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Veröffentlicht am 05.09.2023

Einfach schön!

Bergblumenzauber
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Hast du schon mal Digital Detox gemacht? Ich habe den handyfreien Sonntag für mich entdeckt, wobei es zugegebenermaßen auch manchmal an der konsequenten Ausführung hakt.

In diesem Buch macht die alleinerziehende ...

Hast du schon mal Digital Detox gemacht? Ich habe den handyfreien Sonntag für mich entdeckt, wobei es zugegebenermaßen auch manchmal an der konsequenten Ausführung hakt.

In diesem Buch macht die alleinerziehende Valerie mit ihren beiden Teenagern Urlaub fernab der Zivilisation und verzichtet dort nicht nur auf ihr Handy, sondern auch auf fließendes Wasser und Strom. Sie erzählt ihren Kindern vorher allerdings nichts von den besonderen Umständen und somit ist eine gewisse Spannung vorprogrammiert. Ob sie es trotzdem schaffen, als Familie wieder zueinander zu finden und welche anderen unerwarteten Gefühle dort auf Valerie warten, das alles beschreibt Ursi Breidenbach in ihrem neuen Roman.

Es war einfach herrlich, Valerie bei ihrem Urlaub der anderen Art zu begleiten. Ich habe nicht nur viel über die traumhafte Natur des Salzkammerguts gelernt, sondern auch viel Spaß beim Lesen gehabt: Der Verzicht auf so manche Annehmlichkeit unserer Zivilisation sorgt bei einigen Protagonisten für gewisse Anpassungsschwierigkeiten.

In dem kleinen Ferienort sind neben der Familie von Valerie außerdem noch andere markante Co-Urlauber mit von der Partie, die die Geschichte bereichern.

Das Gastgeber-Ehepaar war mir sehr sympathisch, ich würde sofort bei den beiden einchecken und mir eine besondere Auszeit gönnen.

Der gutaussehende Yanek übt direkt eine gewisse Anziehungskraft auf Valerie aus und ich konnte das Knistern spüren. Das ist nicht die einzige Liebesgeschichte, die die Autorin geschickt eingewoben hat, ohne dass es ins Schnulzige abdriftete.

Glasklar wieder ein Roman, bei dem man sich nicht von dem kitschig anmutenden Cover in die Irre führen lassen sollte, denn hinter den Buchdeckeln versteckt sich so viel mehr Tiefgründigkeit.

Der Schreibstil ist bildhaft, flüssig, behutsam und fesselnd. Vor allem die Dialoge fand ich realistisch und sie haben mich begeistert.

Zum Schluss der Geschichte hat mich eine unvorhersehbare Wendung überrascht, ganz großes Kino.

Mich hat das Buch nicht nur gut unterhalten, sondern auch zum Nachdenken angeregt. Ich empfehle die Lektüre allen, die mal abschalten und sich wegträumen möchten und vergebe 5/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Von der Macht des Zusammenhalts

Tage im warmen Licht
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„Wegrennen, wegrennen hilft dir nie. Weil du dich selbst ja immer mitnimmst.“ S. 302

Die alleinerziehende Maria zieht mit ihrer Tochter Linnea „nur vorübergehend“ zurück in die alte Heimat in das Haus ...

„Wegrennen, wegrennen hilft dir nie. Weil du dich selbst ja immer mitnimmst.“ S. 302

Die alleinerziehende Maria zieht mit ihrer Tochter Linnea „nur vorübergehend“ zurück in die alte Heimat in das Haus ihrer verstorbenen Oma. Dort trifft sie auf eine Dorfgemeinschaft, schließt neue Freundschaften und stellt sich den Geistern der Vergangenheit.

Als Maria notgedrungen in ihre alte Heimat zurückkehrt, kommen alte Wunden eines traumatisierenden Ereignisses aus der Vergangenheit hoch. Mit der Hilfe der Nachbarin, alten und neuen Freunden und ihrer zauberhaften Tochter Linnea schafft sie es, sich dem zu stellen und am Ende ihre Geschichte preiszugeben. Dabei wird klar, wie wichtig es ist, eine starke Gemeinschaft zu haben, die einen auffangen kann, wenn es nötig ist.

Zwischen den Buchdeckeln steckt einfach so viel mehr, als der Klappentext erahnen lässt. Auch wenn ich die Protagonistin manchmal etwas anstrengend fand, sollte es wohl genau so sein, um mit einer gewissen Vielschichtigkeit und Komplexität aufzuwarten.

Das Buch ist aus der Sicht von Maria geschrieben und spielt auf zwei Zeitebenen. Teils gibt es ganze Kapitel, die in der Vergangenheit spielen, teils nur kleine Einschübe in die Geschichte, wie kleine Gedankenblitze. Daumen hoch für diesen Stil, das hat mir die Protagonistin noch näher gebracht.

Die Autorin hat einen besonderen Schreibstil, bildlich und szenenhaft, dadurch fühlte ich die Geschichte sehr.

Das Setting ist wunderbar herbstlich durch Erlebnisse wie die Obsternte, das Einkochen ebendieses, duftende Eintöpfen und berühmte Halloween-Partys und alles ist von einer gewissen Magie umgeben, denn Hexen kommen auch vor.

Kristina Pfister hat ein Auge fürs Detail und einen bildhaften, lebendigen und in meinen Augen ganz besonderen Schreibstil. Sie hat (viele) besondere und liebenswerte Charaktere geschaffen, die unangepasst sind: Wütend, störrisch, weise und gelassen.

