Profilbild von KGranger

KGranger

Lesejury Profi
offline

KGranger ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KGranger über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2023

Mehr Tiefgang als erwartet

Mein schrecklich schönes Leben
0

Was, wenn man die Welt ganz anders wahrnimmt als alle anderen um einen herum? Und wenn man dann auch noch die Chance bekommt, die Vergangenheit zu ändern und durch die Zeit zu reisen? Genau das passiert ...

Was, wenn man die Welt ganz anders wahrnimmt als alle anderen um einen herum? Und wenn man dann auch noch die Chance bekommt, die Vergangenheit zu ändern und durch die Zeit zu reisen? Genau das passiert Cassandra Penelope Dankwarth in "Mein schrecklich schönes Leben". Irgendwie schafft sie es, immer schlecht bei anderen anzukommen mit ihrer Art. Doch dann merkt sie, dass sie die Zeit zurückdrehen kann und Dinge verändern kann. Schafft sie es so vielleicht auch, ihren Freund, der mit ihr Schluss gemacht hat, bei ihr zu halten?

Der Klappentext wirkte auf mich wie ein x-beliebiger Frauenroman, aber hier liegt man tatsächlich falsch. Bereits die ersten Seiten von "Mein schrecklich schönes Leben" lassen erkennen, dass es sich bei Cassandra Penelope um einen ganz besonderen Charakter handelt. Gefühle sind für sie wie Farben und man merkt ganz schnell, dass bei ihr etwas "nicht stimmt". Gleich zu Beginn konnte Cassandra mich mit ihrer schrägen Art begeistern und ich hatte irgendwie Mitleid mit ihr, dass ihre Art so schlecht bei anderen ankommt. Im Laufe des Romans wird aber klar, wieso. Und das ist keinesfalls ein leichter Grund. Mir hat der Roman unglaublich geholfen, mich in Personen mit Cassandras "Problem" (Was genau es ist, möchte ich nicht spoilern) hineinversetzen zu können. Es muss für sie wirklich nicht leicht sein. Und da dieser Roman mich bereichert hat, hat er mir auch gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.08.2023

Eine Hommage an das Briefeschreiben, die mich aber leider nicht so begeistern konnte wie "Der Buchspazierer"

Die Butterbrotbriefe
0

Carsten Henns Romane "Der Buchspazierer" und auch "Der Geschichtenbäcker" habe ich mit großer Freude gelesen und genossen. Umso gespannter war ich also auf sein neuestes Werk, "Die Butterbrotbriefe". Auch ...

Carsten Henns Romane "Der Buchspazierer" und auch "Der Geschichtenbäcker" habe ich mit großer Freude gelesen und genossen. Umso gespannter war ich also auf sein neuestes Werk, "Die Butterbrotbriefe". Auch dieses hat eine wahnsinnig tolle Idee, konnte mich aber nicht ganz so sehr begeistern wie seine Vorgänger.

Es geht in "Die Butterbrotbriefe" um Kati, die um Vergangenes zu verarbeiten allen möglichen Menschen in ihrem Leben Briefe schreibt, und zwar auf Butterbrotpapier, das ihr Vater für sie gesammelt hat. Diese schreibt sie, schickt sie aber nicht ab, sondern besucht die Personen persönlich und liest ihnen die Briefe vor, was sicherlich oft viel Mut von der Protagonistin erfordert. Mit und mit lernt man Kati so durch die Briefe immer besser kennen und kann ihr dabei zuschauen, wie sie auch mit sich selbst immer mehr ins Reine kommt.

Auch die Nebencharaktere sind sehr besonders. Katis Onkel ist leidenschaftlicher Polarfan und hat ein eigenes Museum darüber und auf der Straße beim Haareschneiden lernt Kati Severin kennen, der ihre Gedanken sicherlich noch einmal beeinflusst.

Habe ich die Lektüre von "Die Butterbrotbriefe" genossen! Auf jeden Fall! Die Idee, wieder handschriftlich Briefe zu verfassen, fand ich total toll. Allerdings konnte ich mich mit Kati nicht so gut identifizieren wie mit den Protagonisten der beiden anderen Romane, bei denen ich die Liebe zu Büchern bzw. zum Backen während des Lesens sehr gut nachvollziehen konnte. Vielmehr im Vordergrund als die Briefe stehen in diesem Roman meiner Meinung nach Katis Beziehungen zu ihrer Mutter und ihrem Vater. Auch habe ich ihre Beziehung zu Severin nicht immer ganz nachvollziehen können aufgrund von Severins Vergangenheit.

Carsten Henns Schreibstil ist jedoch auch hier wie gewohnt sehr schön zu lesen und teilweise schon fast poetisch. Auch wenn "Die Butterbrotbriefe" mit ihren knapp 250 Seiten leider sehr schnell wieder ausgelesen waren, so haben sie mir doch ein paar schöne Stunden bereitet.

Erwähnenswert sei an dieser Stelle auch noch das wunderschön gestaltete Buchcover, das wirklich an Butterbrotpapier erinnert.

"Die Butterbrotbriefe" ist sicherlich eine schöne Lektüre für zwischendurch, wenn man gerne in die Vergangenheit reisen möchte und das Briefelesen wieder aufleben lassen möchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.08.2023

Spannende, aber grausame Thematik

Die letzte Nacht
0

Auch wenn die Autorin, Karin Slaughter, sehr bekannt und beliebt ist, habe ich bisher noch nicht von ihr gelesen. Dieser Thriller konnte mich aber fesseln.

Zugegeben, vom Cover her hätte ich niemals zu ...

Auch wenn die Autorin, Karin Slaughter, sehr bekannt und beliebt ist, habe ich bisher noch nicht von ihr gelesen. Dieser Thriller konnte mich aber fesseln.

