Die ersten Passagen begannen sehr vielversprechend mit einem Rückblick in die Vergangenheit der literarischen Hauptfigur Kiera. Diese bekommt als Kind bei einem Besuch auf einem Jahrmarkt eine geheimnisvolle Münze von einem mysteriösen Mann geschenkt. Doch die Münze gerät schnell in Vergessenheit und erst nach vielen Jahren findet Kiera diese beim Aufräumen wieder und verletzt sich an ihr. Und plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Kiera spürt deutlich, dass diese Verletzung einen befremdlichen Prozess in ihrem Inneren vorantreibt, der ihr Angst macht. Plötzlich kann sie das Schicksal von anderen Menschen beeinflussen. Jedoch hat diese ihr verliehene Gabe auch eine Schattenseite.

So weit, so interessant. Die ersten Kapitel waren dank des einfach gehaltenen Schreibstils schnell gelesen und ich erfuhr einiges über Kieras Leben und was sie aktuell beschäftigt. Ich lernte ihre Familie, die leider etwas zerrüttet ist, und ihren besten Freund Cody kennen und konnte mir ein gutes Bild über die Person Kiera machen. Unterschwellig knistert die Spannung in den ersten Kapiteln, denn man fragt sich als Leser schon, was es mit dieser mysteriösen Münze auf sich hat. Stefanie Hasse klärt ihre Leser aber erst im Laufe der Handlung auf, um die Spannung aufrechtzuerhalten.
Dann kam, was in Büchern dieses Genre anscheinend kommen muss: Auftritt Bad Boy und das ungewollte Dahinschmelzen der weiblichen Hauptfigur. Der geheimnisvolle Phönix ist neu an Kieras Schule und sorgt mit seinem guten Aussehen und mit seinem ungehobelten Verhalten für Aufsehen. Es folgen viele Szenen und Sequenzen, die etwas oberflächlich mit dem Liebeshin und her gestaltet sind, die Spannung rausnehmen und mich an einen Teenagerstreifen aus Hollywood erinnerten. Stefanie Hasse wählte für diese Passagen einen sehr sprunghaften Stil, der mich zum Teil irritierte, weil ich Kieras Ortswechsel nicht nachvollziehen konnte. Auch vermisste ich einen roten Faden, der mich durch die Handlung führt. Dadurch geriet die interessante Grundidee etwas in den Hintergrund.
Sehr erfrischend habe ich die Passagen eines unbekannten und nicht gerade freundlichen Erzählers empfunden, der sich immer wieder in die Handlung einmischt. Diese sind überaus gelungen und machen neugierig, weil man nicht weiß, um wen es sich handelt.
Am Ende baut die Autorin die Handlung wieder etwas spannender und komplexer auf und verdeutlicht, dass ein Folgeband auf uns Leser wartet.

Ich muss zugeben, dass es mir sehr schwerfällt, diese Rezension zu schreiben. Ich habe großen Respekt vor allen Autoren, die uns mit ihren Werken begeistern möchten. Jedoch glaube ich auch, dass sie an ehrlichen Kritiken interessiert sind. „Schicksalsbringer – Ich bin deine Bestimmung“ von Stefanie Hasse wird bei seiner jungen Zielgruppe sicher gut ankommen. Für meinen Geschmack wurden die Handlung zu unstrukturiert und die literarischen Figuren und die Liebesgeschichte zu trivial und oberflächlich gestaltet. Ich konnte nicht mit ihnen mitfiebern und erkannte keinerlei Intentionen für ihr Tun. Die interessante Grundidee hat mir jedoch sehr gefallen und ich bin gespannt, ob Stefanie Hasse ihr Potenzial im Folgeband nutzt. Ich bin fest davon überzeugt, dass da noch mehr in ihr schlummert.

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Veröffentlicht am 19.04.2017

Ich hatte ein wenig mehr erwartet

All die verborgenen Dinge
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3,5 Sterne

Manche Orte auf dieser Welt scheinen eine besondere Anziehungskraft für uns Menschen zu haben. Und wahrscheinlich kann sich jeder noch an genau die Orte aus seiner Kindheit oder Jugend erinnern, ...

