Prächtige Kleider, rauschende Bälle, aufgeregte junge Damen - und die Suche nach dem, was im Leben zählt
1958 soll das letzte Jahr sein, in dem junge Damen als Debütantinnen am Hof der jungen Queen Elizabeth präsentiert werden können. Deshalb bemühen sich Hunderte ehrgeiziger Mütter und hoffnungsvoller Töchter um eine der begehrten Einladungen. Ihrer verwitweten Mutter zuliebe stürzt sich auch Lily ins bunte Treiben. Als Außenseiterin tut sie sich anfangs schwer, Kontakte zu knüpfen. Doch bald findet sie Freundinnen, echte und solche, vor denen sie sich besser in Acht nehmen sollte. Und noch etwas beschäftigt Lily, während von mehreren Seiten um sie geworben wird: Es scheint ein Familiengeheimnis zu geben, das ihre Mutter erpressbar macht und Lilys eigene Identität und Stellung infrage stellt ...
Das Buch spielt um die 1950 und es geht speziell um Das letzte Jahr, in dem der Queen junge Debütantinnen vorgestellt werden, die sich einiges davon erhoffen. Auch Lilys Eltern geht es so. Lily hat dagegen ...
Das Buch spielt um die 1950 und es geht speziell um Das letzte Jahr, in dem der Queen junge Debütantinnen vorgestellt werden, die sich einiges davon erhoffen. Auch Lilys Eltern geht es so. Lily hat dagegen eigene Probleme. Sie muss entscheiden, welche ihrer neuen Freunde echt sind und welche falsch und um welches Familiengeheimnis es geht. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist unterhaltsam, aber auch anspruchsvoll mit einer hinreißenden Heldin und einem tollen Schreibstil. Auch das Cover passt sehr gut. Ich hatte viel Lesespaß und empfehle das Buch gerne weiter.
Zunächst klingt es wie die Erfüllung eines Traumes: bei Hof, bei der Queen, vorgestellt zu werden. Letztmalig 1958. Die Vorbereitungen sind aber eher ein Albtraum, Unmengen an Anproben, Einladungen und ...
Zunächst klingt es wie die Erfüllung eines Traumes: bei Hof, bei der Queen, vorgestellt zu werden. Letztmalig 1958. Die Vorbereitungen sind aber eher ein Albtraum, Unmengen an Anproben, Einladungen und Verpflichtungen müssen absolviert, Benimmregeln gepaukt werden. Alles, um den jungen Damen der Oberschicht einen angemessenen Mann und damit ein vorbestimmtes Leben zu gewährleisten. „Die Ballsaison ist ein langer Marathon und nichts für zarte Gemüter.“ Debütantin Lily hat mein volles Mitgefühl. Interessant und oft detailliert werden Cocktail- und Ballkleider, die Lunches und Teeeinladungen der Endfünfziger Jahre und auch die antiquierten Sitten bei Hofe beschrieben.
Sehr gut zu lesen schildert Julia Kelly, wie Lily diese Aufgaben bewältigt. Hilfreich ist ihr zunächst die Bekanntschaft mit Leane, dem Star der Saison. Auch Katherine Norman, Tochter eines Zeitungsverlegers, ist ein interessanter, allerdings völlig gegensätzlicher Charakter. Nachvollziehbar und glaubhaft wird Lilys Entwicklung aufgezeigt.
Liest sich unterhaltsam und locker.
Lily wollte eigentlich ihre Schule beenden, aber Großmutter und Mutter haben beschlossen, dass sie debütieren soll. Schließlich ist 1958 die letzte Gelegenheit dazu, Königin Elisabeth möchte das Ritual ...
Lily wollte eigentlich ihre Schule beenden, aber Großmutter und Mutter haben beschlossen, dass sie debütieren soll. Schließlich ist 1958 die letzte Gelegenheit dazu, Königin Elisabeth möchte das Ritual der Vorstellung bei Hof abschaffen. So begibt sich Lily also aufs Parkett und muss sich dort bewähren. Sie lernt Freundinnen kennen und andere, die gegen sie intrigieren. Und dann entdeckt sie noch ein Familiengeheimnis, dass ihr gesamtes Weltbild auf den Kopf stellt.
Ich mochte das Buch und die Geschichte dahinter. Es ist schon unglaublich, was für Regeln und Vorstellungen doch auch in den späten fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts teilweise in England noch herrschten. Da hat man das Gefühl, dass die 100 Jahre davor überhaupt nicht stattgefunden haben. Und gleichzeitig merkt man auch wie sehr auch Großbritannien im Wandel steckt.
Allerdings muss ich sagen, dass es mich nicht so richtig gepackt hat. Ich kann es gar nicht so genau festmachen woran das lag. Trotzdem war es ein schönes Buch.
Der letzte Tanz der Debütantin ist ein Roman der Autorin Julia Kelly der im Jahr 1958 angesiedelt ist und das Leben von Lily, als eine der letzten Debütantinnen beleuchtet. 1958 ist das Jahr in dem letztmalig ...
