Profilbild von GrueneRonja

GrueneRonja

Lesejury Star
offline

GrueneRonja ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit GrueneRonja über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2018

Ich mag die Protagonistin nicht

Kopf aus, Herz an
0

Okay, das erste, was mir aufgefallen ist, ist die falsche Schreibart von Damian. Lilly lernt ihn relativ schnell im Flieger kennen und ich frage mich die ganze Zeit, wieso Damian im KT Damien heißt. Ich ...

Okay, das erste, was mir aufgefallen ist, ist die falsche Schreibart von Damian. Lilly lernt ihn relativ schnell im Flieger kennen und ich frage mich die ganze Zeit, wieso Damian im KT Damien heißt. Ich habe mich innerlich schon sehr darüber aufgeregt, bis die ganze Situation geklärt wurde. Deswegen eskaliert das in solchen Bücher immer so schnell! Weil man nicht abwarten kann.
Dann muss ich leider sagen, dass mir Lilly sehr auf den Sender ging. Sie hat nur herum gejammert, wie unfair das Leben ist. Klar ist es nicht schön, mit 24 vor dem Traualtar stehen gelassen zu werden. Umso mutiger fand ich, dass sie trotzdem in die Flitterwochen geflogen ist. Auch wenn sie dafür mehr als spontan alles packen musste und naja, ich möchte ungerne spoilern.
Trotz allem hat dieser Roman sehr viel Witz und Romantik. Mir gefällt zwar Lillys Aussprache manchmal nicht, weil es nicht zu ihr passt (Ich habe nichts gegen das Wort Titten, es passt nur eben nicht zu ihr), aber ich kann es nicht ändern. Jo Watson wird sich schon etwas dabei gedacht haben.

Ich habe dieses Buch also im Eiltempo überflogen, weil ich die Geschichte schon ganz spannend fand, mit Lilly aber nicht zurecht komme. Die Geschichte wird aus ihrer Perspektive erzählt, sie geht sogar manchmal auf den Leser ein. An sich eine gute Idee, aber dieses Jammern bringt mich aus dem Konzept. Am besten jeder macht sich selbst ein Bild ;)

Veröffentlicht am 16.07.2024

Bin ich zu alt dafür?

Moonlight Academy. Feenzauber
0

„Inständig hoffte ich, dass Elijah nicht dabei war. Schließlich hatte er mir versprochen, nicht mehr zu springen. Aber selbst wenn er es doch machte, sollte es mich nicht mehr interessieren. Trotzdem tat ...

„Inständig hoffte ich, dass Elijah nicht dabei war. Schließlich hatte er mir versprochen, nicht mehr zu springen. Aber selbst wenn er es doch machte, sollte es mich nicht mehr interessieren. Trotzdem tat es das.“ (40%)

Dieses Zitat beschreibt das Buch perfekt, denn alles, worum es bei der Protagonistin geht, ist ihre Liebe zu Elijah, die wegen eines Fluches verboten ist. Aber sie liebt ihn doch, obwohl er doch Schluß gemacht hat. Aber sie sieht ihn jeden Tag und muß ständig an ihn denken, obwohl ihre Vernunft sehr wohl vorhanden ist und sie weiß, daß sie ihre Familien verfluchen, sollten sie sich noch einmal küssen. Aber…

Es ist so anstrengend, daß die Nebengeschichte komplett untergeht. Dabei klingt die Moonlight Academy in Irland ziemlich idyllisch, wunderschön und ein bisschen heimelig.
Die Schüler sind alle quasi erwachsen; zumindest ist die Protagonistin Elanor 19, als sie an die Academy kommt. Ihr Bruder ist ebenfalls an der Academy, allerdings als Lehrer, und dessen bester Freund ist zufällig nur zwei Jahre älter als Elanor, tättowiert und ziemlich heiß und offiziell nur Trainer, und kein Lehrer. Man ahnt es schon.
Die Feen sind auch alle ziemlich spannend, mit ihren unterschiedlichen Merkmalen und ihrer Magie, ihren Fähigkeiten und Talenten. Und als wäre das nicht schon genug, kommen neben dem Fluch von Elanor und Elijah auch noch ältere Flüche hinzu, die die ganze Feengemeinschaft betreffen, und ein Mordfall. Doch das ist alles ziemlich egal, denn Elanor kann an nichts anderes denken, als an Elijah.

