Eindringlich und intensiv
„Heute gehe ich nicht nach Hause“ ist eines dieser eindringlichen, inhaltlich bedeutsamen Highlights, für die der Arctis Verlag ein so sicheres Gespür hat. Ich bewundere es immer wieder, dass die Flamme ...
„Heute gehe ich nicht nach Hause“ ist eines dieser eindringlichen, inhaltlich bedeutsamen Highlights, für die der Arctis Verlag ein so sicheres Gespür hat. Ich bewundere es immer wieder, dass die Flamme ein verlässliches Zeichen für Qualität ist, für Intensität, für Gefühle, für absolut wichtige Geschichten.
Aziz und Mattia leben zwei völlig unterschiedliche Leben. Einer flüchtet und kämpft um sein Leben, der andere geht zur Schule und kämpft mit den alltäglichen Problemen eines Jungen in seinem Alter. Sie könnten auf den ersten Blick kaum verschiedener sein, und dennoch verbindet sie etwas.
Das Buch wird hauptsächlich aus den Ich-Perspektiven der beiden Protagonisten erzählt, aber es gibt auch kleine Einschübe, wo andere Sprechende zu Wort kommen. Ich empfand besonders Aziz' Kapitel als sehr intensiv, habe die bedrückende Atmosphäre während der Flucht in mich aufgenommen, war schockiert von den Umständen und habe mit gebangt. Es war sehr einnehmend geschrieben, gut vorstellbar und (leider) wahrscheinlich auch authentisch.
Mattias Probleme wirken zunächst banal dagegen, aber auch in seinem Leben geht es bald drunter und drüber. Zu sehen, wie Aziz und Mattia sich treffen, anfangen einander zu vertrauen, sich auf ihren gemeinsamen Weg einlassen, war herzzerreißend und schön zugleich.
Mein Fazit:
Dieses Buch lehrt einen den Wert der Freundschaft und des Zusammenhalts, den Glauben an das Gute und daran, dass man alles schaffen kann, wenn man nicht aufgibt. Dass alle Menschen ihr Happy End verdienen.
Ich habe geweint, gebangt, gehofft und war auf jeder Seite in der ersten Reihe dabei. Ein sehr intensives Buch, was ich ohne Bedenken weiterempfehlen kann!