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Veröffentlicht am 16.08.2023

Leichte Enttäuschung!

Solange du schweigst
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Finn und Layla sind auf dem Heimweg von ihrem Skiurlaub in Mégeve und machen kurz nach Paris eine Pause. Während Finn die Toilettenanlage aufsucht, verschwindet seine Freundin spurlos.

Zwölf Jahre später, ...

Finn und Layla sind auf dem Heimweg von ihrem Skiurlaub in Mégeve und machen kurz nach Paris eine Pause. Während Finn die Toilettenanlage aufsucht, verschwindet seine Freundin spurlos.

Zwölf Jahre später, Layla ist nie mehr aufgetaucht, hat Finn sich ein neues Leben aufgebaut. Er steht kurz vor der Hochzeit mit Ellen, Laylas Schwester. Finn ist entsetzt, als der ehemalige Nachbar Thomas ihm sagt, dass er Layla gesehen hat. Denn Finn war davon überzeugt, dass Layla tot ist. Kann Layla noch am Leben sein? Doch warum ist sie damals untergetaucht?


Die Szene kurz nach Beginn des Buches hat es in sich. Eine junge Frau verschwindet nachts neben der Autobahn, während ihr Freund die Toilette aufsucht. Gruseliger geht es nicht mehr. Jeder, der schon mal nachts bei so einer Anlage anhalten musste, weiss wie unheimlich das ist. Der Spannungsbogen ist auf den ersten Seiten sehr hoch, denn ich habe mich gefragt, was mit Layla geschehen ist? Wurde sie Opfer eines Verbrechens oder hat sie sich aus dem Staub gemacht? Wenn ja, weshalb, da die Beziehung der beiden perfekt erscheint.

Leider flacht diese Spannung weitgehend ab, da die Autorin lange Zeit auf der Stelle tritt und einfach keine brisanten Passagen mehr den Leser fesseln. Die Handlung plätschert vor sich hin, man erfährt einiges über Finns neue Beziehung. Das Zusammenleben mit Ellen und Hund Peggy wird thematisiert und ab und zu tauchen Hinweise zu Laylas eventuellem Leben in Form kleiner Holzpuppen auf. Oft wird Finn zitiert, der überlegt, wer was weiss und wer was mit diesen Püppchen zu tun haben könnte. Ein hin und her Geschiebe der Matrjoschka Puppen findet statt und ich empfand dies nicht so prickelnd.

In regelmässigen Abständen wird die Gegenwart, in der Finn längst mit Ellen, Laylas Schwester, lebt, mit persönlichen Kapiteln der Vergangenheit aufgepeppt. In diesen Kapiteln spricht Finn über Layla, das Kennenlernen und seine Liebe zu ihr. Hier steckt eine wunderschöne Liebesgeschichte drin.

Die Auflösung, was mit Layla geschehen ist, fand ich dann doch sehr an den Haaren herbeigezogen. Schade, da hätte man sehr viel mehr daraus machen können als diese Erklärung zum Schluss.

Nach "Saving Grace. Bis dein Tod uns scheidet " und "Breakdown. Sie musste sterben und du bist schuld" macht sich leichte Enttäuschung in mir breit.

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Veröffentlicht am 12.08.2023

Zu Beginn wirr!

Blutwette
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In Frankfurt begeht ein bekannter Boxer Selbstmord. Seine Ehefrau, die ein Kind erwartet, zeichnet ein Bild von ihm, das der Oeffentlichkeit so nicht bekannt war: Glücksspiel, Alkoholprobleme und hohe ...

In Frankfurt begeht ein bekannter Boxer Selbstmord. Seine Ehefrau, die ein Kind erwartet, zeichnet ein Bild von ihm, das der Oeffentlichkeit so nicht bekannt war: Glücksspiel, Alkoholprobleme und hohe Schulden.

Kommissarin Julia Durant zweifelt von Beginn weg daran, dass der Tote Selbstmord begangen hat und wittert einen Mord. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten Claus Hochgräber, dem Leiter der Mordkommission, findet sie Parallelen zu einem Jahre zurückliegenden Mord.




Dieser neue Fall der Julia Durant Reihe hat es mir schwer gemacht. Gerade zu Beginn, wo es wichtig ist, dass ein Leser sich in das Buch einliest, hat der Autor sehr viele Perspektivwechsel vorgenommen. Da viele verschiedene Stränge nebeneinander laufen erfolgen die Wechsel kapitelweise und machen das Ganze wirr. Dazu kommt die beträchtliche Anzahl Figuren und das überdurchschnittlich gut besetzte Ermittlerteam. Um den Leser zusätzlich zu verwirren, betitelt der Autor die Figuren einmal mit dem Vornamen, dann wieder nur mit dem Nachnamen. Nicht genug damit, lässt Daniel Holbe, der nach dem Tod von Andreas Franz die Reihe weiterführt, auch noch verstorbene Ermittler und ehemaligen Kollegen der Ermittler Revue passieren. Da ich dadurch konstant damit beschäftigt war, die Stränge und/oder Figuren zu sortieren, empfand ich die Handlung als unübersichtlich und zäh.

