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Veröffentlicht am 23.09.2023

Mir fehlt die typische King-Gänsehaut

Holly
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Privatermittlerin Holly Gibney bekommt einen Anruf einer Frau, deren Tochter Bonnie seit drei Wochen verschwunden ist. Da die Polizei nichts unternimmt, forscht Holly nach. Sie entdeckt, daß es in der ...

Privatermittlerin Holly Gibney bekommt einen Anruf einer Frau, deren Tochter Bonnie seit drei Wochen verschwunden ist. Da die Polizei nichts unternimmt, forscht Holly nach. Sie entdeckt, daß es in der Vergangenheit noch viele ungelöste Vermisstenfälle gibt. Die Spur führt zu einem Ernährungswissenschaftler, der den Spitznamen Mr. Meat trägt. Holly begegnet hier dem Schlimmsten, was man sich vorzustellen vermag...

Stephen King widmet "Holly", einer Figur aus der Mr. Mercedes - Serie, diesmal ein gleichnamiges Buch. Vorteilhaft ist es, auch diese Bücher zu kennen, denn Holly hat einige Erinnerungen an frühere Fälle. Man kann allerdings, wenn einem dies Verständnis nicht so wichtig ist, diesen Band auch als Einzelroman lesen. Holly ist eine sympathische Charaktere, die weiß, was sie will und zu ihrer Meinung steht. Auch in diesem Buch kann man sich über den typischen King-Stil freuen. Er schreibt leicht, auf seine ihm eigene, unbeschreibliche Art, die von Beginn an packt. Anders als bisher bekommt man es jedoch mit vielen kürzeren Kapiteln zu tun, was aber sehr praktisch ist, wenn man das Buch zur Seite legen muß. So findet man immer eine sinnvolle Stelle dafür und muß sich nicht mittendrin los reißen. In diesem Buch geht es auch um Corona und die dadurch entstandenen Spaltung der Bevölkerung, Einschränkungen und Impfungen. Da die Geschichte zu dieser Zeit spielt, macht es natürlich Sinn, dies einfließen zu lassen. Jedoch hat King es meiner Meinung nach damit etwas übertrieben. Weniger davon hätte auch gereicht. Auch wenn das Buch an manchen Stellen etwas unappetitlich herüber kommt, stellte sich bei mir nicht die gewohnte Gänsehaut ein. Dafür fehlte mir einfach der Gruseleffekt im Stil seiner ersten Romane.

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Veröffentlicht am 19.09.2023

Spannung und Urlaubsflair

Bretonischer Ruhm
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Kommissar Dupin hat seine Claire geheiratet und nun befinden sie sich auf Hochzeitsreise an der Loire. Sie wollen von Weingut zu Weingut reisen und es sich einfach gutgehen lassen. Doch es kommt anders ...

Kommissar Dupin hat seine Claire geheiratet und nun befinden sie sich auf Hochzeitsreise an der Loire. Sie wollen von Weingut zu Weingut reisen und es sich einfach gutgehen lassen. Doch es kommt anders - ein bekannter Winzer wird ermordet, zufällig ist es auch noch der Ex-Mann von Claires Freundin. Claire will ihrer Freundin unbedingt beistehen. Beide Frauen zählen nun auf Dupins Hilfe!

Dies ist bereits der zwölfte Fall für Kommissar Dupin. Diesmal ist der Fall etwas anders, denn Dupins Frau Claire mischt ganz vorne mit. Dies bringt etwas neuen Schwung in die Handlung. Für lustige Szenen ist hier dadurch gesorgt, daß Dupin und Claire der örtlichen Polizei immer wieder aus dem Weg gehen müssen, denn es wurde ihnen klar und deutlich gesagt, daß Dupin sich aus den Ermittlungen heraushalten soll. Hier ist für einige Lacher gesorgt. Der Fall selbst gestaltet sich sehr spannend. Es gibt viele Hinweise, so daß man sich hier eigene Gedanken machen kann und zum Schluß doch noch überrascht wird. Dadurch, daß Claire eine Freundin der Ex-Frau des Mordopfers ist, wirkt dieser Fall etwas persönlicher als sonst. Auch in "Bretonischer Ruhm" geizt Jean-Luc Bannalec nicht mit seinen bildhaften Schilderungen der Landschaft und der typischen Speisen. Diesmal erfährt man so einiges über die Herstellung der dortigen Weine, was ich mit Interesse gelesen habe! Mit diesem Buch macht man tatsächlich eine kleine Urlaubsreise in das traumhafte Pays de Retz!

