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Veröffentlicht am 11.08.2023

Fräuleinwunder: Goldene Zeiten

Fräuleinwunder
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Elly wächst in einer gut situierten Kaufmannsfamilie in Hamburg auf. Schon bald soll die Verlobung mit Thies, ebenfalls einem reichen Hanseaten, auf Wunsch der Eltern stattfinden. Doch am Verlobungsabend ...

Elly wächst in einer gut situierten Kaufmannsfamilie in Hamburg auf. Schon bald soll die Verlobung mit Thies, ebenfalls einem reichen Hanseaten, auf Wunsch der Eltern stattfinden. Doch am Verlobungsabend weigert sich Elly, mit Thies ihr Leben zu verbringen. Sie packt ihre Koffer und zieht in eine Pension in der Reeperbahn, die ihr Peter verschafft, den sie tags zuvor in einer Milchbar kennengelernt hat. Er hat ein Vorstellungsgespräch beim NWDR und nimmt Elly mit. Da sie dort dringend eine Aushilfe suchen, fängt auch Elly im Sender an. Sie lernt schnell, hat bald den Überblick und wird befördert, sie bekommt sogar eine eigene Sendung. Natürlich gib es sehr viel Neider, denn sie fühlen sich übergangen. Ellys Vater verzeiht seiner Tochter nicht und so lebt sie zusammen mit einer Freundin, die von zuhause hinausgeworfen wurde, weil sie schwanger ist. Mit Peter verbindet Elly und große Liebe und sie macht ihren Weg. Mir gefallen diese Bücher, die in den 50iger Jahren spielen, sehr gut. Es begann zwar das Wirtschaftswunder, aber es herrschten noch die alten Rollenklischees, die Frauen waren für Haushalt und Kinder da und der Mann bestimmte. Einer Berufstätigkeit seiner Ehefrau mußte ein Mann mit Unterschrift zustimmen. Hier werden auch sehr gut die Anfänge des Fernsehens beschrieben, mit einfachsten Mitteln wurden hier Sendungen gemacht und nicht viele Haushalte hatten einen Fernseher, man stellte sich vor das Schaufenster einer Musikalienhandlung und schaute dort fern. Die Autorin hat über diese Zeit genaue Recherchen eingezogen, egal ob die Musik aus der Jukebox, Peter Alexander, Romy Schneider und noch einige Personen, die diese Zeit prägten. Das Buch hatte leider ein offenes Ende und man muß warten, bis der zweite Band erscheint, um über Elly und ihre Familie weiteres zu erfahren.

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Veröffentlicht am 10.08.2023

Selma Lagerlöf die Liebe udn der Traum vom Fliegen

Selma Lagerlöf - Die Liebe und der Traum vom Fliegen
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Eine sehr interessante Romanbiografie und ich bin erstaunt, wie emanzipiert Selma (1858 - 1940) schon damals war und ihr Leben in die Hand genommen hat. Aufgewachsen ist sie mit ihren Geschwistern auf ...

Eine sehr interessante Romanbiografie und ich bin erstaunt, wie emanzipiert Selma (1858 - 1940) schon damals war und ihr Leben in die Hand genommen hat. Aufgewachsen ist sie mit ihren Geschwistern auf Märbacka. Nach einem Bad war sie plötzlich gelähmt, später erfolgte eine Spontanheilung und ihr blieb eine lebenlanges Hinken zurück. Gegen den Willen ihres Vaters besuchte sie eine höhere Schule und wurde Lehreriin. Jedoch schon immer war sie an der Technik interessiert und für Feste und Jubiläen machte sie Gedichte, bis sie von einer Förderin entdeckt und bestätigt wurde. Sie schrieb mehrere Romane, wir kennen natürlich alle das Buch vom kleinen Nils Holgerson. Auch in der Liebe war sie total unkonventionell. Sie liebte Sophie Elkan wie auch Valborg Olander, eine explosive Dreierbeziehung. Selma Lagerlöf bekam als erste Frau den Nobelpreis, sie setzte sich für die Juden ein, wie auch für das Frauenwahlrecht. Eine Frau, mit vielen Facetten und sich selbst immer treu. Das Buch hat mehrere sehr interessant aufgeschlüsselte Teile und ein Nachwort. Sehr schön sind die Fotos der Lagerlöf und die Erklärung dazu am Ende des Buches. Außerdem ist ein Verzeichnis angelegt über ihre Werke, die Personen die hier vorkommen, die verschiedenen Orte und ein Glossar. Ich bin sehr beeindruckt, denn so kannte ich die Künstlerin noch nicht. Auch das lila gehaltene Cover mit lila Merkband ist seriöns gewählt. Auf dem Einband blickt uns die Schriftstellerin mit ernsten Blick entgegen. Hier merkt man sofort, dass die Autorin eine umfangreicher Recherche vorgenommen hat.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Kornblumenzeit