Es war ein Lesevergnügen Maria auf ihrer Reise zu begleiten. Ich bin ganz verzaubert von „Tage im warmen Licht“. Für mich ist das Buch vielschichtig, herzwärmend und sensibilisierend. Somit empfehle ich diesen Roman gerne und vergebe 5/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Ich bin begeistert

Die Hornisse (Tom-Babylon-Serie 3)
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Nachdem ich vom vorherigen Buch der Tom Babylon-Reihe von Marc Raabe nicht so überzeugt war, konnte der Autor mit dem dritten Teil wieder glänzen und ich bin absolut begeistert von diesem Highlight!

Schon ...

Nachdem ich vom vorherigen Buch der Tom Babylon-Reihe von Marc Raabe nicht so überzeugt war, konnte der Autor mit dem dritten Teil wieder glänzen und ich bin absolut begeistert von diesem Highlight!

Schon der Anfang geizt nicht mit Spannung und im Laufe der Geschichte nimmt diese immer mehr zu. Nicht vorhersehbare Plottwists und die Aufdeckung einiger Zusammenhänge zu Toms Vergangenheit haben mich absolut an das Buch gefesselt.

Die authentischen Charaktere, die temporeiche Erzählweise und die Vielschichtigkeit der Reihe haben das Leseerlebnis zu einem absoluten Genuss gemacht.

Die Auflösung fand ich raffiniert und hat mich mit einem Staunen zurückgelassen. Durch einen fiesen Cliffhanger freue ich mich sehr darauf den vierten und letzten Teil der Reihe zu lesen.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Ich bin verliebt!

Die verlorene Tochter
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Der Roman spielt in Italien auf zwei Zeitebenen und wird in der Gegenwart von Lily und in der Vergangenheit in der Zeit des zweiten Weltkrieges von Estée erzählt. Dabei kristallisiert sich nach und nach ...

Der Roman spielt in Italien auf zwei Zeitebenen und wird in der Gegenwart von Lily und in der Vergangenheit in der Zeit des zweiten Weltkrieges von Estée erzählt. Dabei kristallisiert sich nach und nach die Verbindung der beiden jungen Frauen heraus.

Ich habe das Buch in meinem Urlaub gelesen und passender hätte die Lektüre nicht sein können: Es spielt in traumhafter Kulisse von italienischen Weinbergen, ist emotional geladen und eine Spur geheimnisvoll. Ich habe mich richtig verliebt in Italien, in das Großfamilienleben und in Antonio, denn auch die Liebe kommt in diesem Roman nicht zu kurz.

Im Buch ist ein Interview mit der Autorin abgedruckt und darin sagt sie, dass sie die Romane von Lucinda Riley liebt. Ich finde, diesen Einfluss merkt man dem Buch an, ohne dabei eine Kopie zu sein.

Der schöne Schreibstil von Soraya Lane hat es mir leicht gemacht, vollends in die Geschichte einzutauchen, und mich begeistert. Das Buch „Die verlorene Tochter“ bekommt von mir die Auszeichnung „Lieblingsbuch“ und erhält die volle Punktzahl mit Sternchen.

Ich freue mich schon sehr auf die anderen Teile der Reihe und empfehle die Lektüre gerne weiter.

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Fantastisch!

Fourth Wing – Flammengeküsst
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Wieder einmal war ich skeptisch ob des Hypes, denn der erste Band der „Fourth Wing“-Reihe wurde von vielen in den Himmel gelobt. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch und wurden tatsächlich erfüllt! ...

Wieder einmal war ich skeptisch ob des Hypes, denn der erste Band der „Fourth Wing“-Reihe wurde von vielen in den Himmel gelobt. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch und wurden tatsächlich erfüllt! Der Hype ist meiner Meinung nach gerechtfertigt.

Obwohl Rebecca Yarros mit diesem Buch das Rad nicht neu erfunden hat, hat sie es geschafft, mich von Anfang an in den Bann zu ziehen.

Die Story ist nicht neu: (Körperlich) benachteiligtes Mädel von edler Herkunft muss um das Ansehen und in diesem Fall um das Überleben kämpfen. Dazu kommt ein gutaussehender Feind, in dem Fall ausgerechnet ihr Vorgesetzter, zu dem sie auf keinen Fall eine Beziehung aufbauen will. Klar, dass dann alles doch so kommt, oder?

Aber dann sind da noch die Drachen, die mich nicht nur mit ihrer Macht und ihrem feurigen Temperament, sondern auch mit ihren bissigen (telepathischen) Kommentaren überzeugt haben.

Am meisten hat mich der Plot überrascht, denn die Situation ist einfach so gut durchdacht und überaus vertrackt. Der ganze Weltenaufbau ist Yarros unheimlich gut gelungen und meiner Meinung nach herausragend!

Zwischenzeitlich war es so spannend, dass ich mich nicht mehr von dem Buch loseisen konnte.

Auch die Liebe kommt nicht zu kurz und ja, auch mein Herz schlug schneller.

Die Atmosphäre war eine ganz besondere: Rau, aktionsgeladen, witzig und voller Gefühle.

Ich will nicht zu viel verraten, deshalb kommt ich jetzt zu diesem Fazit: Wer auf Drachen, Dark-Academia-Vibes und fantastische Abenteuer steht, der sollte hier unbedingt zugreifen. Greife gibt es übrigens auch in der Geschichte…

„Fourth Wing“ zu lesen fühlte sich für mich wie eine Mischung aus „Die Tribute von Panem“, „Shadow and Bones“ und „Eragon“ an und hat doch seine ganz eigene Geschichte geschrieben…

Na, neugierig? Oder hast du das Buch etwa schon gelesen? Wie hat es dir denn gefallen?

5/5 Sternen

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