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Veröffentlicht am 17.09.2023

Psychologisch ausgearbeitet

Wer das Vergessen stört
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Lily Brown, ehemalige Polizeipsychologin, läßt sich in Canterbury als Psychotherapeutin nieder. Ihre ersten Fälle sind Samantha, die unter ihrem gewalttätigen Ehemann leidet und Vera, die unter Panikattacken ...

Lily Brown, ehemalige Polizeipsychologin, läßt sich in Canterbury als Psychotherapeutin nieder. Ihre ersten Fälle sind Samantha, die unter ihrem gewalttätigen Ehemann leidet und Vera, die unter Panikattacken durch ihre Kindheitserlebnisse leidet. Ihren Fall hat Lily abgeschlossen, als Vera tot aufgefunden wird. Alles deutet auf Selbstmord hin, doch Lily glaubt nicht daran. Sie beginnt nachzuforschen - die Entdeckung eines Geheimnisses bringt sie jedoch selbst in große Gefahr.

Tessa Duncan, auch bekannt als Marie Lacrosse, hat mit "Wer das Schweigen stört" nun ihren ersten Krimi vorgelegt. Hier wird nicht lange drumherum geredet, man wird direkt mit der toten Vera konfrontiert, um dann einen Sprung acht Monate zurück zu erleben und tief in die Vorgeschichte eintauchen zu können. Beide Fälle, Samantha und Vera, sind so unbegreiflich und schrecklich, daß es mir fast schon zu viel wurde. Noch schlimmer macht es die Tatsache, daß dieser erste Fall der Serie einen wahren Hintergrund hat. Dies muß man erst einmal verdauen. Man merkt hier deutlich, daß Tessa Duncan als gelernte Psychologin weiß, wovon sie schreibt. Die ausgefeilte Gesprächsführung, um Details von den Patienten zu erfahren, zeugt schon allein von Fachwissen. Dabei schreibt Tessa Duncan aber leicht verständlich, als Leser muß man kein psychologisches Wissen mitbringen, um alles zu verstehen. So erschreckend die Geschichten sind, so spannend ist die gesamte Handlung.

Dieses Buch wirkt auf jeden Fall nach!

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Veröffentlicht am 11.09.2023

Etwas zu viel Probleme

Der Weg ins Apfelreich
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Der Herbst hat in Kivik in Südschweden Einzug gehalten. Sallys Pension ist immer ausgebucht und mit Peter hat sie endlich auch in der Liebe ihr Glück gefunden. Vanja bereitet ihre Kunstausstellung vor. ...

Der Herbst hat in Kivik in Südschweden Einzug gehalten. Sallys Pension ist immer ausgebucht und mit Peter hat sie endlich auch in der Liebe ihr Glück gefunden. Vanja bereitet ihre Kunstausstellung vor. Bei der Eröffnung begegnet sie unerwartet ihrer Jugendliebe Leif. Sofort sind die Erinnerungen an längst vergessen geglaubte Zeiten wieder da. Josefin hat neben ihrer Arbeit auf dem Hof eine Vintage-Boutique eröffnet, die aber keine Beachtung in der Gegend findet. Verzweifelt sucht sie deshalb die Bekanntschaft zu der herrischen Cilla, um in deren Freundeskreis zu kommen. Daß sie damit für ihre Familie eine Lawine von Problemen auslöst, kann sie nicht ahnen. Ebensowenig ahnt Sally, daß sie mit ihren Nachforschungen zu Vanjas Kindheit die Beziehung zu ihrer Mutter aufs Spiel setzt. Jede der drei Frauen sucht für sich den Weg in eine glückliche Zukunft. Bis sie merken, daß sie das gemeinsam am Besten schaffen, ist es ein steiniger Weg.