Ich habe mit mir gehadert, ob ich es weiterlesen soll, oder nicht. Meine Seelenschwester Ronja aus der Bücherstöberecke kann von meiner Unentschlossenheit klagen. Doch es ist ein abgeschlossener Band, man kann ihn soweit auch ohne Vorwissen lesen, warum sollte ich es nicht doch tun?
Und dann kam oben genanntes Zitat und damit war klar, mir reichts. Man weiß doch sowieso, wer das Mädchen bekommt … (es ist immer der Typ, der einen Spitznamen verwendet.) Und alles andere ist so nebensächlich, daß es untergeht. Bin ich zu alt für Teeniedramen?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.07.2024

keine wirkliche Charakterentwicklung

Die unendliche Reise der Aubry Tourvel
0

„Vielleicht ist ihre Krankheit ja nur die Zurückweisung des sesshaften Lebens, vielleicht rebelliert ihr Körper nur gegen die Trägheit, in der sich die Menschheit über die Jahrtausende hinweg eingerichtet ...

„Vielleicht ist ihre Krankheit ja nur die Zurückweisung des sesshaften Lebens, vielleicht rebelliert ihr Körper nur gegen die Trägheit, in der sich die Menschheit über die Jahrtausende hinweg eingerichtet hat.“ (35%)

Aubry und ihre beiden Schwestern entdecken einen Wunschbrunnen und nehmen sich vor, etwas für sie Wertvolles zu opfern und große Wünsche zu wünschen. Doch als Aubry, die jüngste der drei, an der Reihe ist, hat sie zwar einen großartigen Wunsch, aber kann den Rätselball, den sie erst vor kurzem gefunden hatte, nicht fallen lassen. Sie macht einen Rückzieher und zieht den Zorn ihrer Schwestern auf sich.
Eines Abends dann überkommt sie ein plötzlicher Anfall und Blut spritzt aus allen Öffnungen. Auf dem Weg zum Arzt geht es ihr besser, doch auf dem Weg zurück nach Hause wieder schlechter. Tagelang doktert der Arzt in seiner Praxis an der kleinen Aubry rum, doch es geht ihr nur immer schlechter. Bis sie es schafft, dem Ganzen zu entkommen.
Im Alter von 12 Jahren verläßt Aubry Frankreich und ihre Familie, um alleine weiterzuziehen. Sie entwickelt mühlselig Fähigkeiten, die ihr das Überleben in der Welt sichern, unter anderem kann sie mit einem Speer umgehen und sichert sich dadurch nicht nur Nahrung, sonder eine Weile auch einen Platz auf einem Schiff als Fischfängerin.

Ich mag Geschichten, in denen es um Reisen geht: sei es Die unwahrscheinliche Pilgerreise von Harold Fry, Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand oder Das unsichtbare Leben der Addie LaRue. Diese Bücher waren großartig und ich hatte für die unendliche Reise dementsprechend hohe Erwartungen.
Aubrys Reise ist faszinierend, zumindest am Anfang. Sie beschreibt ein paar Begebenheiten, wie sie zu ihren Fähigkeiten gekommen ist, was sie in einigen Ländern erlebt hat, und auch, welche Bekanntschaften sie so macht. Ihre erste Liebe, ihre erste Intimität, und die zweite und die dritte, und ab da wurde es irgendwie repetitiv und langweilig. Sobald sie etwas mehr Zeit mit einem Mann zusammen verbracht hat, sei es in der Wüste oder in einem Zug, ist es gleich die große Liebe und wird intim. Die Gespräche sind, wie der Schreibstil, recht einfach, aber auch oberflächlich und zuweilen verwirrend. Es fühlt sich an wie eine Geschichte, die Aubry selbst erzählt, und manchmal schweift sie mit ihren Gedanken ab.
Nach 59% und dem dritten Mann, dem sie ihr Herz geschenkt hat, hat sie sich nicht wirklich weiterentwickelt. Sie ist immer noch das 9jährige Mädchen mit dem Rätselball, im Körper einer 40jährigen. Sie kann zwar jagen und ein paar Sprachen und sehr gut für sich selbst sorgen, aber mehr Entwicklung gibt es da nicht. Das finde ich sehr schade.
Der oben stehende Klappentext verrät zwar, daß es noch weiter geht, doch die versprochene Spannung bis zum Schluß fehlt mir bereits in der Mitte und die Protagonistin finde ich auch nicht sehr sympathisch. Viel Gemeinsamkeiten mit Addie LaRue gibt es auch nicht, außer daß alles in Frankreich begann.