Kornblumenzeit
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Ein Buch, das einfach wunderschön zu lesen war und man in Gedanken in Masuren weilt. Es handelt sich um einen authentischen Roman, da die Protagonisten Käthe und Carl die Großeltern der Autorin waren. ...

Ein Buch, das einfach wunderschön zu lesen war und man in Gedanken in Masuren weilt. Es handelt sich um einen authentischen Roman, da die Protagonisten Käthe und Carl die Großeltern der Autorin waren. Es beginnt im Jahr 1928. Käthe und Carl sind ein wunderbares Paar und Besitzer einer Bäckerei und eine Kolonialwarengeschäftes. Es werden ihnen sechs Kinder geboren und die Familie gehört zu den bessergestellten im Ort. Es muß zwar viel gearbeitet werden, aber die Familie ist glücklich, hält zusammen und es geht ihnen gut, wenn auch hin und wieder Tiefschläge kommen. Es werden die alten Sitten und Gebräuche zelebriert und die Feiertage werden eingehalten mit gutem Essen und Musik. Lange spürt man vom Krieg nichts in Masuren, das Leben geht wie immer weiter. Doch dann 1945 müssen die Deutschen aus den Ostgebieten flüchten, Käthe ist inzwischen auch gesundheitlich angeschlagen. In Teil zwei des Buches erleben wir die Flucht, den Hunger, Tote liegen auf den Wegen, die Russen vergewaltigen die Frauen und Mädchen, Typhus, Ruhr und Läuse sind Alltag. Die Familie wird getrennt. Doch am Ende des Buches bauen sich die Kühnapfels in der neuen Heimat wieder eine Existenz auf. Das Buch ist mit einer wunderbaren blumigen Sprache geschrieben und dann wird uns im zweiten Teil das Elend und der Schmerz nähergebracht. Man leidet regelrecht mit den Menschen, die aus lauter Hunger sich von Gräser und Moosen ernähren. Wirklich gut wird uns das Leben in Masuren beschrieben, der masurische Dialekt und die Ausdrucksweise lassen das ganze Buch lebendiger wirken. Die 500 Seiten lesen sich flott, zumal man immer als Zaungast bei der Familie und deren Leben und Schicksal dabeisein will. Das Cover zeigt eine masurische Landschaft mit einem Mohnblumenfeld im Vordergrund. Und ich kann verstehen, dass die Heimatvertriebenen ein Leben lang von ihrer alten Heimat träumte und Heimweh danach hatten, was sie stets in ihren sehnsuchtsvollen Liedern zum Ausdruck brachten. Im Epilog ist das weitere Leben bis in die Neuzeit der Kühnapfels erklärt, was dem Ganzen einen runden Abschluß bietet.

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Veröffentlicht am 06.08.2023

Wir träumten vom Sommer

Wir träumten vom Sommer
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Ein Buch, dass die Jahre 1968/1972 wie ein Zeitzeugenbericht diese Jahre wiedergibt. Amrei kommt als Dorfpflanze 1968 aus der Oberpfalz zum Studieren nach München. Bald lernt sie den charismatischen Kunststudenten ...

Ein Buch, dass die Jahre 1968/1972 wie ein Zeitzeugenbericht diese Jahre wiedergibt. Amrei kommt als Dorfpflanze 1968 aus der Oberpfalz zum Studieren nach München. Bald lernt sie den charismatischen Kunststudenten und linken Revoluzzer David kennen und lieben. Aber als sie bei einer Demo tätlich angegriffen wird, wird sie von dem jungen Polizisten Wastl gerettet, auch in ihn verliebt sie. Irgendwie wird ihr das alles zu viel und sie verläßt fluchtartig München und geht für fast vier Jahre ins Ausland. 1972 kommt sie zurück und wird als Hostess bei den Olympischen Spielen eingesetzt. Sie findet ihr alte WG wieder, wohnt auch wieder bei ihrer sehr aufgeschlossenen Großtante und steht sofort wieder zwischen den beiden Männern. Das Buch ist sehr realistisch und mit sehr großer Akribie geschrieben. Wir erleben die Studentenaufstände, die Stürmung des Axel Springer Hauses, Tod zweier Menschen bei den Demonstrationen und dann später auch das Olympiaattentat. Die Musik von Uriah Heep, Amon Düül, den Faces, alles originalgetreu beschrieben. Blow Up in München, die Biergärten, Bader-Meinhoff, man meint mitten drin zu sein. Auch ich habe die 72 voll erlebt und für mich sind manche Passagen in dem Buch ein richtiges Remake. Für die anderen eine in Romanform zu lesender Geschichtsbericht. Ein Buch, das ich sehr schnell ausgelesen habe, zumal die Sprache klar und deutlich ist.

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Tödliche Macchia

Tödliche Macchia
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Harry macht mit seinem Besuch aus Deutschland eine Fahrradtour auf Formentera. Seine Rente genießt, Harry im Süden, während sein Freund ihn aus München besucht. Als sie ein Stück weit gefahren sind, finden ...

Harry macht mit seinem Besuch aus Deutschland eine Fahrradtour auf Formentera. Seine Rente genießt, Harry im Süden, während sein Freund ihn aus München besucht. Als sie ein Stück weit gefahren sind, finden sie ein umgestürztes E-Bike und als Harry näher ran geht, findet er im Gebüsch eine Frau. Tot. Sofort ruft er seinen Freund Carlos an, der Leiter der Mordkommission auf Ibiza ist. Harry hilft hier immer wieder mal als Hilfspolizist aus. Die Tote ist die Inhaberin einer Nobelboutique. Man stellt fest, dass an ihrem Rad manipuliert wurde. Zuerst wird ihr Geschaftsführer Guerez vernommen, der sich aber auch keinen Reim auf den Tod der Frau machen kann. Doch dann geschieht ein weiterer Mord. Im Zuge der Ermittlungen kommt die Mafia und ein russischer Oligarch ins Spiel. Außerdem wird entdeckt, dass die teuere Nobelware Billigware made in China war. Nun heißt es, den Drahtzieher dieser Morde zu ermitteln. Wer schon mehrere Bücher von Harry Robson gelesen hat, der trifft auch hier wieder auf alte Bekannte: Den Kommissar, Harry, Ramona, Lea, Jessica. Die Bücher sind sehr spannend geschrieben, der Spannungsbogen ist hoch angesetzt, aber trotz allem finden wir immer wieder etwas zum Schmunzeln. Und mit Harry seiner Esslust und seinem großen Hunger lernen wir immer wieder neue Spezialitäten kennen. Die Krimis haben eine einfache Sprache, so dass man nur so durch die Seiten fliegt, weil man ja unbedingt wissen will, wer der Mörder ist. Natürlich darf bei Harry auch der Sex nicht zu kurz kommen und so sind immer ein paar erotische Szenen eingebaut. Das Cover mit dem Meer und der Macchia weckt Urlaubsfeeling im Leser. Eine ganz und gar gelungen Geschichte.

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