3,5 Sterne

Manche Orte auf dieser Welt scheinen eine besondere Anziehungskraft für uns Menschen zu haben. Und wahrscheinlich kann sich jeder noch an genau die Orte aus seiner Kindheit oder Jugend erinnern, die man trotz eines elterlichen Verbotes immer gerne besucht hat. Womöglich hat dieses Verbot das Fleckchen Erde für seine Besucher noch viel reizvoller gemacht.
Für Minty, der literarischen Hauptfigur aus „All die verborgenen Dinge“, gibt es auch so einen verlockenden Ort: Nettlebog, ein Stück Land mit einem tosenden Fluss. Das Verlockende an Nettlebog ist aber nicht nur, dass es scheinbar der einzige Platz auf der Welt ist, an dem sich Minty nicht verstellen muss und sagen kann, was sie denkt. Sondern auch Ned - der undurchschaubare Neue aus ihrer Klasse, den alle Mitschüler seltsam finden, weil ihm scheinbar alles egal ist - , der in einem Wohnwagen direkt am Flussufer lebt, ist ein weiterer Grund.

„Er ging mir ständig durch den Kopf. Der Junge, der im Wohnwagen lebte. Der Junge, der um Mitternacht ein großes Feuer machte und auf einem Autoreifen über den Fluss schwang, vor und zurück, und dabei laute, unverständliche Schreie ausstieß. Dieser Junge, von dem alle sagten, er tauge nichts.“ Seite 32


Für Minty ist Neds natürliche Wildheit sehr beeindruckend und die zwischen ihnen zart aufkeimende Freundschaft, lässt Minty die Welt mit anderen Augen sehen und sie erkennt, was anderen verborgen bleibt.

Sarah Moore Fitzgerald, die Autorin von „All die verborgenen Dinge“, ist für mich keine Unbekannte, denn vor über einem Jahr kredenzte mir diese Autorin mit „Das Apfelkuchenwunder oder Die Logik des Verschwindens“ einen literarischen Leckerbissen, der mich tief berührt hat. Dem entsprechend waren meine Erwartungen etwas höher, als bei anderen Büchern. Gespannt folgte ich Mintys Einführung in die Geschichte, ohne zu wissen, wer mir diese Geschichte erzählt. Ohne sich vorzustellen plaudert eine unbekannte Erzählerstimme - erst ertwas später erfährt der Leser, um wen es sich dabei handelt -, munter drauf los und berichtet von einem aufregenden Schultag, der zusammen mit einem neuen Schüler dafür verantwortlich ist, dass sich Mintys Leben für immer verändern wird. Jedoch gibt es für diese gravierende Veränderung auch noch andere familiäre Ursachen, über die uns Minty im Laufe der Geschichte berichtet. Wir Leser haben Teil an Mintys Schicksal und erleben, wie sie sich entwickelt und über sich hinauswächst.

Den ausdrucksstarken und bildhaften Schreibstil von Sarah Moore Fitzgerald erkennt man mit der ersten gelesenen Zeile und hätte ich mir jedes schöne und manchmal sehr poetische Zitat farblich im Buch gekennzeichnet, wäre mein Exemplar jetzt kunterbunt.

„Gerüchte sind nur Wörter. Sie schweben durch die Luft, von einer Stimme zu anderen, und sie sind unsichtbar. Komisch, wenn man sich überlegt, wie viel Macht sie trotzdem haben können. Manche schneiden wie spitze Messer, andere sind eiskalte Hämmer – sie können so viel Schaden anrichten, als wären sie reale Gegenstände, die herumfliegen und dich ins Gesicht treffen, wenn du es am allerwenigsten erwartest.“ Seite 67


Die vielen kurzgehaltenen Kapitel und die sehr flüssige Schreibweise machen es dem Leser sehr leicht durch die Zeilen zu fliegen. Und doch konnte mich die Autorin nicht komplett mit ihrer Geschichte überzeugen. Das lag vor allem an der sprunghaften Erzählweise. Sarah Moore Fitzgerald beschäftigt sich in ihrem neuen Buch mit vielen gewichtigen Themen, wie dem Erwachsenwerden, der Freundschaft, Vorurteilen, die Liebe zu Pferden und damit, wie Eheprobleme die Kindheit belasten können. Es gelingt ihr jedoch nicht, all diese an sich wunderbaren Elemente miteinander verschmelzen zu lassen. Es wirkt manchmal wie ein Puzzle, dessen Teile nicht zusammenpassen.
Durch die kurze und sprunghafte Abhandlung der vielen Themen fehlt es der Geschichte an Tiefe.
Auch die literarischen Figuren sind leider nicht so bestechend und einige hätte die Autorin auch gut einsparen können, weil sie für die Geschichte unwichtig und noch dazu sehr blass wirkten.