In der Jahreszeiten-Saga von Anna Fredriksson ist "Der Weg ins Apfelreich" der letzte Teil. Es wäre interessant gewesen zu erfahren, wie sich das Zusammenleben der Menschen in diesem Roman weiter entwickelt. Ich hatte gehofft, daß ich Vanja im letzten Teil besser verstehen könnte. Leider war das nicht der Fall. Ihre Art macht sie für mich nicht sympathisch. Wenn sie jemanden braucht, ruft sie ihn zu sich, aber sobald ihr irgendwas gegen den Strich geht, stößt sie den Menschen von sich. Ich möchte sie nicht zur Freundin haben. Das ist auch für Sally ein Problem, denn daß sie ihre Familie kennenlernen will, ist nur verständlich. Deshalb sitzt Josefin immer zwischen den Stühlen. Sie mag ihre Großmutter, möchte aber auch, daß ihre Mutter glücklich ist. Diese Dreierbeziehung wird von Anna Fredriksson sehr lebensnah beschrieben. Man stellt sich in der Geschichte sehr schnell auf die eine oder andere Seite und erlebt die Probleme hautnah mit. Auch wenn nicht immer alle logisch agieren, kann man sich in die Handlung hineinversetzen. Das Buch beleuchtet Mutter-Tochter-Beziehungen, die ja sehr oft problematisch sind. Ob sie allerdings so krass sein müssen, ist die Frage.

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Veröffentlicht am 12.08.2023

Agatha Christie mit Titanic-Flair

Der Tod reist mit
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Im November 1924 sticht der Ozeandampfer Endeavor Richtung New York in See. 4 Tage vor Ankunft in New York wird ein älterer Herr tot am Fuß einer Treppe aufgefunden. Offizier Timothy Birch glaubt an einen ...

Im November 1924 sticht der Ozeandampfer Endeavor Richtung New York in See. 4 Tage vor Ankunft in New York wird ein älterer Herr tot am Fuß einer Treppe aufgefunden. Offizier Timothy Birch glaubt an einen Unfall. Jedoch befindet sich Scotland-Yard-Ermittler Janes Temple an Bord und dieser glaubt an Mord. Er stellt eine Verbindung zu einem verschwundenen Gemälde her. Birch und Temple müssen sich mit ihren Ermittlungen beeilen - denn es bleiben nur noch die vier Tage, um den Mörder zu finden, bevor er unbescholten von Bord geht...

Tom Hindle hat mit "Der Tod reist mit" eine gelungene Mischung aus Detektivarbeit im Stil von Agatha Christie und dem Flair der Titanic geschaffen. Beides Dinge, die ich sehr liebe. Gerade die Eingeschlossenheit auf einem Schiff, mitten auf dem Ozean, ohne Fluchtmöglichkeit vor dem Mörder, erzeugt hier schon Spannung. Denn hier könnte tatsächlich jeder der Mörder sein - also wem kann man trauen? Jedoch kristallisieren sich schnell ein paar Verdächtige heraus, die alle ihre Geheimnisse mit sich tragen und Intrigen spinnen. Dazu kommt noch der immense Zeitdruck, denn der Mord muß, trotz der vielen Verdächtigen, in 4 Tagen gelöst sein. Dabei bereitet das Ermittlerteam Birch/Temple richtig Spaß, denn sie sind doch sehr unterschiedlich. Der Schreibstil ist der Zeit angepasst, liest sich jedoch trotzdem locker. Auch wenn die Handlung fast gemächlich beginnt, steigert sie ihren Spannungsbogen durch die atmosphärische Darstellung und steuert auf ein grandioses Finale zu!

Eine Buchempfehlung für Freunde des ruhigen Krimis, der durch Atmosphäre und Ermittlungsarbeit lebt!

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