Die unendliche Geschichte der Aurby Tourvel begann spannend, doch ist schnell eintönig. Das hätte auch kürzer sein können, denn zur Charakterentwicklung hat es nicht wirklich beigetragen. Und damit endet ihre unendliche Reise, zumindest für mich, bei 59% (274 Seiten).

„»Sind sie wirklich um die ganze Welt gelaufen?«, fragt er sie.
»Fünf Mal.«“ (39%)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.02.2024

Nicht das, was ich mir erhofft hatte

Weltenbruch - Das Mal der Sonne
0

Divoisia ist ein Zusammenschluß von sieben Autoren, die eine gemeinsame Welt erschaffen (haben). Jeder schreibt eigene Geschichten, aber sie spielen alle in Divoisia. Auf meine Frage bei der Buch Berlin ...

Divoisia ist ein Zusammenschluß von sieben Autoren, die eine gemeinsame Welt erschaffen (haben). Jeder schreibt eigene Geschichten, aber sie spielen alle in Divoisia. Auf meine Frage bei der Buch Berlin 2023, mit welchem Buch man am besten die Reise in diese Welt beginnt, wurde mir diese Kurzgeschichtensammlung empfohlen. Also stürzte ich mich ins Abenteuer, ohne Erwartungen und nur mit dem Wissen von einer gemeinsamen Welt.

Weltenbruch ist in zwei Abschnitte unterteilt, eventuell sogar genau wie der Titel. Ich habe nur Teil 1, und somit fast 200 Seiten, gelesen und danach das Buch abgebrochen. Sieben Geschichten und ein Prolog haben mich nach Divoisia geführt, doch der erste Eindruck hat mir nicht gefallen. Es wirkt, als wären diese Geschichten eher Leseproben als tatsächliche Kurzgeschichten. Mir fehlt da irgendwie ein wenig Struktur, eine Handlung, die Lust auf mehr macht. Da sind Leute, die machen irgendwas, und eventuell sieht man noch das Ergebnis dieser Handlung, oder nicht. Sehr unbefriedigend und nach diesem ersten Teil bin ich nicht viel schlauer als vorher.
Mir waren die Charaktere alle gleichgültig, es wurde keine Spannung aufgebaut und Lust auf mehr habe ich auch nicht. Das finde ich sehr traurig, weil ich die Idee von einer gemeinsamen Welt von vielen Autoren recht interessant finde.

Vielleicht findet ja doch noch eine Geschichte aus Divoisia bei mir Einzug, oder das Mal der Sonne zeigt mir den Weg. Fürs Erste bin ich auf Reisen in andere Welten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.08.2023

der allwissende Ich-Erzähler hat mich durcheinander gebracht

Chroniken der Pfadwandler: Echos der Vergangenheit
0

„Was soll das alles hier sein, Ace? Ist das so etwas wie eine Versammlung von Herr-der-Ringe-Groupies, die zu einer Convention wollen?“ (S. 150)

Die Mischung aus Phantasie und Science Fiction, gepaart ...