Schon sehr lange fieberte ich dem Erscheinen von „All die verborgenen Dinge“ von Sarah Moore Fitzgerald entgegen und konnte es kaum erwarten, einen neuen literarischen Leckerbissen zu genießen. Jedoch wollte der Funke der Begeisterung dieses Mal nicht auf mich überspringen.

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Veröffentlicht am 05.04.2017

Konnte mich nicht komplett überzeugen

Nova und Avon 1: Mein böser, böser Zwilling
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Darf ich vorstellen? Nova: ein ganz normales Mädchen, aber eher von der schüchternen Sorte. Für einige ihrer Mitschüler ist sie meist unsichtbar, für andere wird sie ständig in den Mittelpunkt gerückt, ...

Darf ich vorstellen? Nova: ein ganz normales Mädchen, aber eher von der schüchternen Sorte. Für einige ihrer Mitschüler ist sie meist unsichtbar, für andere wird sie ständig in den Mittelpunkt gerückt, um sich über sie lustig zu machen, denn Nova ist nicht nur sehr schüchtern, sondern auch sehr tollpatschig. Und als wäre dieses Schicksal nicht schon unangenehm genug, straft das Universum Nova zusätzlich mit spleenigen Eltern und einem Fluch.
Seit Nova mit einem bösen Zauber belegt wurde, taucht plötzlich ein Mädchen namens Avon aus dem nichts auf, das ihr Zwilling sein könnte, weil sie ihr bis aufs Haar gleicht. Jedoch ist Avon charakterlich das genaue Gegenteil von Nova: eine selbstsichere, intrigante Person, die sich auf zuckersüße Weise bei ihren Eltern und ihren Mitschülern einschleimt. Schnell wird Nova klar, dass sie ihren hinterhältigen, bösen Zwilling wieder loswerden muss. Aber wie bekämpft man ein Wesen, das durch schwarze Magie erschaffen wurde? Auf der Suche nach Möglichkeiten ihren bösen Zwilling wieder verschwinden zu lassen, begegnet ihr Fee. Ein Mädchen, das sich nicht nur bestens mit übernatürlichen Dingen auskennt, sondern im Laufe der Geschichte zu einer wahren Freundin für Nova wird.

Zugegeben, „Nova und Avon: Mein böser, böser Zwilling“ hat mich vor allem durch sein wunderschönes Cover davon überzeugt, dass ich diese Geschichte unbedingt lesen muss. Gespannt war ich jedoch auch auf die Schreibkünste der Autorin, schließlich ist mir Tanja Voosen als eine von uns – als Bloggerin - bekannt. Bisher hatte ich noch kein Buch von ihr gelesen. Aus diesem Grunde nahm ich das Buch auch kurz nach seinem Erscheinungstermin zur Hand, erfreute mich an dem gelungenen Cover und las voller Neugierde die ersten Passagen.

Auf den ersten Seiten überkam mich ein Hochgefühl, als ich durch den einfach gehaltenen Schreibstil buchstäblich über die Seiten flog und Novas Alltag ein bisschen besser kennenlernen durfte. Obgleich ihr Leben von einer großen Einsamkeit geprägt wurde. Nova hat keine Freunde und wurde mit spleenigen Eltern gestraft. Jedenfalls empfindet sie es so. Sie kann sich nur einem anvertrauen: ihrem Wellensittich, der leider nur zwitschern kann.
Nach einigen gelesenen Passagen vermischte sich mein anfängliches Hochgefühl mit etwas Ernüchterung. Zu Beginn empfand ich Nova und ihre Tollpatschigkeit noch amüsant, aber irgendwann wurde es mir zu viel und eintönig. Genau wie die Mobbingattacken ihrer Mitschüler. Immer und immer wieder wurden wir Leser mit diesen demütigen Szenen konfrontiert und irgendwann kam ich an den Punkt, an dem ich Nova gerne geschüttelt hätte, weil ich vergeblich auf den Moment warten musste, an dem sie sich endlich zur Wehr setzt. Und so kämpfte ich mich durch die ersten 150 Seiten.
Aber dann kam ein Lichtblick: Fee, eine literarische Figur, die die etwas eintönige und oberflächlich gehaltene Handlung ordentlich auf den Kopf stellt. Fee ist für mich die gelungenste literarische Figur in dieser Geschichte, weil sie durch ihre interessante, liebenswerte und quirlige Art die Handlung erfrischt und um ein Vielfaches aufwertet. Einen Charakter, von dem ich mir weitere brisante Szenen erhoffte, ließ etwas länger auf sich warten: Avon. Als der böse, böse Zwilling dann endlich auftauchte, wurde ich wieder überrascht. Ich hatte mir diese literarische Figur etwas bissiger und boshafter vorgestellt.
Eine Figur ist mir im Laufe des Geschehens zu sehr ins Abseits geraten: der Wellensittich. Anfangs noch ein großer und unterhaltsamer Bestandteil der Handlung, taucht er irgendwann leider komplett unter. Schade!