Der letzte Tanz der Debütantin ist ein Roman der Autorin Julia Kelly der im Jahr 1958 angesiedelt ist und das Leben von Lily, als eine der letzten Debütantinnen beleuchtet. 1958 ist das Jahr in dem letztmalig Debütantinnen Königin Elisabeth vorgestellt werden, danach wird dieses Ritual abgeschafft, weil es nicht mehr zeitgemäß erscheint. Die Protagonistin Lily wird auf Wunsch ihrer Mutter und Großmutter zu diesen Debütantinnen gehören und sie findet sich in einer Welt wieder die ihr einiges abverlangt. Alte Rituale und Verhaltensweisen müssen eingehalten werden und es beginnt eine Jagd auf Einladungen und neuen Bekanntschaften, um sich möglichst oft und gut zu präsentieren.
Interessant fand ich Lilys Entwicklung von einer eher naiven jungen Frau zu einer selbstbewussten Person, die ihr Leben selber in die Hand nehmen möchte. Das Familiengeheimnis das Lily entdeckt fand ich nicht so spektakulär, es erklärt aber eines bezüglich der Beziehung zwischen Lily und ihrer Mutter, sowie deren Duldung der starken Einmischung der Großmutter.
Der Schreibstil war angenehm lesbar, wobei einige Passagen sicherlich straffer erzählt werden könnten.
Insgesamt war das Buch für mich interessant und das Nachwort der Autorin erklärt wie sie dazu gekommen ist diesen Roman zu schreiben. Die damaligen Umbrüche in der Gesellschaft werden gut aufgenommen und das veraltete Frauenbild beginnt aufzuweichen.
Darum geht‘s:
London, 1958. Auf Wunsch ihrer Großmutter und ihrer verwitweten Mutter soll Lily als Debütantin am Hof Queen Elisabeth präsentiert werden. Da die junge Königin plant, diese Veranstaltung ...
Darum geht‘s:
London, 1958. Auf Wunsch ihrer Großmutter und ihrer verwitweten Mutter soll Lily als Debütantin am Hof Queen Elisabeth präsentiert werden. Da die junge Königin plant, diese Veranstaltung nur noch ein letztes Mal durchzuführen, ist das auch Lilys letzte Chance ihrer Familie den Gefallen zu tun. Denn sie selbst ist alles andere als begeistert. Sie fühlt sich als Außenseiterin und tut sich sehr schwer, sich mit dem ganzen Prozedere abzufinden. Trotzdem schafft sie es, wertvolle Kontakte zu knüpfen. Doch es scheint so, dass sie nicht allen neuen Freundinnen trauen darf. Und was hat es mit dem Familiengeheimnis auf sich, das Lilys Mutter mit sich rumträgt? Die Debütantinnen-Saison entwickelt sich für Lily schicksalhafter als vermutet.
So fand ich‘s:
Als die junge Elisabeth Ende der 50er Jahre zu Großbritanniens Königin wird, befindet sich die Welt im Umbruch. Gerade die jungen Frauen werden selbstbewusster und streben nach mehr als nur Hausfrauen und Mütter zu sein. Das scheint auch die junge Königin erkannt zu haben und plant das Debütantinnen-Wesen, das nicht mehr zeitgemäß erscheint, abzuschaffen. Und genau in dieser spannende Zeit hat Julia Kelly Lilys Geschichte angesiedelt. Meiner Meinung nach ist es ihr auch bestens gelungen, diese Zeitenwende eindrücklich und realistisch im Buch darzustellen.
Der Generationenwechsel von der konservativen Großmutter zur modernen Lily ist hier sehr bezeichnend. Mir hat vor allem auch Lilys Entwicklung zur selbstbewussten und selbstentscheidenden jungen Frau gut gefallen. Ihr Weg ist steinig und auch oft von Selbstzweifeln geprägt. Die Autorin erzählt das auf eine recht angenehm zu lesende und fesselnde und manchmal auch überraschenden Art, zum Beispiel entwickelt sich das angedeutete Familiengeheimnis ganz anders als ich vermutet hatte.
So sehr mich die Geschichte selbst und die Entwicklung des Plots zu begeistern vermochten, blieben die Figuren für meinen Geschmack ein wenig zu eindimensional. Der Funke wollte da zwischen den Protagonisten und mir leider nicht so richtig überspringen und mir fehlten da die Emotionen, was jedoch möglicherweise mir selbst und meinen falschen Erwartungen (eventuell ausgelöst durch das Cover) zuzuschreiben ist. Denn trotz allem habe ich das Buch sehr gerne gelesen, spielt es doch in einer Zeit, die ich noch nicht so kannte und Lilys Schicksal war auf jeden Fall berührend.
Jedenfalls ist die Geschichte absolut nicht kitschig, was das Cover vermuten lassen könnte und erzählt die bewegende Suche einer jungen Frau nach sich selbst. Wer historische Romane mag, kann so gesehen mit diesem Buch nichts falsch machen.