„Was soll das alles hier sein, Ace? Ist das so etwas wie eine Versammlung von Herr-der-Ringe-Groupies, die zu einer Convention wollen?“ (S. 150)

Die Mischung aus Phantasie und Science Fiction, gepaart mit dem Begriff Pfadwandler fand ich sehr ansprechend, weswegen ich dieses Buch vom Verlag angefragt habe. Schon beim Auspacken ist mir wieder die Schwere des Buches aufgefallen, genau wie bei Mankuren aus demselben Verlag. Dies ist also eher eine Geschichte für elektronische Ausgaben oder Leser, die ihre Bücher abstützen oder hinlegen.

Nikita ist eine Orkin und Pfadwandlerin, die für den Hüter von Crescent City freiberuflich Aufträge annimmt. So lernt sie Jane kennen, ein Mensch ohne Gedächtnis aber mit der Fähigkeit, ebenfalls das Nebellabyrinth zu durchwandern. Nur hat sie keinerlei Erfahrungen, sodaß Nikita sie „Frischling“ nennt. Der Ton der Orkfrau ist eher rau, paßt aber zum Wesen dieser Spezies. Sie erzählt die Geschichte aus ihre Perspektive (Ich-Erzähler).
Zu dem Auftrag gehören außerdem ein wortkarger, dunkler Elf namens Yanos und ein menschlicher Hacker namens Spydr. Soweit, so gut.
Auf Seite 19 dann ein Perspektivwechsel, den ich nicht nur nicht erwartet habe, der mich auch noch komplett aus dem Lesefluß gerissen hat. Ich nenne es Allwissender Ich-Erzähler. „»Achte nicht auf die Nebelphantome, schau auf den Pfad vor dir, Frischling. Du weißt, welcher Weg nach Khtonios führt«, hört sie mich vom Anfang der Kette zu ihr rufen.“ (S. 19)
Erstmal habe ich mir nicht viel dabei gedacht, doch dann spaltete sich die Gruppe auf und Nikita hat selbst den Teil der Geschichte erzählt, bei dem sie nicht direkt dabei war. Inklusive Gefühle oder Gedanken, eben allwissend. Doch mein persönlicher Knaller war ein Warnschild, das sie nicht gesehen hat. Woher weiß sie dann, daß es da war? „So gebannt bin ich von der Schönheit dieser einmaligen Landschaft, dass ich die rote, geschwungene Glyphe, die auf einen großen Felsen gezeichnet wurde, völlig übersehe.“ (S. 91)

Im vierten Kapitel (Ab S. 139) war ich mir nicht sicher, ob es in der Vergangenheit spielt, eine Erinnerung von Jane ist, oder die Gegenwart. Jane wird häufig von alten Erinnerungen überrascht, die sich ihren Weg an die Oberfläche bahnen. Mit Hilfe dieser versucht sie zu ergründen, woher sie kommt und wieso sie nichts von ihrem früheren Leben weiß. Sie weiß nur, sie wird vom Pharmariesen AC-Tech verfolgt.

Bei ihrem ersten Abenteuer werden Nikita, Jane, Spydr und Yanos sowas wie Freunde, oder zumindest Kameraden. So ist es nicht verwunderlich, daß sie zusammen weitere Aufträge annehmen. Ihre Abenteuer führen sie auf verschiedene Welten, in unterschiedliche Umgebungen, immer auch auf der Suche nach Janes Gedächtnis.
Die Beschreibungen der Umgebung sind ausführlich und bildhaft; die Charaktere individuell und so abwechslungsreich wie ihre Spezies. Doch natürlich entsprechen sie auch den Klischees: wunderschöne Elfen, aufmüpfige Orks, grummelige Zwerge.
Und trotzdem konnte mich die Geschichte nicht packen. Der Allwissende Ich-Erzähler hat mich zuweilen fertig gemacht und ich konnte nicht so recht eintauchen in das Geschehen. Jane war mir egal, Nikita zu orkisch (ich mag Orks, wirklich!) und der einzige sympathische war Yanos, weil er nur das nötigste gesagt hat und ansonsten in den Schatten verschwunden ist.
Bei Seite 335 habe ich das Buch abgebrochen, denn es hat mir keinen Spaß gemacht, es zu lesen. Es fühlte sich an wie Arbeit, und davon habe ich schon genug.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere