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Veröffentlicht am 11.08.2023

Akte X meets Romantik

Prophet
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Worum geht’s?
Mitten im Nichts steht plötzlich ein Diner. Hell, warm – aber es gibt keinen Strom. Immer mehr Gegenstände tauchen auf. Menschen verschwinden. Der Geheimagent Adam Rubenstein und Sunil Rao ...

Worum geht’s?
Mitten im Nichts steht plötzlich ein Diner. Hell, warm – aber es gibt keinen Strom. Immer mehr Gegenstände tauchen auf. Menschen verschwinden. Der Geheimagent Adam Rubenstein und Sunil Rao machen sich auf die Suche nach den Hintergründen und stoßen auf mysteriöse Phänomene.

Meine Meinung:
Mit „Prophet“ haben Sin Blaché und Helen MacDonald wirklich einen genreübergreifenden Roman geschrieben. Ich könnte nicht sagen, welches Genre hier am besten greift – am nächsten kommt dem wohl Science-Fiction, gespickt mit einem Agententhriller und ein bisschen Romantik. Aber es gefällt mir sehr gut und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Auch der Schreibstil hat dazu beigetragen, die Autorinnen haben wirklich eine beeindruckende Art, die Szenen schriftlich darzustellen und die Charaktere zum Leben zu erwecken, die mir mehr als gut gefallen hat.

Wobei ich nicht mal sagen könnte, was der tiefere Sinn hinter dem Roman ist. Es ist ein bisschen wie ein Akte X Fall. Mysteriös und undurchsichtig. Wir haben zum eine Sunil Rao, der mit sehr gut gefällt, weil er doch ein sehr eigener Charakter ist mit einer Inselbegabung, die ihm zum einen ein eidetisches Gedächtnis verleiht und zum anderen dazu führt, dass er Fälschungen und Lügen sofort erkennt. Außer bei Adam, womit wir beim zweiten Hauptcharakter wären. Adam Rubenstein, Geheimagent und sozusagen Raos Leibwächter und bester Freund. Mit ihm reisen wir immer mal wieder in seine Vergangenheit und erleben, was ein Elternhaus mit einem Kind anstellen kann und wie die Erziehung bzw. die Rollenbilder von Vater und Mutter die Entwicklung eines Kindes beeinflussen können.

Im eigentlichen Fall geht es um Prophet, genauer gesagt EOS-Prophet. Ich nenne es mal eine biologische Waffe, durch die Menschen Erinnerungen quasi materialisieren können, die sie dann zerstören. Eine wirklich interessante Idee und gemeinsam mit Adam und Rao kommen wir dem wahren Sein hinter Prophet immer näher. Hier entwickelt sich das Buch teilweise zu einem richtigen Agenten- bzw. Spionagethriller mit mysteriösen Vorfällen und extraterrestrisch erscheinenden Phänomenen. Auch haben wir einige Horrorelemente mit dabei und so spannend das Buch an den einen Stellen ist, so nervenaufreibend ist es an anderen. Und ja, es wird nie langweilig und auch die seltsamen Szenen sind mitreißend und spannend und wirken gar nicht seltsam. Zudem haben wir einen genialen Showdown, der so unwirklich und krass war, wie faszinierend und unglaublich bildhaft dargestellt. Lediglich das Ende hat mir nicht ganz so gut gefallen, das war ein bisschen zu inszeniert in meinen Augen, ansonsten war das Buch für mich aber der absolute Hit und hat mir Lust auf mehr Bücher dieser Art gemacht.

Fazit:
Mit „Prophet“ schreiben Sin Blaché und Helen MacDonald ein Buch, das wirklich außergewöhnlich ist. Wir haben SciFi, Horror, Spannung, Spionage, Romantik – also quasi wirklich alles. Zudem zwei Hauptprotagonisten, die sehr interessant sind – Rao mit seiner Inselbegabung und Adam, Geheimagent und Raos Leibwächter. Die Autorinnen haben einen absolut mitreißenden Schreibstil, die einzelnen Szenen reichen von phänomenal über krass bis absolut horrormäßig. Der Showdown am Ende ist überzogen aber genau passend und ganz großes Kino. Nur für das Ende nach dem Showdown muss ich einen kleinen Stern Abzug geben, da das doch etwas inszeniert wirkte.

Das Buch hat mir wirklich gefallen und ich möchte unbedingt noch mehr davon lesen – 4 Sterne von mir!

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Historisch spannend, emotional und literarisch wertvoll

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
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Worum geht’s?
Hannahs Großmutter Evelyn erhält einen Brief von einer israelischen Kanzlei, der sie als Erbin von geraubten und verschollenen Kunstvermögen bezeichnet. Evelyn möchte mit ihrer Vergangenheit ...

Worum geht’s?
Hannahs Großmutter Evelyn erhält einen Brief von einer israelischen Kanzlei, der sie als Erbin von geraubten und verschollenen Kunstvermögen bezeichnet. Evelyn möchte mit ihrer Vergangenheit nichts zu tun haben, doch Hannah ist neugierig, nimmt Kontakt mit der Kanzlei auf und macht sich auf die Suche nach Evelyns Vergangenheit.

Meine Meinung:
Das erste, was mir an Alena Schröders Roman aufgefallen ist, ist der außergewöhnliche Titel „Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid“, der mich direkt an die Beschreibung eines Bildes erinnert hat. Und auch der Schreibstil ist außergewöhnlich und hat richtig Spaß gemacht, zu lesen. Frau Schröder schreibt anders, wählt andere Worte als die Autoren, deren Bücher ich sonst lese. Irgendwie literarischer, nenne ich es mal. Mir hat ihre Schriftsprache überaus gut gefallen.

Im Mittelpunkt ihres Buches stehen drei Frauen: Hannah, die wir in der Gegenwart begleiten und die auf der Suche nach der Vergangenheit ihrer Großmutter Evelyn ist. Außerdem lesen wir über Senta, Evelyns Mutter. Drei Frauen, drei Leben, drei Generationen und doch findet man zwischen ihnen eine Ähnlichkeit, nicht nur äußerlich. Alle drei sind stark und dickköpfig und gehen ihren Weg.

In ihrem Roman entführt uns Alena Schröder in die goldenen 1920er Jahre, wir lesen von der Inflation, der Übernahme der Regierung durch die NSDAP. Schließlich vom Krieg und anhand von Senta und ihrem Mann Julius Goldmann davon, wie es den Juden ergangen ist. Zwangsenteignung, Deportation, die Autorin fährt das volle Programm auf und was ich besonders intensiv empfand war zum einen den Fanatismus u.a. von Trude, die alles für Hitler getan hätte und zum anderen das Leid, das man fast körperlich miterlebt hat mit der Familie Goldmann. Besonders ergreifend fand ich die Szene nach dem Krieg, als Evelyn im Zug ein Neugeborenes gefunden hat – das war wirklich ein Tränenmoment! Das Buch und die Autorin sind für mich wirklich eine großartige Entdeckung. Der Schreibstil, die transportierten Emotionen, die bildhaften Szenerien waren mehr als gelungen. Einziges Manko: An einigen Stellen hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht, mehr Hintergrundinformationen – das hätte das Buch mit knapp unter 400 Seiten sicher noch hergegeben, hier hätte ich mich auch über 600 Seiten oder mehr gefreut! Und neben dem historischen Teil hat mir auch Hannah gut gefallen und ihre Erlebnisse mit ihrem Doktorvater. Ich würde mir wünschen, sie vielleicht noch einmal treffen zu dürfen und gemeinsam mit ihr auf den Spuren ihrer Vergangenheit wandeln zu dürfen, wenn sie nach Rio fliegt. Auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung von mir an alle Fans von historischen Romanen, die Geschichte lebendig erleben möchten!

Fazit:
Alena Schröder hat mich mit ihrem historischen Roman „Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid“ wirklich überrascht und begeistert. Der Titel hat mich zum Buch greifen lassen, weil er ungewöhnlich ist und die Autorin hat mich dann hineingezogen in die Vergangenheit von Evelyn und Senta und in die Recherchen von Hannah aus der Gegenwart. Der Ausflug in die 1920er-1950er Jahre ging teilweise wirklich unter die Haut. Das Erlebnis der Goldmanns mit dem Naziregime war krass und entsetzlich. Bei einigen Abschnitten hätte ich mir gerne noch mehr Tiefe gewünscht, mehr Hintergründe, das hätte mir gut gefallen. Sehr gut gefallen hat mir der Schreibstil der Autorin, der gut zu lesen, eindrücklich und irgendwie anders, niveauvoller war und ich bin schon sehr gespannt auf das nächste Buch von Frau Schröder!