Der Idee zur Geschichte ist interessant, jedoch hat mich Tanja Voosen mit ihrer literarischen Umsetzung nicht komplett überzeugen können. Was zum einen an meinem Alter fernab der Zielgruppe und meiner Vorliebe für eine tiefgründigere Handlung und sich entwickelnden Protagonisten liegen mag. Hinzukommt, dass ich – anders, als viele Leser dieser Geschichte – viele Aktionen von Nova nicht lustig, sondern eher ermüdend empfand. Der lockere Schreibstil der Autorin machte es mir dennoch leicht, das Buch zu beenden. Alles in allem ist „Nova und Avon: Mein böser, böser Zwilling“ von Tanja Voosen, als ein Auftakt zu einer neuen Reihe für Mädchen konzipiert, in dem man langsam in eine Handlung und Thematik eingeführt wird, die sich womöglich in den nächsten Bänden nach und nach entfalten wird.

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Veröffentlicht am 20.02.2017

Nach mühsamen 200 Seiten wurde es richtig spannend

GötterFunke 1. Liebe mich nicht
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Fast vier Jahre sind vergangen, seit ich „MondSilberLicht“ von Marah Woolf gelesen habe. Ein Buch, das ich in einer Leserunde zusammen mit der Autorin und vielen begeisterten Teilnehmern gelesen habe. ...

Fast vier Jahre sind vergangen, seit ich „MondSilberLicht“ von Marah Woolf gelesen habe. Ein Buch, das ich in einer Leserunde zusammen mit der Autorin und vielen begeisterten Teilnehmern gelesen habe. Leider schwappte die Welle der Begeisterung nicht zu mir hinüber und ich musste mich zwingen, diese Geschichte zu beenden und eine Rezension zu schreiben. Trotz meiner Kritik bedankte sich Marah Woolf für die Buchbesprechung und wünschte sich, dass ich es irgendwann noch einmal mit einem Buch aus ihrer Feder versuchen soll. Vier Jahre hat es gedauert, bis ich diesem Wunsch nachgekommen bin und ihr neuestes Werk „GötterFunke. Liebe mich nicht“ gelesen habe. Warum gerade dieses Buch? Ganz einfach: Ich bin ein Coverfetischist! Aber nicht nur das Cover zu diesem Buch ist großartig, auch die Inhaltsbeschreibung klang sehr vielversprechend.

Die Geschichte handelt von Jess, die sich für den Sommer nichts sehnlicher wünscht, als nur ein paar entspannte Wochen mit ihrer besten Freundin in einem Sommercamp zu verbringen. Doch dann trifft sie Cayden, der sie sofort fasziniert, obgleich er ganz eigene Ziele verfolgt: Der Göttersohn versucht inkognito unter den Menschen eine Vereinbarung mit Zeus zu erfüllen: Er muss ein Mädchen finden, das ihm widersteht. Nur dann gewährt Zeus ihm seinen sehnlichsten Wunsch: endlich sterblich zu sein. Jess ahnt nichts von seinem göttlichen Geheimnis, auch nicht, dass Cayden ihre beste Freundin erwählt hat, um seine Vereinbarung zu erfüllen.

