Spannende Spurensuche in der Vergangenheit
Die Tote von DresdenIn dem ersten Fall der Kommissare Anna Slakow und Frank Haberking des Autors Julius Kron werden diese nach ihren Fehlverhalten in die Provinz nahe Dresden strafversetzt, um einen 10 Jahre alten nie gelösten ...
In dem ersten Fall der Kommissare Anna Slakow und Frank Haberking des Autors Julius Kron werden diese nach ihren Fehlverhalten in die Provinz nahe Dresden strafversetzt, um einen 10 Jahre alten nie gelösten Todesfall der Familienrichterin Jennie Flagant zu lösen.
Jennie Flagant wurde in die Prostitution gezwungen und ist seinerzeit daran zerbrochen.
Slakow und Haberking gehen der Sache nun nach und entdecken nach und nach die interessantesten Verbindungen und Verstrickungen in den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Ebenen.
Julius Kron startet seinen ersten Krimi mit den beiden Kommissaren sehr geschickt und schafft es auch durch Rückblenden, in denen er das Schicksal von Jennie Flagant Revue passieren lässt, den Leser an der Ermittlung hautnah teilnehmen zu lassen.
Ungefähr ab Mitte des Buches fängt jedoch leider der Spannungsbogen an zu stagnieren und der ambitionierte Autor beginnt sich in Ungereimtheiten und den zeitlich fragwürdigen Abläufen zu verstricken.
Zum Ende des Krimis nimmt dieser dann auf jeden Fall noch einmal richtig Fahrt auf, reißt den Leser erneut mit. In einem atemlosen Tempo drängen die beiden Kommissare auf das Ende ihrer auch nicht ganz ungefährlichen Ermittlungsarbeit, lassen den Leser aber doch mit einigen offenen Fragen zurück.
Mein Fazit:
Julius Kron hat sich für seinen ersten Krimi mit den Protagonisten Slakow und Haberking, die anfangs kaum unterschiedlicher sein könnten, einen sehr interessanten und spannenden Plot überlegt.
Sein Schreibstil ist sehr bildhaft, milieugetreu und intensiv und lässt den Leser immer sehr nah am Geschehen teilnehmen. Leider wird dieser hohe Anspruch, den der Krimi anfangs aufzubauen beginnt, nicht bis ins Finale aufrechterhalten, was sehr bedauerlich ist, denn in der Idee von Julius Kron wäre ein echtes Krimi-Highlight drin gewesen.
Da ich das Buch nichtsdestotrotz für lesenswert halte, vergebe ich noch 3,5 Sterne.