Sehr gute 4 Sterne von mir!

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Veröffentlicht am 27.07.2023

Turbulent und lebendig

Wir träumten vom Sommer
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Worum geht’s?
Amrei ist gerade in Italien, als sie die Nachricht erreicht, dass sie an den Olympischen Spielen in München 1972 als Hostess teilhaben darf. Sie sagt zu und reist zurück in ihre Wahlheimat ...

Worum geht’s?
Amrei ist gerade in Italien, als sie die Nachricht erreicht, dass sie an den Olympischen Spielen in München 1972 als Hostess teilhaben darf. Sie sagt zu und reist zurück in ihre Wahlheimat und ihrer Vergangenheit entgegen, vor der sie damals Hals über Kopf nach Paris geflohen war.

Meine Meinung:
Heidi Rehns historischer Roman „Wir träumten vom Sommer“ schließt an den Erfolg ihrer anderen Bücher an. Wie wir das von ihr gewohnt sind, ist alles wieder perfekt recherchiert und gekonnt Fakten und Fiktion vermengt. Der Schreibstil ist einfach beeindruckend. Lebendig und bunt, wie die 1970er Jahre selbst und als wären wir mittendrin.

Wir dürfen Amrei begleiten und ihre Freunde Biggi, Chris, David, Jürgen etc., eine bunte Truppe Studenten, sowie den Polizisten Wastl. Die Mädels und Jungs sind wirklich ein toller Haufen und man würde zu gerne ein Teil der Clique sein und mit ihnen erleben, was in dem Buch geschrieben ist.

Und da geht es um eine Menge: Wir erleben die 1967/68er Jahre mit den Studentenprotesten. Den Aufbau des Olympia-Dorfes und die Geiselnahme der israelischen Athleten 1972 bei den Olympischen Spielen durch die Palästinenser. Besonders gefallen haben mir die Protestaktionen der Studenten, die wirklich absolut bildhaft beschrieben wurden. Ich konnte das laute Treiben vor meinen inneren Augen sehen und wurde mitgerissen von der Faszination, mit der David und die anderen ihr Tun gerechtfertigt haben, sowie die Diskussionsrunden am Tisch der WG. Und als besonderes Sahnehäubchen durften wir Annemirl und Elly aus der Buchhandlung in der Amalienstraße wiedersehen, was mich besonders gefreut hat. Heidi Rehn schafft es einfach, dass ich die Protagonisten mag und mich über ein Wiedersehen herzlich freue! Einziges Manko an dem Buch für mich: Mir war es mit dem Wechsel zwischen den Jahren etwas zu durcheinander, besser hätte ich einen chronologischen Aufbau gefunden, vor allem, da ich nichts gefunden habe, was die Aufteilung bedingt hätte. Aus anderen Büchern kennen wir das ja, dass Vergangenheit und Gegenwart z.B. bei der Auflösung eines Thrillers zusammengeführt werden, hier liefen meiner Sicht nach die Geschichten einfach unabhängig voneinander und ich musste manchmal kurz nachdenken, in welchem Jahr ich jetzt bin. Ansonsten hat mich das Buch wieder absolut begeistert und nach den Ausflügen, bei denen Frau Rehn uns mit in die Zeit in und um den zweiten Weltkrieg genommen hat, dürfen wir nun erleben, dass sie auch in den 1960er und 70er Jahren der perfekte Reiseguide ist!

Fazit:
In „Wir träumten vom Sommer“ entführt uns Heidi Rehn ins München der 1967-1972er Jahre. Wir dürfen an den Studentenaufständen und -protesten teilnehmen, erleben den Umbau und die Modernisierung von München für die Olympischen Spiele 1972 und schließlich die Geiselnahme der israelischen Athleten durch die Palästinenser. Mit Amrei und ihren Freunden sind wir hautnah bei all diesen historischen Begebenheiten dabei und ich habe mich wirklich gefühlt, als wäre ich mittendrin. Einzig der Wechsel zwischen den Jahren hat mich etwas gestört, eine chronologische Reihenfolge wäre mir lieber gewesen. Aber ich habe den Ausflug in die Vergangenheit genossen und wieder viel Neues dazugelernt!

4 Sterne von mir und ich bin gespannt, wohin Frau Rehn uns in ihrem nächsten Buch entführt!

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Veröffentlicht am 24.07.2023

Kein Thriller, aber genial

Refugium
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Worum geht’s?
Mitsommer. Die Gäste einer Party werden von zwei Scharfschützen brutal niedergemetzelt. Nur die Tochter der Gastgeber überlebt. Kim Ribbing, ein Hacker und Julia Malmros, Ex-Polizistin und ...

Worum geht’s?
Mitsommer. Die Gäste einer Party werden von zwei Scharfschützen brutal niedergemetzelt. Nur die Tochter der Gastgeber überlebt. Kim Ribbing, ein Hacker und Julia Malmros, Ex-Polizistin und Schriftstellerin, werden Zeugen des Verbrechens und stürzen sich auf eigene Faust in die Ermittlungen.

Meine Meinung:
Mit „Refugium“ startet John Ajvide Lindqvist seine Stormland-Trilogie. Das Genre wird als Thriller beschrieben, hierzu muss ich jedoch klar sagen: Wer einen Thriller erwartet, wird definitiv enttäuscht werden. Das Buch würde ich eher als Roman bezeichnen, der durchaus einige Spannungsmomente aufweist. Dennoch hat mich das Buch begeistert. Der Schreibstil war mitreißend, die Beschreibungen atmosphärisch und die Protagonisten toll gewählt.

Hauptsächlich haben wir es mit Julia und Kim zu tun. Julia, Ex-Polizistin und Krimiautorin und Kim, der einer der guten Hacker, er selbst nennt sich einen Cracker, ist. Beide Charaktere haben mir gut gefallen. Überhaupt hat der Autor alle Protagonisten gut gewählt. Wir haben eine bunte Mischung authentischer Charaktere, die anders sind und es hat Spaß gemacht, sie alle kennenzulernen.

Der Fall selbst war dann leider eher weniger von Spannung geprägt, dennoch hat der Autor es geschafft, mich neugierig zu halten und ich konnte nicht aufhören zu lesen, weil ich wissen wollte, wohin es z.B. Kim und Julia als nächstes verschlägt und was noch alles passieren wird. Ich konnte mich wirklich gut in die von Herrn Lindqvist dargestellten Szenen einfinden und habe alles bildhaft vor mir gesehen, obwohl der Autor auch Raum für Fantasie gelassen hat. Gut gefallen haben mir die Szene in Shanghai und in Südamerika sowie der finale Showdown in Julias Haus. Auch die Ermittlungen von Julia und Kim fand ich spannend, hätte darüber gerne noch mehr gelesen und wäre gerne mehr in die Tiefe gegangen. Die Ermittlungen der Polizei hingegen waren im Vergleich dazu fast beschämend. Aber es war auf jeden Fall ein spannendes Thema, illegaler Ölhandel, Schwarzgeld, Scheinfirmen. Auch gut gefallen haben mir die Rückblicke in Kims Vergangenheit – selbst wenn diese total erschreckend waren. Aber lest selbst, wie er seine Narben bekommen hat. Als Roman hätte ich dem Buch definitiv 5 Sterne gegeben und es als Pageturner bezeichnet, bewerten muss ich leider einen Thriller. Dennoch eine klare Leseempfehlung von mir, allerdings nicht an Thriller-Fans und ich freue mich auf den zweiten Teil der Trilogie!

Fazit:
Mit „Refugium“ startet John Ajvide Lindqvist seine Stormland-Trilogie. Das Buch hat mir wirklich gut gefallen, es lebt mit von seinen Protagonisten, die interessant, sympathisch und authentisch sind. Für mich war das Buch ein Pageturner und ich musste immer weiterlesen, was als Nächstes passiert. Allerdings muss ich auch sagen, dass es kein Thriller ist. Für mich war das Buch ein Roman mit ein paar spannenden Momenten, aber von einem Thriller leider weit entfernt.

Da mir das Buch sehr gut gefallen hat, aber das Genre falsch gewählt ist, muss ich leider etwas Abzug geben, daher sehr gute 4 Sterne und ich freue mich auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 16.07.2023

Spannend und düster

Erdschwarz
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Worum geht’s?
Ein Mann wird im Keller eines Hauses gefunden, dehydriert und abgemagert, aber er lebt. Ein anderer Mann im Keller eines Hauses im Wald hatte weniger Glück, er ist tot. Wie hängen die beiden ...

Worum geht’s?
Ein Mann wird im Keller eines Hauses gefunden, dehydriert und abgemagert, aber er lebt. Ein anderer Mann im Keller eines Hauses im Wald hatte weniger Glück, er ist tot. Wie hängen die beiden Fälle zusammen? Wer ist das nächste Opfer?

Meine Meinung:
„Erdschwarz“ von Tove Alsterdal ist der zweite Teil der Eira-Sjödin-Trilogie. Wie bereits im ersten Kriminalroman ist auch hier der Schreibstil der Autorin atmosphärisch und bildhaft und es hat Spaß gemacht, das Buch zu lesen.

Wir begleiten wieder Eira, die wir noch ein bisschen besser kennenlernen. Und die am Ende des Buches eine Entdeckung macht, die mich zusätzlich auf den dritten Teil neugierig gemacht hat. GG, ihr Chef ist wieder mit dabei und auch August hat ein paar Auftritte, allerdings ermittelt Eira diesmal mehr mit Silje, ihrer Kollegin, die ebenfalls im ersten Band bereits dabei war. Mir gefallen alle Protagonisten immer noch sehr gut. Ein solides Ermittlerteam, interessante Zeugen und spannende Tatverdächtige. Und auch ihre Mutter Kerstin, die an Demenz erkrankt ist und nun in einem Pflegeheim lebt, gefällt mir gut. Ein bisschen Schicksal, aber schön zu sehen, wie liebevoll Eira sich um sie kümmert.

Ich muss gestehen, nach dem ersten Band hatte ich gehofft, dass wir hier mehr über Simone/Line erfahren werden, aber wir sind direkt in einen anderen Fall eingestiegen. Der ebenfalls spannend war und Eira und ihr Team gut auf Trab gehalten hat, aber mich fragend mit dem offenen Ende des letzten Teils zurückgelassen hat. Hier haben wir nun viele verschiedene Szenerien, alle atmosphärisch beschrieben. Und grausige Szenen – ich sage nur Fotografin und Haus im Wald, aber das werdet ihr schon selbst herausfinden müssen! Diese kleinen Szenen sind es, die bereits dem ersten Teil einen gewissen Thrill gegeben haben, sodass es auch hier wieder ein bisschen härter war, als ein Kriminalroman üblicherweise ist – für mich aber perfekt. Das Buch hat sanft angefangen und hat sich zum Ende hin immer mehr gesteigert, der finale Showdown auf der Insel war klasse geschrieben und hat mich richtiggehend mitfiebern lassen. Auch hier haben wir dann wieder ein offenes Ende und ich bin schon sehr gespannt, ob sich diese ersten beiden Teile im dritten Teil wiederfinden und sich der Kreis dann schließt. Einen kleinen Abzug muss ich allerdings geben, da anfangs doch alles etwas langatmig und langsam war, aber dann hat die Autorin das mit mehr Spannung, mehr Fällen und atmosphärischen Beschreibungen schnell wieder wettgemacht. Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf den letzten Teil!

Fazit:
In zweiten Band ihrer Eira-Sjödin-Trilogie „Erdschwarz“ schickt Tove Alsterdal ihre Hauptprotagonistin auf einen komplett neuen Fall, der es in sich hat. Atmosphärische Spannung erleben wir an den Tatorten im Wald, im Keller und im Erdkeller und es gibt eine Menge spannende Szenen. Das Buch ist wirklich mitreißend, hat lediglich am Anfang ein paar Längen, die aber schnell wieder wettgemacht werden, indem die Geschichte immer mehr an Fahrt aufnimmt. Bis wir einen Fall zwar gelöst haben, aber auch wieder mit einem offenen Ende und dem Blick auf einen neuen Fall getriggert werden.

4 Sterne von mir und ich bin schon sehr gespannt auf den letzten Teil der Trilogie!

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