Da ich noch kein Jugendbuch gelesen habe, welches sich mit der griechischen Mythologie beschäftigt, konnte ich ganz ungezwungen und ohne besondere Erwartungen an diese Geschichte herangehen. Umso größer war meine Vorfreude auf dieses Buch und ich war gespannt, ob Marah Woolf mich mit dieser Geschichte etwas mehr überzeugen kann, als mit ihrem Debüt. Jedoch erinnerten mich die ersten 200 Seiten an den alten Stil der Autorin, denn diese werden geprägt von einem sehr oberflächlichen Geplauder.
Die Handlung spiegelt den Alltag eines Sommercamps - das Jess und ihre beste Freundin besuchen - wider. Gerne vertreiben sich beide ihre Zeit am Pool oder auf den Partys und reden über ihr Lieblingsthema: Jungs. Eigentlich ist dieses Thema auch der zentrale Punkt der ersten 200 Seiten, denn hier bestimmen die männlichen Protagonisten und ihr Verhalten das Geschehen. Und das auf sehr eintönige Weise. Die Autorin fährt viele gängige Klischees auf, welche ich in einem gewissen Rahmen durchaus ertragen kann. In „GötterFunke. Liebe mich nicht“ waren sie dann doch etwas zu dick aufgetragen und vermittelten, dass alle Jungs – ob Gott oder Mensch –, wirklich umwerfend aussahen, obgleich ihr Aussehen nur zaghaft oder gar nicht von der Autorin beschrieben wurde und die meisten von ihnen nur ein Ziel haben: möglichst viele Mädchen für ein kurzes Abenteuer aufzureißen. Die weiblichen literarischen Figuren haben es ihnen auch nicht all zu schwer gemacht und fast jede Chance genutzt sich ihnen verzückt an den Hals zu werfen oder zu schmollen, weil sie abgewiesen wurden. Als ich die Hoffnung auf eine gute Geschichte fast aufgegeben hatte, kamen mehrere Ereignisse, die mich dann doch zum Weiterlesen zwangen. Das Liebes–Hin-und-Her der literarischen Hauptfigur Jess rückt in den Hintergrund und mit jeder gelesenen Seite entfaltet sich nach und nach ein wirklich spannendes und interessantes Handlungsgerüst rund um das Thema Götter. Nun war es für mich sehr einfach die letzten Kapitel zu lesen, obgleich Jess den einen oder anderen Liebesrückfall hatte. Die letzten Seiten las ich wie im Flug und das in sich stimmige Ende ließ mich zufrieden und neugierig auf den Folgeband zurück.

Die etwas sprunghafte Erzählweise, die ich schon in Woolfs Debüt bemängelte, ist leider auch in diesem Buch wiederzufinden. Es mangelte an fließenden Überleitungen, die dem Leser die Möglichkeit geben mit einer Szene abzuschließen. Während ich die verschiedenen Kapitel las, gab es immer wieder Ereignisse, die aus dem nichts kamen. Nicht im Sinne von aufregenden und spannenden Wendungen, sondern im Sinne von: Warum steht jetzt ein Protagonist im Mittelpunkt, der eben noch gar nicht da war? Oder: Wie ist dieser Gegenstand jetzt plötzlich im Geschehen aufgetaucht? Fragen über Fragen ...

Der Leser braucht für diese Geschichte eine sehr große Vorstellungskraft und viel Fantasie, um sich die verschiedenen Szenarien in den karg oder besser gar nicht beschriebenen Kulissen vorstellen oder selbst entwerfen zu können. Eine kleine Stütze waren hierbei die Illustrationen, die man beim Aufklappen der Buchdeckel entdecken kann.

Den literarischen Figuren fehlt es für meinen Geschmack an Tiefe. Liebend gerne hätte ich mehr über deren Persönlichkeit erfahren und über das, was sie ausmacht und welche Ereignisse sie geprägt haben. Auch bei Jess wird es manchmal angedeutet, aber man darf nie in die Tiefe ihrer Seele abtauchen. Wahrscheinlich blieb die Liebesgeschichte um Jess und Cayden für mich etwas reizlos. Woolf schreibt einiges über ihre Gefühle, jedoch blieben sie Wörter auf Papier und ich konnte sie nicht nachempfinden. Ich bin sehr gespannt, ob sich das im Folgeband ändert.

Marah Woolf hat für ihr neues Werk „GötterFunke. Liebe mich nicht“ eine gute Recherchearbeit geleistet und bietet dem Leser viele interessante Einblicke in die griechische Mythologie und einen, wenn man die ersten 200 Seiten ausblendet, spannenden Plot, der viele Leser begeistern wird.

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