Julia Durant ist sympathisch und geizt wie immer mit privaten Details. In diesem Buch muss sie einen Todesfall einer nahen Person verkraften. Etwas, was ab und zu erwähnt wird, jedoch nicht ihre Konzentration auf den neuen Fall raubt.

"Blutwette" ist der 18 Fall in der Reihe und auch ohne alle Vorgänger gelesen zu haben, konnte ich folgen. Ich denke der Grund dafür liegt sicher auch darin, weil Privates der Ermittler eine sekundäre Rolle spielt.

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Veröffentlicht am 16.07.2023

Oft zu trocken!

Ingenium
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Mike Brink wird von der leitenden Psychologin des Frauengefängnis New York State Correctional Facility gebeten ein wichtiges Rätsel zu lösen. Die inhaftierte Gefangene Jess Price, die in diesem Frauengefängnis ...

Mike Brink wird von der leitenden Psychologin des Frauengefängnis New York State Correctional Facility gebeten ein wichtiges Rätsel zu lösen. Die inhaftierte Gefangene Jess Price, die in diesem Frauengefängnis einsitzt, wurde als Mörderin verurteilt.

Jess Price spricht nicht, hat aber ein Rätsel erstellt, das Klarheit über den Mord, für den sie verurteilt wurde, bringen soll. Mike Brink, der mit dem Lavant-Syndrom lebt, kann Rätsel in kurzer Zeit entschlüsseln.






Mike Brink empfinde ich als sehr interessante Figur. Nach einem Unfall beim Football in Teenagerjahren leidet er unter der Inselbegabung, dem Lavant-Syndrom.

Fluch oder Segen?

Die Frage stellte ich mir, als ich erfahren habe, was es mit dieser Begabung auf sich hat. Entfernt hatte ich schon von dem Lavant-Syndrom gehört, unter dem nur an die hundert Menschen auf der Welt leiden. Sehr eindrücklich werden mit der Figur Mike Brink die positiven und die negativen Seiten dieser Besonderheit erläutert. Brink denkt sehr methodisch und ist mit Genialität gesegnet. Durch seinen Dackel Connie zeigt Brink eine menschliche und verletzliche Seite.

Rätsel, Knobelei, Zahlen, mathematische Erläuterungen, Geometrie, Formen und Farben spielen eine zentrale Rolle. Obwohl die Rätsel, die Mike Brink löst, immer wieder mit Zeichnungen und Illustrationen ergänzt werden, empfand ich etliche Passagen als sehr trocken. Immer wieder kam bei mir das Gefühl hoch, in einem Lehrbuch für Mathematik zu lesen. Abwechselnd mit den medizinischen Details des Lavant-Syndroms, die einem Lehrbuch für Medizin ähneln. Die Autorin verliert leider oft die Unterhaltung aus dem Auge und konzentriert sich auf spezifische Details, die zermürben. Nicht nur in den oben erwähnten Themen, sondern auch in der Herstellung von Porzellanpuppen, Religion oder wissenschaftlichen Details.

Die unheimliche Atmosphäre in dem Frauengefängnis, sowie im Sledge House, einem wichtigen Ort in der Geschichte, hat mir jedoch gut gefallen und ist gut getroffen. Die Fülle an Figuren und an Nebengeschichten, neben den trockenen Passagen, machen die Geschichte zu einer Herausforderung, den Faden nicht zu verlieren.

Als ich das Cover von "Ingenium" zum ersten Mal gesehen habe, habe ich es spontan in das Genre "Fantasy" eingereiht. Erst als ich den Zusatz "Thriller" gesehen habe, weckte es mein Interesse. Dieses Buch wird eigentlich keinem gerecht, denn es ist ein Mix aus verschiedenen Themen und Genres. Mystery, Thriller, Horror, Fantasy, Medizin, Religion und eine Prise Liebe und Erotik.

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Veröffentlicht am 08.07.2023

Selbstjustiz!

Ein mörderisches Paar - Das Versprechen
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Der Drogenhändler, der dem Schüler Finn-Leandro Begger Drogen verkauft hat, soll nicht so einfach davon kommen. Darin sind sich Dr. Bernhard Sommerfeldt und seine Verlobte Frauke Winterberg einig. Denn ...

Der Drogenhändler, der dem Schüler Finn-Leandro Begger Drogen verkauft hat, soll nicht so einfach davon kommen. Darin sind sich Dr. Bernhard Sommerfeldt und seine Verlobte Frauke Winterberg einig. Denn schliesslich starb der 13-jährige Junge an einer Ueberdosis und dafür soll Lodwik van Eeden büssen.

Sommerfeldt, der der ostfriesischen Polizei schon mehr als einmal durch die Lappen ging, mordet gegen die Ungerechtigkeiten Ostfrieslands an.