Zugegeben, vom Cover her hätte ich niemals zu dem Roman gegriffen. Ich finde Vögel auf Covern auch immer eher abschreckend, aber die Leseprobe fand ich so spannend, dass ich "Die letzte Nacht" dann auch lesen musste.

Sara Linton als Protagonistin war mir von Anfang an sympathisch. Ihre Arbeit als Ärztin muss so grausam sein, wenn sie das Leben der jungen Dani nicht retten kann, als diese ihr gesteht, dass ein Mann ihr all das angetan hat. Was man zu dem Zeitpunkt noch nicht weiß: Auch Sara hat in der Vergangenheit schlimme Erfahrungen machen müssen. Ihr Ehemann Will und seine Partnerin Faith helfen nun, den Fall von Dani aufzuklären und findet Parallelen zu dem Fall seiner Frau.

"Die letzte Nacht" ist von vorne bis hinten sehr spannend, stellenweise ist die Thematik allerdings sehr beklemmend und sicherlich keine leichte Kost. Ich wollte den Thriller zwar einerseits nicht aus der Hand legen, konnte ihn aber aufgrund der Thematik auch nur häppchenweise lesen. Wen das Thema nicht zu sehr triggert, wird aber sehr gut unterhalten!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.08.2023

Ein tolles Setting auf den Färöer Inseln

Of Thunder and Rain (Färöer-Reihe 1)
0

Bereits das Cover von "Of Thunder and Rain" von Emmy Buckley zeigt das wunderschöne Setting des Romans auf den Färoer Inseln. "Of Thunder and Rain" hat mir wirklich gut gefallen.

Lina betreibt auf den ...

Bereits das Cover von "Of Thunder and Rain" von Emmy Buckley zeigt das wunderschöne Setting des Romans auf den Färoer Inseln. "Of Thunder and Rain" hat mir wirklich gut gefallen.

Lina betreibt auf den Färöer Inseln ein B&B nachdem ihre Mutter vor einiger Zeit verstorben ist. In dieses zieht nun Louay ein, der sich mit seiner Familie zerstritten hat. Er ist ein sehr erfolgreicher Autor, aber leider weiß davon niemand, da er unter einem Pseudonym Liebesgeschichten für ältere Damen schreibt. Gemeinsam unternehmen Lina und Louay einiges und erkunden die Insel.

Eigentlich ist von Anfang an klar, dass es zwischen den beiden knistern wird und auch wenn das plötzlich auftretende "Problem" zwischen den beiden auch vorhersehbar war, hat mir die Geschichte einfach von Anfang an gefallen und ich habe mich beim Lesen richtig wohl gefühlt. Ich bekam beim Lesen immer mehr den Wunsch, auch einmal auf die Färöer Inseln zu reisen und habe die wundervollen Landschaften auch gegoogelt.

Die Passagen über Louay und seine Tätigkeit als Schriftsteller fand ich auch richtig interessant, bei Lina fehlte mir teilweise etwas der Zugang. Ihre Emotionen habe ich nicht so stark gefühlt. Deswegen gibt es auch einen Stern Abzug. Trotzdem möchte ich auch unbedingt Band 2 dieser Reihe lesen, der Ende des Jahres erscheinen soll.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.07.2023

Wenn aus der Scheinwelt Realität wird

Idol in Flammen
0

Rin Usamis "Idol in Flammen" ist ein kurzer Roman über das Anhimmeln eines Idols, der einen zum Nachdenken bewegt.

Der Roman beginnt mit einem Skandal: Der von Schülerin Akari angehimmelte Sänger Masaki ...

Rin Usamis "Idol in Flammen" ist ein kurzer Roman über das Anhimmeln eines Idols, der einen zum Nachdenken bewegt.

Der Roman beginnt mit einem Skandal: Der von Schülerin Akari angehimmelte Sänger Masaki soll einen Fan geschlagen haben. Wie gehen die Harcore Fans, also auch Akari, damit nun um? Unterstützen sie ihn weiterhin? Stehen sie ihm bei? Oder wenden sie sich von ihrem Idol ab?

"Fan zu sein, ist meine Überlegensstrategie"

"Idol in Flammen" zeigt eindrucksvoll, wie das Leben durch solche Fankults bestimmt werden kann. Akaris eigenes Leben rückt immer mehr in den Hintergrund und alles, was sie macht, verfolgt sie nur mit dem Ziel, ihrem größten Idol bei Konzerten näher zu kommen, über ihn zu berichten oder das neueste Merch zu kaufen. Nicht einmal bewegende Ereignisse wie der Tod eines geliebten Menschen in der realen Welt spielen da noch eine große Rolle.

Doch was macht man, wenn diese Blase irgendwann zerplatzt und der Mensch, um den sich dein ganzes Leben dreht, einfach von der Bildfläche verschwindet? Dann muss man feststellen: "Mein Idol ist ein Mensch geworden."

Mir hat "Idol in Flammen" wirklich gut gefallen, weil mir gar nicht bewusst war, wie weit einige Menschen gehen, um ihren Idolen möglichst nah zu sein. Auch wenn Akari in den meisten Momenten völlig unreflektierten und unlogischen Handlungsweisen an den Tag legt, kann man sie durch den tollen Schreibstil doch immer verstehen. Es kommt nicht oft vor, dass ich mir Passagen aus Büchern notiere, die mir gut gefallen, aber bei "Idol in Flammen" war das gleich mehrfach der Fall. Einziger Kritikpunkt: Natürlich lässt sich "Idol in Flammen" mit seinen 128 Seiten schnell lesen, aber etwas mehr Tiefe hätte ich mir vielleicht an der ein oder anderen Stelle noch gewünscht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere