„...Die Überprüfung von Hypothesen mit der Methode des Schlusses auf die beste Erklärung beinhaltet die Beurteilung, ob eine postulierte Ursache die notwendigen Eigenschafen besitzt, um die fraglichen Effekte zu erklären...“
Genau diese Methode zieht sich wie ein roter faden durch das Buch, um die Hypothese des Autors zu belegen. Trotzdem bliebt es eine Hypothese.
Der Autor hat einen fachwissenschaftlich hochwertigen Roman geschrieben. Er verknüpft Kosmologie, Physik, Mathematik und Biologie. Allerdings sollte man über wesentlich mehr als das nötige Grundwissen vor allem in Physik und Mathematik verfügen, um die Ausführungen des Autor nachvollziehen zu können. Es ist kein Buch, das man mal so nebenbei liest.
Das Buch beginnt mit philosophischen Betrachtungen dazu, dass die Religion mehr in der Wissenschaft erreicht hat als der Materialismus. Hier wäre ich mit Blick auf die Geschichte vorsichtig.
Drei offene Fragen stellt der Autor dann in den Mittelpunkt seiner Ausführungen:
1. Die Feinabstimmung
2. Die Entstehung des Kosmos
3. Die Informationen zur Entstehung des Lebens und die Kambrische Revolution
„...Wären die physikalischen Gesetze nicht genau so, wie sie sind, könnte es uns gar nicht geben...“
Darauf bezieht sich der Autor beim der Feinabstimmung. Man könnte es auch anders formulieren: Warum haben die physikalischen Werte genau die Größe, die sie haben? Auf diesen Punkt kommt der Autor an verschiedenen Stellen des Buches zurück. Hier hätte ich mir eine Kürzung gewünscht.
Die wissenschaftlichen Fakten werden durch praktische Beispiele und Modelle veranschaulicht. Dabei sollte man aber nicht aus den Augen verlieren, dass jedes Modell nur einige Seiten des Originals widerspiegelt. Modellierung bedeutet immer auch eine Art Abstraktion.
Etliche Kapitel des Buches widmen sich logischen Strukturen. Damit versucht der Autor nachzuweisen, dass Intelligent Design die wahrscheinlichste Hypothese für die Beantwortung der offenen Fragen ist.
Ausführlich geht der Autor auf verschiedene Modellen über die Entstehung des Kosmos ein. Er zeigt auf, wo die Schwachpunkte liegen.
In den letzten Kapitel setzt er sich mit der Kritik an seiner Theorie auseinander.
Bilder von Wissenschaftlern, vielfältige Veranschaulichungen und logische Diagramme ergänzen die Ausführungen. Dazu kommt ein umfangreicher Anhang.
Das Buch lässt mich zwiegespalten zurück. Das hat mehrere Gründe. Zum einen schreitet Wissenschaft ständig voran. Was wir heute noch nicht wissen, kann sich morgen schon ändern. Das hat der Autor versucht, zu widerlegen, mich dabei aber nicht überzeugt. Zum anderen braucht es meiner Meinung nach keinen Gottesbeweis, denn es ist eine Sache des Glaubens. Das Bilderverbot des AT warnt davor, Gott mit menschlichem Verstand ergründen zu wollen, denn unter eine Bild kann man durchaus auch ein geistiges Bild verstehen. Zum dritten ist mir nicht klar, für welche Zielgruppe der Autor das Buch gedacht hat. Quantenphysik, Stringtheorie und mathematische Logik sind keine einfache Kost.