Selbstjustiz ist das zentrale Thema in diesem Krimi. Ein zweischneidiges Schwert und eine heikle Angelegenheit. Klar ist, dass Sommerfeldt, der als moderner Robin Hood Ostfrieslands die Strafe von Kriminellen selbst in die Hand nimmt, damit selbst kriminelle Handlungen begeht. Klar ist auch, dass er damit ein paar Sympathien geniesst. Sei es bei der Polizei oder aber bei den Geschädigten. Sommerfeldt als Rächer der Schwachen und Verletzlichen. Mit diesem Thema und dem Mix aus komisch - witzigen Situationen und Dialogen hätte dieser Krimi ein Knaller werden können.

Immer wieder habe ich gestaunt, wie gut der Autor den Spagat zwischen Satire und Krimigeschichte hinkriegt. Leider hapert es oft am Schreibstil. Ich denke da an Passagen, in denen zum Beispiel die Aufzählung der einzelnen Mitglieder des Polizeistabs trocken und langatmig sind. Oder aber die sterotypartig erwähnten Themen, um die Geschichte realitätsbezogen zu machen. Im Hinterkopf hatte ich immer, dass Klaus - Peter Wolf hier eine Liste abgehakt hat. "Thema Gendern": erwähnt. Thema "Feminismus": eingeflochten. Thema "Internet und Handyabhängigkeit": abgehakt. So erhebt er immer wieder den Mahnfinger zu den verschiedensten Themen, vergisst dabei aber oft, dass das erwähnte oder abgehakte Thema auch zu der Geschichte passen muss. Diese Themen wirken dann leider sehr oft willkürlich eingeworfen.

Am laufenden Band tauchen neue Figuren auf, haben ein kurzes Gastspiel und tauchen dann wieder ab. Auch hier ähnelt das wieder einer Aufzählung oder einem Abhaken.

Es gibt ja schon etliche Ostfriesenkrimis von Klaus - Peter Wolf, die ich alle nicht kenne. Ich denke, das ist bei der eher seichten Unterhaltung auch nicht nötig. Was ich absolut nicht verstehe, ist, dass dieses Buch als Start in eine neue Serie vermarktet wird, jedoch ( wieder) Figuren aus anderen Krimis des Autors im Mittelpunkt stehen. Das heisst, dass die Geschichte des Serientäters Sommerfeldt weitergeht.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Deprimierend!

Der finstere See
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Nach einer lieblosen Kindheit mit einer Mutter, die diesen Namen nicht verdient hat, spürt Jeremy Horton keine Trauer, als diese stirbt. Er lebt mit seiner Familie in London und fährt in das Haus seiner ...

Nach einer lieblosen Kindheit mit einer Mutter, die diesen Namen nicht verdient hat, spürt Jeremy Horton keine Trauer, als diese stirbt. Er lebt mit seiner Familie in London und fährt in das Haus seiner Kindheit, um dieses zu räumen und zu verkaufen. In diesem Haus hat er in der Kindheit viele Sommerferien verbracht und die Erinnerungen gehen ihm nahe.

Es sind nicht nur gute Erinnerungen, denn im angrenzenden Wald starb seine kleine Schwester Emily. Jeremy war damals noch ein kleiner Junge, die Schuldgefühle wegen Emilys Tod begleiten ihn jedoch schon ein Leben lang.


Der Auftakt, der Prolog in dieses Buch ist märchenhaft und ziemlich gruselig. Was gut beginnt, betreffend Gänsehaut, flacht dann leider weitgehend ab. Denn über viele Kapitel wird zwar einerseits immer wieder das einschneidende Ereignis in Jeremys Kindheit angedeutet, das den Tod seiner kleinen Schwester Emily nach sich zog. Andererseits werden endlos Jeremys Gefühle mit sich, zu seiner Frau und den beiden Kindern thematisiert. Dadurch stockt die Handlung und wird sehr langatmig.

Dazu kommt, dass Jeremy konstant gereizt, nah an der Grenze von Arroganz, agiert. Sein Verhalten zu seinen beiden Kindern Jack und Lucy schrammt an emotionaler Misshandlung vorbei. Durch das ganze Buch ist Jeremy im Mittelpunkt, nur seine Sicht wird beschrieben, was mich oft durch seine Persönlichkeit richtiggehend heruntergezogen hat. Jeremys notorisch gereizte Art wird nur getoppt von Jeremys fieser Art und Weise in der Vergangenheit. Ich denke da an eine Szene, in der er einen Besuch im Krankenhaus bei seinem sterbendem Onkel Ian macht. Oft hat mir dadurch die Geschichte manchmal keinen Spass gemacht, sondern mich deprimiert.

Zum Glück ist der dunkle Punkt in der Familiengeschichte Horton einigermassen spannend. Ich war schon sehr neugierig, was genau damals in der Vergangenheit mit Emily geschehen ist. Die Auflösung ist sehr überraschend und schlussendlich schlüssig. Die Autorin hat es dem Leser mit Rätseln nicht leichtgemacht. Verschiedene falsche Fährten sei Dank!

Der Schreibstil von Julie Cameron empfand ich oft als theatralisch und etliche Wiederholungen begünstigen die Langatmigkeit. Sie hat es jedoch geschafft, mit der Frage, was in der Vergangenheit geschehen ist, Spannung in die Geschichte zu bringen.

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